Zitat von CrimeFan im Beitrag #9https://youtu.be/QiD5i9WW_yY
Ich glaube es nicht. Sie haben tatsächlich die 1. Synchro. So wird sie nach 16 Jahren auch hier veröffentlicht.
Ich habe gerade den Trailer gesehen und bin von der Synchro begeistert. Rita Engelmann klingt einfach fantastisch. Ist bekannt, ob die Synchronversion auch tatsächlich im Kino läuft?
Zitat von CrimeFan im Beitrag #9https://youtu.be/QiD5i9WW_yY
Ich glaube es nicht. Sie haben tatsächlich die 1. Synchro. So wird sie nach 16 Jahren auch hier veröffentlicht.
Ich habe gerade den Trailer gesehen und bin von der Synchro begeistert. Rita Engelmann klingt einfach fantastisch. Ist bekannt, ob die Synchronversion auch tatsächlich im Kino läuft?
Die Synchro ist auch fantastisch. Besonders Wolfgang Condrus und Rita Engelmann, die so gut harmonieren Aktuell sieht es so aus, als ob die Fassung im Kino läuft.
Der vsl. Disc-Termin war doch vor Ewigkeiten bekanntgegeben worden und es war vorhersehbar, dass die Verschiebung einfach noch nicht kommuniziert wurde.
Da der Trailer explizit die "Kino-Trailer" ist, müsste es diese Fassung werden.
Ursprünglich war er mal für denn März 2022 angekündigt. Dann wurde er aus der Anime Night rausgenommen und auf den 21. Oktober vorverlegt. Und jetzt erfolgt wieder die Rolle rückwärts. Ich hätte es ja verstanden, wenn man ihn wegen den doch stattfindenden Kinotermin um nen Monat verschoben hätte, aber ihn nochmal um ein halbes Jahr zu verschieben ist eine Frechheit.
Zur Synchro habe ich schon genügend gesagt. Trotzdem ist es für mich das Synchron Highlight 2021, dass es diese Fassung doch noch zu uns geschafft hat. Der Kinosaal war sogar richtig voll.
Hab den Film heute tatsächlich das erste mal gesehen und das auch noch im Kino und dann noch in der Erstsynchro. Damit hab ich nochmal einen anderen Blickwinkel als etwa bei den Leuten die den Film als erstes mit der anderen Synchro gesehen haben.
Sowohl der Film an sich, der Realität, Zeiten und die verschiedenen Filmwelten in denen Chiyoko mitspielte miteinander vermischte, als auch die Erstsynchro waren pure Magie. Vor allem Condrus und Engelmann trugen ihren Teil dazu bei. Hab ihre Charaktere so richtig schnell ins Herz geschlossen. Das der von Condrus gesprochene Genya teils zu einem Comic Relief wurde störte mich noch nicht einmal so sehr, da er mit Condrus ganz warmherzig-putzig klang und keinesfalls lächerlich. Das Ende fand ich nochmal besonders berührend. Da kamen mir sogar wirklich die Tränen und das hatte schon sehr sehr lange kein Film bei mir geschafft.
Hab sonst nicht viel weiter zu sagen, außer das Film und Erstsynchro eine absolute Einheit bilden. Vielleicht schaue ich mir den Film irgendwann nochmal mit der anderen Synchro an um das mal zu vergleichen.
Die beiden Synchronfassungen stammen aus 2004 und 2006.
Ursprünglich wollte der Verleiher UIP die Erstfassung 2004 ins Kino bringen. Ich hatte bis dato gar nicht mitbekommen, dass es zu keiner Uraufführung kam. Dann brachte ja tatsächlich Universum den Film neusynchronisiert 2006 auf den Video-Markt.
In der 2. Fassung hat Stefan Fredrich Buch und Regie gemacht.
Nachdem Kaze jetzt die 1. Synchro doch noch gebracht hat, frage ich mich allerdings noch mehr, warum eine 2. angefertigt wurde. Sie scheint ja die ganze Zeit bei den Japanern hinterlegt gewesen zu sein. Ich ging ursprünglich davon aus, dass die Fassung abseits der erst Auflage der französischen DVD, wohl als "verschollen" gilt. Kann natürlich auch sein, dass die Betreffenden Verantwortlichen in Japan, es selber nicht (mehr) Wussten.
Für einen Moment dachte ich UIP stünde für Universal International Pictures (was zeitlich nicht passen würde), ist aber United International Pictures.
Millennium Actress muss wohl dem schlechten Timing zum Opfer gefallen. Ich nehme an, die Synchro entstand vor dem Split von DreamWorks Animation und DreamWorks Pictures. 2004-2006 änderte sich einiges bei DW und UIP.
Eigentlich hat alles damit angefangen, das ich ein Vergleich zwischen den beiden Synchronfassungen von "Millennium Actress", schneiden wollte. Aber nur nach einer Szene ist mir aufgefallen, dass beide Fassungen eine völlig unterschiedliche Herangehensweise haben. Und dies beeinflusst die Wirkung, des Filmes im gesamten gravierend. Kurze Info: Von "Millennium Actress" gibt 2. Synchronfassungen, die jeweils 2004 und 2006 entstanden. Die 1. unter Heinz Freitag bei der Berlin Synchron. Die 2. unter der Regie von Stefan Friedrich bei MME. Im weiteren Verlauf mit HF und SF abgekürzt. Die HF Version wurde erstmalig auf der erst Auflage der französischen DVD im Jahr 2005 Veröffentlicht und blieb bis zum November 2021 auch Exklusiv dort erhalten. Erst am 02.11.2021 feierte diese Fassung seine Premiere in Deutschland in der Kaze Anime Night. Eine Veröffentlichung auf Disc ist für nächsten Monat geplant. SF Version wurde hingegen im Jahr 2006 bei damals Universum veröffentlicht. Es war wohl allen beteiligen nicht bekannt, das bereits eine Synchronfassung entstanden war.
Nun folgen einige vergleich Szenen zwischen beiden Fassungen, bitte seht euch das Video im ganzen an, um einen ungefähren Eindruck zu Entwickeln. Erst die HF und dann die SF Synchro. Es enthält keine größeren Spoiler:
Ich versuche so objektiv wie möglich an die Analyse zu gehen. Auf den ersten Blick wirkt die 1. Synchronfassung schonmal Hochwertiger, im Klang und der Abmischung, was wohl an den teureren Studio liegt. Unter HF wirkt die ganze Geschichte Ernster, während SF öfters den "lockeren" und komödiantischen Weg geht. Das sieht man auch am Dialogbuch, was mir bei HF um einiges besser gefällt. Man merkt einfach die Erfahrung, die er im Asiatischen Filmbereich hatte. Eine Stelle die ich beispielsweise, völlig abstrus finde ist bei 2:38 zuhören. "Gottseidank, hat sich alles zum guten gewendet", dieser Satz macht im Kontext des Filmes und der aktuellen Situation keinen Sinn.
Besonderheit: Bei Chiyoko Fujiwara, fällt auf, das in beiden Fassungen unterschiedliche Sprecher Cuts gemacht wurden. Bei HF sprach die junge Chiyoko, die damals 12 Jährige Victoria Frenz. So musste man den Cut relativ zeitig machen. Ab den jugendlichen Alter (2. Film von Chiyoko) hat hier bereits Tanja Geke übernommen und bleibt für den Rest des Filmes, dann die Rolle. Bei SF sprach die junge Version, die 23 Jährige Magdalena Turba. So konnte man sie noch länger verwenden und sie sprach Chiyoko, bis zum Ende des 2. Weltkriegs. Ab der Nachkriegszeit übernahm Karin Zimmermann. Hier gehen beide Fassungen einen stark unterschiedlichen Weg und es funktioniert beides gleich gut. Nur ist mir Turba einfach zu Alt für die junge Chiyoko. Bei der alten Chiyoko, mag ich, Rita Engelmanns Interpretation der Rolle mehr. Sie strahlt eine Herzenswärme und eine Erzählfreudigkeit aus, die mir bei der anderen Fassung fehlt.
Und jetzt kommen wir zum großen Pluspunkt der 1. Synchro und zum größten Schwachpunkt der 2. Synchro: Wolfgang Condrus und Jürgen Kluckert auf Genya Tachibana. Wolfgang Condrus und Heinz Freitag sind eine Einheit gewesen, wenn es um die hochwertige Synchronisation von Asiatischen Filmen geht und Millennium Actress macht hier keine Ausnahme. Die Begeisterung an den Werken von Chiyoko, den Respektvollen Umgang mit ihr, die power in den verschiedenen Filmszenen (siehe 5:23) und auch die komödiantische Seite von Genya, spielt er mit einer Hingabe und Leidenschaft. Das mir jedes mal die Tränen kommen. Es ist einer der besten Leistung, die wir je von Condrus gehört haben. Kluckert geht die Rolle um einiges Ruhiger an und bleibt Bodenständiger in vielen Szenen, was besonders bei der Szene (siehe 5:23 bzw. 5:50) echt Lahm ist, vor allem im Vergleich zu Condrus. Auch nimmt man ihn die Begeisterung nicht wirklich ab.
Auch erwähnenswert sind Erich Räuker und Robin Kahnmeyer auf den Regisseur Otaki Junichi. Hier haben wir zwei völlig konträre Situation. Räuker musste sich für die junge Version etwas verstellen und passt auf die ältere wie angegossen. Während Robin Kahnmeyer auf den jungen Otaki gut passt, muss er sich für die Ältere doch sehr Verstellen. Und so muss ich sagen gefällt mir, Erich Räuker besser. Kahnmeyer wirkt für den alterstechnisch fortgeschritten Otaki, einfach viel zu jung und macht es so unglaubwürdig.
Diana Borgwardt und Christin Marquitan nehmen sich nicht viel. Borgwardt hat ein wenig mehr Sexappeal in der Stimme, was durchaus zum Charakter passt, aber beide Auslegungen sind hier gut.
Hingegen kein Vergleich sind Norman Matt und Julien Haggège (2:41). Es liegt wohl auch an den besseren Dialogbuch, aber bei Norman Matt, bekomme ich jedes mal eine Gänsehaut. Durch seine ruhige fast flüsternde Aussprache und verbunden mit der großartigen Music, wirkt der Maler, geheimnisvoller und man kann Chiyoko, Faszination viel besser Nachvollziehen. Bei Haggège hat man hingegen den Eindruck, das er alles abliest.
Zusätzlich ist mir noch Aufgefallen, das es bei SF viele leere Laute gibt (sieht man u.a. bei 2:00).
Ach man, das liest sich jetzt doch einseitige als ich wollte. Es soll sich bitte keiner angegriffen fühlen, aber die 1. Fassung ist in allen Punkten überlegen. Es ist eine Schande, das Heinz Freitag nie diese Veröffentlichung miterleben konnte.
Ein wirklich schöner Synchronvergleich. Finde es schön, dass die erste Synchronfassung endlich richtig bei uns rausgekommen ist und so nicht verloren geht. Das wäre nämlich wirklich bedauerlich gewesen. Mir sagt der ernstere Ansatz davon auch mehr zu (ist aber Geschmackssache). Jürgen Kluckert fällt im direkten Vergleich zu Wolfgang Condrus dann doch ab. Condrus strahlt wie genau wie Engelmann diese stimmliche Magie aus, die den Film auch so besonders macht. Zudem klingt Condrus auch wie ich finde empathischer und menschlich greifbarer. Kluckert ist da wiederum etwas drüber und "plakativ". Ich will nicht gleich sagen "08/15"-Besetzung, aber auf optisch ähnliche Rollen hab ich Kluckert schon öfters gehört und da klingt er auch nicht viel anders. Da ist Condrus schon erfrischender.
Insgesamt gehen wie hier schon beschrieben beide Synchronfassungen andere Wege und für sich betrachtet dürften sie jeweils auch in Ordnung sein.
Wow, im Direktvergleich fällt sofort auf, wieviel besser die zweite Fassung geschrieben ist. Ein seltenes Beispiel für eine saubere, verständliche (!) und synchrone Anime-Textarbeit. In den Ausschnitten hat mir nur an einer Stelle das Buch nicht getaugt. Hat Fredrich super adaptiert. Alles andere gefällt mir jedoch in der ersten Synchro viel besser. Hätte Fredrich für Freitag getextet, wäre das wohl ideal gewesen. Stefan Krause finde ich noch in der zweiten etwas witziger besetzt.
Es wirkt auf mich als würde man ein Melodrama mit einem (leicht dramatischen) Abenteuerfilm vergleichen.
Der Kontrast bei der Schiffszene ist bemerkenswert; wie unterschiedlich die Ansätze waren. Das Stimmalter des Rollenpaares Borgwardt-Räuker wurde in der 2. Fassung getauscht (Marquitan-Kahnmeyer).
Bisschen technisches: Bei 03:30-03:36 hört man Borgwardt auf beiden Ohren, in der 2. Fassung bei 05:10-05:14 ist es hauptsächlich nur auf dem rechten Ohr zu hören und der Take beginnt 2s später, weshalb die Pause zum nächsten Take entfällt.
Der Wechsel der alten Dame ganz zum Schluss war sehr elegant. Musste nachhören, ob tatsächlich die Stimme gewechselt wurde oder es dieselbe ist. Toller Stimmenabgleich.
Danke für den tollen Vergleich. Werde mir mit der 4k-Disc das erste Mal die erste Fassung geben. Leider hat Kaze den Film wieder um einen Monat verschoben... nur noch nervig. Wenn ich mir so das Video ansehe, wäre ein Mix aus beiden Synchros richtig klasse gewesen. Mal gefällt mir auch hier eine Besetzung besser, mal dort. Freu mich jedenfalls am meisten auf Condrus. Das wirkt für mich mit ihm anhand der Clips deutlich schicker.