Am Geld kann es hier ja kaum gescheitert sein, wenn in anderen Rollen Bernd Vollbrecht, Thomas Schmuckert, Rainer Fritzsche, Benedikt Gutjan und Christin Marquitan zu hören sind. Also keine Billig-Synchro wie bei LU.
Im ersten Versuch nach 5 Minuten wieder ausgemacht. Erstens wegen Egger auf Wright, zweitens aufgrund beschissener, "gendergerechter" Sprachvergewaltigung in einer deutschen Synchro. Ob die Order von oben/Amazon kam?
Ne, sorry, so geht das nicht. Im Forum wird an jeder Ecke "Egger, Egger!" geschrien, jetzt gibt es Egger, sogar für einen hochkarätigen Schauspieler in einem Oscarnominierten Film und da ist es auch nicht recht. Zur Strafe gibt es im nächsten Film Marko Bräutigam für Wright. So!
Zitat von Chrono im Beitrag #17Im ersten Versuch nach 5 Minuten wieder ausgemacht. Erstens wegen Egger auf Wright, zweitens aufgrund beschissener, "gendergerechter" Sprachvergewaltigung in einer deutschen Synchro. Ob die Order von oben/Amazon kam?
Ich habe den Film gesehen. Wo wurde da bitte sprachvergewaltigt?
Egger hat seine Sache doch gut gemacht. Ich verstehe nur nicht, WARUM er sie gemacht hat
Gleich am Anfang, als man zusammengesessen ist, nachdem die Studentin raus ist. Da fiel zwei Mal "Studierende." Und ja, das reicht schon für mich, wenn es so los geht.
Ach, Egger kann's schon gut machen. Taugt mir aber nicht auf Wright und ist eine unnötige Neubesetzung.
Zitat von Metro im Beitrag Gen V (USA, ab 2023)Ach quatsch, schon vor fast 20 Jahren hat man in meinem Studium von Studierenden und Studierendenvertretung usw gesprochen. Das ist nicht neu.
Zitat von Chrono im Beitrag #20Gleich am Anfang, als man zusammengesessen ist, nachdem die Studentin raus ist. Da fiel zwei Mal "Studierende." Und ja, das reicht schon für mich, wenn es so los geht.
Die Szene zu Beginn spielt doch an der Uni(?). Und wenn Du es wirklich gesehen hast, müsstest Du doch auch wissen, dass besagte "Sprachvergewaltigung" im gegebenen Kontext sogar Sinn ergibt. Das ist doch gerade der Grund, warum Wright so austickt.
Ähm nein. Vielleicht solltest du die Szene nochmal schauen. Sie diskutieren über seine Auslassungen (N-Wort Anfangszene + Nazikeule) gegenüber seinen StundentEN und dann übers Bücher schreiben. Wie sollte sowas auch im O-Ton bitte aussehen? Die haben da zum Glück im Englischen nicht SO ein First World Problem wie wir hier seit paar Jahren.
Du hast Recht. Die haben in Amerika viel mehr unsinnige First World Probleme als wir mit unserem Gendern. Aber sich darüber aufzuregen, hilft auch keinem weiter und bringt nichts.
Ich sehe bei so etwas das grundsätzliche Problem, dass speziell deutsche Probleme einer fremden Welt aufgeladen werden, in der sie nicht stattfinden. Das heißt aber nicht, dass man das Thema einfach ignorieren sollte, genauso wie ja auch in Synchronisationen amerikanischer Produktionen zwischen Du und Sie unterschieden wird, obwohl es das im Englischen so nicht gibt. Es ist dermaßen Normalität, dass eher das Fehlen (also z.B. immer Duzen) auffallen würde. Ein anderer Einwand ist, dass das die deutschen Fassungen möglicherweise unzeitlos mache, wenn die Spracherscheinung irgendwann mal wieder verschwindet. Das finde ich aber ein eher schwaches Argument. Viele Produktionen waren schon immer Teil ihrer Zeit (man denke an Prügelfilme der 70er und 80er mit Brandt/Brunnemann-Sprüchen), und gerade aktuellen wird ja oft vorgeworfen, sie biederten sich dem Woke-Zeitgeist an. Da sollten deutsche Fassungen dem nach Möglichkeit entsprechen. Gendern ist inzwischen mehr als irgendeine kurzlebige Modeerscheinung.
Man kann sich daher in Zweifelsfällen fragen:
- Passt es zu der Figur zu gendern? Würde das "so jemand" tun, wenn er Deutscher wäre?
- Passt es zu dem Umfeld? Ist das in der jeweiligen Sphäre üblich?
(Und dann gibt es natürlich noch die Unterscheidung zwischen genderinklusiven Kunstformen wie "Lehrer:innen" und genderneutralen Formen, die wiederum aufgespalten sind in Umfunktioniertes wie "Lehrende" und Gängiges wie "Lehrkräfte". Es gibt durchaus Möglichkeiten, das Thema zu umschiffen.)
Die Figur kann ich nicht einschätzen, da ich den Film nicht kenne. Aber an Universitäten ist "Studierende" inzwischen der Normalfall. Das spiegelt die Lebenswelt der studentes wieder.
Auch im Original gibt es oft schon "Woke-Themen" in dieser Richtung, zu denen das gut passt.
Ein eigenes Beispiel:
In einer Folge der Serie EVERYTHING'S TRASH ist die Schwarze Hauptfigur Phoebe zusammen mit ihrem Weißen Mitbewohner zu Gast bei einem besonders widerwärtig gutmenschelnden Pärchen, das z.B. in seinem Kalender die Feiertage aller Religionen eingetragen hat, um auch auch niemanden zu verletzen, wie es unbedingt betonen muss (und das gentrifizierenderweise Schwarze Vormieter vertrieben hat, die sich die Miete nicht mehr leisten konnten). Zum Abschied geben sie ihnen gönnerhaft noch etwas zu essen mit:
BEWOHNERIN: Hier Leute, für unterwegs. Gästen geben wir immer etwas mit.
BEWOHNER: Nicht "Gästen". Sondern "Gastierenden". Wir wollen doch immer hübsch genderneutral bleiben!
Der O-Ton:
FEMALE RESIDENT: You guys should definitely take a couple of these for the road.
MALE RESIDENT: Not "guys". "Folks". We don't want to give them a gendered label.
In dem Fall gibt es das Thema also bereits auch im Original, jedoch nicht in exakt dieser Form.
In einer anderen Folge wird Phoebe einer Professorin vorgestellt, die wohl als recht konservativ gilt. Deswegen spricht sie, möglicherweise ihrem Umfeld trotzend, auf Deutsch im generischen Maskulinum.
Wenn man das Texten ernst nimmt, muss man so etwas einzelweise und behutsam entscheiden. Also weder aus Prinzip gendern noch es aus Prinzip lassen.