Kennt ihr Serien, wo man ein- und denselben Synchronsprecher in gefühlten tausend Rollen hört?
Ich meine, in der einen Folge spricht er den Guten, in der nächsten den Bösen?
Ganz besonders auffällig war für mich die Serie
CHiPs - in jeder gefühlten zweiten oder dritten Folge war Norbert Gastell zu hören. Er sprach dort mal einen Polizisten, dann einen gesuchten Verbrecher, dann einen Passanten... naja, halt alles.
Auch sehr häufig bei CHiPs zu hören, war Joachim Kemmer.
Der wiederum war auch häufig zu hören bei
DETEKTIV ROCKFORD - wer dort auch mehrere Sprechrollen hatte, war Gudo Hoegel. Auch Joachim Kemmer war hin und wieder zu hören.
Und in der Sitcom
TAXI war auch Norbert Gastell mehrfach zu hören, in verschiedenen Rollen, z. B. als Schwiegervater oder als Postbote.
Bei CHiPs und bei EINE SCHRECKLICH NETTE FAMILIE war auch häufig eine Frauenstimme zu hören, auf deren Name ich jetzt nicht komme. Vielleicht weiß ja jemand, wen ich meine...
Oder wie wärs mit Ulf Jürgen Söhmisch in "Der unbesiegbare Iron Man", jede Episode 1-2 Nebenrollen (OK, sind zwar nur 26 Folgen, aber dennoch störend, weil er oft auch in in zwei aufeinander folgenden Szenen unterschiedliche Leute in der selbste Stimmlage spricht...)
Sonst gäbs da noch Hendrik Wiethase, der hat in allen Serien die unter ihm bearbeitet wurde in jeder Folge einen Nebencharakter gesprochen (Classic Doctor Who, David der Kabauter, Super Mario Bros Cartoons, T-Rex etc.)
Die Thematik trifft wohl auf eine Vielzahl von Serien, die in den 90ern von der DS bearbeitet worden, zu. Egal ob Perry Mason, Quincy, Lone Ranger, Gnadenlose Stadt - es ist ein sehr kleines Ensemble gewesen, wo man in Episodenrollen dann wirklich fast immer die selben "Nasen" hörte.
Omnipräsent war hier meist Hans-Jürgen Wolf und das oft furchtbar unpassend. Okay, ich bin bei HJW etwas voreingenommen, da ich ihn meist ziemlich ausdruckslos, schauspielerisch unter aller Kanone finde und mich seine Stimme überhaupt nicht begeistert.
Interessanterweise wurden hier auch oft seltenere Ostsprecher wie Jochen Thomas, Wolfgang Lohse, Erhard Köster, Horst Kempe, Joachim Konrad geradezu "verheizt". Wohl ein negativer Effekt der Wendezeit. Qualität zu billigen Preisen.
Zitat von Silenzio im Beitrag #6Omnipräsent war hier meist Hans-Jürgen Wolf und das oft furchtbar unpassend. Okay, ich bin bei HJW etwas voreingenommen, da ich ihn meist ziemlich ausdruckslos, schauspielerisch unter aller Kanone finde und mich seine Stimme überhaupt nicht begeistert.
Dem stimme ich weitestgehend zu, aber auf Carl Lumbly in Cagney und Lacey fand ich Wolf ganz gut (Das war ohnehin eine sehr gute Synchro). Ansonsten - lieber nicht.
Zitat von Silenzio im Beitrag #6Die Thematik trifft wohl auf eine Vielzahl von Serien, die in den 90ern von der DS bearbeitet worden, zu. Egal ob Perry Mason, Quincy, Lone Ranger, Gnadenlose Stadt - es ist ein sehr kleines Ensemble gewesen, wo man in Episodenrollen dann wirklich fast immer die selben "Nasen" hörte.
Interessanterweise wurden hier auch oft seltenere Ostsprecher wie Jochen Thomas, Wolfgang Lohse, Erhard Köster, Horst Kempe, Joachim Konrad geradezu "verheizt". Wohl ein negativer Effekt der Wendezeit. Qualität zu billigen Preisen.
Das traf ja auch auf Thomas Wolff und Jörg Hengstler zu, die fast zeitgleich in zwei Brandt-Serien Hauptrollen sprachen (M*A*S*H und Ein Käfig voller Helden). Michael Christian hörte man auch in sehr vielen Episoden von ST: DS9, Voyager und TNG. Immer gut, aber zu oft.
Bei vielen Serien lässt sich das wohl nicht verhindern, dass immer wieder dieselben Stimmen auftauchen. In gewisser Hinsicht hat das ja auch mit einer "Vertrautheit" zu tun, eine solche Synchronisation besitzt zwangsläufig eine ziemliche Homogenität - manchmal ist es aber schon so, dass es übertrieben wird.
Bei älteren Serien sollte man vielleicht dazu sagen, dass die Episoden bei der ursprünglichen Ausstrahlung oft nur einmal monatlich, vierzehntägig oder zumindest alle sieben Tage einmal lief und da sicher das Bewusstsein für die "Wiederholungstäter" nicht so groß war. Das fällt einem dann umso deutlicher auf, wenn man die Serien bei Wiederholungen jeden Tag sieht oder auf Dvd auch Episoden hintereinander in kurzer Zeit.
Beispiele aus der älteren Zeit fallen mir sogar auch deutsche Serien ein:
"Das Kriminalmuseum":
hier wurden nur sehr wenige der Schauspieler synchronisiert, aber Klein- und Laiendarsteller bekamen doch immer wieder mal eine Synchronstimme (einmal sogar Thomas Reiner in breitem Schwäbisch). Ein erheblicher Teil der Polizisten, so mein subjektiver Eindruck, war mit der Stimme von Norbert Gastell zu hören. Der kam dauernd vor.
"Der Kurier der Kaiserin":
mit Ausnahme einer Episodengastrolle (Margot Leonard für Ann Kligge) wurden auch hier nur Klein- und Laiendarsteller synchronisiert. Von all den Wachsoldaten an Brücken, Wegelagerern, Bauern oder sonstigen Männern mit nur ein paar Worten, wurden scheinbar zwei Drittel von Christian Marschall gesprochen.
"Percy Stuart":
Dank der Co-Produktion gab es hier auch viele spanische Schauspieler. Das Sprecherensemble war sehr überschaubar. Und praktisch alle "exotischen" Bösewichter wurden von Helmo Kindermann gesprochen.
Michael Christian war auch viel bei "Matlock" zu hören. Wobei er immer so einen gewissen Klischeetyp gesprochen hatte. Am besten fand ich ihn als Staatsanwalt, der ständig "Einspruch, euer Ehren" rief.
Da er mit dieser Staatsanwaltsrolle also schon irgendwo (auch von der Stimme her) bekannt war, ist doch umso verwunderlicher dass er dann auch andere Rollen sprach.
Zitat von Silenzio im Beitrag #6Die Thematik trifft wohl auf eine Vielzahl von Serien, die in den 90ern von der DS bearbeitet worden, zu. Egal ob Perry Mason
Daran musste ich auch zuerst denken. "Quack Pack" kann ich noch in diese Reihe hinzufügen. Allein Wolfgang Kühne ist dort in so ziemlich jeder Folge in irgendeiner Rolle zu hören.
Generell glaube ich, dass dieses Problem bei Zeichentrickserien besonders häufig anzutreffen ist, da der Pool an "Cartoon-Stimmen" nochmal kleiner ist, als insgesamt. Auch in "Goofy & Max" z.B. hört man (gefühlt) dauernd Georg Tryphon, Jörg Gottschick und Hans Hohlbein.
In der Serie "Monk" hörte man auffallend oft Dirk Müller als Dauersprecher.
Nun gut. An sich ist er quasi dazu verdammt der ewige Mengensprecher zu bleiben (liegt wohl an seiner markant uncharismatischen Stimme ) mit hin und wieder kleineren Ausflügen zu Minirollen oder auch mal eine Nebenrolle. In "Monk" fiel seine Dauerpräsenz dann doch schon sehr auf. Gefühlt wurde er auf jeden zweiten Cop oder Detective im Hintergrund besetzt, der nicht mehr als 2-3 Sätze zu sagen hatte besetzt. Auch damals als ich noch nicht so ein großes Gespür für Synchronstimmen hatte fiel mir Müllers Stimme immer wieder für den ein oder anderen Cop auf.
An sich ist er quasi dazu verdammt der ewige Mengensprecher zu bleiben
Dirk Müller macht mittlerweile seit ein paar Jahren gar keine Menge mehr. In erster Linie ist er als Autor und Regisseur recht gut im Geschäft. Darüber hinaus spricht er hier und da auch nach wie vor, allerdings schon länger nicht mehr in der Menge.