Ich nehme das gemischt wahr. Er bekommt durchaus auch endlich mehr Anerkennung in bestimmten Lagern die letzten Jahre, aber das geht Hand in Hand mit denen, die ihn für den ewigen wahnsinnigen Overactor halten, was zu kurz greift.
Ich hab mir gerade mal den Trailer angesehen und bin beeindruckt. Mal abgesehen von Nicolas Cages Leistung finde ich Martin Kessler absolut genial besetzt. Das ist auch ein Grund warum ich die Kombi Kessler/Cage so großartig finde. Gerade weil Cage so unglaublich verschiedene Rollen spielt, darf sich Kessler hier von allen Seiten zeigen. Sonst kennt man ihn ja nur als harten Hund oder den coolen bzw. pseudo coolen Typen. Da bin ich echt froh, dass er hier auch mal anders drauf sein darf.
Und btw Matti Klemm für Blair Underwood stimmt. Die weibliche Hauptfigur kenn ich auch, komme bloß nicht drauf. Victoria Frenz?
Es hängt vielleicht auch ein wenig damit zusammen, wann und wie man Cage als Schauspieler kennengelernt hat. Durch die vielen (Steuer)schulden hat er viele Rollen angenommen und in vielen Mistfilmen mitgespielt, aber anders als viele seiner Kollegen, die solche Rollen auf Autopilot gespielt haben (z.B. Liam Neeson, Bruce Willis), hat Cage sich immer reingehangen und oft einfach was Exzentrisches draus gemacht. Beispiel "Wicker Man", kein gutes Remake, kein guter Film, aber "Not the bees!" ist legendär. Das ist spezielles Schauspiel, aber es ist Schauspiel und keine "Null Bock"-Arbeit. Da kann trotzdem schnell der Eindruck entstehen, dass Cage durch die Masse an Filmen so ein B-Movie-Star ist, der wenig auf dem Kasten hat. Aber schaut man sich mal seine Filmographie an, sind da neben den B-Movies und den Bruckheimer-Blockbustern richtige Perlen, z.B. "Red Rock West", "Leaving Las Vegas", "Adaptation", "Matchstick Men", "Weather Man", ... alles vergleichsweise kleine Filme, die aber haften bleiben und bei denen Cage teilweise Leistungen abliefert, die zu Tränen rühren. Deswegen, Wundertüte und nicht zu unterschätzen. Diesen Rollen nähert er sich glücklicherweise die letzten Jahre auch wieder an.
Zitat von Insomnio im Beitrag #21Robert Hofmann, der Filmkritiker unserer Alpträume...
Er mag als natürliche Person sicherlich sympathisch sein, aber seine Kritiken kann ich mir einfach nicht mehr ansehen. Allgemein sind Kritiken immer so eine Sache. Aber das weiß ja eigentlich jeder selbst.
Opa Langbein wäre seit langem mal wieder ein Kandidat mit Cage für mich. Und dass Keßler das im Studio gerockt hat, steht außer Zweifel.
So schlimm ist er auch nicht. Ich finde seine Kritiken immer sehr reflektiert und er macht deutlich, dass es sich um seine subjektive Meinung handelt, die nicht jeder teilen muss. Ich mache das Schauen von Serien und Filmen sowieso nicht von Kritiken abhängig, sondern davon, ob mir die Themen und die Besetzung zusagen. Beim Streamen kann man ja des Weiteren auch immer noch in die erste Folge reinschauen und sich ein Bild machen.
Kritiken sind immer subjektiv – manchmal passt das zur eigenen Meinung, manchmal nicht. Für mich ist es immer wichtig, dass man seine Meinung begründen kann. Ich kann andere Meinungen sehr gut akzeptieren und mag es, Dinge auszudiskutieren. Eine Fähigkeit, die manchen in der heutigen Gesellschaft leider abgeht. Robert Hofmann denkt also, das sei für Kessler nicht transportierbar? Da möchte ich widersprechen.
Ich halte Kessler für einen Großmeister, einen der besten Synchronschauspieler, die wir haben, und den EINZIGEN, der in der Lage ist, das Schauspiel und die Vorlage von Cage zu transportieren. Obwohl sich die Stimmen von Cage und Kessler massiv unterscheiden, gelingt es Kessler, all die Emotionen, den Wahn und Wahnsinn, den Cage auf unterschiedlichste Weise auf die Leinwand bringt, ins Deutsche zu retten, ohne dass viel verloren geht. Das ist eine unglaubliche Qualität.
Ich bin auch großer Fan der Kombination Keßler/Cage, aber inwiefern unterscheiden sich die Stimmen massiv? Ich finde sogar, dass die Ähnlichkeit ziemlich groß ist. Manchmal merkt man es gar nicht, wenn aus dem OT gefischt wurde.
Mich ärgert es immer noch, dass er nicht in Stadt der Engel besetzt wurde. Den Grund habe ich bisher nirgendwo nachlesen können. Wo immer ich auch danach suche...womöglich eine Entscheidung des Verleihs. Robert Hofmann wird das ja wohl nicht entschieden haben.
Rollenbedingt. Sense kommt halt deutlich romantischer und attraktiver als Keßler und gerade bei so einer Schmonzette... Nachtrag: Was natürlich nicht heißt, dass Keßler die Rolle nicht locker gepackt hätte. Wollte nur den vermutlichen Gedankengang der Verantwortlichen aufzeigen.