Zitat von Django Spencer im Beitrag #29Als Nachfolger kann ich mir sehr gut Sky Dumont vorstellen, da er in "Haunted" genau so gut passt.
Sky Dumont kann ich mir als Nachfolger auch gut vorstellen. Wichtig ist, dass der Sprecher bzw. die Sprecherin auch die nötige Sachlichkeit und Seriosität mitbringt und stimmlich ausstrahlen kann. Michael Brennicke hatte das drauf, auch Joachim Höppner konnte das. Leon Rainer, der mal in einer kurzen Phase auch noch mit dabei war, wobei ich ihn selbst nie gehört habe, traue ich das auch zu, vor allem wenn ich mir so einige seiner Synchronrollen in Erinnerung rufe.
Nur bei Hansi Jochmann will das nicht so richtig funktionieren. Sie versucht zwar sachlich zu klingen, aber bei ihr wirkt das so schrecklich gelangweilt, so als würde sie den Text im Autopilot ablesen.
R.I.P. Für mich in erster Linie Adriano Celentano in den ganzen 80er Jahre Filmen und natürlich die Off Stimme von Aktenz. XY, wo er erst ab 1989 tätig gewesen sein soll. Ich bin mir aber relativ sicher ihn schon wesentlich früher dort gehört zu haben.
Traurig :-( Habe vor Tagen erst die Serie „Bosch“ für mich entdeckt und gefreut, Brennicke in einer Nebenrolle zu hören - hab ihn immer gerne gehört. Unschlagbar natürlich als „unser“ Clark W. Griswold. RIP
Genau. Als Clark W. Griswold übertrug er ganz wunderbar die ständige naive Zuversicht angesichts ihn eigentlich überfordender Situationen, bis er dann irgendwann doch ganz plötzlich Kläglichkeit erreichte.
In dem Zusammenhang muss ich an seine Geschichte von einem seiner ersten Drehs denken. Der Besetzungsleiter fragte in die Menge der zahlreichen Bewerber, wer denn reiten könne. Wohlwissend, dass man damit deutlich höhere Besetzungschancen haben wird unter so vielen anderen jungen Schauspielern, meldete er sich absolut zuversichtlich. Schließlich, so dachte er sich, saß er als ja Jugendlicher schon MAL auf einem Pferd und war ein bisschen hin und hergetrabt. Da kommt er schon wieder rein, ist ja kein Hexenwerk. WAS SOLLTE SCHON SCHIEFGEHEN?
Aber Profi wie man ist, meldete er sich dann doch bei einem Reitlehrer, um sich noch ein wenig spezieller vorzubereiten. Wie viele Stunden es denn sein sollen? - Naja, so zwei, drei vielleicht. - Joah, kann man machen. Den alten Reitunterricht auffrischen, gell? - Nee, den hatte er noch nie. - Joah, was er denn dann vorhätte in den wenigen Stunden?
Als der Lehrer schließlich erfuhr, dass der junge Mann vor ihm bis in einer Woche drehreif reiten können wollte, hat er nur schallend gelacht. An dieser Stelle begann M.B. zu dämmern, erzählte er uns selbstironisch, dass er sich vielleicht ein ganz klein bisschen übernommen hatte mit seiner kühnen Ansage.
Ende vom Lied: eine Woche Hardcore-Training mit deutlich mehr als drei Stunden, am Ende Schmerzen über Schmerzen, teure Investition in einen kläglichen Dreh, aber Ansage eingehalten, mit doppelt zusammengekniffenen Augen, irgendwie.
Was für eine schöne Anekdote. Beim lesen hatte ich direkt Clark W. Griswold vor meinem Auge gehabt, wie er sich beim reiten einen abrackerte mit vollem Zweckoptimismus und einem breiten Grinsen, fast so als ob er die Schmerzen und die Peinlichkeiten weglachen könnte.
Bei M.B. hab ich irgendwie sofort John Larroquette vor Augen. Combrinck oder Ptok waren zwar auch sehr cool, aber mit Brennicke war das nochmal was ganz eigenes. Die Rolle in "Boston Legal" war wie geschaffen für Brennicke.
Ja, die Besetzung war ja auch vorab der große, hier im Forum geäußerte Wunsch für die Rolle zu einem Zeitpunkt, als er schon nicht mehr so viel machte. Vielleicht hat Hartmut Neugebauer, der damals ein bisschen hier im Forum mitlas und auch ein wenig schrieb, ihn ja etwas bequatscht, als er den Einsatz um ihn mitbekam. Das war so schön, dass er es dann tatsächlich wurde.
Zitat von Bodo im Beitrag #14Für mich wird Brennicke immer mit Robert Addie als Guy of Gisburne in der Serie "Robin Hood" (Robin of Sherwood) verbunden bleiben - eine Rolle, von der ich damals zuerst dachte, wie wenig doch diese Bassstimme zu so einem Milchgesicht passen würde, bis ich dann irgendwann mal Addies Originalstimme hörte... Eine bessere Wahl war kaum vorstellbar.B o d o
Da musste ich trotz des traurigen Themas gerade schmunzeln, denn exakt so ist es mir auch ergangen.
Michael Brennicke...natürlich unvergessen auf Chevy Chase, ganz klar. Ich persönlich denke bei ihm auch sofort an den Wraith "Todt" in Stargate Atlantis.
Zitat von Bodo im Beitrag #14Für mich wird Brennicke immer mit Robert Addie als Guy of Gisburne in der Serie "Robin Hood" (Robin of Sherwood) verbunden bleiben - eine Rolle, von der ich damals zuerst dachte, wie wenig doch diese Bassstimme zu so einem Milchgesicht passen würde, bis ich dann irgendwann mal Addies Originalstimme hörte... Eine bessere Wahl war kaum vorstellbar.B o d o
Da musste ich trotz des traurigen Themas gerade schmunzeln, denn exakt so ist es mir auch ergangen.
Da möchte ich mich auch mit anschließen, aufgrund der gleichen Erfahrung.
ROBIN HOOD war mein (bewußter)Erstkontakt mit Brennicke (aber auch mit Neugebauer, der ja Clive Mantel als Little John dort spricht, mit Wolfgang Müller für Ray Winston (danach leider sonst nie mehr auf ihn besetzt) und (wirklich genial) Berno von Cramm als Sheriff von Notthingham). Die Serie war einfach super besetzt (dank Gert G. Hoffmann, der auch Regie geführt hat) und so kam auch Brennickes Talent dort (meiner Meinung nach) voll zur Geltung!
Brennicke war eigentlich ein Sprecher, der mir längst nicht "per se" und auf Jedem gefallen hat (z.B. überhaupt nicht auf Dustin Hoffman in TOOTSIE). Doch er hatte etwas sehr Eigenes und irgendwie angenehm "Bescheidenes" und "Normales" in seine Stimme und in seiner Diktion.
In späteren Jahren habe ich mich immer wieder gefreut, wenn ich ihn irgendwo mal zu hören bekam. Aber selbst nach Jahrzehnten dachte ich dann doch sofort gleich: Sir Guy von Gisbourne! So großen Eindruck hat er damals einfach bei mir mit seiner Leistung hinterlassen..... ;-) .
Zitat von Silenzio im Beitrag #38Bei M.B. hab ich irgendwie sofort John Larroquette vor Augen. Combrinck oder Ptok waren zwar auch sehr cool, aber mit Brennicke war das nochmal was ganz eigenes. Die Rolle in "Boston Legal" war wie geschaffen für Brennicke.
Ist noch nicht lange her, da habe ich mich so gefreut, wo Michael Brennicke im Trailer The Last Laugh zu hören war. Chevy Chase funktionierte ausschließlich mit Michael Brennicke. Abgesehen davon war er in den letzten ca. 20 Jahren recht wenig zu hören. Aber wenn er zu hören war, dann war es immer ein Höhepunkt. Er wird sehr vermisst werden, R.I.P.
Man sieht keinen Abrust, nicht wahr Drucky? Überraschung, Eddie? Wenn ich morgen früh aufwachen würde, und mein Kopf wäre am Teppich festgenäht, wäre ich nicht mehr überrascht als ich es jetzt bin. -Clark W. Griswold-
Zitat von Scat im Beitrag #28"Frohes Fest! Faules Fett! Fett und Faul!" Für immer...
Mir hat sich Brennicke hauptsächlich Anfang der 90er durch seine Tätigkeit als Station Voice des alten Tele 5 in mein Gedächtnis eingebrannt. Und gleich darauf habe ich ihn überall wiedererkannt und fand ihn jedesmal passend und großartig - auch für Dustin Hoffman. Leider kenne ich kaum Hörspiele mit ihm.
Und natürlich erkannte ich ihn als Sprecher bei XY wieder. Er löste um 1990 herum Wolfgang Grönebaum als Sprecher ab - der meiner Meinung nach markanteste Sprecher der Reihe. Brennicke machte das aber auch hervorragend; übrigens durfte Brennicke in der Reihe auch mal als Mörder ran.
Zum Thema XY-Sprecher: In den 90ern - also noch zu Zeiten Ede Zimmermanns - hatte Crock Krumbiegel ein (wahrscheinlich) einmaliges Gastspiel als Off-Sprecher. Für mich auch eine Option.