Kann bzw. darf man hier auch etwas schreiben, wenn man keinen persönlichen Weihnachtsfilm hat? Zunächst fällt mir auf, dass hier überwiegend Filme genannt wurden, für die ich mich nie begeistern konnte, die keinen bleibenden Eindruck hinterließen oder die ich schlicht noch nie gesehen habe. Aber daneben vermisse ich andere, mit deren Nennung eigentlich fest zu rechnen wäre. Es gibt unter den Mitgliedern zahlreicher Kenner der Astrid-Lindgren-Verfilmungen, im Fernsehen laufen diese auch heute noch regelmäßig um die Feiertage herum, ebenso wie "Tod auf dem Nil" und "Das Böse unter der Sonne". "Der kleine Lord" (natürlich die Version mit Alec Guinness) könnte genannt werden, ebenso "Das Leben des Brian": Film und Synchro haben hier bekanntlich viele Fans, früher wurde er öfter in der Advents- und Weihnachtszeit ausgestrahlt oder von Programmkinos gezeigt. Neben der "Weihnachtsgeschichte" würde sicher noch der eine oder andere Cartoon oder Trickfilm aus dem Hause Disney ins Beuteschema mancher hier passen, ebenso wie "Die Glücksritter" (nachdem der Thread aus der Versenkung geholt wurde). Daneben gibt es andere Filme, bei denen es mich wundert, dass sie Weihnachten nicht auch zum Standardprogramm gehören: "Das Appartement" ist ein Filmklassiker, hat gefühlvolle Momente (die natürlich mit zynischen kontrastiert werden) und spielt sogar zu großen Teilen um Weihnachten herum. "Die seltsamen Wege des Pater Brown" hat zwar keinen direkten Bezug zu den Festtagen, würde es aber verdienen, um Heiligabend herum zu laufen (so wie es 1994 im ZDF geschah). Der "himmlische Sünder" hätte auch die ideale Stimmung, zugleich aber einen Humor, der jeden Anflug von Pathos und Rührseligkeit vermeidet. Vielleicht würde einer von diesen Filmen bei mir diese Funktion einnehmen, wenn sie fester Bestandteil meiner Sammlung wären. Wobei dies dem vor einiger Zeit erworbenen "Irrtum im Jenseits" auch nicht gelungen ist, der ebenfalls ein Kandidat wäre.
Darf ich das so verstehen, daß Du Filme wie "Das Appartment", Ein himmlischer Sünder" und "Irrtum im Jenseits" aus Deiner Sammlung entfernt hast bzw. nicht "sammlungswürdig" findest? Wow! Das sind doch Titel des absoluten Filmolymps?! Ich hoffe, ich habe das falsch verstanden....
Zitat von Moviefreak im Beitrag #17Darf ich das so verstehen, daß Du Filme wie "Das Appartment", Ein himmlischer Sünder" und "Irrtum im Jenseits" aus Deiner Sammlung entfernt hast bzw. nicht "sammlungswürdig" findest? Wow! Das sind doch Titel des absoluten Filmolymps?! Ich hoffe, ich habe das falsch verstanden....
Nein, ganz so schlimm ist es nicht. Die beiden Erstgenannten befinden sich lediglich noch nicht in meiner DVD-Sammlung, der Dritte erst seit ein paar Monaten. Gesehen hatte ich sie zuvor natürlich öfter, und gefallen haben sie mir alle drei. Ich hoffe, ich habe jetzt etwas korrigieren können ...
Da es einen gewissen Bezug zum Thema dieses Threads hat: In der aktuellen "Zeit" (S. 65) sprechen wir Redaktionsmitglieder darüber, welche Filme sie in der Kindheit emotional stark mitgenommen haben und trotzdem oder gerade deshalb Weihnachten zum Pflichtprogramm gehören. Leider ist die Diskussion (noch?) nicht unverschlüsselt verfügbar:https://www.zeit.de/2018/53/kinderfilme-...er-loewen-dumbo
Zitat von Lord Peter im Beitrag #3und natürlich wird auch eine der tausend Ausstrahlungen von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" verfolgt
Ein Artikel über den Kultstatus dieses Films:https://www.welt.de/kultur/article186027...del-Mythos.html Da ich von seiner Existenz erst als Erwachsener und mehr zufällig erfahren habe (als ein Freund den Titel mir gegenüber nannte) und mir der Film bis heute nichts untergekommen ist, wurde mir erst nach und nach bewusst, wie riesig seine Fangemeinde hierzulande sein muss.
Zitat von berti im Beitrag #22Vielleicht haben ja noch manche etwas zum Thema zu sagen?
Och, warum nicht. Dass "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" eine so große Fangemeinde hat, habe ich tatsächlich erst in den letzten Jahren wirklich mitbekommen, obwohl ich den Film schon seit etlichen Jahren kenne. Wie dem auch sei, ich bin kein großer Fan dieses Streifens und finde ihn sehr kitschig.
Ich habe gestern Abend wieder einmal die Muppets-Weihnachtsgeschichte geschaut, ein Film der auch nach 30 Jahren immer noch gut ist, daneben liefen in der Vorweihnachtszeit schon "Die Glücksritter" und "Batman Returns", "Stirb langsam" könnte vielleicht heute Abend folgen. Früher habe ich auch häufiger Harry Potter (meist 1 oder 2) um Weihnachten herum gesehen.
Zitat von Ludo im Beitrag #23[quote="berti"|p7629700]Ich habe gestern Abend wieder einmal die Muppets-Weihnachtsgeschichte geschaut, ein Film der auch nach 30 Jahren immer noch gut ist, daneben liefen in der Vorweihnachtszeit schon "Die Glücksritter" und "Batman Returns", "Stirb langsam" könnte vielleicht heute Abend folgen.
Ich bin voll bei dir. Meine Allzeit-Weihnachtsfilme sind auch die Muppets-Weihnachtsgeschichte und Batmans Rückkehr. Ich habe sehr lange gebraucht, um hinter dem Pinguin Count Dooku zu erkennen.
Die beiden Kevin Filme, Schöne Bescherung und Tatsächlich Liebe versuche ich jedes Jahr zu gucken. Ansonsten was sich so durchs TV ergibt. Gerne auch Weihnachtsfilme, die ich noch nicht kenne.
Deutsche Weihnachtsfilme gucke ich seit ein paar Jahren auch ganz gern. Die besten sind für mich:
Single Bells (A/D, 1998) mit Martina Gedeck und Mona Seefried Alle unter eine Tanne (D, 2014) mit Gaby Dohm und Michael Gwisdek Tief durchatmen, die Familie kommt (D, 2015) mit Andrea Sawatzki und Axel Milberg Stille Nächte (D, 2014) mit Matthias Koeberlin und Katharina Schüttler Obendrüber, da schneit es (D, 2012) mit Diana Amft und Wotan Wilke Möhring Weihnachten ... ohne mich, mein Schatz (D, 2012) mit Jutta Speidel und Henry Hübchen Ein Taxi zur Bescherung (D, 2022) mit Max Riemelt und Dietmar Bär
In Anbetracht dessen, dass der Film zu 80% aus Musik und Tanz in Form eines brilliant dargebotenen Irving Berlin Songbooks besteht, welches ein Highlight ans Nächste reiht, kann ich sehr gut mit der Originalfassung leben. Da der Film funktioniert wie eine schöne CD, die man immer wieder anhören kann ohne dass sie langweilig wird, muss man den Streifen auch nicht wie manch anderen Film zwischendurch erstmal 2-3 Jahre liegen lassen, bevor eine neue Sichtung wieder Spaß macht. Durch "White Christmas" passt er nicht so gut ins übrige Jahr, ist aber perfekt geeignet, zum Jahresausklang das vergangene Jahr mit seinen Highlights, den übrigen Jahreszeiten und Feiertagen noch einmal zu reflektieren und Revue passieren zu lassen. Der Film beginnt im Winter, endet im Winter und eine Silvesterparty nimmt großen Raum ein. Daher schaue ich ihn jedes Jahr immer irgendwann im Dezember oder zwischen den Jahren an, wenn es zum ersten Mal richtig bitter kalt wird und schneit.
Unter dem Titel "Musik, Musik" lief "Holidy Inn" ab Juni 1947 in Deutschland im Original mit Untertiteln im Verleih der MPEA an; in Österreich ebenso im Juni 1947 als "Musikrausch". Hätte die MPEA damals synchronisiert, wäre wohl vom Filmstudio Tempelhof oder MPEA München bearbeitet worden. Für Bing Crosby wären dann wohl Paul Klinger oder Axel Monjé, für Fred Astaire evtl. Harry Giese wahrscheinlich gewesen. Die Kritik von "Paimann" kann ich hier nicht teilen, "Holiday Inn" hält perfekt sein Tempo - selbst die kleine zeitbedingte Propaganda-Einlage führt hier nicht zum störenden Bruch - während bei "Du warst nie berückender" die guten Musiknummern ein Lichtblick in der drögen Handlung sind. Regisseur Mark Sandrich wollte übrigens für die weiblichen Hauptrollen ursprünglich Rita Hayworth und Ginger Rogers; Paramount gewährte jedoch nur die kostengünstigeren Partnerinnen Marjorie Reynolds und Virginia Dale, die absolut sympathisch sind und perfekt in den Film passen.
Mit dem Quasi-Remake "Weiße Weihnachten" (1954) komme ich hingegen nicht gut klar, auch wenn ich dessen gelungene Musik- und Tanznummern immer wieder gerne mal anschaue. Doch bei der dort so unnötig vorgenommenen geschmacklosen Verquickung von Militär und Weihnachten zu einer Art "Kriegsweihnacht" ist dann selbst meine im Allgemeinen recht weit gefasste Toleranzgrenze überstrapaziert. Es hätte ein schönes Remake in Farbe werden können, doch so bleibt im Ausnahme der Musiknummern leider eher ein überflüssiges Ärgernis.