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Dieses Thema hat 43 Antworten
und wurde 3.182 mal aufgerufen
 Filme: Klassiker
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Jerry Dandridge



Beiträge: 6

03.01.2015 22:16
#16 RE: Die Todeskarten des Dr. Schreck. Welche Synchro ist besser? Zitat · antworten

Nein, ich hab den Film auf Ebay gebraucht in gutem Zustand für 30 € gefunden.

Slartibartfast



Beiträge: 6.746

03.01.2015 22:22
#17 RE: Die Todeskarten des Dr. Schreck. Welche Synchro ist besser? Zitat · antworten

Zitat von Jerry Dandridge im Beitrag #8
Ich werde mir wahrscheinlich sowieso beide ansehen. Aber welche soll ich mir zuerst ansehen? Ich tendiere stark in Richtung Kinofassung.

Also, wenn die Reihenfolge tatsächlich für dich ne Rolle spielt, dann empfehle ich dir die Neusynchro. Die Kinosynchro war mir an einigen Stellen von den Dialogen her zu schwach.
(Ich hab beim Erstsichten übrigens hin und hergeswitcht.)

Pete


Beiträge: 2.799

04.01.2015 15:38
#18 RE: Die Todeskarten des Dr. Schreck. Welche Synchro ist besser? Zitat · antworten

Die Kinosynchro ist wirklich von dem Aspekt aus zuerst anzuhören, da sie einfach zuerst gemacht wurde, vergleichen kann man später (was für eine Tonspur ist denn auf der DVD zuerst anzuwählen?)! Ich habe den Film in den 90er-Jahren zweimal bei der ARD (nicht ZDF!) mit der Neusynchro sehen müssen und als ich im internationalen Filmlexikon las, dass es auch eine frühere Kinoaufführung wohl auch schon in deutsch gab, war ich enttäuscht, dass sie die neue bringen und hätte natürlich viel lieber der alten gelauscht; mir sind jedoch Originalbearbeitungen prinzipiell sowieso lieber und von dem her hätt´s von mir aus auch gar keine neue gebraucht. Ich glaube nicht, dass die Erstfassung groß und richtig bekannt ist, da sie wohl auch nach der Kinoaufführung nicht mehr in dieser gesendet wurde! Einen Kultstatutus hat aber auch die neue nicht. Sie wurde bislang viel zu selten ausgestrahlt, wenngleich natürlich die Fernsehzuschauer ab den 90er-Jahren in diesem ja eh nur diese hören konnten, aber ob sie bei denen dermassen hängenblieb, höchstens vor allem bei Synchroninteressenten. So, das kann ich alles dazu sagen!

P.S.: Wenn Du also eh auch eher zur ersten Synchro tendierst weil Du normal auch eher für Kinofassungen bist, dann schau sie gefälligst doch auch zuerst, es sei denn Du willst Dir die Freude noch aufwärmen!

Gruß

Pete

berti


Beiträge: 17.847

18.03.2015 09:21
#19 RE: Die Todeskarten des Dr. Schreck. Welche Synchro ist besser? Zitat · antworten

Nun hatte ich auch Gelegenheit, beide Synchros zu sichten. Wirklich sehr interessant, da beide Plus- und Minuspunkte ebenso wie teilweise sehr ungewöhnliche Besetzungen aufweisen!
Leider kann ich jetzt noch nichts dazu schreiben, da ich beide Fassungen nochmal detailiiert vergleichen wollte, und dazu werde ich wohl erst heute Abend (oder morgen) kommen.
Vorab allerdings schonmal etwas Grundsätzliches:
Die Kinosynchro wird bei Arne Hamburg zugeordnet. Dass man dort Gäste aus anderen Städten besetzt hat, ist nichts Ungewöhnliches, aber in diesem Fall macht mich stutzig, dass sowohl in Haupt-, als auch in Nebenrollen praktisch ausschließlich Berliner zu hören sind. Und war die Rank als Synchronstudio nicht damals bereits komplett in Berlin?
Noch merkwürdiger erscheint mir die Datierung der Fernsehsynchro: Ist definitiv sicher, dass diese erst um 1993 entstand? Normalerweise hätte ich sie etwa zehn Jahre älter geschätzt. Manfred Lehmann, Arne Elsholtz und Eberhard Prüter klingen für mich eher nach den 80ern, Lehmann etwa hört sich so (für seine Verhältnisse) "weich" wie in "Das Böse unter der Sonne" von 1982 an. Arne Elsholtz war in den 80ern öfter in Berlin, um entweder Regie zu führen oder einen seiner "Stammkunden" zu sprechen und wurde bei solchen Gelgenheiten sicher öfter von anderen Regisseuren genommen, wenn er gerade vor Ort war. Aber in den 90ern kam sowas doch sicher deutlich seltener vor? Und wäre Randolf Kronberg in Berlin ohne Kontinuität nicht auch 1983 wahrscheinlicher als 1993?
Dagegen würden allerdings die Besetzungen von Leon Boden und Torsten Michaelis sprechen. Leider bin ich mit deren "jüngeren" Stimmen zu wenig vertraut, um sagen zu können, ob sie es wirklich sind.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.390

18.03.2015 12:05
#20 RE: Die Todeskarten des Dr. Schreck. Welche Synchro ist besser? Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #13

Noch merkwürdiger erscheint mir die Datierung der Fernsehsynchro: Ist definitv sicher, dass diese erst um 1993 entstand? Normalerweise hätte ich sie etwa zehn Jahre älter geschätzt.

1993 muss nicht zwingend sein. Aber definitiv erst nach der Wende. Neben dem Ex-Defa-Sprecher Michaelis sprachen z.B. auch Marijam Agischewa, Dietmar Richter-Reinick oder Hans Klima mit.

berti


Beiträge: 17.847

18.03.2015 12:15
#21 RE: Die Todeskarten des Dr. Schreck. Welche Synchro ist besser? Zitat · antworten

Leider sind mir diese noch weniger geläufig.
Warum wurde die Neusynchro überhaupt erstellt? Allein aus rechtlichen Gründen? Dann wundert es mich allerdings, dass beide Fassungen gemeinsam (und noch dazu so früh!) auf DVD veröffentlicht werden konnten.

John Connor



Beiträge: 4.883

18.03.2015 13:05
#22 RE: Die Todeskarten des Dr. Schreck. Welche Synchro ist besser? Zitat · antworten

Mittlerweile schaue ich den Film nur noch in der Kinosynchro - und überspringe dabei immer die langweilige Voodoo-Episode, bei der ich schon früher eigentlich nur die Calypso-Musik wegen der Assoziation zu DR NO bemerkenswert fand.
Bis auf Martienzen für Sutherland, den ich für eine krasse Fehlbesetzung halte, finde ich diese FAssung wesentlich hörenswerter, wenn auch die eine oder andere Besetzung etwas ungewöhnlich ist. Drollig fand ich übrigens immer die eigentümliche Aussprache von Vampir in der Sutherland-Episode - mit Akzent auf -m-, statt die letzte Silbe langgezogen zu betonen.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

18.03.2015 15:16
#23 RE: Die Todeskarten des Dr. Schreck. Welche Synchro ist besser? Zitat · antworten

Ich schaue mir auch nur die Kinosynchronisation an. Und ebenso überspringe ich in der Regel die langweilige Voodoo-Episode.

Martienzen für Sutherland ist sicher gewöhnungsbedürftig, aber ich find es ganz ok. Christian Rode gefällt mir für Christopher Lee deutlich besser als Klaus Miedel, aber als Rollenbesetzung ist er dennoch ausgezeichnet. Dass GGH und Petruo in der Kinosynchronisation beide fehlbesetzt und vergeudet sind, ist schade - aber dennoch wirken sie besser als in der Neufassung.

Wolfgang Engels ist eine interessante, ungewöhnliche Besetzung für Peter Cushing. Nicht unbedingt eine ideale Besetzung, Maske hin oder her, aber interessant. Allerdings hätte ich mir für Cushing eine bekanntere Stimme gewünscht, die für eine gewisse Atmosphäre steht und den Rahmen des Filmes prägt. Vielleicht schablonenhaft, aber mir hätte hier Friedrich Joloff sehr gut gefallen.

Aber alles besser als der fast grausam wirkende Bauschulte, mit dem funktioniert Dr. Schreck für mich überhaupt nicht.

berti


Beiträge: 17.847

18.03.2015 15:42
#24 RE: Die Todeskarten des Dr. Schreck. Welche Synchro ist besser? Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #17
Aber alles besser als der fast grausam wirkende Bauschulte, mit dem funktioniert Dr. Schreck für mich überhaupt nicht.

Meinst du mit "grausam" jetzt, dass die Figur auf dich so wirkt? Oder dass du Bauschulte "grausam" fehlbesetzt findest?

John Connor



Beiträge: 4.883

18.03.2015 16:06
#25 RE: Die Todeskarten des Dr. Schreck. Welche Synchro ist besser? Zitat · antworten

Warum nicht: beides!?

Übrigens fand ich es steigerungslogisch immer etwas seltsam, dass Sutherland als Letzter drankam - dramaturgisch macht es zwar durchaus Sinn (von der story her), nicht aber besetzungstechnisch. Dementsprechend hätte eigentlich Lee der krönende Abschluss sein müssen, war Sutherland doch damals ein No-Name.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

18.03.2015 16:49
#26 RE: Die Todeskarten des Dr. Schreck. Welche Synchro ist besser? Zitat · antworten

Bauschulte war auch in "Die lebenden Leichen das Dr. Mabuse" für Cushing krass fehlbesetzt. Für meinen Geschmack kann er weder die "Weisheit", noch das "Mystische" des Todes einfangen und hört sich eher hart an und unmenschlich, auch wenn er sich eine leicht kauzige Fassade gibt.

@ John Connor:

Ich hab mich auch immer gefragt, warum man die Sutherland-Episode als letzte zeigt. Abgesehen davon, daß Christopher Lee allein durch seine Präsenz eine intensive Wirkung erzielt, ist seine Episode auch die beste - danach muß jede abfallen und ein kleiner Anti-Höhepunkt werden.

berti


Beiträge: 17.847

18.03.2015 20:12
#27 RE: Die Todeskarten des Dr. Schreck. Welche Synchro ist besser? Zitat · antworten

Auch aus dramaturgischen Gründen hätte Lee es verdient, als Letzter an die Reihe zu kommen, da er Schreck mit der größten Skepsis begegnet. Wenn jemand sich an einer Gruppe von Menschen rächt, ist deren Oberhaupt bekanntlich auch erst zuletzt dran.
Aber vielleicht wollte man in diesem Punkt bewusst mit den Erwartungen der Zuschauer spielen?

dlh


Beiträge: 15.264

18.03.2015 20:14
#28 RE: Die Todeskarten des Dr. Schreck. Welche Synchro ist besser? Zitat · antworten

Zitat von John Connor im Beitrag #16
Drollig fand ich übrigens immer die eigentümliche Aussprache von Vampir in der Sutherland-Episode - mit Akzent auf -m-, statt die letzte Silbe langgezogen zu betonen.

Ist mir auch aufgefallen, allerdings fand ich es eher störend. Ich weiß auch nicht, wie man gerade auf diese eigentümliche Aussprache des Wortes kommt.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

18.03.2015 22:50
#29 RE: Die Todeskarten des Dr. Schreck. Welche Synchro ist besser? Zitat · antworten

Kleiner Vortrag zur Sprachgeschichte:

der Begriff "Vampir" hat sich generell im deutschsprachigen Raum erst sehr spät in den allgemeinen Wortschatz geschlichen. Das Geschöpf der Legenden und Mythen wurde zumeist als Blutsauger, Menschensauger, Nach- oder Nachtzehrer bezeichnet. Das Wort "Vampir" entstammt der Zoologie und wurde ursprünglich "Vampyr" geschrieben, daher auch die Aussprache "WaMMpir". Auch wenn dieser Begriff dann und wann im Zusammenhang mit Schattenwesen vorkam, war er sehr selten. Das hatte damit zu tun, daß es ein akademisches Fachwort war.

Vampir, so wie wir es heute aussprechen, fand sich durchaus u.a. in der französischen, italienischen oder spanischen Sprache. Auch im slawischen Sprachraum wurde es so ausgesprochen, aber auch hier eher selten benutzt. Ein Freund von mir, der sich intensiv mit serbischem Aberglauben und dessen Geschichte befasste, hat mir etwa erzählt, dass dort der Begriff Vampir auch eher neu ist und früher vor allem wissenschaftlich angewandt wurde. Die Serben hatten den "Vlkslak", das spricht man in etwa "Wulkoslak" aus - das war ein Überbegriff für Blutsauger.

Vampir wie das alte Vampyr auszusprechen, war im deutschen Sprachraum noch bis weit in die 60er-Jahre verbreitet. Nicht zuletzt durch Populärkultur setzte sich aber die heutige Ausdrucksweise immer mehr durch. Es gibt aber nach wie vor Zoologen, die vom "WaMMpir" reden. Lange Zeit existierten beide Versionen parallel und "Die Todeskarten des Dr. Schreck" ist beileibe nicht der einzige Fall, wo die ältere Sprechweise zu hören ist. Das gibt es u.a. auch in "Dracula und seine Bräute" oder am Schluß von "Das Zeichen des Vampirs": "Ich war grauenerregender als ein echter 'Wammpir'!"

Es klingt heute seltsam, war aber damals sehr häufig zu hören. Genaugenommen wäre diese Art, das Wort auszusprechen die einzig korrekte, habe ich mal gelesen, die gängige Aussprache im Grunde also falsch...!

Ende des Vortrages!

berti


Beiträge: 17.847

18.03.2015 23:24
#30 RE: Die Todeskarten des Dr. Schreck. Welche Synchro ist besser? Zitat · antworten

Siehe zu diesem Thema auch diesen älteren Beitrag:Ansich Gute Synchros mit Übersetzungs Merkwürdigkeiten (5)

Zitat von fortinbras im Beitrag #23
Lange Zeit existierten beide Versionen parallel und "Die Todeskarten des Dr. Schreck" ist beileibe nicht der einzige Fall, wo die ältere Sprechweise zu hören ist. Das gibt es u.a. auch in "Dracula und seine Bräute" oder am Schluß von "Das Zeichen des Vampirs": "Ich war grauenerregender als ein echter 'Wammpir'!"

Die deutschen Fassungen der Dracula-Filme von 1931 und 1958 wären weitere Beispiele. Holger Hagen schaffte es in "Die 7 goldenen Vampire" übrigens, einerseits das "m" und andererseits die zweite Silbe zu betonen (also eine Art phonetischer Kompromiss).

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