Balduin, der Ferienschreck (Les grandes vacances) Kinopremiere: 11.10.1968 Verleih: Constantin Deutsche Bearbeitung: Berliner Union Film GmbH & Co. Studio KG Buch und Regie: Karlheinz Brunnemann
Charles Bosquier (Louis de Funès) Gerd Martienzen MacFarrell (Ferdy Mayne) Ferdy Mayne Shirley MacFarrell (Martine Kelly) Traudel Haas Philippe Bosquier (François Leccia) Thomas Danneberg Gérard Bosquier (Olivier De Funès) ? Isabelle Bosquier (Claude Gensac) Gisela Trowe Stéphane Michonnet (Maurice Risch) Arne Elsholtz
Fahrer des Kohlentransports (Jacques Dynam) Heinz Petruo Wirtin in Hafenkneipe (Dominique Davray) Gisela Reissmann Autofahrer / Bootsfahrer (Mario David) Edgar Ott Hausmädchen von Bosquier (Christiane Muller) ? Gräfin (Denise Provence) Beate Hasenau blonde Autofahrerin #1 (Françoise Girault) Marianne Lutz blonde Autofahrerin #2 (Silvia Dionisio) Uta Hallant Barjac (René Bouloc) Randolf Kronberg Christian (Jean-Pierre Bertrand) Claus Jurichs Claude (Jacques Dublin) Norbert Langer Michel (Dominique Maurin) Uwe Paulsen Chastenet, Professor (Guy Grosso) ? Morizot, Professor (Max Montavon) Gerd Duwner Professor (Carlo Nell) Karlheinz Brunnemann älterer Hausbesitzer (Paul Faivre) Wolfgang Amerbacher Butler Jenkins (Colin Drake) Klaus Miedel Eduard, der Gärtner (Jean Droze) Karlheinz Brunnemann Gendarme in Hafenkneipe (Percival Russel) Gerd Holtenau Vater von Jean-Christophe (André Nader) Gerd Holtenau Busfahrer (Billy Kearns) Wolfgang Amerbacher
Mrs MacFarrell Tina Eilers Sohn der Gräfin Karlheinz Brunnemann Fahrgast im Bus Toni Herbert Polizist bei Hochzeit Wolfgang Amerbacher Seemänner an Bord Randolf Kronberg, Norbert Langer
Zitat von SilenzioMacFarrell (Ferdy Mayne) - spricht sich selbst -
Das überrascht mich gleich doppelt: Zum einen, weil Mayne sich laut Synchrondatenbank zu dieser Zeit ansonsten nie selber sprach (wahrscheinlich, weil er nicht in Deutschland lebte), zum anderen aber auch weil Stefan mal Brunnemanns "Sparsamkeit" erwähnte:topic-threaded.php?forum=11775326&threaded=1&id=515206&message=7186938
Nachdem ich den Film nun erstmals auf DVD (Kinowelt) gesehen habe, frage ich mich:
Über den ganzen Film verteilt fehlen immer mal wieder einzelne kurze Passagen, und im Finale geht ja gar nix mehr. Angeblich wurde der Film für die Restauration komplett neu zusammengeschnitten, so daß die Synchrontexte angeblich nicht mehr gepaßt hätten, aber an so vielen (und meistens sehr kurzen) Stellen? Bei 15 habe ich aufgehört zu zählen. War es wirklich nicht möglich, verlängerte Szenenanschlüsse ohne Dialog per O-Ton zu kaschieren oder notfalls den Dialog etwas zu stauchen/strecken? Hat doch bei den Dollar-Filmen auch geklappt.
Sicher, einige Szenen werden auch in der Brunnemann-Fassung schon gefehlt haben, aber so unsauber, wie die Übergänge hier sind, muß da doch noch einiges an synchronisiertem Material fehlen, definitiv kenne ich mindestens eine der untertitelten Szenen auf deutsch.
Tonmäßig leider (neben dem etwas dumpfen, aber vollständigen "Nachtgespenst") der bisherige Tiefpunkt der "Balduin-Box" (allerdings muß ich mir noch "Sonntagsfahrer" und "Knallschote" ansehen).
BTW: Beim "Geldschrankknacker" war ein einzelner Satz OmU, der Rest war komplett deutsch. Fehlte der schon immer, oder ist das auch ein exklusives "DVD-Schmankerl" wie bei Kinowelts "Kohlköpfen" ("Ich begleite dich noch hinaus." war auf der Universum-Scheibe nämlich auf deutsch)?
EDIT: Zumindest bei Kabel 1 fehlte der Satz auch. Dürfte also im Laufe der Jahre verloren gegangen sein (Schäden am Material).
Obwohl Kinowelt wirklich sehr, sehr sorgfältig ist bei den Louis-DVDs: Auch ich finde, dass man beim FERIENSCHRECK nachlässig war. Hier ist überflüssigerweise vieles im O-Ton, was nicht hätte sein müssen und wodurch einige unterhaltsame Kalauer fehlen ("Krieg? Da weiß ich noch gar nicht, ob ich Zeit hab!"). Die dt. TV-Fassung im Vergleich mit der franz. DVD zeigt eigentlich nur eine einzige größere Diskrepanz, in der auf der franz. DVD etwas mehr fehlt (!) als in der dt. TV-Fassung (siehe auch www.schnittberichte.com). Von daher für mich völlig unverständlich.
Information zu Ferdy Maynes Selbstsynchronisation:
Im März und April 1970 war Ferdy Mayne in zahlreichen deutschen Zeitungen präsent und wurde wie ein "internationaler Filmstar" portraitiert. Damals war die umjubelte Fernsehproduktion "Der Polizeiminister" von 1969 gerade ein großer Erfolg, in dem Mayne seine erste deutschsprachige (Haupt-)Rolle spielte. In einem der Artikel, die ich mir über den Springer-Verlag zum Thema "Ferdy Mayne" bestellte (manchesmal kostet das eine Bearbeitungsgebühr, aber die kopieren einem manche Schätze aus dem Archiv!) ist zu lesen, daß Mayne bereits in den 50er und 60er-Jahren Versuche unternahm, wieder in Deutschland Fuß zu fassen. 1967 habe er sich mehrere Monate in Berlin, Frankfurt und seiner Geburtsstadt Mainz aufgehalten, um über Filmproduktionen zu verhandeln. Er habe bei mehreren seiner international produzierten Film- und Fernsehauftritte versucht, die deutschen Fassungen zu synchronisieren-unentgeltlich, sei aber nur einmal zum Zuge gekommen und habe dies mit Freude gemacht. Von seiner deutschen Stimme in "Tanz der Vampire" sei er sehr begeistert gewesen, obwohl es eigenartig wäre, sich selbst so fremd zu hören. Man sei insgesamt sehr skeptisch ihm gegenüber gewesen, weil er fälschlicherweise als großer Filmstar mit hohen Gagenforderungen betrachtet wurde und man auch fürchtete, er könne viel Wirbel um seine Rückkehr nach Germany machen, da er ja vor den Nationalsozialisten floh. Deshalb wäre erst nach zähem Bemühen 1969 sein deutscher Einstand zuwege gekommen. Weiters: in einem Artikel von 1974 spricht Mayne davon, daß er sich gerne öfter selbst synchronisieren würde, wo er doch mittlerweile ebenso in England wie in Deutschland lebe. Man mache aber keinen Gebrauch davon. Er sei keiner jener großen Stars, deren eigene Stimme unverzichtbar seien und man habe ihm unmissverständlich mitgeteilt, er würde damit vielen Schauspielern das Einkommen schmälern. Mayne machte dazu die launige Bemerkung, daß er gar nicht gewußt hätte, daß mehrere Schauspieler davon leben könnten, ihn zu synchronisieren. So viele Filme mache er ja auch nicht! Er habe allerdings die Entscheidung getroffen, stets dann zur Verfügung zu stehen, wenn es gewünscht wird.
Folgende Merkwuerdigkeit: ich kenne die Tonspur des Films in und auswendig, da ich fueher zu den jungen Jungs gehoerte, welche damals gab es keine Videorecorder etc) den Ton einiger Filme auf Kassette aufgezeichnet haben (nach dem Motto: besser Ton als gar nix)
Der Film ist zwischenzeitlich auf DVD erhaeltlich und selbige habe ich mir vor einiger Zeit zugelegt. Was mir sofort auffiel waren etwa 10 kurze Stellen, an denen die deutsche Synchro durch Original mit Untertitel ersetzt wurde, obwohl der Film damals durchweg synchronisiert wurde, einschliesslich der jetzt untertitelten Stellen (z.B. Freddy Mayne: „Das bedeutet Krieg bis aufs Messer“ de Funes: „Krieg? Da weiss ich noch gar nicht ob ich Zeit habe“)
Kuerzlich lief der Film auf nem Digitalsender: Die Stellen, die jetzt in der DVD untertitelt waren, wurden ganz rausgschnitten. Offenbar wollte man dem Zuschauer keine Untertitel zumuten
Hat jemand Infos, warum fuer die DVD die Synchro einzelner Saetze entfernt wurde?
Angeblich soll die französische DVD eine minimal andere Schnittfassung haben. Ich habe allerdings seinerzeit selbst die alte deutsche Fassung mit der französischen DVD verglichen und mir fiel eigentlich nur auf, dass auf der franz. DVD an einer Stelle ca. 3 Sekunden Dialog fehlen, die in der alten deutschen Fassung drin sind. Sonstige Unterschiede sollten sich demnach maximal auf Einzelbilder beziehen. Also letztenendes auch für mich eher unerklärlich.
Passt aber nicht zu der Aussage im Eingangspost, denn diese Tonbandaufzeichnung kann ja eigentlich nur vom Fernsehen geschehen sein. Wie sieht es denn aus mit der alten Video-Veröffentlichung? Waren da die entsprechenden Sätze enthalten oder fehlten sie?
Stimmt, den Ton hatte ich damals (so um die 1974er Jahre) vom Fernsehen aufgenommen. Ganz offensichtlich greift man heute bei ner Fernsehausstrahlung auf ein anderes Master zurueck, sonst bekaeme man ja noch die durchsynchronisierte Fassung von damals zu sehen.
Bleibt aber noch immer Schleierhaft warum fuer die DVD bestimmte Stellen untertitelt sind obwohl es ne durchgehende Synchro gibt. Rechteproblem fuer einzelne Saetze? Schwer vorstellbar
Die Theorie von CINEFACTS scheint mir haltlos. Ganz einfach daher weil viele Szenen, die auf der DVD untertitelt sind, IMMER im TV zu sehen gewesen sind. Erst seitdem die DVD draußen ist, greifen die Sender auf diese Fassung zu, schneiden aber zusätzlich alle O-Ton-Szenen heraus. Ich kannte mal jemanden, der sich vor vielen vielen Monden die französische DVD nachvertonen wollte und aufgab weil er sagte, da "passt hinten und vorn nichts". Aber wie schon erwähnt hatte ich bei einem eigenen Vergleich keine all zu gravierenden Dinge bemerkt. Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass Kinowelt ein gekürztes deutsches Master vor der Nase hatte, aber die Herkunft bleibt fraglich.
Meine Theorie - wie schon angedeutet: Für die DVD-Veröffentlichung griff man auf die VHS von Taurus zurück, die sicher einige Fehlstellen aufgrund von Materialfehlern hatte. Die Fernsehfassung, wohl eine andere Kopie, war besser erhalten, aber bei Kinowelt war man zu faul zu vergleichen.