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Dieses Thema hat 60 Antworten
und wurde 5.755 mal aufgerufen
 Synchronschaffende
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berti


Beiträge: 17.884

16.01.2014 18:55
#16 RE: Herbert Weicker Zitat · antworten

Da ich den Eintrag aus der Synchronkartei noch vage in Erinnerung hatte, war in diesem Fall keine sonderliche "Recherche" nötig.

Zumindest waren Christopher Lees Auftritte in diesen Filmen nur unfreiwillig komisch und speziell bei der "Schlangengrube" (mit weißgeschminktem Gesicht) geradezu lächerlich.
Aber natürlich gibt es genügend andere Rollen von Herbert Weicker, in denen er mich sehr beeindruckt hat.
Dazu wollte ich später sowieso noch etwas schreiben.

Lord Peter



Beiträge: 5.017

16.01.2014 19:02
#17 RE: Herbert Weicker Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #11
@ Berti:

Schürenberg für Matthau steht dermaßen originell über den Dingen, da kann man nichts dagegen sagen. Eher meinte ich, daß Weicker einer von den Eintagsfliegen war, die ich mir auch öfters hätte vorstellen können.


In der ersten Folge von "Gauner gegen Gauner" ist Weicker auch für Matthau zu hören - also ebenfalls eine "Zweitagsfliege".

berti


Beiträge: 17.884

16.01.2014 20:08
#18 RE: Herbert Weicker Zitat · antworten

Zitat von Lord Peter im Beitrag #17
In der ersten Folge von "Gauner gegen Gauner" ist Weicker auch für Matthau zu hören - also ebenfalls eine "Zweitagsfliege".

Siehe fortinbras´ Beitrag von gestern, 22:17 Uhr.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

16.01.2014 20:09
#19 RE: Herbert Weicker Zitat · antworten

@ Lord Peter:

Diesen Auftritt hatte ich vorher durchaus erwähnt, sogar den Begriff "Zweitagsfliege"-aber mein Hirn ist schon ganz schön verkalkt, ich hätt es ja nochmal anwenden können.

@ Berti:

Verheizt wurden ja viele tolle Schauspieler, besonders aber die Genre-Stars. Ich mag "Die Schlangengrube und das Pendel" übrigens sehr gerne, das ist ein origineller und bezaubernder Film.

Was ich schade finde ist, daß es trotz ihrer vielen gemeinsamen Filme nur einen gibt ("Dracula jagt Minimädchen"), in dem Lee und Cushing von Weicker und Schoenfelder im Doppelpack gesprochen werden. Und ausgerechnet da sind Dialoge recht unwichtig und nebensächlich.

S.T.O.F.F.E.L. ( gelöscht )
Beiträge:

16.01.2014 22:35
#20 RE: Herbert Weicker Zitat · antworten

Hat sich Herbert Weicker eigentlich einmal über seine Arbeit für Leonard Nimoy geäußert? Das war echt Spitzenklasse-hätte sich schon nen Ehrendoktor der Spockologie verdient.

Mir hat er als Spock besonders in STAR TREK II gefallen zum Schluss, wenn er im Dialog ist mit Kirk. Da hat Weicker auch eine echte Würde eingebracht, aber das hatte nicht ganz dieselbe Wirkung wie mit G. G. Hoffmann.

Mir hat übrigens auch die Art gefallen, wie er am Ende von Teil 2 und zu Beginn von Teil 3 das berühmte Sprücherl sagte vom Weltraum und den unendlichen Weiten. Großer Ruhm für die Autoren war's nicht, daß der Text in beiden Filmen anders ist.

Mit Weicker klang das viel geheimnisvoller und allmächtiger, als mit Holger Hagen. Wobei auch Nimoy im Original dem so einen speziellen Klang gegeben hat.

berti


Beiträge: 17.884

17.01.2014 08:47
#21 RE: Herbert Weicker Zitat · antworten

Nach Durchsicht dieses Threads fragt man sich, ob man als Nicht-Trekkie zu Herbert Weicker viel zu sagen haben könnte. Man kann!
Seine bereits erwähnte Leistung als Stimme von Herbert Lom war ein schlagender Beweis für sein komödiantisches Talent, wobei er im "besten Mann bei Interpol" zugleich sein Image als Bösewicht-Sprecher ironisieren konnte, da Dreyfus dort zum Superschurken mutiert. Aber auch in der Mitte des Vorgängers ist eine Szene nicht zu verachten, in der er sich bei einem Gespräch mit seinem Therapeuten in einem Monolog ausmalt, Clouseau zu erwürgen, und dies dabei (ohne es zu merken) mit dem Arzt macht.
Oder seine ersten Auftritte im "besten Mann" und dem "irren Flic", wo er beide Male zunächst so "normal" klingt, dass man sich (ohne vorherige Kenntnis der Serie) einfach nicht vorstellen könnte, dass dieser Mann ein gemeingefährlicher Irrer war/ist/sein wird.
Eine ähnliche Parodie eines wahnsinnigen Superverbrechers lieferte er auch als Stimme von Buffy Dee am Ende von "Zwei bärenstarke Typen" ab; einer Rolle, die in Berlin wohl entweder Arnold Marquis oder Wolfgang Völz bekommen hätte.
Glänzend komödiantisch zeigte er sich auch für Philippe Noiret in der bereits erwähnten "Schlemmerorgie", obwohl diese Rolle dort "nur" zwei Auftritte umfasste.
Bei seinen Bösewicht-Rollen möchte ich besonders Yaphet Kotto in "Leben und sterben lassen" hervorheben, wo er der Doppelrolle als Kananga und Mr. Big entsprechend und diese kaschierend sowohl charmant, kühl und souverän als auch aufbrausend und grob sein durfte. Besonders beeindruckend war er in seinem Monolog gegenüber Solitaire, in dem Bitterkeit, unterdrückter Schmerz und offener Hass sich abwechseln, bevor alles in einem gekreischten "Wusstest du das nicht?" explodiert.
Sicher kennen viele Angehörige der Tele5-Generation ihn auch noch als Sprecher der Hauptrolle der Animeserie "Um die Welt mit Willy Fog", wo er ganz Gentleman sein durfte.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

17.01.2014 11:18
#22 RE: Herbert Weicker Zitat · antworten

Hallo Berti,

danke für deine Ausführungen.

Die Dreyfus-Figur ist wirklich eine der allerbesten Sachen, die Weicker je gemacht hat. Wobei zu sagen ist, daß hier auch das Zusammenspiel mit Thomalla in den gemeinsamen Szenen von knisternder Chemie ist.

Erklärt wird in "Der irre Flic..." ja nicht, warum Dreyfus wieder da ist, aber bitte. Mir gefällt hier die Szene so gut, wo er die Gedenkrede an Clouseau halten muß. Was mir an der Dreyfus-Synchronisation auch gefällt ist, daß Weicker es schafft, in das öfters allein gesagte Wort "Clouseau" alles reinzubringen, was Dreyfus gegen ihn hat. Ist der Zusammenhang auch ein anderer, aber Weickers "Clouseau!" ist ebenso wirkungsvoll wie Joachim Höppners "Poirot".

Das "Wußtest du das nicht?" aus "Leben und sterben lassen" bleibt immer lange im Ohr, das war sehr emotional. Sehr ansprechend ist auch, wie elegant-böse Weicker gegen Ende (sinngemäß) sagt: "Ertrinken? Ich fürchte, dazu werden Sie keine Chance haben!" (oder sagt er Zeit?)-jedenfalls in der Szene, wo Mr. Big Bonds Arme aufschneidet, ehe die Haie kommen.

Spock ist bei diesem Film aber auch dabei: wenn Weicker als Big über diese Luftdruck-Patronen schwärmt, sagt er am Ende aber ganz in vulkanischer Manier: "Also, diese.....finde ich geradezu FASZINIEREND!"

Apropos Spock:

Mc Coy: Spock, tun Sie mir einen Gefallen und sagen Sie jetzt bloß nicht 'faszinierend'!"

Spock: Interessant!

Ich liebe diese Szene, weil Schott und Weicker die ganzen Eigenheiten der Figuren hineinlegen. Wer die Szene kennt, weiß wovon ich rede.

Übrigens, Berti, wieso nur Trekkies? Es gibt auch Trekkers! Es können hier also sowohl Trekkies wie auch Trekkers am Gange sein...

Last but not least: mir persönlich gefiel er für Philipe Noiret sehr gut und ich wundere mich, daß man nicht öfters auf diese Kombination zurückgriff.

berti


Beiträge: 17.884

17.01.2014 11:29
#23 RE: Herbert Weicker Zitat · antworten

Die Dialogstelle mit dem "Ertrinken, Mr. Bond?" ist ihm auch gelungen, ebenso wie die anschließende Versicherung, dass die Schnitte im Arm "absolut" ausreichen würden oder die charmante Aufforderung an Whisper, die "Gäste" zum Dinner kommen zu lassen. Aber der Monolog ist aus meiner Sicht der Höhepunkt, weshalb ich ihn besonders hervorheben wollte.

Zitat von Gast im Beitrag #22
Was mir an der Dreyfus-Synchronisation auch gefällt ist, daß Weicker es schafft, in das öfters allein gesagte Wort "Clouseau" alles reinzubringen, was Dreyfus gegen ihn hat. Ist der Zusammenhang auch ein anderer, aber Weickers "Clouseau!" ist ebenso wirkungsvoll wie Joachim Höppners "Poirot".

Allerdings wurde Weicker beim "Clouseau!" (bzw. oft auch "C-C-Clouseau!") natürlich oft von Loms zuckendem Auge unterstützt, was die Wirkung dieses Wortes betrifft.

JamesWright


Beiträge: 35

17.01.2014 11:45
#24 RE: Herbert Weicker Zitat · antworten

Ich schließe mich an, Dreyfus war eine absolute Paraderolle für Herbert Weicker. Interessant, dass zwei seiner bekanntesten Rollen so konträr waren wie Dreyfus und Spock. Schon allein dies zeigt, dass er über eine große Bandbreite verfügte. Auf der einen Seite der ständig am Rande des Nervenzusammenbruchs (oder darüber hinaus) agierende Herbert Lom, auf der anderen Seite der (fast) immer emotionslose Leonard Nimoy.

berti


Beiträge: 17.884

17.01.2014 11:50
#25 RE: Herbert Weicker Zitat · antworten

Diese große Wandlungsfähigkeit war mir in seinem Fall auch aufgefallen:
Sprecher und ihre Variablität
Ebenso ist es bemerkenswert, wie genial er sowohl in negativen als auch in komödiantischen Rollen sein konnte (und deswegen natürlich auch bei Überschneidungen der beiden Bereiche).

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

17.01.2014 12:49
#26 RE: Herbert Weicker Zitat · antworten

Ich finde es schön, wie ihr die vielen Seiten Herbert Weickers so passend beschreibt. Er war ein großartiger (Synchron-)Schauspieler, aber eben auch ein ganz begnadeter Komödiant.

Sicher darf man beim Synchronisieren nie den Schauspieler des Originales selbst vergessen, hier war Herbert Lom eben als Dreyfus auch ganz fantastisch (Lom nannte das auch eine seiner liebsten Rollen, eben weil er komisch sein durfte).

Hier find ich auch die unterschiedlichen Filme interessant. Gut, in "Ein Schuß im Dunkeln" war Dreyfus noch nicht so ganz irre, aber doch schon durchgeknallt. Miedel war damals öfters für Lom zu hören. Er paßte auch, allerdings war er doch eher zu düster. Im Original wirkte Lom auf mich hier schon durchgeknallter! Dann Weicker in drei Filmen, das war absolut hinreissend und einzigartig.

Plötzlich der Wechsel zurück nach Berlin. Claus Biederstaedt paßte absolut zur Rolle, er konnte auch die Ablehnung Clouseaus gut ausdrücken. Aber es fehlte ihm einfach die Verrücktheit. Als dann 1990 "Der Sohn des rosaroten Panthers" kam, wo es ja einen teils reuigen Dreyfus gab, hat mir Weicker noch mehr gefehlt als vorher. Völz paßte nicht zu Lom, spielte aber so ganz passabel. Aber es fehlte durch die Stimme der Bezug zur Vergangenheit und Weicker hätte unnachahmlich einen Hauch Heuchelei beim reuigen Verhalten dringehabt.

Mag sein, daß 12 Jahre seit Weickers Dreyfus vergangen waren, aber die Filme wurden dauernd im Fernsehen gezeigt, also war ein Bezug da.

berti


Beiträge: 17.884

21.01.2014 12:38
#27 RE: Herbert Weicker Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #1
In "Der Spion, der mich" liebte" wurde er zum russischen KGB-Chef Gogol (Walter Gotell), "Moonraker" schwänzte er (obwohl er an sich doch Sir Hugo Drax hätte sprechen können!), bei "In tödlicher Mission" war er zu Beginn als Blofeld zu hören ("Ich schenke Ihnen mein Haus in der Bond-Street!"), ehe er von "Octopussy" bis "Der Hauch des Todes" wieder dreimal zu Gogol wurde.

Gerade im "Spion" fand ich ihn doppelt beeindruckend: Einmal in der Szene nach dem Vorspann, als General Gogol Anya Anya Amasova die Nachricht vom Tod ihres Freundes überbringt und in der Mitte, als er sich beim Treffen mit M von seiner verschmitzten Seite zeigen darf.
Extrem unterschiedliche Momente, die er beide exakt trifft!

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

21.01.2014 13:54
#28 RE: Herbert Weicker Zitat · antworten

Das sind die kleinen, so feinen Details, die einem leicht entgehen können. Ich finde es immer schön, wenn jemand solche kleinen Nuancen auch entdeckt. Das macht ja doch auch die Schauspielerei aus!

"Moonraker" ist der einzige Moore-Bond, in dem Weicker Urlaub hatte. An sich hätte er ja durchaus Drax sprechen können!

Koboldsky


Beiträge: 3.475

24.01.2014 16:21
#29 RE: Herbert Weicker Zitat · antworten

Herbert Weicker war übrigens auch als Sprecher auf der CD-ROM Unser Universum (welche Anfang 1997 erschien) zu hören. Trotz fortgeschrittenen Alters hört sich seine Stimme dort noch ziemlich gut an.

Shred


Beiträge: 292

24.01.2014 17:49
#30 RE: Herbert Weicker Zitat · antworten

Wenn ich an Weicker denke, dann ist die erste Figur die ich im Kopf habe: J.J. Jameson aus der ersten Spider-Man Trickserie. In dieser Videoauswertung hörte man unter anderem Sascha Hehn auf Spider-Man/Peter Parker sowie Hartmut Neugebauer auf diverse Schurken (Dr. Octopus/ Mysterio/Sandman..) Weicker passte wie die Faus aufs Auge auf diesen polternden Charakter der aber sofort hysterisch wurde sobald er sich in Gefahr sah. Schon da erkannte ich wie vielseitig dieser Mann mit seiner Stimme sein konnte.

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