Im Serienführer zu "Solo für O.N.C.E.L.", der eigentlich gar keiner ist, finden sich bereits von Stephen, Frank Brenner und vor allem Jens die acht von MGM als Spielfilme in die Kinos gebrachten Doppelfolgen der Serie.
Die Filme wurden allerdings nicht chronologisch ins Forum gestellt, teilsweise fehlen noch Sprecher/Darsteller und es wurden keine Ergänzungen mehr nachgetragen. Die Filme verschwinden also irgendwo in den Diskussionen zur Serie.
Ich denke deshalb, diese acht Filme gehören in die Kategorie "Spielfilmklassiker", weswegen ich sie hier her transportiere, chronologisch und übersichtlicher reihe - samt möglichen Ergänzungen (da gibt's mehr, als man denkt).
Kurz zu den Film:
Nach dem beginnenden Erfolg der Serie entschloss sich MGM existente Doppelfolgen auf den Kinomarkt zu bringen. Bei den ersten beiden Filmen war es sogar so, dass die Serienepisoden nur S/W zu sehen waren, die Kinofassungen jedoch in Farbe. Man nahm nur inhaltlich zusammenhängende Episoden, schnitt sie fürs Kino jedoch anders und machte dann und wann kleinere zusätzliche Szenen.
Teilweise wurde der Kinostart schon vorher anvisiert und bei Auslandsverkäufen der Staffeln waren die entsprechenden Episoden nicht dabei. Alle Filme bekamen eigenständige Titel, die mit dem ursprünglichen Episodentitel wenig bis nichts gemeinsam hatten. MGM machte gutes Geld mit den acht Kinoversionen, auch wenn keiner der Filme ein Superhit war - durch die gedeckten Produktionskosten war der Reingewinn jedoch ausgezeichnet und jeder der Filme machte auf jeden Fall ein Plus auf dem internationalen Markt.
Betreffend der deutschen Fassungen der Filme/Serie, sind einige Irrtümer im Umlauf, die Kennern der Materie altbekannt sind:
Es ist mitunter zu lesen, dass MGM fürs Kino das "O.N.C.E.L." oder "U.N.C.L.E." der Serie zu "O.N.K.E.L." umfunktionierte. Das ist nicht richtig - denn die Filme waren vor der Serie da. Es waren bereits drei Filme gelaufen, ehe am 2. Mai 1967 der Serienstart war. Nur kurz darauf, am 9. Juni, lief der vierte Film in den Kinos an. Kannte also jemand die ersten drei Filme, dürfte ihn vielleicht erstaunt haben, dass Napoleon Solo nicht mit GGHs Stimme kam. Nach dem 4. Film wurde GGH durch Herbert Stass ersetzt. Einerseits könnte man fragen, warum man nicht Clausnitzer nahm, aber der 5. Film muss in Bearbeitung gewesen sein, als die Serie startete, denn er kam Anfang August in die Kinos. Bei den weiteren drei Filmen, die erst 1968/69 in den Kinos liefen, setzte man weiter auf Stass, obwohl die Serie mittlerweile schon immens erfolgreich und Clausnitzer auch in "Bullitt" für Vaughn zu hören war.
Die Bezeichnung "Solo für...", die man den Kinofilmen oft den Titeln voran stellt, kam erst sehr viel später - im Kino wurde das nicht gemacht. Von den acht Filmen hat MGM auf Video im deutschen Sprachraum nur "Die Karate Killer" veröffentlicht, bislang gibt es auch keine reguläre Dvd-Ausgabe mit deutscher Synchronisation.
Die acht Filme im Überblick:
1) Agent auf Kanal D / To Trap A Spy (1964) Deutscher Kinostart: 19. März 1965
2) Spion mit meinem Gesicht / The Spy With My Face (1965) Deutscher Kinostart: 8. Juli 1965
3) Ein Spion zuviel / One Spy Too Many (1965) Deutscher Kinostart: 5. August 1966
4) Krieg der Spione / One Of Our Spies Is Missing (1965) Deutscher Kinostart: 9. Juni 1967
5) Der Mann im grünen Hut / The Spy In The Green Hat (1966) Deutscher Kinostart: 4. August 1967
6) Die Karate-Killer / The Karate Killers (1967) Deutscher Kinostart: 19. Jänner 1968
7) Die unverbesserlichen Drei / The Helicopter Spies (1967) Deutscher Kinostart: 21. Juni 1968
8) Wie stehle ich die Welt? / How To Steal The World (1968) Deutscher Kinostart: 2. Oktober 1969
Und nun rufen wir Kanal D...
fortinbras
(
gelöscht
)
Beiträge:
25.05.2015 12:22
#2 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68)
USA, 1964 Regie: Don Medford Drehbuch: Sam Rolfe Musik: Jerry Goldsmith Produktion: Arena/MGM Verleih: MGM
Deutsche Fassung:
MGM Synchron, Berlin Dialogbuch: Dialogregie:
Deutsche Erstaufführung: 19. März 1965
Inhalt:
Eine Gruppe feindlicher Agenten macht einen Anschlag auf die O.N.K.E.L.-Zentrale in New York. Napoleon Solo soll die Hintergründe herausfinden. In Zusammenhang steht offenbar alles mit einem wichtigen ausländischen Staatsbesuch. Und - der schwerreiche, undurchsichtige Mr. Vulcan hat seine Finger im Spiel...
Zum Film:
Das erste Kinoabenteuer, das zugleich den Serienauftakt stellte, wartet mit zwei Besonderheiten auf: David McCallum ist nur ganz flüchtig dabei. Da man nicht genau wusste, wie die empfindliche USA auf einen russischen Charakter reagieren würde, hielt man sich anfangs bei Illya Kuryakin zurück. Bald sollte er aber gleichberechtigt werden. Weiters ist gleich zu Beginn der Chef, Mr. Waverly, abwesend und wird vertreten.
Der Film kam im März 1965 in die Kinos und sollte vom begonnenen Bond-Hype profitieren. Die Besetzung mit G. G. Hoffmann in der Titelrolle war also naheliegend. David McCallum wurde von Horst Gentzen gesprochen, die Kombination gab es vorher bereits.
Der gut gemachte und unterhaltsame Agentenfilm hat übrigens durchaus Bond-Anleihen, bleibt aber trotz der Ironie noch relativ bodenständig.
Es spielen und sprechen:
Robert Vaughn (Napoleon Solo) G. G. Hoffmann David McCallum (Illya Kuryakin) Horst Gentzen Fritz Weaver (Vulcan) Curt Ackermann Luciana Paluzzi (Angela) Ursula Heyer Pat Crowley (Elaine May Bender) Ingeborg Wellmann William Marshall (Ashumen) Hans Wiegner Will Kuluva (Mr. Allison) Klaus W. Krause Miguel Angel Landa (Lancer) Dietrich Frauboes Rupert Cross (Nobuk) Gerd Duwner Ivan Dixon (Soumarin) ? Victoria Shaw (Nr. 16) Anneliese Priefert Eric Berry (Alfred Ghist) Alexander Welbat Robert Brubaker (Gangster) Heinz Palm Roy Jenson (Gangster) kein Dialog Richard Kiel (Gangster) kein Dialog Kenner G. Kemp (Partygast) Heinz Palm Joseph V. Perry (Gangster) Heinz Palm Mario Siletti, Jr. (Del Floria) ? N. N. (Party-Mitarbeiter) Toni Herbert
Sehe ich das richtig, dass weder die Serie, noch die Kinofilme in Deutschland auf DVD erschienen und lediglich fünf der acht Filme in GB im Box-Set erhältlich sind?
Vor dem Remake im August würde ich mir nämlich eigentlich gern das Original zu Gemüte führen, aber wenn es ginge wirklich komplett (also alle Filme und die Serie in chronologischer Reihenfolge). Scheint gar nicht so einfach zu sein...
fortinbras
(
gelöscht
)
Beiträge:
25.05.2015 13:20
#4 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68)
USA, 1964/65 Regie: Joseph Sargent Drehbuch: Clyde Ware / Joseph Calvelli Musik: Morton Stevens (unter Verwendung der Titelmusik von Jerry Goldsmith) Produktion: Arena / MGM Verleih: MGM
Deutsche Fassung:
MGM Synchron, Berlin Dialogbuch: Dialogregie:
Deutsche Erstaufführung: 8. Juli 1965
Inhalt:
Die Verbrecherorganisation "D.R.O.S.S.E.L." plant die "Operation August". Um an einen neuen Kampfstoff zu kommen, soll Napoleon Solo durch einen Doppelgänger ersetzt werden...
Zum Film:
In diesem spaßigen und durchaus spannenden Film hat man David McCallum eine neue Stimme verpasst - und im Unterschied zum Vorgängerfilm auch einen russischen Akzent. Diesen hat McCallum auch im Original, allerdings nicht so stark wie in der deutschen Fassung.
Senta Berger wird fremdsynchronisiert. Die Stimme kommt mir bekannt vor, allerdings nicht im Rahmen der Synchronbranche. Vermutlich sollte man sich in deutschen Filmen jener Tage umhören.
Toni Herbert spricht einen Hotelangestellten in Tirol. Für diesen hat er eine eigenwillige Aussprache entwickelt: der Mann kann sich offenbar nicht entscheiden, ob er aus dem alten Wien oder aus Bayern kommt. Aber da weder Landschaft, noch Architektur oder Straßenkennzeichnung den Tiroler (und vorher Schweizer) Alpen entsprechen, passt das ja in gewisser Weise gut hinein - auch wenn es keinerlei Anlaß gab, den Herrn mit Dialekteinschlag reden zu lassen.
Es spielen und sprechen:
Robert Vaughn (Napoleon Solo) G. G. Hoffmann David McCallum (Illya Kuryakin) Michael Chevalier Leo G. Carroll (Mr. Waverly) Paul Wagner Senta Berger (Serena) ? Michael Evans (Darius Two) Curt Ackermann Sharon Farrell (Sandy Wister) Ilse Page Fabrizio Mioni (Arsene Coria) Thomas Eckelmann Donald Harran (Kitt Kittridge) Lothar Blumhagen Bill Gunn (Namana) Alexander Welbat Jennifer Billingsley (Taffy) ? Paula Raymond (Institutsleiterin) Ruth Scheerbarth Paul Siemion (Hotelangestellter) Toni Herbert Harold Gould (Chirurg) Hans-Günter Martens Jan Arvan (Kellner) Erich Poremski
fortinbras
(
gelöscht
)
Beiträge:
25.05.2015 17:28
#5 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68)
Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #3Danke für die Vorstellung.
Sehe ich das richtig, dass weder die Serie, noch die Kinofilme in Deutschland auf DVD erschienen und lediglich fünf der acht Filme in GB im Box-Set erhältlich sind?
Vor dem Remake im August würde ich mir nämlich eigentlich gern das Original zu Gemüte führen, aber wenn es ginge wirklich komplett (also alle Filme und die Serie in chronologischer Reihenfolge). Scheint gar nicht so einfach zu sein...
Die Serie wurde bislang überhaupt nie deutsch auf VHS oder Dvd veröffentlicht. Von den Kinofassungen schaffte es nur "Karate Killer" auf eine MGM-VHS Mitte der 1980er-Jahre. Der Nachzügler "The Return of..." wurde deutsch unter dem idiotischen Titel "Thunderball" veröffentlicht las Kaufvideo.
Im Fernsehen werden zumeist nur die ersten sechs Kinofassungen ausgestrahlt. "Die unverbesserlichen Drei" und "Wie stehle ich die Welt" sind nur sehr selten zu sehen. Warum auf der GB-Box auch nur fünf Filme drauf sind, das weiß ich gar nicht. Vielleicht liefen dort nicht alle im Kino?
Auch von mir vielen Dank für den O.N.K.E.L.-Filmführer!
@Chow Yun-Fat:
Das meiste hat Fortinbras ja eben schon geschrieben, nur noch eine kleine Ergänzung: Es gibt, wie ich gerade festgestellt habe, auch eine RC-2- bzw. Codefree-Box mit allen acht Filmen (http://www.amazon.co.uk/Man-Uncle-Collec...+man+from+uncle). Von "Return of the Man from U.N.C.L.E." (Deutsch: "Thunderball"), falls der Dich auch interessiert, gibt es ebenfalls eine RC-2-DVD (http://www.amazon.co.uk/Return-Man-U-N-C...+man+from+uncle), allerdings auch nur in Englisch.
Gruß Hase
fortinbras
(
gelöscht
)
Beiträge:
26.05.2015 00:52
#7 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68)
USA, 1965 Regie: Joseph Sargent Drehbuch: Dean Hargrave Musik: Gerald Fried (unter Verwendung des Titelthemas von Jerry Goldsmith) Peoduktion: Arena/MGM Verleih: MGM
Deutsche Fassung:
MGM Synchron, Berlin Dialogbuch: Dialogregie:
Deutsche Erstaufführung: 5. August 1966
Inhalt:
Mr. Alexander betreibt nicht nur einen Kult um Alexander den Großen, er hält sich für Alexander, den Größeren. Und ein neues Gas, das willenlos macht, soll ihm den Weg zur Weltherrschaft ebnen. Napoleon Solo und Illya Kuryakin werden ausgeschickt, um die Welt zu retten...
Zum Film:
Hier schlägt die Reihe schon so richtig über die Stränge und läßt die Ironie hinter sich, um an der Grenze zur (Selbst-)Persiflage entlang zu laufen. Durch die dauernde, etwas nervige Geschichte mit der scheidungswütigen Mrs. Alexander leidet die erste Hälfte des Filmes etwas, aber man wird dann belohnt mit einigen sehr originellen Szenen und parodistischen Elementen (so etwa wird Napoleon Solo unter ein echt Poe'sches Pendel gelegt).
Gerald Fried, der für die Serie am umfangreichsten und prägendsten arbeitete, hatte das Hauptthema aufgepeppt und treibt allerhand Spielchen damit. Auch führte Fried einen sehr pop-orientierten Sound in die Serie ein, der sich hier im Film stark bemerkbar macht und eine ganz andere Stimmung erzeugt als in den vorangegangenen Filmen. Jerry Goldsmith sagte das gar nicht zu, seine Proteste (auch gegenüber veränderten Fassungen der Titelmusik) blieben aber unerhört. Der Musiksound, der die Serie sozusagen darstellt, ist von Gerald Fried gemacht worden - und seltsamerweise war es genau dieser Stil, den Goldsmith in seinen "Derek Flint"-Filmen anwandte.
Die deutsche Fassung bietet etwas noch nie dagewesenes: Gerd Duwner spricht einen Asiaten. Rolf Schult darf seinen Einstand geben als Bösewicht und er macht das ganz ausgezeichnet: er neigt nie zur Übertreibung, weswegen Mr. Alexander definitiv gefährlich wirkt.
Gegenüber dem Vorgängerfilm gibt es eine Änderung bei Michael Chevalier: er spricht hier David McCallum gänzlich ohne russischen Akzent.
Es spielen und sprechen:
Robert Vaughn (Napoleon Solo) G. G. Hoffmann David McCallum (Illya Kuryakin) Michael Chevalier Leo G. Carroll (Mr. Waverly) Paul Wagner Rip Torn (Mr. Alexander) Rolf Schult Dorothy Provine (Tracy Alexander) Ingeborg Wellmann Yvonne Craig (Maude Waverly) ? David Opatoshu (Dr. Kavon) Hans Hessling Donna Michelle (Prinzessin Nicole) Anneliese Priefert David Sheiner (Parviz) Arnold Marquis Leon Lontoc (General Don Phouma) Gerd Duwner Robert Karnes (Colonel Hawks) Alexander Welbat James Hong (Prinz Phanong) Gerd Martienzen Cal Bolder (Ingo) Edgar Ott Teru Shimada (Präsident Sing-Mok) Knut Hartwig Arthur Wong (General Man-Phang) ? Clarke Gordon (Arnold Claxon) ? Carol Williams (Empfangsdame) ? N. N. (Hotelangestellter) Erich Poremski N. N. (Wachsoldat) Gerd Holtenau
fortinbras
(
gelöscht
)
Beiträge:
26.05.2015 16:25
#8 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68)
USA, 1965 Regie: E. Darrell Hallenbeck Drehbuch: Howard Rodman Musik: Gerald Fried (unter Verwendung des Titelthemas von Jerry Goldsmith) Produktion: Arena/MGM Verleih: MGM
Deutsche Fassung:
MGM Synchron, Berlin Dialogbuch: Dialogregie:
Deutsche Erstaufführung: 9. Juni 1967
Inhalt:
Napoleon Solo und Illya Kuryakin haben diesmal einen besonderen Auftrag: ein Wissenschaftler soll eine Methode erfunden haben, die zur Verjüngung des Menschen dient. Auch D.R.O.S.S.E.L. ist hinter der Erfindung her. Alle Spuren führen in einen Londoner Club und einen Schönheitssalon...
Zum Film:
"Krieg der Spione" ist der letzte Film, bei dem MGM teils massiv Hand anlegte bei der Kino- gegenüber der Fernsehfassung, neue Szenen drehen ließ, neue Übergänge und auch Teile der Musik auswechselte. Bei den weiteren vier Filmen beließ man die Episoden im Original und schnitt sie nur etwas zusammen, montierte einen eigenen Vorspann mit entsprechender Musik.
Gerald Frieds Filmmusik zählt zu den besten der Reihe, sämtliche Stücke würden für sich genommen ein schönes Erkennungsstück zu Serien ergeben haben. Besonders das Stück zu Beginn, wenn Kuryakin Katzen nachschleicht, ist ein echter Ohrwurm.
Mit Vera Miles bekam die Serie erstmals eine starke Frau als Hauptbösewichtin und man beging dabei keinesfalls den Fehler, eine unansehnliche Rosa Klepp daraus zu machen.
In der deutschen Fassung bekam David McCallum nach Gentzen und Chevalier mit Eckart Dux seine dritte Stimme. Warum es hier zu so vielen Umbesetzungen kam, ist mir schleierhaft. Dux ist mein persönlicher Favorit für Illya Kuryakin, auch wenn später Joachim Pukaß viel prägender war.
Schmankerl sind natürlich Eduard Wandrey als Churchill-Verschnitt und Erich Fiedler als versnobter Empfangschef eines Herrenclubs: Klischeebesetzungen, die schlichtweg genial funktionieren.
Pluspunkt: Bernard Fox als leicht bummeliger Agent wäre ein typischer Fall für Gerd Duwner gewesen, der ihn auch schon sprach - mit Rolf Schult wirkt die Figur deutlich besser, er ist durchaus sympathisch, aber auch gefährlich. Mit Gerd Duwner hätte das nicht so gut funktioniert.
Es spielen und sprechen:
Robert Vaughn (Napoleon Solo) G. G. Hoffmann David McCallum (Illya Kuryakin) Eckart Dux Leo G. Carroll (Mr. Waverly) Paul Wagner Vera Miles (Madame de Sala) Eva-Katharina Schultz Maurice Evans (Sir Norman Swickert) Eduard Wandrey Bernard Fox (Jordin) Rolf Schult Ann Elder (Joanna Sweet) Ingeborg Wellmann Cal Bolder (Fleeton) ? Ahna Capri (Dodo) ? Barry Bernard (Ladenbesitzer) Knut Hartwig Yvonne Craig (Wanda) ? Harry Davis (Dr. Alexander Gritsky) Hugo Schrader James Doohan (Philip Bainbridge) Herbert A. Knippenberg Anthony Eustrel (Empfangschef) Erich Fiedler Monica Keating (Olga) Christine Gerlach Dolores Faith (Lolita Lancer) ? Barry Bermant (Tierhändler) ? Richard Peel (Katzenfänger) Gerd Duwner Jeffrey Sayre (Sir Charles) Herbert Weissbach N. N. (Sir Normans Freund) Knut Hartwig
fortinbras
(
gelöscht
)
Beiträge:
26.05.2015 16:55
#9 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68)
USA, 1966 Regie: Joseph Sargent Drehbuch: Peter Allan Fields Musik: Nelson Riddle (unter Verwendung des Titelthemas von Jerry Goldsmith) Produktion: Arena/MGM Verleih: MGM
Deutsche Fassung:
MGM Synchron, Berlin Dialogbuch: Dialogregie:
Deutsche Erstaufführung: 19. Jänner 1968
Inhalt:
Napoleon Solo und Illya Kuryakin werden auf den wichtigen D.R.O.S.S.E.L.-Mann Louis Strago angesetzt. Dieser will seine Bosse beeindrucken und mit einer speziell ausgestatteten Raketenbasis den großen Chef beeindrucken...
Zum Film:
In diesem unterhaltsamen O.N.K.E.L.-Abenteuer spielt Jack Palance den großen Bösewicht. Warum er auf die Idee kam oder der Regisseur es guthieß, Palance spielt nonstop nach dem "Method Acting" und schlüpft tief in die Rolle des neurotisch-machthungrigen Louis Strago. Leider steht das Method Acting sowohl im Widerspruch zur comichaften Welt des Filmes, als auch zu den schauspielerischen Leistungen des restlichen Ensembles. Dadurch wirkt fast jeder von Palance's Auftritten beinahe lächerlich und maßlos übertrieben.
Für die Filmmusik wurde Frank Sinatras Haus-und-Hof-Kapellmeister Nelson Riddle engagiert, der das Hauptthema nach Gerald Frieds Version bearbeitete. Als der ORF die Filme Mitte der 90er ausstrahlte, wurde in der Programmansage auf Riddle und seine Zusammenarbeit mit Sinatra hingewiesen, während anderes unwichtig war.
Herbert Stass spricht nunmehr für Robert Vaughn und macht das ganz großartig, er wirkt fast eine Spur frecher als GGH. Mit Joachim Pukaß wurde für David McCallum der vierte Sprecher eingesetzt - er sollte nun bis zum Ende der Kinoreihe fix bleiben.
In der deutschen Fassung hat Rolf Schult seinen dritten O.N.K.E.L.-Einsatz und ist zum zweiten Mal der ganz große Bösewicht. Er kann natürlich das seltsame Spiel von Palance nicht deutlich verbessern, aber er gibt ihm doch eine etwas klarere Linie und er ist somit überzeugender als das Original.
Lili Schönborn als Großmutter Monteri darf auch einige Male in italienischer Sprache schimpfen und leiden - das macht sie so hervorragend wie eine echte italienische "Mamma".
Margot Leonard, die schon mehrfach als Sprecherin für Letitia Roman genannt wurde, ist falsch - es ist die "MGM Liesel", Anneliese Priefert.
Es spielen und sprechen:
Robert Vaughn (Napoleon Solo) Herbert Stass David McCallum (Illya Kuryakin) Joachim Pukaß Leo G. Carroll (Mr. Waverly) Paul Wagner Jack Palance (Louis Strago) Rolf Schult Janet Leigh (Miss Diketon) Ilse Kiewiet Ludwig Donath (Dr. Von Kronen) Paul Esser Eduardo Ciannelli (Arturo Stilletto) Konrad Wagner / Curt Ackermann (eine Sequenz) Allen Jenkins (Enzo Stilletto) Hans Hessling Jack LaRue (Federico Stilletto) Curt Ackermann Letitia Roman (Pia Monteri) Anneliese Priefert Joan Blondell (Mrs. Stilletto) Erna Haffner Penny Santon (Großmutter Monteri) Lili Schönborn Elisha Cook,Jr (Arnoldi) Toni Herbert Max Rosenbloom (Cruncho) Otto Czarski Frank Puglia (Padre) Curt Ackermann Vincent Beck (Benjamin Luger) Michael Chevalier James Almanzar (D.r.o.s.s.e.l.-Captain) Heinz Petruo Clarke Gorden (D.r.o.s.s.e.l.-Offizier) Edgar Ott Jesslyn Fax (Mrs. Feinberg) ? James Bates (Telegrammbote) Helo Gutschwager David Renard (sizilianischer Bauer) Gerd Duwner
Zitat von fortinbras im Beitrag #4II.) SPION MIT MEINEM GESICHT
Senta Berger wird fremdsynchronisiert. Die Stimme kommt mir bekannt vor, allerdings nicht im Rahmen der Synchronbranche. Vermutlich sollte man sich in deutschen Filmen jener Tage umhören.
Ist Jahre her, dass ich den Film gesehen hab. Damals hatte ich die Idee, dass es Loni von Friedl sein könnte. Wollte mir das immer mal im Vergleich anhören...
fortinbras
(
gelöscht
)
Beiträge:
26.05.2015 17:18
#11 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68)
USA, 1967 Regie: Barry Shear Drehbuch: Norman Hudis Musik: Gerald Fried (unter Verwendung des Titelthemas von Jerry Goldsmith) Produktion: Arena/MGM Verleih: MGM
Deutsche Fassung:
MGM Synchron, Berlin Dialogbuch: Dialogregie:
Deutsche Erstaufführung: 19. Jänner 1968
Inhalt:
Der Forscher Dr. True wird getötet. Die Geheimorganisation D.R.O.S.S.E.L. will an seine streng geheime Formel kommen, die die Weltherrschaft garantiert. Napoleon Solo und Illya Kuryakin werden auf den Fall angesetzt. Die Formel ist auf die Töchter des Doktors aufgeteilt und der finstere Mr. Randolph ist ein Gegner, mit dem nicht zu spaßen ist...
Zum Film:
Der Film, bzw die Doppelfolge hatwohl die absolute Bombenbesetzung im Rahmen der gesamten Reihe. Auch wenn häufig die Rede von "Verschwendung" ist, so machen die Auftritte von Curd Jürgens, Telly Savalas, Terry-Thomas oder Joan Crawford einfach Freude, auch wenn jeder x-beliebige die Rollen hätte spielen können.
Ausnahmsweise ist während des Vorspannes ein Song zu hören, der jedoch keine Ähnlichkeiten zu Bond-Titeln hat und eine Disco-Nummer ist, die auch später im Film vorkommt.
Der Titel ist irreführend - er bezieht sich auf Mr. Randolphs Killertruppe, die jedoch kaum Karate anwendet und nur von untergeordneter Bedeutung ist.
Im Film gibt es auch Anspielungen an die Bond-Filme, so sind gleich zu Beginn einige Little Nellie-Minihelikopter zu sehen und es gibt gegen Ende auch Reminiszensen an "Goldfinger".
Drehbuchautor Hudis schrieb sechs "Carry On"-Filme und drei Ableger davon. Teilweise ist das deutlich zu merken, vor allem die Londoner Szene mit Jill Ireland und Terry-Thomas könnte mitten aus "Carry on Constable" stammen.
Rolf Schult spricht erneut gekonnt den Bösewicht des Filmes, den Herbert Lom hervorragend spielt an der Grenze zwischen Ernst und Persiflage. Interessant die Stimme von Danielle de Metz: Uta Hallant ist es nicht, wie andernorts angegeben - aber es gibt eine verblüffende Ähnlichleit zu Marion Degler, wenn sie die dünklere Seite ihres Timbres betont. Jill Ireland erinnert mich an eine ungewohnt drückende Evamaria Werth, aber ich bin mir sehr unsicher.
Es spielen und sprechen:
Robert Vaughn (Napoleon Solo) Herbert Stass David McCallum (Illya Kuryakin) Joachim Pukaß Leo G. Carroll (Mr. Waverly) Paul Wagner Herbert Lom (Mr. Randolph) Rolf Schult Joan Crawford (Amanda True) Tilly Lauenstein Curd Jürgens (Carl von Kesser) er selbst Terry Thomas (Constable) Harald Juhnke Telly Savalas (Conte de Fanzini) Klaus Miedel Kim Darby (Sandy True) Evamaria Miner Diane McBain (Contessa de Fanzini) Anneliese Priefert Jill Ireland (Imogen Smythe) ? Danielle de Metz (Yvonne) ? Irene Tsu (Reikho) Gardy Granass Jim Boles (Dr. True) F. W. Bauschulte Philip Ahn (Sazami Kyushu) Herbert Grünbaum Arthur Gould-Porter (Richter) Kurt Mühlhardt Bob Okazaki (Inspektor) ? Maria Lennard (Showgirl) ? Rick Traeger (Hotelrezeptionist) Carl W. Fernbach Julie A. Johnson (O.n.k.e.l.-Agentin) Christel Merian William Burnside (Barmann) Christian Brückner Jason Wingreen (Ingenieur) Wolfgang Amerbacher William Bryant (Techniker) Heinz Palm N. N. (Fernsehsprecher) Christian Brückner
Stass als Held und Schult als Schurke - gab's innerhalb dieser Reihe erstaunlich häufig, erinnert mich aber auch an ... "Inspektor Closeau". Zufall? Oder der gleiche Regisseur?
Gruß Stefan
fortinbras
(
gelöscht
)
Beiträge:
26.05.2015 23:09
#15 RE: Die "Solo für O.N.K.E.L."-Spielfilme (1964-68)
Schade, dass es bei MGM kaum Informationen zu Dialogbuch/-regie gab. Interessieren würde mich hier bei diesen Filmen gleich einiges: warum David McCallum gleich vier Sprecher hatte, warum Michael Chevalier einmal mit, einmal ohne russischen Akzent für ihn sprach und wie der Sprecherwechsel von Hoffmann zu Stass kam. Aber das wird man wohl nur schwer herausfinden...