Was in der Überschrift steht ist leider eine traurige Tatsache. Vorbei die Zeiten, wo man verzweifelt für alte Filme die Sprecher identifizieren wollte... Die oftmals gezeigten Sprechertafeln bei neueren Filmen braucht man ja nur abzuschreiben, das ist weitgehend uninteressant, für mich jedenfalls! Da mich neuere Filme auch generell weniger interessieren, macht die Sache auch nicht besser. Sorry!
Wie sagte schon Peter Bogdanovich bereits in den 70er Jahren: "Alle guten Filme sind schon gedreht."
Hat denke ich u.a. auch etwas mit der veränderten Mitgliederverteilung hier zu tun. Diejenigen die in den älteren Film-Unterforen aktiv waren und sich in erster Linie dafür interessieren sind entweder inaktiv oder haben das Forum gänzlich verlassen. Dafür sind die letzten Jahre viele neue jüngere Mitglieder hinzugekommen die entsprechend ihrer Geschmäcker mehr ein Interesse an aktuelleren Sachen haben. Bei mir selber ist es irgendwo dazwischen. Für viele neue Filme interessiere ich mich gar nicht so sehr. Dafür reicht mein Interesse an älteren Filmen nur bis höchstens in die 1970er und da sind für mich auch schon viele Rätsel dank dem Forum gelöst.
Ist insgesamt so ein Generationending. Ich persönlich finde es sogar etwas schade das es hier mittlerweile weniger (kompetente) Leute gibt die sich mit den klassischen Sprechern und Filmen von einst beschäftigen und diskutieren. Hab dazu selber nur wenig Bezug aber die Threads und Diskussionen zu fand ich trotzdem ganz interessant und als Synchronfan lehrreich.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #2Dafür sind die letzten Jahre viele neue jüngere Mitglieder hinzugekommen die entsprechend ihrer Geschmäcker mehr ein Interesse an aktuelleren Sachen haben
Bin ja noch nicht so lange aktiv dabei, deshalb mal was aus der Perspektive eines Neulings Also die ganz neuen Sachen interessieren mich bis auf wenige Ausnahmen ziemlich wenig und ich finde derzeit kommen auch echt viele Filme raus, wo ich mir persönlich denke - "Wer guckt denn sowas?". Unnötige Neuverfilmungen, Reboots, Fortsetzungen von Reihen die längst vergessen sind, Actionfilme, die in anderthalb Jahren keine Sau mehr interessieren en masse - die Filmbranche ist derzeit echt einfallslos was neue Storys angeht.
Mich selbst interessieren die Phasen/Filme vor allem so zwischen 1970-2010. Filme aus der "klassischen Phase" sind jetzt nicht so mein Fall, da kenne ich mich nicht so mit aus. (Ausnahmen gibt's natürlich immer). Hier im Forum finde ich besonders das "Herumrätseln" interessant. Das Analysieren von Besetzungslisten um den nicht genannten Regisseur zu identifizieren, Spekulationen um Neusychros, Alternativ- oder Altsynchros, Teams/Eigenarten von Regisseuren/-autoren genauso wie Soundsamples zu erraten. Das macht mir mega viel Spaß, bin schon immer so n Rätseltyp gewesen. Auch diese Diskussionen (auch wenn ich mir vorstellen kann, dass das einige ziemlich Nerven kostet) um die beste Besetzung sind sehr gewinnend zu lesen, das hoffe ich kommt auch noch mal öfter vor.
Dein Beitrag könnte glatt von mir kommen Ludo. Ergänzend ist es bei mir noch so das mich von den klassischen Filmen vielleicht noch so Epen wie "Lawrence von Arabien" oder "Ben Hur" interessieren aus filmhistorischen Gründen. "Ben Hur" von 1959 wäre sogar ein Film der mit seinen Bildern und spektakulären Kulissen auch heute noch überaus eindrucksvoll aussieht. Da wurden hinsichtlich deutscher Synchro aber auch schon alle Rätseln geklärt.
Zitat von kogenta im Beitrag #1Wie sagte schon Peter Bogdanovich bereits in den 70er Jahren: "Alle guten Filme sind schon gedreht."
Und vieles zu ihnen ist hier auch schon geschrieben worden - auch wenn einige sich bemühne, noch Schätze auszugraben. Das Interesse hält sich in Grenzen (wie ich in meinen Threads merke), aber so ist das wohl. Qualität statt Quantität. Ein guter Grund, ältere Beiträge und Threads zu durchforsten.
Ich für meinen Teil bin 18 Jahre alt und und schaue für mein Leben gerne ältere Filme, aber wie Nyan - Kun schon sagte sind viele Rätsel schon gelöst worden und viele Diskussionen wurden bereits geführt. Es bringt ja nichts wenn ich jetzt als junger Hüpfer zum 1000. Mal beispielsweise Die Frage stelle wer denn jetzt nun wirklich der beste Sprecher für John Wayne war oder ob Arnold Marquis wirklich nur dröhnen konnte oder vielleicht doch ein ganz passabler Schauspieler war. Viele dieser Fragen wurden bereits lang und breit diskutiert weswegen es hier auch wenig neuen Input gibt, es ist daher für mich nicht verwunderlich das man sich irgendwann lieber neueren Themen hingibt.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #5Ein guter Grund, ältere Beiträge und Threads zu durchforsten.
Speziell die Beiträge von fortinbras, der zu vielen Filmen, deren Synchros und Schauspielern ganze Essays schreiben konnte! Auch wenn man mit seinen Urteilen nicht immer übereinstimmen muss, beeindrucken mich viele Sachen immer noch. Gleiches gilt natürlich auch für die Klassiker-Experten Mücke und John Connor, die dem Forum leider auch schon vor vielen Jahren den Rücken gekehrt haben.
Zitat von Oliver Laurel im Beitrag #6ie Frage stelle wer denn jetzt nun wirklich der beste Sprecher für John Wayne war oder ob Arnold Marquis wirklich nur dröhnen konnte oder vielleicht doch ein ganz passabler Schauspieler war.
Gerade solche Sachen (gut, das Beispiel ist vielleicht wirklich abgedroschen) finde ich bspw. hochinteressant, weil es a) die unterschiedlichen Sichtweisen der Mitglieder widerspiegelt und b) auch eine mE hohe filmwissenschaftliche Ebene enthält. Was konnte ein "dröhnender" vielleicht, ab und an einseitiger Marquis denn nicht auf einem John Wayne rüberbringen, was fehlte ihm dazu/warum kauf(t)en wir ihm das nicht ab?
Um mal ein bisschen Werbung für meinen gerade frisch verfassten Beitrag im "Spaßfilmthread" zu machen: dort habe ich einen Artikel-Beitrag zu Schauspielern gefunden, die "Herr der Ringe"-Rollen abgelehnt haben. Zum Beispiel Nicolas Cage als Aragorn. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber Kessler hätte hier nicht gepasst - aber warum eigentlich? Warum kann ich mir/können sich wahrscheinlich die meisten von uns den abgeklärten Martin Kessler da nicht vorstellen. Er ist doch Schauspieler? Es ist sein fester Schauspieler, er ist mit ihm verbunden, sollte er nicht die Chance bekommen ihn in allen Rollen zu spielen? Weswegen hätte man da - mit ziemlicher Sicherheit - umbesetzt ... und sind Rollencasts dann vielleicht doch die bessere Wahl?
Solche Diskussionen finde ich viel, viel spannender als "Warum spricht Bodo Wolf und nicht Frank Röth den älteren Herrn im neuesten Film XYZ". Aber ist natürlich Ansichtssache
Zitat von Oliver Laurel im Beitrag #6viele Diskussionen wurden bereits geführt. Es bringt ja nichts wenn ich jetzt als junger Hüpfer zum 1000. Mal beispielsweise Die Frage stelle wer denn jetzt nun wirklich der beste Sprecher für John Wayne war oder ob Arnold Marquis wirklich nur dröhnen konnte oder vielleicht doch ein ganz passabler Schauspieler war. Viele dieser Fragen wurden bereits lang und breit diskutiert weswegen es hier auch wenig neuen Input gibt, es ist daher für mich nicht verwunderlich das man sich irgendwann lieber neueren Themen hingibt.
Allerdings kam es in der Vergangenheit immer mal wieder vor, dass ein eingeschlafener Thread ausgegraben wurde und dabei neue, interessante Aspekte genannt wurden.
Ich finde die Frage der "Dominanz" bei einem in der Hinsicht so übersichtlichen Forum relativ unerheblich. Ich interessiere mich sowohl für die Klassiker als auch für die aktuellen und zukünfigen Filme.
Das muss man auch gar nicht gegeneinander ausspielen. Es ist ja sogar so, dass beides im Wechselspiel voneinander profitiert. Je aktiver das Forum (egal in welchem Bereich), umso mehr Fragen können beantwortet werden.
Ich frage mich ja immer noch wer Kaneda in der alten Akira-Synchro gesprochen hat. Es besteht also meiner Meinung nach, kein Grund zu Sorge. Es gibt immer noch viele Rätsel im Synchronbereich, die noch nicht gelöst wurden.
Aktuelle Filme sind so etwas wie das täglich Brot in diesem Forum. Aber wenn man mal genauer hinschaut, sieht man schnell, dass viele hier ihre Steckenpferde habe und damit das Forum im gesamten maßgeblich bereichern. Und damit sind nicht nur Klassiker gemeint. Ich persönlich bin, zumindest auf Synchron bezogen, nicht der größte Klassik-Fan. Ich schaue da fast ausschließlich im O-Ton. Mich persönlich begeistert dafür z.B. sehr das Engagement von CrimeFan, Chow-Yun Fat und Co., die die letzten Monate den asiatischen Film stark synchrontechnisch begleitet haben und maßgeblich dazu beitrugen sehr viele Lücken zu schließen. Genauso wie alle anderen, die mithalfen die Stimmen zu identifizieren. Absolut großartig! Der asiatische Film war eine ganze Zeit lang vergleichsweise schlecht dokumentiert hier oder in der Synchronkartei.
Gleiches lässt sich auch auf den Gaming-Bereich ausweiten. Auch dort ist es immer wieder spannend hinein zu blicken.
Diese Entwicklung begeistert mich natürlich auch wenig, ist aber wohl nicht aufzuhalten...
Zum einen ist es die zwangsläufige Folge der Politik von ARD und ZDF, in den letzten Jahren quasi alles, was vor 1990 produziert wurde, systematisch aus ihren Programmen zu verbannen. Im Privafernsehen gibt es auch keine Klassiker mehr. Der Filmklassiker findet - wenn überhaupt - nur noch in sehr begrenztem Umfang auf arte statt und wirklich aussergewöhnliche Entdeckungen sind da i.d.R. nicht zu erwarten. Da Klassiker keine Präsenz mehr haben, verschwinden sie mittelfristig aus dem allgemeinen Blick und damit aus dem Bewusstsein bzw sie haben eben einfach kein Publikum mehr. Nicht schön aber Realität. https://www.tvspielfilm.de/news/tv/progr...ionArticle.html
Zu anderen gab es, was das Forum betrifft, auch unschöne Entwicklungen die mit dem Weggang des Users fortinbras ihren Höhepunkt fanden. Ich habe zwar bis heute nicht genau kapiert, was da eigentlich exakt vorgefallen war aber da entstand für mich ein erstes Vakuum, von dem sich das Forum bis heute imho nicht mehr erholt hat. Zum Glück wurde das zunächst noch für einige Zeit durch den Neuzugang von Hans-Joachim Albrecht aufgefangen. Aber seit er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr schreiben kann, ist es für meine Interessen schon sehr eintönig hier geworden.
Was mich selbst betrifft, so habe ich schon lange das Gefühl, hier nur noch Selbstgespräche zu führen bzw oft den Effekt gehabt, dass ich mir die Fragen, die mich beschäftigen, am Ende meist doch selbst beantworten muss. Nutzer wie fortinbras und Albrecht, die nicht nur ein beeindruckendes Wissen und gute Quellen hatten und somit mit Informationen aufwarten konnten, die ich mir selbst nicht so leicht beschaffen konnte, vermisse ich doch recht schmerzlich.
Ich muss sagen, dass ich persönlich aktuell so viele Klassiker "konsumiere" wie vermutlich noch nie. Zum einen werden aktuelle Filme wegen der Pandemie immer weiter nach hinten verschoben und das Kino ist wegen den Corona-Regeln für mich auch eher wenig attraktiv. Zum anderen bieten die VoD-Plattformen und der große DVD-Markt neue Möglichkeiten, an die alten Filme ranzukommen und man ist damit auch nicht mehr an Sendetermine im TV gebunden. Zudem hat man in der Pandemie ja auch generell mehr Zeit für Filme, weil das gesellschaftliche Leben ja arg eingeschränkt ist.