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Dieses Thema hat 36 Antworten
und wurde 3.428 mal aufgerufen
 Filme: Klassiker
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fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

25.05.2015 12:02
Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68) Zitat · antworten

Im Serienführer zu "Solo für O.N.C.E.L.", der eigentlich gar keiner ist, finden sich bereits von Stephen, Frank Brenner und vor allem Jens die acht von MGM als Spielfilme in die Kinos gebrachten Doppelfolgen der Serie.

Die Filme wurden allerdings nicht chronologisch ins Forum gestellt, teilsweise fehlen noch Sprecher/Darsteller und es wurden keine Ergänzungen mehr nachgetragen. Die Filme verschwinden also irgendwo in den Diskussionen zur Serie.

Ich denke deshalb, diese acht Filme gehören in die Kategorie "Spielfilmklassiker", weswegen ich sie hier her transportiere, chronologisch und übersichtlicher reihe - samt möglichen Ergänzungen (da gibt's mehr, als man denkt).

Kurz zu den Film:

Nach dem beginnenden Erfolg der Serie entschloss sich MGM existente Doppelfolgen auf den Kinomarkt zu bringen. Bei den ersten beiden Filmen war es sogar so, dass die Serienepisoden nur S/W zu sehen waren, die Kinofassungen jedoch in Farbe. Man nahm nur inhaltlich zusammenhängende Episoden, schnitt sie fürs Kino jedoch anders und machte dann und wann kleinere zusätzliche Szenen.

Teilweise wurde der Kinostart schon vorher anvisiert und bei Auslandsverkäufen der Staffeln waren die entsprechenden Episoden nicht dabei. Alle Filme bekamen eigenständige Titel, die mit dem ursprünglichen Episodentitel wenig bis nichts gemeinsam hatten. MGM machte gutes Geld mit den acht Kinoversionen, auch wenn keiner der Filme ein Superhit war - durch die gedeckten Produktionskosten war der Reingewinn jedoch ausgezeichnet und jeder der Filme machte auf jeden Fall ein Plus auf dem internationalen Markt.

Betreffend der deutschen Fassungen der Filme/Serie, sind einige Irrtümer im Umlauf, die Kennern der Materie altbekannt sind:

Es ist mitunter zu lesen, dass MGM fürs Kino das "O.N.C.E.L." oder "U.N.C.L.E." der Serie zu "O.N.K.E.L." umfunktionierte. Das ist nicht richtig - denn die Filme waren vor der Serie da. Es waren bereits drei Filme gelaufen, ehe am 2. Mai 1967 der Serienstart war. Nur kurz darauf, am 9. Juni, lief der vierte Film in den Kinos an. Kannte also jemand die ersten drei Filme, dürfte ihn vielleicht erstaunt haben, dass Napoleon Solo nicht mit GGHs Stimme kam. Nach dem 4. Film wurde GGH durch Herbert Stass ersetzt. Einerseits könnte man fragen, warum man nicht Clausnitzer nahm, aber der 5. Film muss in Bearbeitung gewesen sein, als die Serie startete, denn er kam Anfang August in die Kinos. Bei den weiteren drei Filmen, die erst 1968/69 in den Kinos liefen, setzte man weiter auf Stass, obwohl die Serie mittlerweile schon immens erfolgreich und Clausnitzer auch in "Bullitt" für Vaughn zu hören war.

Die Bezeichnung "Solo für...", die man den Kinofilmen oft den Titeln voran stellt, kam erst sehr viel später - im Kino wurde das nicht gemacht. Von den acht Filmen hat MGM auf Video im deutschen Sprachraum nur "Die Karate Killer" veröffentlicht, bislang gibt es auch keine reguläre Dvd-Ausgabe mit deutscher Synchronisation.

Die acht Filme im Überblick:

1) Agent auf Kanal D / To Trap A Spy (1964)
Deutscher Kinostart: 19. März 1965

2) Spion mit meinem Gesicht / The Spy With My Face (1965)
Deutscher Kinostart: 8. Juli 1965

3) Ein Spion zuviel / One Spy Too Many (1965)
Deutscher Kinostart: 5. August 1966

4) Krieg der Spione / One Of Our Spies Is Missing (1965)
Deutscher Kinostart: 9. Juni 1967

5) Der Mann im grünen Hut / The Spy In The Green Hat (1966)
Deutscher Kinostart: 4. August 1967

6) Die Karate-Killer / The Karate Killers (1967)
Deutscher Kinostart: 19. Jänner 1968

7) Die unverbesserlichen Drei / The Helicopter Spies (1967)
Deutscher Kinostart: 21. Juni 1968

8) Wie stehle ich die Welt? / How To Steal The World (1968)
Deutscher Kinostart: 2. Oktober 1969

Und nun rufen wir Kanal D...

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

25.05.2015 12:22
#2 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68) Zitat · antworten

I.) AGENT AUF KANAL D

"To Trap A Spy"

USA, 1964
Regie: Don Medford
Drehbuch: Sam Rolfe
Musik: Jerry Goldsmith
Produktion: Arena/MGM
Verleih: MGM

Deutsche Fassung:

MGM Synchron, Berlin
Dialogbuch:
Dialogregie:

Deutsche Erstaufführung: 19. März 1965

Inhalt:

Eine Gruppe feindlicher Agenten macht einen Anschlag auf die O.N.K.E.L.-Zentrale in New York. Napoleon Solo soll die Hintergründe herausfinden. In Zusammenhang steht offenbar alles mit einem wichtigen ausländischen Staatsbesuch. Und - der schwerreiche, undurchsichtige Mr. Vulcan hat seine Finger im Spiel...

Zum Film:

Das erste Kinoabenteuer, das zugleich den Serienauftakt stellte, wartet mit zwei Besonderheiten auf: David McCallum ist nur ganz flüchtig dabei. Da man nicht genau wusste, wie die empfindliche USA auf einen russischen Charakter reagieren würde, hielt man sich anfangs bei Illya Kuryakin zurück. Bald sollte er aber gleichberechtigt werden. Weiters ist gleich zu Beginn der Chef, Mr. Waverly, abwesend und wird vertreten.

Der Film kam im März 1965 in die Kinos und sollte vom begonnenen Bond-Hype profitieren. Die Besetzung mit G. G. Hoffmann in der Titelrolle war also naheliegend. David McCallum wurde von Horst Gentzen gesprochen, die Kombination gab es vorher bereits.

Der gut gemachte und unterhaltsame Agentenfilm hat übrigens durchaus Bond-Anleihen, bleibt aber trotz der Ironie noch relativ bodenständig.

Es spielen und sprechen:

Robert Vaughn  (Napoleon Solo) G. G. Hoffmann
David McCallum (Illya Kuryakin) Horst Gentzen
Fritz Weaver (Vulcan) Curt Ackermann
Luciana Paluzzi (Angela) Ursula Heyer
Pat Crowley (Elaine May Bender) Ingeborg Wellmann
William Marshall (Ashumen) Hans Wiegner
Will Kuluva (Mr. Allison) Klaus W. Krause
Miguel Angel Landa (Lancer) Dietrich Frauboes
Rupert Cross (Nobuk) Gerd Duwner
Ivan Dixon (Soumarin) ?
Victoria Shaw (Nr. 16) Anneliese Priefert
Eric Berry (Alfred Ghist) Alexander Welbat
Robert Brubaker (Gangster) Heinz Palm
Roy Jenson (Gangster) kein Dialog
Richard Kiel (Gangster) kein Dialog
Kenner G. Kemp (Partygast) Heinz Palm
Joseph V. Perry (Gangster) Heinz Palm
Mario Siletti, Jr. (Del Floria) ?
N. N. (Party-Mitarbeiter) Toni Herbert

Chow Yun-Fat


Beiträge: 6.712

25.05.2015 13:05
#3 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68) Zitat · antworten

Danke für die Vorstellung.

Sehe ich das richtig, dass weder die Serie, noch die Kinofilme in Deutschland auf DVD erschienen und lediglich fünf der acht Filme in GB im Box-Set erhältlich sind?

Vor dem Remake im August würde ich mir nämlich eigentlich gern das Original zu Gemüte führen, aber wenn es ginge wirklich komplett (also alle Filme und die Serie in chronologischer Reihenfolge). Scheint gar nicht so einfach zu sein...

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

25.05.2015 13:20
#4 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68) Zitat · antworten

II.) SPION MIT MEINEM GESICHT

"The Spy With My Face"

USA, 1964/65
Regie: Joseph Sargent
Drehbuch: Clyde Ware / Joseph Calvelli
Musik: Morton Stevens (unter Verwendung der Titelmusik von Jerry Goldsmith)
Produktion: Arena / MGM
Verleih: MGM

Deutsche Fassung:

MGM Synchron, Berlin
Dialogbuch:
Dialogregie:

Deutsche Erstaufführung: 8. Juli 1965

Inhalt:

Die Verbrecherorganisation "D.R.O.S.S.E.L." plant die "Operation August". Um an einen neuen Kampfstoff zu kommen, soll Napoleon Solo durch einen Doppelgänger ersetzt werden...

Zum Film:

In diesem spaßigen und durchaus spannenden Film hat man David McCallum eine neue Stimme verpasst - und im Unterschied zum Vorgängerfilm auch einen russischen Akzent. Diesen hat McCallum auch im Original, allerdings nicht so stark wie in der deutschen Fassung.

Senta Berger wird fremdsynchronisiert. Die Stimme kommt mir bekannt vor, allerdings nicht im Rahmen der Synchronbranche. Vermutlich sollte man sich in deutschen Filmen jener Tage umhören.

Toni Herbert spricht einen Hotelangestellten in Tirol. Für diesen hat er eine eigenwillige Aussprache entwickelt: der Mann kann sich offenbar nicht entscheiden, ob er aus dem alten Wien oder aus Bayern kommt. Aber da weder Landschaft, noch Architektur oder Straßenkennzeichnung den Tiroler (und vorher Schweizer) Alpen entsprechen, passt das ja in gewisser Weise gut hinein - auch wenn es keinerlei Anlaß gab, den Herrn mit Dialekteinschlag reden zu lassen.

Es spielen und sprechen:

Robert Vaughn  (Napoleon Solo)  G. G. Hoffmann
David McCallum (Illya Kuryakin) Michael Chevalier
Leo G. Carroll (Mr. Waverly) Paul Wagner
Senta Berger (Serena) ?
Michael Evans (Darius Two) Curt Ackermann
Sharon Farrell (Sandy Wister) Ilse Page
Fabrizio Mioni (Arsene Coria) Thomas Eckelmann
Donald Harran (Kitt Kittridge) Lothar Blumhagen
Bill Gunn (Namana) Alexander Welbat
Jennifer Billingsley (Taffy) ?
Paula Raymond (Institutsleiterin) Ruth Scheerbarth
Paul Siemion (Hotelangestellter) Toni Herbert
Harold Gould (Chirurg) Hans-Günter Martens
Jan Arvan (Kellner) Erich Poremski

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

25.05.2015 17:28
#5 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68) Zitat · antworten

Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #3
Danke für die Vorstellung.

Sehe ich das richtig, dass weder die Serie, noch die Kinofilme in Deutschland auf DVD erschienen und lediglich fünf der acht Filme in GB im Box-Set erhältlich sind?

Vor dem Remake im August würde ich mir nämlich eigentlich gern das Original zu Gemüte führen, aber wenn es ginge wirklich komplett (also alle Filme und die Serie in chronologischer Reihenfolge). Scheint gar nicht so einfach zu sein...


Die Serie wurde bislang überhaupt nie deutsch auf VHS oder Dvd veröffentlicht. Von den Kinofassungen schaffte es nur "Karate Killer" auf eine MGM-VHS Mitte der 1980er-Jahre. Der Nachzügler "The Return of..." wurde deutsch unter dem idiotischen Titel "Thunderball" veröffentlicht las Kaufvideo.

Im Fernsehen werden zumeist nur die ersten sechs Kinofassungen ausgestrahlt. "Die unverbesserlichen Drei" und "Wie stehle ich die Welt" sind nur sehr selten zu sehen. Warum auf der GB-Box auch nur fünf Filme drauf sind, das weiß ich gar nicht. Vielleicht liefen dort nicht alle im Kino?

Mein Name ist Hase


Beiträge: 2.813

25.05.2015 17:30
#6 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68) Zitat · antworten

Auch von mir vielen Dank für den O.N.K.E.L.-Filmführer!

@Chow Yun-Fat:

Das meiste hat Fortinbras ja eben schon geschrieben, nur noch eine kleine Ergänzung: Es gibt, wie ich gerade festgestellt habe, auch eine RC-2- bzw. Codefree-Box mit allen acht Filmen (http://www.amazon.co.uk/Man-Uncle-Collec...+man+from+uncle).
Von "Return of the Man from U.N.C.L.E." (Deutsch: "Thunderball"), falls der Dich auch interessiert, gibt es ebenfalls eine RC-2-DVD (http://www.amazon.co.uk/Return-Man-U-N-C...+man+from+uncle), allerdings auch nur in Englisch.

Gruß
Hase

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

26.05.2015 00:52
#7 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68) Zitat · antworten

III) EIN SPION ZUVIEL

"One Spy Too Many"

USA, 1965
Regie: Joseph Sargent
Drehbuch: Dean Hargrave
Musik: Gerald Fried (unter Verwendung des Titelthemas von Jerry Goldsmith)
Peoduktion: Arena/MGM
Verleih: MGM

Deutsche Fassung:

MGM Synchron, Berlin
Dialogbuch:
Dialogregie:

Deutsche Erstaufführung: 5. August 1966

Inhalt:

Mr. Alexander betreibt nicht nur einen Kult um Alexander den Großen, er hält sich für Alexander, den Größeren. Und ein neues Gas, das willenlos macht, soll ihm den Weg zur Weltherrschaft ebnen. Napoleon Solo und Illya Kuryakin werden ausgeschickt, um die Welt zu retten...

Zum Film:

Hier schlägt die Reihe schon so richtig über die Stränge und läßt die Ironie hinter sich, um an der Grenze zur (Selbst-)Persiflage entlang zu laufen. Durch die dauernde, etwas nervige Geschichte mit der scheidungswütigen Mrs. Alexander leidet die erste Hälfte des Filmes etwas, aber man wird dann belohnt mit einigen sehr originellen Szenen und parodistischen Elementen (so etwa wird Napoleon Solo unter ein echt Poe'sches Pendel gelegt).

Gerald Fried, der für die Serie am umfangreichsten und prägendsten arbeitete, hatte das Hauptthema aufgepeppt und treibt allerhand Spielchen damit. Auch führte Fried einen sehr pop-orientierten Sound in die Serie ein, der sich hier im Film stark bemerkbar macht und eine ganz andere Stimmung erzeugt als in den vorangegangenen Filmen. Jerry Goldsmith sagte das gar nicht zu, seine Proteste (auch gegenüber veränderten Fassungen der Titelmusik) blieben aber unerhört. Der Musiksound, der die Serie sozusagen darstellt, ist von Gerald Fried gemacht worden - und seltsamerweise war es genau dieser Stil, den Goldsmith in seinen "Derek Flint"-Filmen anwandte.

Die deutsche Fassung bietet etwas noch nie dagewesenes: Gerd Duwner spricht einen Asiaten. Rolf Schult darf seinen Einstand geben als Bösewicht und er macht das ganz ausgezeichnet: er neigt nie zur Übertreibung, weswegen Mr. Alexander definitiv gefährlich wirkt.

Gegenüber dem Vorgängerfilm gibt es eine Änderung bei Michael Chevalier: er spricht hier David McCallum gänzlich ohne russischen Akzent.

Es spielen und sprechen:

Robert Vaughn  (Napoleon Solo)  G. G. Hoffmann
David McCallum (Illya Kuryakin) Michael Chevalier
Leo G. Carroll (Mr. Waverly) Paul Wagner
Rip Torn (Mr. Alexander) Rolf Schult
Dorothy Provine (Tracy Alexander) Ingeborg Wellmann
Yvonne Craig (Maude Waverly) ?
David Opatoshu (Dr. Kavon) Hans Hessling
Donna Michelle (Prinzessin Nicole) Anneliese Priefert
David Sheiner (Parviz) Arnold Marquis
Leon Lontoc (General Don Phouma) Gerd Duwner
Robert Karnes (Colonel Hawks) Alexander Welbat
James Hong (Prinz Phanong) Gerd Martienzen
Cal Bolder (Ingo) Edgar Ott
Teru Shimada (Präsident Sing-Mok) Knut Hartwig
Arthur Wong (General Man-Phang) ?
Clarke Gordon (Arnold Claxon) ?
Carol Williams (Empfangsdame) ?
N. N. (Hotelangestellter) Erich Poremski
N. N. (Wachsoldat) Gerd Holtenau

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

26.05.2015 16:25
#8 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68) Zitat · antworten

IV) KRIEG DER SPIONE

"One Of Our Spies Is Missing"

USA, 1965
Regie: E. Darrell Hallenbeck
Drehbuch: Howard Rodman
Musik: Gerald Fried (unter Verwendung des Titelthemas von Jerry Goldsmith)
Produktion: Arena/MGM
Verleih: MGM

Deutsche Fassung:

MGM Synchron, Berlin
Dialogbuch:
Dialogregie:

Deutsche Erstaufführung: 9. Juni 1967

Inhalt:

Napoleon Solo und Illya Kuryakin haben diesmal einen besonderen Auftrag: ein Wissenschaftler soll eine Methode erfunden haben, die zur Verjüngung des Menschen dient. Auch D.R.O.S.S.E.L. ist hinter der Erfindung her. Alle Spuren führen in einen Londoner Club und einen Schönheitssalon...

Zum Film:

"Krieg der Spione" ist der letzte Film, bei dem MGM teils massiv Hand anlegte bei der Kino- gegenüber der Fernsehfassung, neue Szenen drehen ließ, neue Übergänge und auch Teile der Musik auswechselte. Bei den weiteren vier Filmen beließ man die Episoden im Original und schnitt sie nur etwas zusammen, montierte einen eigenen Vorspann mit entsprechender Musik.

Gerald Frieds Filmmusik zählt zu den besten der Reihe, sämtliche Stücke würden für sich genommen ein schönes Erkennungsstück zu Serien ergeben haben. Besonders das Stück zu Beginn, wenn Kuryakin Katzen nachschleicht, ist ein echter Ohrwurm.

Mit Vera Miles bekam die Serie erstmals eine starke Frau als Hauptbösewichtin und man beging dabei keinesfalls den Fehler, eine unansehnliche Rosa Klepp daraus zu machen.

In der deutschen Fassung bekam David McCallum nach Gentzen und Chevalier mit Eckart Dux seine dritte Stimme. Warum es hier zu so vielen Umbesetzungen kam, ist mir schleierhaft. Dux ist mein persönlicher Favorit für Illya Kuryakin, auch wenn später Joachim Pukaß viel prägender war.

Schmankerl sind natürlich Eduard Wandrey als Churchill-Verschnitt und Erich Fiedler als versnobter Empfangschef eines Herrenclubs: Klischeebesetzungen, die schlichtweg genial funktionieren.

Pluspunkt: Bernard Fox als leicht bummeliger Agent wäre ein typischer Fall für Gerd Duwner gewesen, der ihn auch schon sprach - mit Rolf Schult wirkt die Figur deutlich besser, er ist durchaus sympathisch, aber auch gefährlich. Mit Gerd Duwner hätte das nicht so gut funktioniert.

Es spielen und sprechen:

Robert Vaughn  (Napoleon Solo)  G. G. Hoffmann
David McCallum (Illya Kuryakin) Eckart Dux
Leo G. Carroll (Mr. Waverly) Paul Wagner
Vera Miles (Madame de Sala) Eva-Katharina Schultz
Maurice Evans (Sir Norman Swickert) Eduard Wandrey
Bernard Fox (Jordin) Rolf Schult
Ann Elder (Joanna Sweet) Ingeborg Wellmann
Cal Bolder (Fleeton) ?
Ahna Capri (Dodo) ?
Barry Bernard (Ladenbesitzer) Knut Hartwig
Yvonne Craig (Wanda) ?
Harry Davis (Dr. Alexander Gritsky) Hugo Schrader
James Doohan (Philip Bainbridge) Herbert A. Knippenberg
Anthony Eustrel (Empfangschef) Erich Fiedler
Monica Keating (Olga) Christine Gerlach
Dolores Faith (Lolita Lancer) ?
Barry Bermant (Tierhändler) ?
Richard Peel (Katzenfänger) Gerd Duwner
Jeffrey Sayre (Sir Charles) Herbert Weissbach
N. N. (Sir Normans Freund) Knut Hartwig

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

26.05.2015 16:55
#9 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68) Zitat · antworten

V) DER MANN IM GRÜNEN HUT

"The Spy In The Green Hat"

USA, 1966
Regie: Joseph Sargent
Drehbuch: Peter Allan Fields
Musik: Nelson Riddle (unter Verwendung des Titelthemas von Jerry Goldsmith)
Produktion: Arena/MGM
Verleih: MGM

Deutsche Fassung:

MGM Synchron, Berlin
Dialogbuch:
Dialogregie:

Deutsche Erstaufführung: 19. Jänner 1968

Inhalt:

Napoleon Solo und Illya Kuryakin werden auf den wichtigen D.R.O.S.S.E.L.-Mann Louis Strago angesetzt. Dieser will seine Bosse beeindrucken und mit einer speziell ausgestatteten Raketenbasis den großen Chef beeindrucken...

Zum Film:

In diesem unterhaltsamen O.N.K.E.L.-Abenteuer spielt Jack Palance den großen Bösewicht. Warum er auf die Idee kam oder der Regisseur es guthieß, Palance spielt nonstop nach dem "Method Acting" und schlüpft tief in die Rolle des neurotisch-machthungrigen Louis Strago. Leider steht das Method Acting sowohl im Widerspruch zur comichaften Welt des Filmes, als auch zu den schauspielerischen Leistungen des restlichen Ensembles. Dadurch wirkt fast jeder von Palance's Auftritten beinahe lächerlich und maßlos übertrieben.

Für die Filmmusik wurde Frank Sinatras Haus-und-Hof-Kapellmeister Nelson Riddle engagiert, der das Hauptthema nach Gerald Frieds Version bearbeitete. Als der ORF die Filme Mitte der 90er ausstrahlte, wurde in der Programmansage auf Riddle und seine Zusammenarbeit mit Sinatra hingewiesen, während anderes unwichtig war.

Herbert Stass spricht nunmehr für Robert Vaughn und macht das ganz großartig, er wirkt fast eine Spur frecher als GGH. Mit Joachim Pukaß wurde für David McCallum der vierte Sprecher eingesetzt - er sollte nun bis zum Ende der Kinoreihe fix bleiben.

In der deutschen Fassung hat Rolf Schult seinen dritten O.N.K.E.L.-Einsatz und ist zum zweiten Mal der ganz große Bösewicht. Er kann natürlich das seltsame Spiel von Palance nicht deutlich verbessern, aber er gibt ihm doch eine etwas klarere Linie und er ist somit überzeugender als das Original.

Lili Schönborn als Großmutter Monteri darf auch einige Male in italienischer Sprache schimpfen und leiden - das macht sie so hervorragend wie eine echte italienische "Mamma".

Margot Leonard, die schon mehrfach als Sprecherin für Letitia Roman genannt wurde, ist falsch - es ist die "MGM Liesel", Anneliese Priefert.

Es spielen und sprechen:

Robert Vaughn  (Napoleon Solo)  Herbert Stass
David McCallum (Illya Kuryakin) Joachim Pukaß
Leo G. Carroll (Mr. Waverly) Paul Wagner
Jack Palance (Louis Strago) Rolf Schult
Janet Leigh (Miss Diketon) Ilse Kiewiet
Ludwig Donath (Dr. Von Kronen) Paul Esser
Eduardo Ciannelli (Arturo Stilletto) Konrad Wagner / Curt Ackermann (eine Sequenz)
Allen Jenkins (Enzo Stilletto) Hans Hessling
Jack LaRue (Federico Stilletto) Curt Ackermann
Letitia Roman (Pia Monteri) Anneliese Priefert
Joan Blondell (Mrs. Stilletto) Erna Haffner
Penny Santon (Großmutter Monteri) Lili Schönborn
Elisha Cook,Jr (Arnoldi) Toni Herbert
Max Rosenbloom (Cruncho) Otto Czarski
Frank Puglia (Padre) Curt Ackermann
Vincent Beck (Benjamin Luger) Michael Chevalier
James Almanzar (D.r.o.s.s.e.l.-Captain) Heinz Petruo
Clarke Gorden (D.r.o.s.s.e.l.-Offizier) Edgar Ott
Jesslyn Fax (Mrs. Feinberg) ?
James Bates (Telegrammbote) Helo Gutschwager
David Renard (sizilianischer Bauer) Gerd Duwner

lupoprezzo


Beiträge: 2.836

26.05.2015 16:55
#10 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68) Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #4
II.) SPION MIT MEINEM GESICHT

Senta Berger wird fremdsynchronisiert. Die Stimme kommt mir bekannt vor, allerdings nicht im Rahmen der Synchronbranche. Vermutlich sollte man sich in deutschen Filmen jener Tage umhören.



Ist Jahre her, dass ich den Film gesehen hab. Damals hatte ich die Idee, dass es Loni von Friedl sein könnte. Wollte mir das immer mal im Vergleich anhören...

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

26.05.2015 17:18
#11 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68) Zitat · antworten

Das ist mal ein interessanter Vorschlag!!! Da werde ich mich mal selbst reinstürzen und schauen, ob ich was zum Vergleichen da habe.

John Connor



Beiträge: 4.883

26.05.2015 17:34
#12 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68) Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #7

Die deutsche Fassung bietet etwas noch nie dagewesenes: Gerd Duwner spricht einen Asiaten.


fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

26.05.2015 21:26
#13 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68) Zitat · antworten

VI) DIE KARATE-KILLER

"The Karate-Killers"

USA, 1967
Regie: Barry Shear
Drehbuch: Norman Hudis
Musik: Gerald Fried (unter Verwendung des Titelthemas von Jerry Goldsmith)
Produktion: Arena/MGM
Verleih: MGM

Deutsche Fassung:

MGM Synchron, Berlin
Dialogbuch:
Dialogregie:

Deutsche Erstaufführung: 19. Jänner 1968

Inhalt:

Der Forscher Dr. True wird getötet. Die Geheimorganisation D.R.O.S.S.E.L. will an seine streng geheime Formel kommen, die die Weltherrschaft garantiert. Napoleon Solo und Illya Kuryakin werden auf den Fall angesetzt. Die Formel ist auf die Töchter des Doktors aufgeteilt und der finstere Mr. Randolph ist ein Gegner, mit dem nicht zu spaßen ist...

Zum Film:

Der Film, bzw die Doppelfolge hatwohl die absolute Bombenbesetzung im Rahmen der gesamten Reihe. Auch wenn häufig die Rede von "Verschwendung" ist, so machen die Auftritte von Curd Jürgens, Telly Savalas, Terry-Thomas oder Joan Crawford einfach Freude, auch wenn jeder x-beliebige die Rollen hätte spielen können.

Ausnahmsweise ist während des Vorspannes ein Song zu hören, der jedoch keine Ähnlichkeiten zu Bond-Titeln hat und eine Disco-Nummer ist, die auch später im Film vorkommt.

Der Titel ist irreführend - er bezieht sich auf Mr. Randolphs Killertruppe, die jedoch kaum Karate anwendet und nur von untergeordneter Bedeutung ist.

Im Film gibt es auch Anspielungen an die Bond-Filme, so sind gleich zu Beginn einige Little Nellie-Minihelikopter zu sehen und es gibt gegen Ende auch Reminiszensen an "Goldfinger".

Drehbuchautor Hudis schrieb sechs "Carry On"-Filme und drei Ableger davon. Teilweise ist das deutlich zu merken, vor allem die Londoner Szene mit Jill Ireland und Terry-Thomas könnte mitten aus "Carry on Constable" stammen.

Rolf Schult spricht erneut gekonnt den Bösewicht des Filmes, den Herbert Lom hervorragend spielt an der Grenze zwischen Ernst und Persiflage. Interessant die Stimme von Danielle de Metz: Uta Hallant ist es nicht, wie andernorts angegeben - aber es gibt eine verblüffende Ähnlichleit zu Marion Degler, wenn sie die dünklere Seite ihres Timbres betont. Jill Ireland erinnert mich an eine ungewohnt drückende Evamaria Werth, aber ich bin mir sehr unsicher.

Es spielen und sprechen:

Robert Vaughn  (Napoleon Solo)  Herbert Stass
David McCallum (Illya Kuryakin) Joachim Pukaß
Leo G. Carroll (Mr. Waverly) Paul Wagner
Herbert Lom (Mr. Randolph) Rolf Schult
Joan Crawford (Amanda True) Tilly Lauenstein
Curd Jürgens (Carl von Kesser) er selbst
Terry Thomas (Constable) Harald Juhnke
Telly Savalas (Conte de Fanzini) Klaus Miedel
Kim Darby (Sandy True) Evamaria Miner
Diane McBain (Contessa de Fanzini) Anneliese Priefert
Jill Ireland (Imogen Smythe) ?
Danielle de Metz (Yvonne) ?
Irene Tsu (Reikho) Gardy Granass
Jim Boles (Dr. True) F. W. Bauschulte
Philip Ahn (Sazami Kyushu) Herbert Grünbaum
Arthur Gould-Porter (Richter) Kurt Mühlhardt
Bob Okazaki (Inspektor) ?
Maria Lennard (Showgirl) ?
Rick Traeger (Hotelrezeptionist) Carl W. Fernbach
Julie A. Johnson (O.n.k.e.l.-Agentin) Christel Merian
William Burnside (Barmann) Christian Brückner
Jason Wingreen (Ingenieur) Wolfgang Amerbacher
William Bryant (Techniker) Heinz Palm
N. N. (Fernsehsprecher) Christian Brückner

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.846

26.05.2015 21:40
#14 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68) Zitat · antworten

Stass als Held und Schult als Schurke - gab's innerhalb dieser Reihe erstaunlich häufig, erinnert mich aber auch an ... "Inspektor Closeau". Zufall? Oder der gleiche Regisseur?

Gruß
Stefan

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

26.05.2015 23:09
#15 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68) Zitat · antworten

Schade, dass es bei MGM kaum Informationen zu Dialogbuch/-regie gab. Interessieren würde mich hier bei diesen Filmen gleich einiges: warum David McCallum gleich vier Sprecher hatte, warum Michael Chevalier einmal mit, einmal ohne russischen Akzent für ihn sprach und wie der Sprecherwechsel von Hoffmann zu Stass kam. Aber das wird man wohl nur schwer herausfinden...

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Farb-Legende: blau = Spekulation, orange = Trailer-Besetzung, grün = endgültige Besetzung, rot = Korrektur/Ergänzung zur endgültigen Besetzung


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