Als langjähriger Schnodderdeutsch und Blödlsynchro-Fan habe ich schon einen Großteil der Kreationen von den Legenden Brandt, Brunnemann, Elsholtz aber auch Ivar Combrinck oder Horst Sommer gesehen. Aber aktuell gibt mir vor allem ein Author meinen Blödlsynchro Fix: Michael Richter! Es wurde im Forum schon öfters über seine Wortergüsse geredet, dessen Sprüche nicht immer zünden, aber wenn sie es tun, dann richtig!
Vor allem dem Synchronsprecher Manfred Lehmann legt er die genialsten Sprüche in den Mund. Wenn Lehmanns Dialoge von Richter geschrieben werden ist das Zusammenspiel immer perfekt!
Meine Favoriten sind bisher: - Das Söldnerkommando 1982 - Söldnerkommando 2 1982 - Zwei Kuckuckseier im Gruselnest 1979 ( Bitte nennt mir eine Synchro die diesen Blödsinn toppen kann ) - Blutrausch 1973 (Synchro 1983) - Banana Joe 1982 - Die Besucher 1993 - Der Hornochse und sein Zugpferd 1981 - Feuerwalze 1986 - Die Indianer von Cleveland 2 1994 (Nicht sicher ob von Richter, aber hört sich sehr danach an) - Car Wash Der ausgeflippte Waschsalon 1976 - Starsky & Hutch (1975 - 1979 1. Synchro)
Wer auf die Art von Synchros steht sollte unbedingt in die Filme reinkucken. Wenn ihr noch mehr Michael Richter Synchrons oder allgemeine Informationen geben könnt würde ich mich sehr freuen :)
Vielleicht das Geburtsdatum (bzw. den "-"-Strich) noch aus dem Titel entfernen, sonst suggeriert das beim ersten Hinschauen, als sei Hr. Richter verstorben. Klar, ist beim zweiten und dritten Blick ersichtlich, was du meinst, aber der Vorsicht halber vielleicht doch besser entfernen.
Mit Hr. Richters Arbeiten an sich, stehe ich persönlich immer ein bisschen auf Kriegsfuß. Seine "Blödelfassungen" empfinde ich als sehr bemüht und seine seriösen Arbeiten sind mE durchzogen von immer denselben Leuten, auf immer demselben Typ Schauspieler, ergo: total klischeehaft besetzt - hinzu kommt die Tendenz der Drei- und Vierfachbesetzung in Nebenrollen (zB JFK). Dass er auch gute, bzw mir zusagende Arbeiten abliefern konnte beweisen einige Filme, die er bei der LegardSynchron gemacht.
Was seinen Verbleib angeht, so habe ich im "Die Phantome der Dunkelkammer-mysteriöse SynchronsprecherInnen"-Thread vor einiger Zeit einige Fragen aufgezeigt.
Edit: hier mal mein entsprechender Text
Zitat Zwar ist er kein Synchronsprecher, ich weiß aber nicht ob es einen Thread zu "mysteriösen Regisseuren" gibt (wenn ja bitte ich um Verschub). Ich würde nämlich noch irgendwie Michael Richter hinzuziehen. Zwar weiß man - zumindest aus Wikipedia - dass er 1942 geboren wurde, dass er mit Karin Buchholz verheiratet war/ist? und mit Ilja und Janina verwandt, aber für mich ist er insofern ein Mysterium, dass man weder etwas über seine Ausbildung weiß, noch warum er nach 1995 plötzlich als Regisseur überhaupt nicht mehr in Erscheinung tritt – obwohl er bei vielen "großen" Filmen (JFK, Léon - Der Profi, True Romance oder Stirb langsam) zuvor verantwortlicher Autor & Regisseur war aber auch Karriere in der Blödel- und Sprücheklopfsparte machte. Aber ab 1995 ist er wie vom Synchronerdboden verschluckt und ich kenne keine Arbeiten mehr von ihm ab diesem Zeitpunkt.
Hinzu kommen mysteriösen Aussagen von z.B. Stefan Fredrich der sagte, er lebe im Ausland oder Torsten Münchow (der ja offensichtlich nicht sehr begeistert von ihm war) welcher im MP Interview meinte er wäre "auf der Flucht"- wieso auch immer
Danke für deine Antwort und deinem interessanten Beitrag. Vor allem die Erkenntnis, dass er ab 1995 wirklich verschollen sein scheint war mir noch gar nicht bewusst. Wäre durchaus interessant zu erfahren, was aus ihm geworden ist. Deine Kritik kann ich sehr gut nachempfinden, oft wirkt es sehr überzogen und erreicht nicht die selbe Klasse wie Brunnemann, Brandt oder Elsholz. Dennoch bin ich fasziniert von der Spontanität und dem Ideenreichtum. Seine Bearbeitungen funktionieren für mich am besten bei Filmen, die sonst totale Gurken wären und unschaubar, wie z.B. Zwei Kuckuckseier im Gruselnest oder Das Söldnerkommando. Dennoch hat seine Bearbeitung von Stirb Langsam das Image von Bruce Willis in Deutschland entscheidend geprägt.
Ich habe eine Weile gebraucht, um Gefallen an Richters (Blödel-)Arbeiten zu finden. Anfangs fand ich sie regelrecht nervtötend, aber mit der Zeit habe ich sie ihrer Kreativität wegen doch sehr schätzen gelernt. Und anders als beispielsweise Rainer Brandt, muss man Richter hoch anrechnen, dass er in den meisten Fällen ein Verständnis fürs Ursprungsmaterial besaß. Wie KesseLippe schon angemerkt hat, so richtig ausgetobt hat Richter sich in den meisten Fällen nur dann, wenn der Film wirklich übel war (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wo Rainer Brandt über Tobis doch viele gute Filme bekommen (und verblödelt) hat, hat Richter zuletzt viele VHS-Premieren von FOX bearbeitet, die in der Filmgeschichte absolut keinen Stellenwert mehr haben. Oder Kinofilme wie "Feuerwalze", die ohne Richters Bearbeitung garantiert in der Versenkung verschwunden wären, jetzt aber immer noch Erwähnung finden, wenn es um wahnsinnige Synchronisationen geht.
Vielen Dank für die Tipps. Das grüne Ding kenn ich bereits, aber Hänsel und Gretel ist mir neu. Wenn es in die Söldnerkommando Richtung geht kann ich kaum darauf warten. Hab mir bereits ein Exemplar bestellt :)
Lebt Richter nicht in Berlin mit einer Schauspielerin zusammen? Gab irgendwo einen Artikel zu der, in dem er erwähnt wurde. Klang recht normal. Nix mit Flucht. Aber weiß nix Genaues, kann mich irren. Für "Gremlins 2" sollte man ihn jedenfalls vors Tribunal in Den Haag stellen.
Zitat von Ludo im Beitrag #2Vielleicht das Geburtsdatum (bzw. den "-"-Strich) noch aus dem Titel entfernen, sonst suggeriert das beim ersten Hinschauen, als sei Hr. Richter verstorben.
Dachte ich auch im ersten Moment... @KesseLippe, danke, dass du die Überschrift inzwischen editiert hast.
Um mal ein kleines Lob zu bringen: das von ihm verfasste Dialogbuch zu Scorseses "Taxi Driver" ist wirklich eine eine Meisterleistung. Atmosphärengetreu, schön lebensnah geschrieben und für die Zeit auch gelungen unverhohlen. Die unter Kunzendorfs Regie entstandene Sprecherleistung rundet das Ganze dann noch ab.
Ich meine, dass sich jemand anders (Daniela Hoffmann?) auch mal negativ über ihn geäußert hat, ohne ins Detail zu gehen. Solche zwischenmenschlichen Sachen sind für Außenstehende natürlich eine etwas heikle Sache. Es gibt ja sogar einen eigenen Thread darüber, dass manche aus der Branche angedeutet haben, dass es mit Arne Elsholtz mitunter sehr schwierig werden konnte, während andere ihn als Mensch und Kollegen lobten.
So ist es auch bei Richter. Björn Schalla äußerte sich beispielsweise sehr positiv über Richter, der ihn damals sehr gefördert hat. Auch Stefan Fredrich hatte, wenn ich mich recht erinnere, lobende Worte für Richter übrig.
Dass Richter extrem viele geniale Sachen gemacht hat, muss doch hier nicht betont werden. Ich fand eher die Anwürfe von Münchow unpassend. Macht man nicht in einem Rahmen, wo der andere sich nicht wehren kann. Fand ich nicht gut. Beef kommt privat auf den Teller.
Sich negativ äußern oder ein Wort wie "Kanalratte" gebrauchen, sind schon mal zwei sehr verschiedene Dinge. Bei Letzterem bin ich sehr vorsichtig, das macht auf mich auch keinen guten Eindruck. Ich halte von Richters Arbeiten zumeist sehr wenig, aber die Beurteilung der Persönlichkeit liegt (denke ich) außerhalb unser aller Kompetenz und dabei sollte man es auch belassen. Es ist schließlich nie unwichtig, in welcher Situation man aneinander gerät. (Christopher Lee wurde wohl auch von vielen Kollegen nicht gemocht und machte in Interviews oft einen extrem eitlen Eindruck, wurde aber von Joachim Fuchsberger als echter Freund bezeichnet und der wiederum wurde von allen Kollegen hoch gelobt.)