Der aktuelle "Spiegel" enthält einen etwas längeren Nachruf auf Rainer Brandt. Leider werden gleich zu Beginn wieder einige der üblichen Legenden in Bezug auf "Die Zwei" verbreitet, die hier ja schon oft genug diskutiert wurden. Nach einigen weiteren Ausführungen zu Brandts Synchronarbeit wird der Leser dann mit der Enthüllung "überrascht", dass er auch Schauspieler war (ähnlich wurde es auch Anfang 2011 im Nachruf auf Michael Habeck formuliert).
Zitat von VanToby im Beitrag #21Sogar in der Tagesschau wurde über seinen Tod berichtet.
Die ZDF-Nachrichten haben Rainer Brandt's Tod ignoriert, obwohl er für den Sender große Quotenerfolge u.a. mit "die 2", "Männerwirtschaft" oder auch den "Sport-Studio"-Trainerfilmen eingefahren hat. Schlechter Stil!
Wirklich ärgerlich, zumal Brandt mit diesem Sender nicht nur in den 70ern/80ern eng verbunden war, sondern ihn bekanntlich auch in einigen Dialogen "verewigt" hat!
Seine Sprüche sind und bleiben legendär! Auch wenn manche (besonders aus heutiger Sicht) als ganz daneben fragwürdig eigestuft werden (wohl nicht ganz zu Unrecht). Das gilt sicherlich auch für seine Methoden" (siehe den ensprechenden Faden). Aber gerade in diesem Gedenkthread möchte ich ebenfalls seine Verdienste um den Humor in deutschen Synchros ausdrücklich hervorheben!
Als Synchronstimme hat er mir auch besonders auf Elvis Presley immer gut gefallen, außerdem halte ich ihn etwa auf Martin Balsam in "die zwölf Geschworenen" für eine ausgezeichnete Wahl.:))
"Die Sprücheklopfer" - Wortakrobaten in der Synchronisation. Ein 90er-Jahre-Radio-Feature über Rainer Brandt. Vom Deutschlandfunk in den den 90ern gesendet. (ca. 55 Min.) Als "begleitender" Sprecher, Christian Brückner, der aber auch einiges über seine Synchronarbeit erzählt. Und auch auf Karlheinz Brunnemann und die "DS" wird eingegangen. Es geht hier aber nicht nur um "Schnoddersynchros", sondern auch auch über die Synchronarbeit heute und damals.
Ist die Kommentatorin Ursula Heyer? Falls ja, schön dann natürlich der Text von ihr, wo sie sagt, dass Brandt mit der Schauspielerin und Synchronsprecherin Ursula Heyer verheiratet ist.
Schön, dass eine solche Kostbarkeit ausgegraben wurde (wenn auch aus traurigem Anlass)! Natürlich wurden auch hier manche von Rainer Brandt verbreiteten Legenden als Tatsachen präsentiert*, aber immerhin wurde Karlheinz Brunemann auch einbezogen und man bekam ein paar Einblicke in die Synchronarbeit der 90er, die aus heutiger Sicht sicher auch schon wieder manchen Beteiligten paradiesisch erscheint. Interessant wäre, aus welchem Jahr dieser Beitrag stammt. Auf jeden Fall wurde er nach 1995 produziert, da David Nathans Besetzung in "Don Juan DeMarco" erwähnt wurde.
Selbst bei einem Sender wie dem Deutschlandfunk wäre wohl heute ein so langer und detailreicher Beitrag zum Thema nicht mehr zu erwarten! Wobei es natürlich schon seit der Jahrtausendwende viel leichter ist, an das jeweilige Original heranzukommen und so vergleichen zu können.
*Dass das Original der "Zwei" keineswegs so "dröge" war, hat Gabriele Toepser-Ziegert bereits in einer Dissertation aus den 70ern herausgearbeitet. Und dass Rainer Brandt "fast alle" Filme aus dem Bereich Spencer-Hill bearbeitet habe, ist bekanntlich auch nicht ganz zutreffend.
Ein wirklich sehr schöner Beitrag, der erfreulicherweise auch abseits des bekannten Anekdoten – Repertoires einige spannende Informationen liefert. Die musikalischen Untermalung empfand ich allerdings als unpassend.
Vor Jahren hatte schon mal jemand die ganze Ausgabe raufgeladen. Tolle Aktion und sehr kreativ, was die Kandidaten so aus dem Stehgreif gemacht haben. Besonders der ältere der beiden Kandidaten aus Syrien