GB/USA, 1967 Regie: Bud Yorkin Drehbuch: Tom und Frank Waldman / Blake Edwards (ungenannt, Name zurückgezogen) Musik: Ken Thorne Produktion: The Mirisch Corp. Verleih: United Artists
Deutsche Fassung (1968):
vmtl. Ultra Film, Berlin Dialogbuch: Dialogregie:
Deutsche Erstaufführung: 3. Oktober 1968
Inhalt:
Ein mysteriöses Verbrechen internationalen Zuschnittes ist geplant und in London bittet man die Interpol um Hilfe. Die schickt ihren berühmtesten, aber keinesfalls besten Mann ins schöne Britannien: Inspector Jacques Clouseau. Dieser nimmt sich auch sofort in bewährter Manier der Sache an...
Zum Film:
Der Film hatte es seinerzeit sehr schwer - und an diesem Zustand hat sich bis heute leider wenig verändert. Ursprünglich war der Film als dritter clouseau-Auftritt für Peter Sellers gedacht. Dieser war jedoch extrem schwierig und überwarf sich mit Blake Edwards. Die Mirisch-Brüder wollten den Film aber unbedingt machen. Sellers wollte auch mit einem anderen Regisseur die Rolle nicht mehr spielen, Edwards indes wollte den Film keinesfalls ohne Sellers machen. also drehte man ihn ohne beide - und nahm Bud Yorkin als Regisseur, Alan Arkin als Hauptdarsteller.
Blake Edwards, der den Rohentwurf des Drehbuches geschrieben hatte, zog seinen Namen zurück. Parallelen zu "Der beste Mann bei Interpol" sind am Filmanfang deutlich da, wenn Clouseau nach London kommt - Edward übernahm das später. Die Handlung wird bis heute oft kritisiert, sie wäre ohne roten Faden und würde nur von einer misslungenen slapstick-szene zur anderen springen. Das ist definitiv nicht richtig, die Geschichte ist gut durchdacht, hat einen roten Faden und auch sehr viele schöne Ideen. In vielerlei Hinsicht ist das Drehbuch besser als es bei späteren Sellers-Filmen der Fall war. Obwohl es nur zwei Clouseau-Filme mit Sellers gab, war das doch 1967 DAS Bild, das man mit Sellers assoziierte. Die Filme liefen auch nach wie vor in irgendwelchen Kinos. Da hatte es alan Arkin natürlich schwer, aber aus meiner Sicht kann sich das Resultat sehen lassen. Clouseau wirkt hier jünger, vitaler und zeigt bereits jene Anwandlungen, die später bei Sellers noch stärker ausgebaut wurden: die Selbstverliebtheit.
Sieht man die Clouseau-Filme chronologisch, ist Arkin sehr gewöhnungsbedürftig, aber für sich genommen ist es ein Film, der sich sehen lassen kann und den ich immer wieder gerne sehe. Henry Mancini wollte aus Loyalität nicht mitmachen, also verpflichtete man Ken Thorne für die Filmmusik - die steht Mancini in nichts nach und das "Clouseau-Theme" ist ein richtiger Ohrwurm.
Die deutsche Fassung entstand vermutlich bei der Ultra in Berlin, was bei United Artists so etwas wie ein Standard war. Vielleicht auch, weil er in einer kleinen Rolle zu hören ist, fände ich es nicht ungewöhnlich, wenn Werner Peters für die deutsche Fassung vernatwortlich gewesen wäre. Im Unterschied zur Originalfassung spricht Herbert Stass den Inspector ohne französischen Akzent. Horst Gentzen zu hören, ist hier eine Freude: er darf seine Rolle ernsthaft und sogar teilweise echt bedrohlich sprechen und muss gar kein Chargieren anwenden. Das ist sogar doppelt erfreulich, weil Clive Francis zwar keinen Homosexuellen spielt, seine Figur aber ein gestylter Modefreak ist und man in solchen fällen gern die Sprecher tuntig werden ließ.
In der SDB finden sich einige Einträge zum Film, Peter Schiff wurde dort jedoch dem falschen Schauspieler zugeordnet.
Es spielen und sprechen:
Alan Arkin (Inspector Jacques Clouseau) Herbert Stass * Delia Boccardo (Lisa Morrel) Claudia Brodzinska Frank Finlay (Weaver) Rolf Schult Clive Francis (Clyde Hargreaves) Horst Gentzen Barry Foster (Addison Steele) Michael Chevalier Beryl Reid (Mrs. Weaver) Tina Eilers Patrick Cargill (Sir Charles) Friedrich Schoenfelder Richard Pearson (Shockley) Wolfgang Amerbacher Michael Ripper (Steven Frey) Hans Hessling Susan Engel (Carmichael) Inge Landgut Wallas Eaton (Hoeffler) Dieter Ranspach Tutte Lemkow (Frenchie) ? Katya Wyeth (Meg) ? David Bauer (Polizeipräfekt Geffrion) Werner Peters Geoffrey Bayldon (Gutch) ? Tracey Crisp (Julie) Margot Leonard John Bindon (Bull Parker) ? Anthony Ainley (Bomber) ? Robert Russell (Stockton) Klaus Sonnenschein Eric Pohlmann (Finanzminister Bergesch) Martin Hirthe George Pravda (Herr Wulf) Kurt Waitzmann Martin Beere (Reporter) ? Ken Campbell (Reporter) Joachim Pukaß Robert Gillespie (Bankmanager) Peter Schiff Marjie Lawrence (Mutter) Inge Landgut Arthur Lovegrove (Wirt) Fritz Tillmann Leon Lissek (Taxifahrer) ? Will Stampe (Fischhändler) Otto Czarski Paul Dawkins (Zollbeamter) ? N. N. (Bankbeamter am Schalter) Heinz Giese N. N. (Verkehrspolizist) Toni Herbert Ron Gregory (Polizist an der Türe) Edgar Ott Grahame Mallard (Schweizer Reporter) Joachim Pukaß N. N. (Bandenmitglied) Toni Herbert David Healy (Räuber im Fernsehen) Jürgen Thormann ** N. N. (Räuber im Fernsehen) Edgar Ott **
* in einigen Szenen des Filmes treten andere Personen in der Maske Clouseaus auf. In diesen Szenen spielte Arkin selbst, wurde aber von Barry Foster, Clive Francis und Frank Finlay individuell synchronisiert. In der deutschen Fassung gibt es in den entsprechenden Passagen also Arkin mit den Stimmen von Chevalier, Gentzen und Schult zu hören.
** ich weiß leider nicht, ob man hier eine echte Serie nahm oder die eigens für den Film anfertigte.
Nun, es gibt unterschiedliche Meinungen zu dem Film. Meine ist, dass das Drehbuch durchaus gute Anlagen hat (nicht umsonst waren die Waldmans an den späteren Closeaus beteiligt), aber von Yorkin und leider auch Arkin komplett in den Sand gesetzt wurde. Arkin ist ein großartiger Schauspieler, nur absolut kein Slapstick-Komiker. Dass er seinen eigenen Zugang zur Rolle suchte, ist zwar lobenswert, aber er hat ihn nicht gefunden. Und gerade deshalb hätte ich mir in dieser Rolle entweder Schult gewünscht (der überraschend chaotisch klingen konnte, wen es die Rolle erforderte) oder aber jemanden wie Harald Juhnke - ungewohnt, aber mit eigenem komischen Potenzial (und Closeau-Erfahrung). Arkin wirkt einfach zu sympathisch und hat nichts von der (buchstäblichen) Hochnäsigkeit von Sellers, durch die man mit Schadenfreude über Closeau lachen kann (bei all diesen selbst verschuldeten Katastrophen). Exemplarisch ist für mich die Szene, in der Arkin in voller Uniform versucht, über das riesige stählerne Etwas (ist das ein Minensuchgerät?) zu springen und dabei hinfällt. Das ist zu bodenständig, zu realistisch. Der wahre Closeau hätte statt dessen mit großer Geste einen übertriebenen Satz in den Raum geschmettert, sich pathetisch umgedreht und wäre beim ersten Schritt (nicht Sprung!) kerzengerade auf der Nase gelandet. Grundessenz: Arkin ist einfach zu sympathisch für Closeau - und tatsächlich hat mich Roger Moore in seinem Kurzauftritt im "Fluch" weitaus mehr überzeugt. Was wäre eigentlich, wenn Geoffrey Bayldon Sellers vertreten hätte ...
Übrigens: Margot Leonard habe ich im Film nicht gehört - an welcher Stelle kommt ihre Figur denn vor?
Das waren sehr schöne Argumente, die du da eingebracht hast und trotzdem ich den Film so mag, wie er ist, kann ich deine Einwände durchaus nachvollziehen.
Für mich ist der Film durchaus ein Bindeglied zwischen dem vorherigen und dem späteren Clouseau. So sehr ich die ersten beiden Filme mag, ich bevorzuge die der 70er-Jahre - weil sie irgendwie abgedrehter sind, Dreyfus auf Hochtour läuft und Clouseau absolut den Boden verliert. In den ersten beiden Filmen zeigte sich ja schon die beginnende übermäßige Eitelkeit, Selbstverliebtheit und der Größenwahn. Aber es war noch relativ dezent, hier im Film steigert sich das bereits eine Stufe, ohne aber ganz durchgeknallt zu sein.
Man kann sicher sagen, dass Alan Arkin (und Bud Yorkin) nicht wirklich eine eigene Interpretation des Inspektors gelang. Es war aber auch das Bild von Clouseau schon gefestigt, das machte es sicher schwierig. Persönlich fand ich Clouseau nie einen sympathischen Zeitgenossen, auch wenn ich ihn sehr komisch finde. Arkin dagegen ist irgendwie sympathisch, hinter seinem Gehabe steckt doch noch ein netter Kerl - mir sagt das zu und dass er auch noch auf eine gewisse Weise attraktiv ist, macht auch die romantischen Aspekte des Filmes glaubwürdig.
Es stimmt auch, dass Arkin bei den reinen Slapstick-Szenen nicht immer das richtige Timing hat - aber das gleicht er mit einer gewissen Spielfreude aus, die mir persönlich zusagt.
Mir gefällt auch, dass Clouseau zwischendurch Selbstzweifel heimsuchen. Die sind unaufrichtig, weil sein Ego dann doch größer ist, aber später wäre das kaum noch denkbar gewesen.
Roger Moore gefiel mir in seinem kurzen Cameo als Clouseau auch sehr gut - ich hätte sogar einen Film mit ihm reizvoll gefunden. Dein Gedanke, den Clouseau von Geoffrey Bayldon spielen zu lassen, fand ich erstaunlich - die Idee hat schon etwas fast geniales an sich und gefällt mir sehr. Aber eine Hauptrollenchance im Kino bekam er ja leider nie.
Margot Leonard ist ungewohnt rauchig fast als eine Art Selbstpersiflage zu hören für die Blondine, die plötzlich in Clouseaus Bett sitzt. Ich wäre von selbst gar nicht draufgekommen, auch wenn mir die Stimme bekannt vorkam. Ein Forumsmitglied hat mich mal darauf angesprochen.
@ John Connor:
Mich drückt das schlechte Gewissen, auch wenn du es scheinbar locker nimmst. Ich habe den Paragraphen 007 der Forumsregeln für alle Mitglieder leider vergessen: "Signaturen, die Bezug auf Sean Connery nehmen, sind nicht ohne vorherige Zustimmung von John Connor in Umlauf zu bringen."
Ihr habt beide gut begründete Positionen, auch wenn ich momentan auf Grundlage einer früheren Sichtung dazu neige, mich Stefans Kritik anzuschließen - aber es wäre nicht das erste Mal, dass ich bei erneuter Sichtung mein Urteil revidierte, zumal ich ja nicht mehr wusste, dass im Film dieser Connery-Spruch fiel.
Apropos:
Zitat von fortinbras im Beitrag #4Wird mein Regelverstoß geahndet?
Ja, du wirst dazu verdonnert, jedesmal einzuspringen, wenn dieser Thread ins Stocken gerät: "Filme-Serienraten"
Die Strafe ist hart, aber im Rahmen meines vergehens gerecht. Ich nehme sie an!
Ich vermute, dass einige Menschen mehr Stefans Urteil zum Film unterschreiben würden als meines. Wobei ich die Erfahrung machte, dass ich ihn früher eher ablehnte und erst vor einigen Jahren richtig entdeckt habe.
Zitat von Gast im Beitrag #1Der Film hatte es seinerzeit sehr schwer - und an diesem Zustand hat sich bis heute leider wenig verändert.
Meinolf Zurhorst schreibt dazu in seinem "Lexikon des Kriminalfilms": "Trotz so ausgezeichneter Darsteller wie Alan Arkin oder Frank Finlay mußte dieser Versuch, die Figur des Inspektor Clouseau ohne Peter Sellers aufzugreifen, mißlingen. Denn auch Blake Edwards, der eigentliche Ideen-Lieferant der Rosaroten Panther-Serie, hatte bei dieser Produktion nicht mitgewirkt. Und so blieb Bud Yorkin nur, alte Slapstick-Nummern wieder aufzuwärmen, bei denen man allerdings das präzise Timing der Burleske-Komiker oder eines Blake Edwards schmerzlich vermißt." Zwar ist die Behauptung von einer Nicht-Beteiligung Edwards´ nicht richtig (siehe fortinbras´ Ausführungen dazu), aber hier muss ich (anders als in vielen anderen Fällen) Zurhorsts Urteil zustimmen. Beim Sehen vieler Szenen vermisste ich Sellers schmerzhaft, ebenso wie Edwards´ Inszenierung und Mancinis Kompositionen (obwohl die hier zu hörende Musik nicht schlecht ist). Allerdings waren der Stil der beiden Vorgänger und die Parallelen zu den Nachfolgern wirklich deutlich zu erkennen, weshalb bei vielen Szenen (etwa die ständigen Positionswechsel im Büro von Sir Charles zu Beginn, die mich an das Billardspiel mit Ballon in dessen Villa erinnerte) für ein vertrautes Gefühl sorgten. Umso mehr fehlte einem der "richtige" Hauptdarsteller. Allenfalls das Ende kam etwas zu plötzlich, zumal es offen bleibt, auf welche Weise die Verbrecher verhaftet werden. Der Film ist trotz allem unterhaltsamer als der "Nachklapp" von 1982, aber doch weit weniger amüsant als die "echten" Teile der Reihe.
Zitat von Gast im Beitrag #1Horst Gentzen zu hören, ist hier eine Freude: er darf seine Rolle ernsthaft und sogar teilweise echt bedrohlich sprechen und muss gar kein Chargieren anwenden. Das ist sogar doppelt erfreulich, weil Clive Francis zwar keinen Homosexuellen spielt, seine Figur aber ein gestylter Modefreak ist und man in solchen fällen gern die Sprecher tuntig werden ließ.
Wie aus meinen gestrigen Beiträgen hervorgehen dürfte, teile ich diese Beurteilung; angesichts der Gestik und Mimik wäre eigentlich ein tuntiges Chargieren zu erwarten gewesen. Interessant, dass man trotz der "ernsthaften" Anlage der Figur Gentzen besetzte, obwohl z. B. Lothar Blumhagen angesichts der Mischung aus Kaltblütigkeit und dandyhaftem Auftreten naheliegender gewesen wäre.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #2Und gerade deshalb hätte ich mir in dieser Rolle entweder Schult gewünscht (der überraschend chaotisch klingen konnte, wen es die Rolle erforderte) oder aber jemanden wie Harald Juhnke - ungewohnt, aber mit eigenem komischen Potenzial (und Closeau-Erfahrung).
Angesichts der Tatsache, dass Arkin in den späten 60ern gleich zweimal von Schult synchronisiert wurde, ist es wirklich komisch, dass man ihn hier auf Finlay besetzte. Stass war grundsätzlich solide, aber Juhnke hätte ich mir als Rollencast auch gewünscht, da er den etwas weniger klamaukigen Inspektor im ersten Film der Reihe ebenso wie den zumindest teilweise noch ernstzunehmenden Craddock im "Wachsblumenstrauß" gut traf und für ein "Clouseau-Gefühl" gesorgt hätte (Thomalla hätte mit Arkin weniger gut harmoniert).
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #2Arkin ist ein großartiger Schauspieler, nur absolut kein Slapstick-Komiker. (...) Exemplarisch ist für mich die Szene, in der Arkin in voller Uniform versucht, über das riesige stählerne Etwas (ist das ein Minensuchgerät?) zu springen und dabei hinfällt. Das ist zu bodenständig, zu realistisch. Der wahre Closeau hätte statt dessen mit großer Geste einen übertriebenen Satz in den Raum geschmettert, sich pathetisch umgedreht und wäre beim ersten Schritt (nicht Sprung!) kerzengerade auf der Nase gelandet.
Zitat von Gast im Beitrag #4Margot Leonard ist ungewohnt rauchig fast als eine Art Selbstpersiflage zu hören für die Blondine, die plötzlich in Clouseaus Bett sitzt. Ich wäre von selbst gar nicht draufgekommen, auch wenn mir die Stimme bekannt vorkam. Ein Forumsmitglied hat mich mal darauf angesprochen.
Interessant, dass man hier nicht Beate Hasenau besetzte, die als "Selbstpersilflage" mindestens ebenso gut funktioniert hätte.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #2Nun, es gibt unterschiedliche Meinungen zu dem Film. Meine ist, dass das Drehbuch durchaus gute Anlagen hat (nicht umsonst waren die Waldmans an den späteren Closeaus beteiligt), aber von Yorkin und leider auch Arkin komplett in den Sand gesetzt wurde. Arkin ist ein großartiger Schauspieler, nur absolut kein Slapstick-Komiker.
Ein Vergleich, der sich mir aufdrängt (verzeihung, falls ihn jemand unangemessen findet!): In der Vergangenheit hieß es über "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" (der mittlerweile bei vielen "rehabilitiert" zu sein scheint), mit Sean Connery in der Hauptrolle wäre das ein Highlight der Serie geworden. Dieser Film würde wahrscheinlich nicht ganz so gut bewertet werden, aber Sellers´ Fehlen ist sicher für die meisten Zuschauer bereits ein Manko an sich, ebenso wie das Connerys beim "Geheimdienst".
EIN Highlight ist "IGIM" auf jeden Fall - der Film hätte mit Connery die Krönung der Reihe werden können. Aber da Bond häufiger gewechselt hat als Closeau (und die eigentliche Reihe bei Letzterem eher bevorstand), fällt es bei 007 weniger ins Gewicht. Aber - ob das nun mit der Umbesetzung zu tun hat oder nicht - auch die dramaturgische Gewichtung ist bei "Inspektor Closeau" anders als bei den vorangegangenen Filmen. Im ersten Film liefen die eigentliche Handlung und Closeaus Slapstick nebeneinander her, im zweiten ließ Closeau die eher magere Handlung in den Hintergrund treten. Hier jedoch gewinnt die Handlung gegenüber der Figur Closeau Vorrang - kein Wunder. Hätte man dem Film seine eigene Hauptfigur gegeben, auch sympathischer, als es der doch reichlich selbstverliebte Closeau ist (dem man das Chaos, das ihm widerfährt, auch gönnt), wäre er damit besser bedient gewesen: ein alltäglicher, blasser Polizeibeamter, der plötzlich in eine Affäre rutscht, die ihn völlig überfordert und die er auf liebenswerte Weise meistert. Das hätte auch eher zu Arkin gepasst.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #14EIN Highlight ist "IGIM" auf jeden Fall - der Film hätte mit Connery die Krönung der Reihe werden können. Aber da Bond häufiger gewechselt hat als Closeau (und die eigentliche Reihe bei Letzterem eher bevorstand), fällt es bei 007 weniger ins Gewicht.
Aus heutiger Sicht sicher. Damals kannte das Publikum allerdings nur Sean Connery als Bond, hatte diesen in 5 Filmen hintereinander erlebt und einen festen Eindruck von der Figur bekommen. Bei Clouseau gab es zwar damals lediglich 2 Filme (und im allerersten war der Inspektor noch nicht DIE zentrale Figur), allerdings hat fortinbras bereits darauf hingewiesen, dass diese durch ihren enormen Erfolg und Wiederaufführungen bereits ein festes Bild geprägt hatten.