Stimmenimitationen sind seit jeher meine Leidenschaft. Einen bestimmten Sprecher zu imitieren ist meine Sache nicht, bestimmte Typen/Rollen eher schon. Ich kann Grobi und das Krümelmonster ganz gut imitieren, die Mädels aus dem Ma-nah-mah-nah-Sketch, auch Willi aus der Biene Maja oder den dänischen Koch aus der Muppet-Show, ohne mich als Storeck-Double und John Cleese, ohne mich als Danneberg-Imitator bezeichnen zu wollen.
Doublen kann ich niemanden, aber ich kann einige Eigenheiten ganz gut nachahmen: Die Sch-Ausprache eines Björn Schalla oder einer Caro Combrinck, die Theatralik eines Ivar Combrinck, die Coolness eines Martin Keßler usw. Macht Spaß.
Für einige Rekonstruktion habe ich mich schon daran versucht - Erik Ode (Der Fremde im Zug), Peter Dommisch (Die Olsenbande) und Fritz Links (Die verzauberte Marie) sind mir ganz gut gelungen. Bis zu einem gewissen Grad kriege ich auch die Eigenheiten von Gert Günther Hoffmann hin (die Stimme selbst ist ja einmalig). Es klappt immer dann am besten, wenn es sich um eine ganz bestimmte Rolle handelt, in die ich mich speziell reinhören kann und nur einige Sätze im gleichen Tonfall zu ergänzen habe.
Zum Leidwesen meiner Familie, besonders meiner Schwestern, war ich früher der Überzeugung, ich wäre ein begnadeter Harald Schmidt-Imitator - ich hatte jedenfalls das ganze Programm drauf: die Anfangsmonologe, Peer Theer, das Buchstaben-Rätsel, Fozzi Bär..., nur Comtessa Gunilla wollte mir nie so recht gelingen. Mein Lieblingsrepertoire: die "Sprichworte". "Meine Damen und Herren, wir testen heute für Sie wieder bekannte und beliebte Sprichworte. Heute: 'Ein Indianer kennt keinen Schmerz'. Hmmmh, mal sehen, ob das Sprichwort stimmt: Häuptling Feuerstein, das ist Herr Schmerz..." "Schmerz...? Kenne ich nicht." "Das ist der Beweis: das Sprichwort stimmt!"
Reich-Ranicki hab ich auch gerne nachgemacht, aber den hatten damals ja viele drauf.
Jaja, der renommierte Synchronsprecher Harald Schmidt ... Ich war ja damals mal dafür, dass er den etwas tumben DI Lewis, gespielt von Kevin Whately, in LEWIS - DER OXFORD-KRIMI spricht. Dann hätte nämlich Oliver Pocher Laurence Fox als seinen intellektuellen Assistenten äh Sergeant Hathaway übernehmen können.
Laut meiner Kinder kann ich den Willi exakt so sprechen, wie sie ihn aus dem TV kennen . Versucht habe ich mich einmal daran, beim Vorlesen so wie Norbert Langer zu klingen. Man hat mir schon sehr oft gesagt, das ich eine solche Stimme habe und ich muss sagen, wenn man sich an sein Tempo und die "Melodie" anpasst, es wirklich einen Text besser wirken lässt, sprich: Es stellt sich das ein, was mir bei Langer eben so gut gefällt (sei es nun im Synchron als "Magnum" oder in Dokus). Ist aber anstrengend, das beizubehalten.
Für einen Spaß habe ich mich auch mal an einer kurzen Passage mit Terence Hill versucht (es sollte ein Gag für unsere Kino-Privatvorführung eines Bud Spencer und Terence Hill Films sein), aber da so locker und lustig (sprich:schnodderig) rüberzubringen fiel mir sehr schwer - grandios, der Mann. An Wolfgang Hess hab ich mich garnicht erst versucht