Ab 1:20 (ich lese dir vor..".) wird sein Cahrigieren erst unangenehm (oder schon vorher, wenn man sein Gekicher dazuzählt! Mackensy klingt mE. ungewohn knarzig, vielleicht kommt mein Eindruck von daher. Teilweise höre ich ihn schon heraus.
Mackensy gibt dem Affen mal wieder Zucker - tja, wow, wie innovativ. Da wäre mir der souveräne, bis in jede Nuance fein austarierte Lutz Riedel tausend Mal lieber gewesen (wie etwa auf Pryce bei "Game of Thrones"). Schade.
Mackensy ist für mich in diesem Spielmodus jemand, dessen Sound vom Original wenig bis nichts übrig lässt. Das drängt sich davor, das fühlt sich nicht ein, das will nur bis ans Limit (und gern darüber hinaus) ausfüllen, präsentieren, wahrgenommen werden. Das ist einfach: laut. Dabei ist Synchron doch ein Zaubertrick, kein Kraftakt.
Pryce hat er schon als Bond-Schurken geradezu nervtötend angelegt. Den hier lasse ich dann trotz des tollen Stoffes einfach mal aus. Dass ich das mal schreiben würde...
Das geht mir leider genauso. Deshalb habe ich zum zweiten Brosnan-Bond bis heute ein gespaltenes Verhältnis, weil ich den Antagonisten dort nur als Clown wahr nehme, der für mich überhaupt nichts Bedrohliches hat. Nicht mal, wenn er mit irgendwelchem Folter-Werkzeug herum fuchtelt.
Dabei kann Mackensy auch anders. Im BBC-Maigret - ausgerechnet auf Atkinson - beherrscht er die leisen Töne durchaus. Dort empfinde ich ihn als angenehm zurückgenommen.
Christoph Cierpka sehe ich als grandiosen Synchronregisseur an, der oftmals mit frischen, unkonventionellen Besetzungen daherkommt, die so selten geworden sind. Trotzdem muss ich sagen, dass mir der noch junge Adam Driver mit Robert Glatzeder zu alt und ehrlich gesagt unpassend klingt. Abelardo Decamilli ist für mich hingegen eine dieser frischen Besetzungen, von denen ich sprach.
Zufall, dass ich gerade auf Sky "Bram Stokers Dracula" gucke, in dem Mackensy Richard E. Grant spricht. Ich vergleiche das jetzt hin und her schaltend seit etwa einer Stunde. Eindruck: Mackensy scheint komplett unwillens (nicht unfähig, wohlgemerkt!) zu sein, das nachzuempfinden, was der Kollege da oben tut. Er will es ständig toppen, es übertreffen. Fast schon geringschätzig gegenüber dem Originalschauspieler. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ständig ein "Ha, na das kann ich aber besser!" mitschwingt.
Ja, Mackensy schießt oft übers Ziel hinaus. Wie ist das eigentlich in der Neusynchro vom Paten? In seinen frühen Pacino-Zeiten hat Mackensy ja nicht so chargiert. Als Bond-Bösewicht konnte ich Pryce auch nicht ernst zu nehmen; kam bisher nicht auf die Idee, dass Mackensy das zu verschulden hat. Muss mir mal Maigret anschauen ...