Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #14 ...in einer gut und nicht unbedingt nicht so zu erwartenden Besetzung der Brandt-Film - oder war's doch die Interopa (die ja auch einiges für die Tobis produzierte)?
Ich hab den Film lange nicht gesehen und finde ihn auch nicht sehr toll (inkl. Synchro), aber ich würde schon auf die Brandtfilm tippen. Da sprach ja auch Andrea Heuer (für Jane Birkin) mit, die anscheinend fast ausschließlich bei Brandt zu hören war.
Ja, der Film kann lange nicht mit seinen beiden Vorgängern mithalten, aber wie Gummibärchen nehme ich ihn manchmal als gehaltlose Kost nebenbei zu mir und die Synchro ist zumindest sauber und man hört immerhin zum ersten Mal Ustinov mit seiner eigenen Stimme.
Ich finde Film (inkl. Soundtrack) und Synchro genial! Könnte ich mir immer wieder anschauen. Macht einfach gute Laune! :)
Dass die Brandt-Film hier zuständig war, wäre möglich. Zumindest Arlenas witzige Aussage: "Linda, steh nicht da wie ein Hustenbonbon. Sag 'Guten Tag' zu Mr. Poirot." würde dafür sprechen.
Marquis hatte ich hierbei als Concierge (nicht Kellner) auch erwähnen wollen. Er sagt nur folgendes: "Monsieur Poirot, Ihre Reservierung für den Nachtzug ist soeben bestätigt worden. Ihr Billet ist am Schalter hinterlegt... Monsieur." Danneberg hatte als Andreas schon mehr als einen Kurzauftritt. Man hört ihn bei der Ankunft im Hotel und im Streit mit Daphne, seiner Chefin. Übrigens, der "unvermeidliche" Gerd Duwner ist hier ebenfalls als Gepäckträger zu hören.
Andrea Heuer scheint aber auch mal in München synchronisiert zu haben. In der Serie "Unsere kleine Farm" ist sie mir in der Folge "Der stumme Schrei" als Mrs. Rooney (Barbara Beckley) aufgefallen.
Zitat von Begas im Beitrag #19Danneberg hatte als Andreas schon mehr als einen Kurzauftritt. Man hört ihn bei der Ankunft im Hotel und im Streit mit Daphne, seiner Chefin.
Wenn man allerdings bedenkt, dass er damals zu den absoluten Top-Sprechern gehörte, ist es trotzdem eine auffallend kleine Rolle.
Zitat von Begas im Beitrag #19Danneberg hatte als Andreas schon mehr als einen Kurzauftritt. Man hört ihn bei der Ankunft im Hotel und im Streit mit Daphne, seiner Chefin.
Wenn man allerdings bedenkt, dass er damals zu den absoluten Top-Sprechern gehörte, ist es allerdings trotzdem eine auffallend kleine Rolle.
Für mich besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen "kleiner" und "vergeudeter" Rolle, denn so etwas besonderes sind Miniauftritte "großer" Sprecher ja nun auch wieder nicht.
Betreffend "Das Böse unter der Sonne" hätte ich einen Vorschlag für "Wenn ich Stimmen tauschen könnte", nämlich den sympathischer klingenden Danneberg für Nicolas Clay zu nehmen, der durch Manfred Lehmanns unsensible Synchronisation nicht optimal wirkt und beim ersten Auftritt wie ein Mörder wirkt.
Aber warum ist Dannebergs Auftritt "vergeudet" oder jener von Marquis? Für den fände sich im Film ja keine passende Rolle, für die er so richtig geeignet gewesen wäre.
Verzeihung, wenn ich jetzt so pedantisch bin, aber ich wollte mit diesem Thread eben nicht "Große Sprecher in kleinen Rollen" thematisieren, weil das nichts so Besonderes darstellt.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #14Brandt-Film - oder war's doch die Interopa (die ja auch einiges für die Tobis produzierte)?
Entschuldigung wegen des kleinen Schlenkers, aber gegen die Brandt-Film würde sprechen, dass der Film dann sicher auch in dieser Liste auftauchen würde:http://brandtfilm.de/#/projekte/
In "Zwei sind nicht zu bremsen" hat GGH zwei Cameos. Kleinere Rollen sprach er in Synchros natürlich, aber ansonsten wohl eher, wenn entweder er selber oder sein Freund Josef Wolf Regie führte, was hier beides praktisch ausgeschlossen sein dürfte. Karlheinz Brunnemann (der hier wohl am Werk war) hatte ihn zwar früher oft besetzt, aber das waren in der Regel Hauptrollen, lag 1978 schon lange zurück und GGH war mittlerweile längst Münchner. Zum Sprecherpool der DS gehörte er nicht mehr, außerdem dürfte er damals längst einer der "Schwergewichte" der Branche gewesen sein. Am wahrscheinlichsten erscheint mir weiterhin die auch von Silenzio aufgegriffene Theorie, dass er damals wegen einer anderen Sache in Berlin war, bei seinem einstigen Stammregisseur vorbeischaute und aus Gefälligkeit mal eben ein paar Takes für diesen einsprach.
Ob es wirklich ein vergeudeter Auftritt war, sei dahingestellt, aber ich fand's schon immer irritierend, dass Eckart Dux in Scorseses GOODFELLAS lediglich zwei winzige Rollen hatte: einmal als Mafia-Anwalt relativ am Anfang (in der 1955er Periode) und dann noch kurz vor Ende des Films als Staatsanwalt.
Joachim Pukass gehörte nie zur ersten Synchrongarde, aber die acht (!) Worte, die er in "Die drei Musketiere" zu sprechen hatte, sind wirklich Verschwendung, zumal Remagen nie über einen großen Pool markanter Stimmen verfügte.
Wenn ich mich nicht verhört habe, ist Martin Hirthe am Anfang vom "rosaroten Panther" als der Hehler zu hören, der sich mit Clouseaus Frau trifft; er sagt allerdings nur einen kurzen Satz. 1963 war Hirthe zwar noch relativ "frisch" in der Branche, aber er scheint nach seiner Ankunft in Berlin praktisch sofort zur Oberliga gehört zu haben, synchronisierte z. B. Gregory Peck in dessen Oscar-Rolle und etablierte sich (zumindest bei der BSG) direkt für diesen. Im selben Film haben auch Konrad Wagner (als Juwelenhändler in der Anfangsszene), Werner Peters (als einer der Diener beim Kostümfest) und Arnold Marquis (einer der beiden Polizisten, die am Ende mit Clouseau im Auto sitzen) winzige Rollen, die nur aus wenigen Takes bestehen.
Zitat von Gast im Beitrag #1Es gibt natürlich "große" Sprecher, die man eher sehr selten in Kleinrollen hört oder nur für besonders markante Schaupieler oder Gastauftritte. Wenn diese dann irgendwo in Minirollen auftauchen, kann man durchaus erstaunt sein. Wenn es gerade in diesem Film aber Rollen gäbe, die für sie geradezu perfekt wären, betrachte ich diese Auftritte dann geradezu als Vergeudung.
1956 dürfte Siegfried Schürenberg sicher zur Oberliga gehört haben. Insofern überrascht es mich, dass er im "Hofnarr" als Ansager beim Turnier zu hören ist, da diese Rolle nur wenige Takes umfasst. Theoretisch wäre er für Cecil Parker als (falscher) König naheliegender gewesen, wobei ich hier auch mit Alfred Haase zufrieden bin, gerade weil dieser die originellere Besetzung war. Aber Schürenberg kenne ich ansonsten eigentlich nicht aus solchen Mini-Rollen. Ob auch er (wie der im Eröffnungsbeitrag genannte Georg Thomalla in "Geheimagent Barrett greift ein") gerade wegen einer anderen Sachen im Studio war und man daher ein paar Takes mit ihm aufnahm?
Dass das auch heute noch vorkommt, ist klar; gerade die getrennten Aufnahmen legen es ja nahe, jemanden (falls genug Zeit vorhanden ist) gleich noch eine kleine Rolle einsprechen zu lassen. Und wenn Sprecher und Regisseur befreundet sind, macht der Betreffende das vielleicht wirklich manchmal ohne zusätzliche Gage, oder diese fällt (wegen der geringen Anzahl der Takes) auch bei Top-Leuten niedrig aus. Aber bei Siegfried Schürenberg ist mir eine so kleine Rolle bisher noch nicht untergekommen; und bei Georg Thomalla wirkt es aus den bereits genannten Gründen auch ungewöhnlich.