Was ich bei dem Film nicht ganz verstehe, dass mitten im Film die Schauspieler auf einmal andere Stimmen haben. Clint Eastwood wird hier von Gert Günther Hoffmann, Lee van Cleef von Heinz Petruo und Elli Wallach von Otto Press gesprochen. Es kam ja dann auch die längere Fassung raus. In den Szenen haben die Schauspieler dann andere Sprecher gehabt. Das hat mir gar nicht gefallen. Ich finde zwar gut wenn die Filme ungeschnitten sind. Dann sollte man allerdings nicht andere Sprecher nehmen. Warum hat man da nicht einfach die gleichen Sprecher genommen und die Szenen einfach durch sie nach synchronisieren lassen? Das macht doch den ganzen Film kaputt.
Zitat von Jochen1 im Beitrag #1Warum hat man da nicht einfach die gleichen Sprecher genommen und die Szenen einfach durch sie nach synchronisieren lassen? Das macht doch den ganzen Film kaputt.
In Kürze: Es gibt zwei Nachsynchros, eine für's TV (um 1995 erstellt) und eine für die DVD (um 2003 erstellt). Für die TV-Fassung holte man sogar wieder GGH für Eastwood (der allerdings stark gealtert klang, aber eben immer noch GGH war). Warum man Petruo nicht reaktivierte, verstehe ich angesichts der durchaus vorhandenen Bereitschaft, Qualität abzuliefern, auch nicht, der hätte zumindest noch besser zu seiner "alten Stimme" gepaßt als GGH. Aber vermutlich erschien es den Verantwortlichen als zu kostspielig, ihn aus Berlin zu holen. Otto Preuß war dagegen schon lange verstorben. Für die DVD wurde dann alles (und mehr) noch mal neu gemacht, weil man nur die Kinosynchro, aber nicht die TV-Reko lizensiert hat. Und als das gemacht wurde, waren auch GGH und Petruo schon verstorben.
Wäre es dann aber nicht besser gewesen man hätte auf die Synchronisation verzichtet und einfach Untertitel hinzugefügt? So machen es die anderen doch auch.
Zitat von Jochen1 im Beitrag #5Wäre es dann aber nicht besser gewesen man hätte auf die Synchronisation verzichtet und einfach Untertitel hinzugefügt? So machen es die anderen doch auch.
Aber nicht unbedingt bei Rekonstruktionen, die im Auftrag des Privatfernsehens gemacht wurden/werden.
Schwieriges Thema. Ist auch wirklich die Frage was einen mehr rausreißt. Andere Sprecher, die sicher teilweise unpassend sind und man den Unterschied zum Originalsprecher gleich bemerkt oder eben O-Ton Sequenzen. Bei mir ist es wohl doch tatsächlich zweiteres.
Pauschal möchte ich das nicht sagen. Bei 'Töte Amigo' ist die Nachsynchro einiger Szenen relativ gut gelungen - sicher besser als OmU-Sequenzen. In den meisten Fällen ist das aber leider nicht so - da ist OmU dann das kleinere Übel.
'Zwei glorreiche Halunken' ist allerdings besonders grauenvoll, da bis zu 3 verschiedene Sprecher zu hören sind, was wirklich den ganzen Film kaputt macht. Habe deshalb auch die alte DVD mit der kürzeren Kinofassung in meiner Sammlung; die wirkt wie aus einem Guss, so wie man es x-mal im Kino gesehen hatte.
Zitat von Jochen1 im Beitrag #5Wäre es dann aber nicht besser gewesen man hätte auf die Synchronisation verzichtet und einfach Untertitel hinzugefügt? So machen es die anderen doch auch.
Das kommt auch immer sehr darauf an, wie geschnitten wurde. Ich nehme mal ein anderes Beispiel: Bei "Kobra, übernehmen Sie" hatte man sich in der 3. Staffel entschieden, nicht mehr nachzusynchronisieren, sondern die fehlenden Stellen OmU anzubieten. Das hat nun zur Folge, dass bei den gekürzten Szenen der ARD-Folgen ziemlich viel Dialog der Originalsynchro durch OmU ersetzt werden musste, weil sonst ein noch größerer Flickenteppich entstanden wäre. (Es ist auch so schon übel, da sich teilweise Synchro und Original nun satzweise abwechseln.) Außerdem waren in der Originalsynchro Informationen teilweise verschoben worden, sodass diese dann doppelt zu hören gewesnwären. Hier wäre die Nachsynchro wirklich besser gewesen.
Hier ist es ja ähnlich, da oft nur Teile von Szenen fehlen oder diese neu montiert worden sind. Das ist aus meiner Sicht ungenießbar. Allerdings sollte man bei einer Nachsynchro nicht so schlampern wie hier und man sollte auch die technischen Gegebenheiten beachten und nicht auf ein PAL-Speedup draufsynchronisieren.
Zitat von Klp im Beitrag #9Allerdings sollte man bei einer Nachsynchro nicht so schlampern wie hier und man sollte auch die technischen Gegebenheiten beachten und nicht auf ein PAL-Speedup draufsynchronisieren.
Das finde ich noch nicht einmal so übel, da die meisten heutigen Stimmen ohnehin etwa höher bzw. heller sind als die der "goldenen" Zeit. Aber wer auf die Schwachsinnsidee gekommen ist, Reinhard Kuhnert passe zu Heinz Petruo (oder auch nur zu Van Cleef), der sollte gefeuert werden. Und über Alich breite ich den Mantel des Schweigens. Ganz abgesehen davon, dass es idiotisch war, bereits vorliegende Szenen neu zu synchronisieren und dabei nicht einmal originalgetreuer zu machen.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #10....abgesehen davon, dass es idiotisch war, bereits vorliegende Szenen neu zu synchronisieren und dabei nicht einmal originalgetreuer zu machen.
Gruß Stefan
Genau das meine ich u.a. mit schlampern. Man muss schon gucken, was schon vorliegt. Genau das war ja auch das Problem beim vierten Bond-Film. 90% der Nachsynchro war völlig unnötig (und schlecht gemacht).
zum PAL-Speedup: Wenn man andere Sprecher besetzt mag das zur Not noch gehen, aber wenn die alten Sprecher geholt werden, die dann altersbedingt ohnehin meist tiefer klingen, geht das gar nicht. Auf Blu-ray hört man es aber auf jeden Fall, dass die neuen Szenen die falsche Tonhöhe haben; auch bei anderen höher klingenden Sprechern. Das sollte man meiner Meinung nach also dringend lassen und mit der richtigen Tonhöhe synchronisieren. Auf diese Weise hat man beispielsweise beim zweiten Dollar-Film das Ende versaut, weil von Hardenberg eindeutig zu tief klingt und leiert.
Zitat von Klp im Beitrag #11Auf diese Weise hat man beispielsweise beim zweiten Dollar-Film das Ende versaut, weil von Hardenberg eindeutig zu tief klingt und leiert.
Warum man dort gegen Ende durchgehend von Hardenberg hört statt Heinz Engelmann ist die schlimmste Schlamperei überhaupt. Die Legende der verlorenen Rolle ist blanker Unsinn, denn die komplette Kinofassung mit Engelmann lief bereits 1995 im TV (Mitschnitt liegt mir vor) - da ist nichts verlorengegangen! Dass dieser Lapsus auch auf den Neuausgaben nicht korrigiert wurde ist unbegreiflich!
Finde ich absolut nicht, für mich deutlich zu hoch - Ulf J. Söhmisch bspw. wäre viel näher an der sehr viel dunkleren und wärmeren Stimme von Engelmann dran gewesen.