Die Überschrift hört sich wahrscheinlich für den ein oder anderen etwas verwirrend an. Ich versuche es so gut wie möglich zu erklären.
Ihr kennt ja bestimmt von Clint Eastwood die Dirty Harry Reihe. Habe mir vor kurzem den vierten Teil sowohl in der Originalsprache, als auch in der Synchronisation angesehen.
Bei der Schießerei in der Kneipe sagt er ja im Original make my day. Kindler sagt genau den gleichen Spruch auch auf englisch.
Mir macht das natürlich nichts aus. Nicht, dass das jemand denkt. Mich interessiert es nur warum man da keinen deutschen Spruch genommen hat. Wie würdet ihr es finden wenn man da einen deutschen Spruch genommen hätte?
Manche Zitate wirken im Original einfach besser um es einfach zu sagen. Möglicherweise fiel dem Synchronautor nichts Originelles ein oder er war sich der Wirkung des Zitats bewusst, dass er es unübersetzt ließ. Bei deinem Beispiel "Make my day" gibt es auf aber auch keine Lösung, die ähnlich cool wirken würde, wie es nun mal ist. Und ehrlich gesagt klingt "Versüß' mir den Tag" auch doof. Anderes Beispiel: Trotz der Verwendung des deutschen Satzes (zugegebenermaßen etwas gestelzt) "Ich komme wieder" hat sich bei "Terminator" in den Köpfen der Zuschauer "I'll be back" durchgesetzt.
Hab irgendwo mal hier gelesen, dass in einem der zahllosen Blockbuster der Marke Marvel sogar mal bewusst nach einem "englischen Zitat" gesagt wurde "Auf Englisch klingt's halt cooler". Ist zwar eine Erklärungsoption, durchbricht aber mMn eine "Synchronwand".
In „Borat“ sagt die Hauptfigur auch „Versüß mir den Tag, Jude“, in Anlehnung an „Dirty Harry“. Hätte man in allen „Dirty Harry“-Teilen so belassen sollen.
Zitat von Lammers im Beitrag #4 Anderes Beispiel: Trotz der Verwendung des deutschen Satzes (zugegebenermaßen etwas gestelzt) "Ich komme wieder" hat sich bei "Terminator" in den Köpfen der Zuschauer "I'll be back" durchgesetzt.
Vielleicht bei den Jüngeren. Als Teenies in den 90ern haben wir uns dauernd "Ich komme wieder" und "Yippie-Ya-Yay, Schweinebacke" entgegengeworfen.
Ich finde, es meistens dämlich, so etwas auf Englisch (oder einer anderen Sprache) zu belassen. EInfach faul und unkreativ. Es findet sich meist auch etwas Cooles/Schönes auf Deutsch. Alles Weitere ist Gewöhnungssache.
Zitat von Ludo im Beitrag #5Hab irgendwo mal hier gelesen, dass in einem der zahllosen Blockbuster der Marke Marvel sogar mal bewusst nach einem "englischen Zitat" gesagt wurde "Auf Englisch klingt's halt cooler". Ist zwar eine Erklärungsoption, durchbricht aber mMn eine "Synchronwand".
Das müsste dann wohl "Green Hornet" von 2011 gewesen sein (als kurze Erklärung, warum im deutschen Dialog nicht von der "grünen Hornisse" die Rede sei).
Zitat von Lammers im Beitrag #4 Anderes Beispiel: Trotz der Verwendung des deutschen Satzes (zugegebenermaßen etwas gestelzt) "Ich komme wieder" hat sich bei "Terminator" in den Köpfen der Zuschauer "I'll be back" durchgesetzt.
Vielleicht bei den Jüngeren. Als Teenies in den 90ern haben wir uns dauernd "Ich komme wieder" und "Yippie-Ya-Yay, Schweinebacke" entgegengeworfen.
Ich finde, es meistens dämlich, so etwas auf Englisch (oder einer anderen Sprache) zu belassen. EInfach faul und unkreativ. Es findet sich meist auch etwas Cooles/Schönes auf Deutsch. Alles Weitere ist Gewöhnungssache.
Der zusätzliche Kultfaktor von "I´ll be back" dürfte weniger in der Kürze als in Schwarzeneggers starkem österreichischen Akzent bestehen. Zu einer Zeit, als komplette Filme oder auch nur Ausschnitte im O-Ton nicht so leicht verfügbar waren, prägte sich dieser vielleicht nicht so stark ein.
Zitat von berti im Beitrag #9Das müsste dann wohl "Green Hornet" von 2011 gewesen sein (als kurze Erklärung, warum im deutschen Dialog nicht von der "grünen Hornisse" die Rede sei).
Ah, danke - gut Film den Film hab ich nie gesehen, hab das Beispiel nur vor einiger Zeit in irgendeinem Beitrag gelesen. Na ja, gut finde ich die Lösung aber dennoch nicht...
Zitat von berti im Beitrag #10Der zusätzliche Kultfaktor von "I´ll be back" dürfte weniger in der Kürze als in Schwarzeneggers starkem österreichischen Akzent bestehen. Zu einer Zeit, als komplette Filme oder auch nur Ausschnitte im O-Ton nicht so leicht verfügbar waren, prägte sich dieser vielleicht nicht so stark ein.
Würde ich auch so sehen, der Kultfaktor ensteht über die Belustigung über Arnies gedehntes "A bi bäack" und nicht weil Dannebergs "Ich komme wieder" (leider etwas sehr draufgemogelt, aber die Möglichkeiten waren rar) im Vergleich so langweilig klingt. Bei einem anderen Schauspieler wäre "I'll be back" wahrscheinlich auch viel unspektakulärer gewesen
Zitat von Lammers im Beitrag #4 Anderes Beispiel: Trotz der Verwendung des deutschen Satzes (zugegebenermaßen etwas gestelzt) "Ich komme wieder" hat sich bei "Terminator" in den Köpfen der Zuschauer "I'll be back" durchgesetzt.
Vielleicht bei den Jüngeren.
Kennen die Jüngeren Schwarzenegger und den Terminator überhaupt noch?
Ich finde es oft viel besser, wenn man kreative und gute deutsche Übersetzungen findet. Das "Make my day" in der Synchro wirkt wie ein Fremdkörper - auch heute noch. Aber kreativ muss es schon sein - "Großer Schotte!" als Ausspruch in "Zurück in die Zukunft" wäre schon seltsam gekommen ... wobei sich andererseits Martys "Wow, das ist stark!" zumindest in einer Szene irgendwie merkwürdig anfühlte, als Doc ihn fragt, ob der Spruch mit Veränderungen in der Erdatmosphäre zu tun hat. Ich bin fast immer pro kreativer Übersetzung ("Herausforderung angenommen", Barney Stinson in HIMYM)
Zitat von smeagol im Beitrag #14Ich finde es oft viel besser, wenn man kreative und gute deutsche Übersetzungen findet. Das "Make my day" in der Synchro wirkt wie ein Fremdkörper - auch heute noch (...)
Da bin ich ganz anderer Ansicht. Englisch ist in unserer ganz normalen Alltagssprache seit langem angekommen. Deshalb ist es nicht notwendig, alles immer komplett einzudeutschen, im Gegenteil. Deutsch ist nun mal eine sperrige Sprache, in der sich einige Haltungen und Lebensgefühle nur bedingt ausdrücken lassen.