Tja, vielleicht ist es auch ein Generationending - mir geht es auf den Keks, wenn man von "Mom und Dad" spricht und genauso albern finde ich es, englische Zitate rauszuhauen. Ich bin froh, dass "Denk nach McFly, denk' nach!" noch heute ein geflügeltes Wort in meinem Freundeskreis ist. Genauso wie "Ich komme wieder", "Ich bin zu alt für den Scheiß", "Es leuchtet blau" ... und nicht ihre Pendants aus dem O-Ton. Was nicht bedeutet, dass es besser wäre - warum dann aber Syncho (englischer / amerikanischer Filme/Serien) schauen?
Zitat von smeagol im Beitrag #16Tja, vielleicht ist es auch ein Generationending - mir geht es auf den Keks, wenn man von "Mom und Dad" spricht und genauso albern finde ich es, englische Zitate rauszuhauen.
Sehe ich ähnlich - auch bei Titeln. Was bin ich froh, dass bei Game of Thrones bspw. nicht die englischen Landes/Ortsnamen genommen, sondern deutsche Äquivalente gefunden wurden - wie hätte sich das sonst angehört. Das Beispiel mit "Green Hornet" zeigt ja welche Blüten das treiben kann. Da muss noch eine extra Erklärung eingefügt werden, nur um zu verdeutlichen, warum man jetzt von "grüner Hornisse" spricht (vielleicht muss ich den Film ja doch mal schauen, um die entsprechende Szene zu hören). Das bewegt sich fast auf brandtschem Territorium aka "Du musst mal was schneller reden, du bist nicht mehr synchron" - nur in anderem Zusammenhang.
Zitat von smeagol im Beitrag #16mir geht es auf den Keks, wenn man von "Mom und Dad" spricht
Bin da ganz bei dir, mir wird oft viel zu viel im Englischen belassen (wobei das natürlich genreabhängig ist). Mich nervt bspw. seit Neuestem, dass Außerirdische fast immer nur "Aliens" sind...nur weil Außerirdischer wohl zu lang klingt
Zitat von smeagol im Beitrag #16mir geht es auf den Keks, wenn man von "Mom und Dad" spricht. (..) LUDO: Bin da ganz bei dir, mir wird oft viel zu viel im Englischen belassen (...) Mich nervt bspw. seit Neuestem, dass Außerirdische fast immer nur "Aliens" sind...nur weil Außerirdischer wohl zu lang klingt
Ja, "Ausserirdische" klingt eindeutig länger, sperriger und umständlicher als "Aliens". Je nach Situation oder Zusammenhang passt mal das eine, mal das andere besser.
Diese "Deutsch vs. Englisch" Diskussion ist kein "Generationending": Sogar meine 96jährige Großtante hat "Aliens" in ihrem alltäglichen Sprachgebrauch, genauso wie "nice", beef", oder diverse englische Redewendungen. Je nach Bedarf verwendet sie mal das Deutsche, mal das Englische, genau wie so ziemlich alle anderen, die mir bekannt sind. Fließende Übergänge von Englisch und Deutsch steigern die Freiheit im Ausdruck, und ebenso die Feinheiten.
Dasselbe gilt für Französisch, Italienisch, Spanisch, und alles was sonst in einen modernen täglichen Spachgebrauch einfließt. Sprache entwickelt sich permanent weiter, Sprache ist kein starres Konzept.
Jeder der mag, kann von mir aus gerne weiterhin nichts als Deutsch reden, und sich in seiner "Blase" eindeutschen bis zum Umfallen. Aber bitte in Akzeptanz und friedlicher Koexistenz mit Allen, denen "nur deutsch" einfach viel zu begrenzt ist.
Zitat von Sandokan im Beitrag #18Dasselbe gilt für Französisch, Italienisch, Spanisch, und alles was sonst in einen modernen täglichen Spachgebrauch einfließt. Sprache entwickelt sich permanent weiter, Sprache ist kein starres Konzept.
Klima/Wetter sind auch kein starres Konzept, und trotzdem wird hier nicht jede Veränderung gleich begrüßt oder als unvermeidlich hingenommen.
Natürlich hat praktisch jede Sprache Lehnswörter aus einer anderen übernommen, völlig isoliert kann sich keine über einen langen Zeitraum entwickeln, abgesehen von stark isolierten Kulturen wie der isländischen. Aber die Einflüsse der letzten Jahrzehnte sind ein anderes Kapitel als die früherer Zeiten, wo manche Ausdrücke aus anderen Sprachen sich etablierten, während man es bei anderen schaffte, deutsche Entsprechungen zu finden (Abstand, Leidenschaft, Flugzeug, Fallschirm, Fernsehen, etc.). Und das hatte nicht zwangsläufig mit Deutschtümelei, Engstirnigkeit oder Sprachpurismus zu tun (obwohl es solche Tendenzen natürlich auch gab), sondern konnte durchaus auch Ausdruck einer aufgeklärten Haltung sein (damit bestimmte Diskussionen sich nicht auf elitäre Zirkel beschränkten).
Zitat Berti: "Klima/Wetter sind auch kein starres Konzept, und trotzdem wird hier nicht jede Veränderung gleich begrüßt oder als unvermeidlich hingenommen." __
Ui, dann sieht man einige "Nur-Deutsch-im Synchron" Protestler beim nächsten synchronisierten "Mom and Dad" vielleicht mal auf der Straße kleben, das hätte was ;-) :-)
Zitat von Sandokan im Beitrag #20Dann sieht man einige "Nur-Deutsch-im Synchron" - Protestler beim nächsten synchronisierten "Mom and Dad" vielleicht mal auf der Straße kleben, das hätte was ;-) :-)
Oder auch, wenn man diesen Protestlern mit dem Totschlagargument käme, das Klima habe sich immer verändert und werde sich immer ändern - da könne man als Mensch eben nichts machen.
"Der Knecht Matthies / spricht bona dies / wann er gut morgen sagt / und grüst die Magd: Sie wend den Kragen thut ihm dancksagen / spricht Deo gratias / Herr Hippocras ... Getruckt im Jahr da die teusch Sprach verderbt war / 1642." (https://de.wikisource.org/wiki/Ein_sch%C...Teutsche_Michel)
Es klingt irgendwie so, als lehne man hier die Entwicklung der Sprache ab bzw. dass neue Worte einfließen - also ich glaube nicht, dass das so gemeint war (von mir zumindest nicht). Ich käme nie auf die Idee, das Wort "Homepage" übersetzen zu wollen.
Aber (!) es ist meiner Meinung nach zweifelsohne gerade bei Redewendungen ein Pro, es (in Büchern oder Synchronfassungen) kreativ zu übersetzen und daraus neue "geflügelte Worte" in der eigenen Sprache zu entwickeln. Ich zitiere gerne nochmals die in den Sprachgebrauch übergegangenen Redewendungen aus Film und Fernsehen a la "Herausfoderung angenommen", "Halloo McFly? Jemand zuhause?", "Woher kommt ihr? Aus Rübennasenhausen?" ... ich kann nicht verstehen, dass es besser wäre, hier hätten sich nur die Zitate aus dem O-Ton in die Alltagssprache eingeschlichen.
Und JA, ich denke ein "Versüß' mir den Tag!" hätte sich hierzulande einfach zigmal cooler angehört als das 1:1 "Make my day". Meinung: Ende
Zitat Ui, dann sieht man einige "Nur-Deutsch-im Synchron" Protestler beim nächsten synchronisierten "Mom and Dad" vielleicht mal auf der Straße kleben, das hätte was ;-) :-)
Ich finde es macht schon nochmal ein Unterschied wie das Wort in der Deutschen Sprache etabliert ist und in welchem zeitlich-historischen Kontext die Handlung spielt.
3 Beispiele aus Fantasy-Genres
Gandalfs "Soeben haben wir Gondors Grenze passiert" finde ich völlig in Ordnung, da die Mehrheit das Wort als Deutsch betrachtet, selbst wenn es wie in diesem Falle übers Französische aus dem Lateinischen ins Deutsche gekommen ist. Sansa Starks "Das ist nicht fair" finde ich im Gegenzug ziemlich deplatziert, auch wenn es sich um ein voll etabliertes Wort im Deutschen handelt, da es in diesem (wenn auch fiktiven) historischen Kontext nicht gepasst hat. Snapes "Das Leben ist nicht fair" finde ich wiederum hier völlig in Ordnung, da es sich um einen zeitgenössischen Fantasy-Film handelt, der ruhig auch mit zeitgenössischem Vokabular hantieren darf.
Zum Schluss noch ein interessanter Gedanke meiner alten Deutschlehrerin: Sie sagte zum Thema Fremdwörter immer, sie akzeptiere sie im Deutschen erst dann als etabliert, wenn sich das Schriftbild an die deutsche Orthographie angepasst hätte, wie es bspw. bei Keks der Fall ist. Das hätten die meisten lateinischen und französischen den englischen Fremdwörtern voraus und sie daher empfahl die Schreibweise Kompjuter, Händie und Interwiuh.
Ich bin Jahrgang 75. Das einzigste was wir früher als Jugendliche in Englisch gesagt haben war das Wort cool. Allerdings benutze ich das heute kaum noch. Oder das Wort geil. Obwohl das ja nicht richtig englisch ist. Selbst das sage ich kaum noch. Da benutze ich doch lieber meinem schwäbischen Dialekt und sage da ein paar Wörter.
Bei Terminator 2 wurde ja auch im Original und in der Synchronisation der Spruch Hasta la vista, Baby verwendet. Hier finde ich das allerdings völlig in Ordnung. Das war ja sowas wie ich komme wieder.
Zitat von Sandokan im Beitrag #18Sogar meine 96jährige Großtante hat "Aliens" in ihrem alltäglichen Sprachgebrauch, genauso wie "nice", beef", oder diverse englische Redewendungen. Je nach Bedarf verwendet sie mal das Deutsche, mal das Englische, genau wie so ziemlich alle anderen, die mir bekannt sind. Fließende Übergänge von Englisch und Deutsch steigern die Freiheit im Ausdruck, und ebenso die Feinheiten
Ein Anglizismus, der sich mittlerweile erledigt hat, ist "Trouble" für "Ärger". Hat man in den 70er und 80ern wohl noch gesagt; zumindest ist mir das mal in der "Columbo"-Episode "Schreib oder stirb" und in einem Song von Udo Lindenberg untergekommen. Insofern: Auch so verändert sich Sprache.
Zitat von Jochen10 im Beitrag #26Bei Terminator 2 wurde ja auch im Original und in der Synchronisation der Spruch Hasta la vista, Baby verwendet. Hier finde ich das allerdings völlig in Ordnung. Das war ja sowas wie ich komme wieder.
Eben, und dazu war es ja auch etwas Fremdsprachliches. Sowohl in der DF als auch in der OV.
Zitat von Lammers im Beitrag #4Manche Zitate wirken im Original einfach besser um es einfach zu sagen. Möglicherweise fiel dem Synchronautor nichts Originelles ein oder er war sich der Wirkung des Zitats bewusst, dass er es unübersetzt ließ. Bei deinem Beispiel "Make my day" gibt es auf aber auch keine Lösung, die ähnlich cool wirken würde, wie es nun mal ist. Und ehrlich gesagt klingt "Versüß' mir den Tag" auch doof. Anderes Beispiel: Trotz der Verwendung des deutschen Satzes (zugegebenermaßen etwas gestelzt) "Ich komme wieder" hat sich bei "Terminator" in den Köpfen der Zuschauer "I'll be back" durchgesetzt.
Und ganz ohne Danneberg! Ich hatte mich ja mal kritisch über beide englisch belassenen Zitate geäußert und finde es noch immmer idiotisch, dass sie nicht eingedeutscht worden sind... Wäre der Grund dafür gewesen,dass dem Dialogautor wirklich keine sinngemäße "Übersetzung" eingefallen wäre, dann hätte es in der Synchrongeschichte (bis zum genannten Beispiel aus "Hansel and Gretel") noch mehr Beispiele dafür gegeben! Imo. finden nicht Wenige das (amerikanische) Englische vom Klang der Sprache her einfach cooler. Im Grunde genommen bedeutet "Make my Day bekanntlich nichts Anderes als jemandem etwas Gutes, einen Gefallen zu tun. Ich erinnere mich noch gut an den Einwand im Faden "Englische Ausdrücke..." , der letzte überlebende Bandit könnte etwa Letzteres als sexuelle Avance verstehen und sinngemäß gegen "Dirty Harry" hinbiegen. Aber ich meine, nachdem der bereits all seine Kumpanen umgelegt hat und ihn nun den Revolver bedroht, wäre dem schwarzen Mitglied der Bande sicher nicht mehr nach einer flotten Retourkutsche zumute. Harry wirkte sehr angsteinflößend und dem Banditen stand ja deutlich der Angstschweiß auf der Stirn. In dieser für ihn brenzlig gewordenen Situation hätte Harry bestimmt auch "Versüß mir den Tag" sagen können, wenn auch zynisch gemeint mit angemessen aggressiven Tonfall, um die "Drohkulisse" aufrecht halten zu können; ich kann allerdings nachvollziehen, dass dieser Spruch aus dem Mund eines "Zuckerverächters" recht seltsam erscheint. Persönlich würde ich mich (nach wie vor) für "Mach mich glücklich"entscheiden, (weil...siehe oben!) was imho. - richtig "bissig" "rübergebracht" - gut von den Lippen kommt bzw. daraufpasst.
Bitte um Entschuldigung für meinen ausschweifenden Beitrag!
Mich überrascht eigentlich nur, dass "MmD" in einer solch angestaubten Synchro zu hören ist. Bei einem modernen Film hätte es mich deutlich weniger irritiert. "Mach mich glücklich" wäre mMn übrigens tatsächlich das perfekte deutsche Pendant gewesen. Simpel, effektiv und in der Aussage identisch.
Mein Beitrag von damals ist schon etwas älter. Bei dem Film Ohne Ausweg mit Van Damme wurde auch der gleiche Spruch verwendet. Da sagte er ja auch au revoir. Also sowohl in der Orginalsprache, wie auch in der Synchronisation.