Zitat von MrTwelve im Beitrag #60Ich bin, wie in meinem Profil zu lesen ist, im Steuerbüro tätig. Leider ist es in unserem Beruf gerade wie in vielen anderen Brachen: Der Fachkräftemangel macht auch vor uns nicht halt. Und viel zu tun ist, ich sage nur Corona-Hilfen (die mochte wohl keiner bei uns ) und Grundsteuer... Aber es ist ein sehr sicherer und benötigter Beruf.
Ich arbeite tatsächlich auch in derselben Branche und kann das bestätigen. Bin derzeit in einer mittelgroßen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beschäftigt und kam dort im Grunde genommen genau zur richtigen Zeit. Stichwort Grundsteuer: Hatte in den ersten drei Monaten auch nichts anderes gemacht als Grundsteuererklärungen. Klingt zwar öde, aber für mich war es für den Anfang ganz in Ordnung, weil ich so einen Fuß schon mal reinsetzen konnte und die Kollegen entlasten konnte, die eigentlich nicht die Kapazitäten für das ganze Grundsteuerthema hatten. Vor allem gibt es bei uns teils große Mandanten, mit dutzenden Niederlassungen und Tochtergesellschaften, die jeweils weitere Niederlassungen hatten. Da kamen also schon verdammt viele Grundstücke zusammen für die Erklärungen eingereicht werden mussten neben den Privatgrundstücken.
Mittlerweile ist meine Arbeit zum Glück vielseitiger geworden. Gibt bei mir auch eine recht große Bandbreite an Mandanten. Ob nun (wohlhabende) Privatpersonen, oftmals verbunden mit Erbschaften/Schenkungen, mittelständische Betriebe, Selbstständige (darunter die ein oder anderen Influencer), namhafte Großunternehmen mit dutzenden Tochterunternehmen, die wirklich jeder hierzulande kennt und deren Dienstleistungen man sehr wahrscheinlich schon mal in Anspruch genommen hat bzw. dort schon mal was eingekauft hat und wo ich am Anfang selber erstaunt war was da alles so dahinter steckt, usw.. Da geht die Arbeit bei mir wirklich nie aus.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #61 Ich arbeite tatsächlich auch in derselben Branche und kann das bestätigen. Bin derzeit in einer mittelgroßen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beschäftigt und kam dort im Grunde genommen genau zur richtigen Zeit. Stichwort Grundsteuer: Hatte in den ersten drei Monaten auch nichts anderes gemacht als Grundsteuererklärungen. Klingt zwar öde, aber für mich war es für den Anfang ganz in Ordnung, weil ich so einen Fuß schon mal reinsetzen konnte und die Kollegen entlasten konnte, die eigentlich nicht die Kapazitäten für das ganze Grundsteuerthema hatten. Vor allem gibt es bei uns teils große Mandanten, mit dutzenden Niederlassungen und Tochtergesellschaften, die jeweils weitere Niederlassungen hatten. Da kamen also schon verdammt viele Grundstücke zusammen für die Erklärungen eingereicht werden mussten neben den Privatgrundstücken.
Wir sind übrigens eine landwirtschaftliche Buchstelle. Dementsprechend mussten wir nicht nur für bebaute und unbebaute Grundstücke, sondern auch für land- und forstwirtschaftliche Flächen Grundsteuererklärungen erstellen (Grundsteuer A). In den Aufforderungen vom Finanzamt ist da am Ende immer eine Tabelle über die Flächen und ihre Nutzung dran. Die müsste man theoretisch nur abschreiben beim Ausfüllen der Grundsteuererklärung. Unser Chef war (wohl zurecht) der Meinung, dass wir es nicht dabei belassen können. Für Abtippen zahlen uns die Landwirte nicht hunderte Euro Gebührenrechnung ;-). Dementsprechend haben wir die Flächenangaben überprüft und auch die Grund- und Bodenverzeichnisse auf den neuesten Stand gebracht.
Bei uns hat eine Azubine das im Wesentlichen alles gemacht. Auch in einer anderen Zweigniederlassung hat im Wesentlichen eine neue Kollegin die ganze Grundsteuer gemacht. Na ja, und dann hat sie uns verlassen. Und unsere Azubine ist eine andere Niederlassung gewechselt.... und nun kommen die ganzen Grundsteuerbescheide Na ja. In der Niederlassung, in der ich arbeite, machen wir das so: Ich kontrolle zunächst, ob die Bescheide mit der Erklärung übereinstimmen. Auch wenn meine Schwerpunkte woanders liegen (siehe vorheriger Post), prüfen, ob die Berechnungen übereinstimmen, das bekomme ich auch noch hin . Wenn ja, kommen sie zum Mandanten. Wenn nicht, kümmert sich unser Chef weiter drum. Der ist nämlich auch Landwirt. Zum Glück sind Einsprüche bei den Landwirten eher selten nötig.
Zitat von MrTwelve im Beitrag #62Wir sind übrigens eine landwirtschaftliche Buchstelle. Dementsprechend mussten wir nicht nur für bebaute und unbebaute Grundstücke, sondern auch für land- und forstwirtschaftliche Flächen Grundsteuererklärungen erstellen (Grundsteuer A). In den Aufforderungen vom Finanzamt ist da am Ende immer eine Tabelle über die Flächen und ihre Nutzung dran. Die müsste man theoretisch nur abschreiben beim Ausfüllen der Grundsteuererklärung. Unser Chef war (wohl zurecht) der Meinung, dass wir es nicht dabei belassen können. Für Abtippen zahlen uns die Landwirte nicht hunderte Euro Gebührenrechnung ;-). Dementsprechend haben wir die Flächenangaben überprüft und auch die Grund- und Bodenverzeichnisse auf den neuesten Stand gebracht.
Mit land- und forstwirtschaftlichen Flächen hatte ich wiederum nur sehr selten was am Hut gehabt, was auch an den Mandanten lag, die wiederum damit kaum was am Hut hatten. Verstehe aber was du meinst. Bei mir ergab sich die Mehrarbeit, die zu berechtigten Kosten führten, schon dadurch, dass die Mandanten nicht alle nötigen Unterlagen für die Erklärungen mitgeliefert hatten oder bei ihrer Vorarbeit auch die einen oder anderen Fehler gemacht hatten, die wir korrigiert haben. Zudem noch irgendwelche spezielleren Sachen oder etwas was unklar war und wir selbst erst mal herumtelefonieren mussten. Die ganz großen Mandanten mit hunderten Grundstücken deutschlandweit waren aber ohnehin recht unkompliziert gewesen, da die gar nicht die Kapazitäten haben sich selber um die Grundsteuererklärungen zu kümmern und froh waren das bei Gelegenheit an uns abzuwälzen, wenn wir uns schon bereits um deren Jahressteuererklärungen und andere steuerlichen Belange kümmern.
Zitat von MrTwelve im Beitrag #62Bei uns hat eine Azubine das im Wesentlichen alles gemacht. Auch in einer anderen Zweigniederlassung hat im Wesentlichen eine neue Kollegin die ganze Grundsteuer gemacht. Na ja, und dann hat sie uns verlassen. Und unsere Azubine ist eine andere Niederlassung gewechselt.... und nun kommen die ganzen Grundsteuerbescheide Na ja. In der Niederlassung, in der ich arbeite, machen wir das so: Ich kontrolle zunächst, ob die Bescheide mit der Erklärung übereinstimmen. Auch wenn meine Schwerpunkte woanders liegen (siehe vorheriger Post), prüfen, ob die Berechnungen übereinstimmen, das bekomme ich auch noch hin . Wenn ja, kommen sie zum Mandanten. Wenn nicht, kümmert sich unser Chef weiter drum. Der ist nämlich auch Landwirt. Zum Glück sind Einsprüche bei den Landwirten eher selten nötig.
Bei mir hängt das Grundsteuerthema auch mehr bei den Assistenten/Praktikanten, da das eine ziemliche Massenarbeit ist. Da schauen aber natürlich nochmal die Berater und danach die Mandanten rüber, die am Ende das Ok geben. Dennoch ist mir im Nachhinein aufgefallen, dass sich da doch die ein oder anderen Fehler reingeschlichen haben. Lässt sich bei der Masse leider nicht gänzlich vermeiden. Da können schon mal mehrere Augen blind sein. Spätestens wenn die Bescheide rein kommen lässt sich das aber noch beheben.
Und ja. Bei Grundsteuer A ist das mit den Einsprüchen nochmal ein anderes Thema. Bei mir ist das hingegen Standardprozedere, wobei das dank Copy-Paste auch keine große Sache ist. Gibt aber auch genug Bescheide mit merkwürdigen Fehlern. Mal mehr, mal weniger vertrackt. Hatte erst vor kurzem einen Fall, wo das Finanzamt bei einem Objekt irgendeine Kernsanierung von anno dazumal mit berücksichtigt hatte, die so gar nicht in der Erklärung angegeben wurde und die Mandanten hatten sich auch darüber gewundert woher die diese Kernsanierung aus dem Hut gezaubert hatten. Wäre ungewöhnlich, wenn das Finanzamt über ein Grundstück mehr weiß als die Eigentümer selbst. Naja, da war der Einspruch zumindest auch schnell gemacht.