Man sollte in die Tränen nun auch nicht zu viel hineinlesen. Da kommt viel zusammen. Rührung, Erinnerung an alte Zeiten, verlorene Weggefährten, etc. - das kann einen fix überwältigen. Und wenn die Hüfte zwickt, heißt das noch lange nicht, dass da schauspielerisch nix mehr geht. Also: lockermachen und nicht schon wieder mit dem Rumgeunke anfangen. Meine Worte waren als respektvolle Würdigung gedacht. Nicht als Grabrede.
Mich würde interessieren, wie der Rest der Synchro war. Die Sprecherin der Filmtochter konnte mich im Trailer nicht so richtig rocken. Ist sie im fertigen Film besser?
Franciska Friede hat mir sehr gefallen und ich glaube es muss sich niemand Sorgen machen, dass Danneberg nicht in der Lage wäre seine Top Stars zu sprechen. Er kann nicht gut laufen - ok. Er ist körperlich kein Bär mehr und Schnellfeuerdialoge kriegt er vermutlich nicht mehr hin, aber Stallone und Co. - das wird gehen. Die klingen im Original auch älter und sehen auch so aus. Mir ist ein angestrengt und vielleicht stellenweise sehr alt klingender Danneberg immer noch lieber, als jede Neubesetzung. Solange da keine ernsthafte Notwendigkeit besteht und Danneberg von sich aus weitermacht, weigere ich mich auch über irgendwelche Alternativen zu diskutieren.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #63Mir ist ein angestrengt und vielleicht stellenweise sehr alt klingender Danneberg immer noch lieber, als jede Neubesetzung. Solange da keine ernsthafte Notwendigkeit besteht und Danneberg von sich aus weitermacht, weigere ich mich auch über irgendwelche Alternativen zu diskutieren.
100%ige Zustimmung. Mir gefiel er insgesamt aber weiterhin immer gut - besonders auf Stallone. Bin schon auf Creed2 gespannt.
Danneberg wird zum Glück mit Synchron weiter machen, bis nichts mehr geht. Er hat es einfach im Blut. Neulich sah im ihn im TV, ich glaube, auf irgendeinem Dritten Programm. Dort war er engagiert worden, um einem Synchronfan einen Wunsch zu erfüllen und mit ihm im Studio ein paar Sätze einzusprechen. Auch dort wirkte er äußerlich recht angeschlagen. Sobald das Mikrofon auf war und der Film lief, war er doch sofort ohne jedes Zögern in der Rolle und punktgenau lippensynchron. Ich meine, es war ein Ausschnitt aus Pulp Fiction auf John Travolta. Das klang rein stimmlich natürlich ganz anders als vor gut 20 Jahren. Aber technisch hat er das einfach spontan so aus dem Ärmel geschüttelt.
Ich habe den Film gestern auf Blu-ray geschaut. Die Handlung ist belanglos und eher langatmig. Die 96 Minuten ziehen sich doch sehr. Die schauspielerischen Leistungen der beiden Hauptdarsteller Terence Hill und Veronica Bitto sind eher unterdurchschnittlich. Die Geschichte schwankt zwischen sentimental, kitschig, esoterisch und fragwürdig. Ein sehr alter Mann und eine sehr junge, psychisch labile Frau allein in der Wüste. Der Albtraum eines jeden Strafverteidigers.
Die fotografische Umsetzung ist indes außerordentlich gut. Satte und natürliche Farben, großartige Kontraste, tiefe Schwarzwerte, sehr (!) scharfe Nah- und Landschaftsaufnahmen. Die filmische Qualität liegt weit über dem Durchschnitt europäischer Produktionen und vor allem weit jenseits dessen, was Til Schweiger und Matthias Schweighöfer mit ihren ewig gleichen filmischen Stilmitteln aufbieten. Für einen kleinen italienischen Film wirklich erstaunlich. Oftmals blitzt die Atmosphäre der alten Hill/Spencer-Western durch. Allein wegen der filmischen Qualitäten lohnt sich die Blu-ray. Ich werde mir das sicher noch einmal per Beamer auf der großen Leinwand anschauen, auch wenn man die Handlung eher ignorieren kann. Insbesondere die Aufnahmen in der spanischen Wüste sind schlichtweg großartig. Und wenn Hill durch eine alte Westernstadtkulisse stapft und dabei wehmütig schaut, weiß man genau, was gemeint ist.
Zur Synchro. Danneberg liefert hier noch einmal eine tadellose Leistung. Da aber Terence Hill nicht das alte Schlitzohr Hill spielt, sondern einen sanftmütigen älteren Herren, kann naturgemäß auch Danneberg kein "Hill-Feeling" in die Stimme zaubern. Er klingt wie Dan Akroyd oder Dennis Quaid, in tieferen Passagen auch wie Stallone oder Schwarzenegger, aber nicht wie Hill. Wie gesagt: das liegt nicht an Danneberg, sondern an Hills Darstellung. Einzig in zwei kurzen Prügelszenen, die eine Hommage an die alten Fime darstellen (und daher wohl den irreführenden Begleittitel "Zwei Fäuste kehren zurück" rechtfertigen sollen), kann Danneberg noch einmal das "cool-lustige" der alten Spencer/Hill-Filme anbringen. Aber für Sprüche wie "Ein Tag zum Sonneputzen", "Ich war schon immer Muttis Heller" oder "Ich musste verschwindibussen" geben im übrigen weder die Handlung noch Hills Darstellung Raum.
In diesen beiden Prügelszenen knüpft man auch noch einmal, für heutige Zeiten gänzlich untypisch, an die "Schnoddersynchros" der 70er/80er an und lässt Danneberg ein paar coole Sätze sprechen, die im italienischen Original gar nicht vorkommen, in denen im Original also geschwiegen wird. Z.B. sagt er bei der Kneipenprügelei, als er zu einer Pfanne greift, Hill/Danneberg-typisch "Da hilft nur Blech". Oder beim Rausgehen aus der Kneipe "Nettes Lokal, aber schmerzhaft". Gerade beim letzten Satz klingt Danneberg plötzlich mindestens zwanzig Jahre jünger. Dass er sich dafür anstrengen muss, ist zwar erkennbar. Aber für meine Ohren bekommt er es großartig hin und klingt von der Diktion her wieder wie der alte bzw. junge Hill, wie wir ihn von früher kennen.
Schade, dass Hill nicht mehr solcher Szenen in den Film eingebaut hat. Hier hätte auch Danneberg, wenn vielleicht auch mit Mühe, noch einmal aus dem Vollen schöpfen können. Statt dessen bietet der Film leider viel Betulichkeit und Altmännerträume.
weitere Stimmen: Walter Wigand, Leander Lichti, Kai Henrik Möller, Marc Schülert, Manfred Liptow, Ulla Schiedewitz
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Christian Dell' Acqua und Giovanni Malafronte haben den selben Sprecher, da käme von den genannten Namen nur Leander Lichti in Frage. Ulla Schiedewitz wird dann wohl die Dame in der Kneipe sein...?