Ja, seit 2-3 Jahrzehnten grassiert diese falsche Schreibweise und ich wundere mich ebenso lange, wie gedankenlos sie kreiert wurde. Der Stern ist bestenfalls als Bindestrich zu verstehen - und so wurde die Serie in den Jahren der ZDF-Ausstrahlungen (siehe Bild aus HörZu) wörtlich geschrieben. Ich nehme den "Tennisschläger" heute als 1 Wort ohne Bindestrich. War vielleicht in der Schreibweise der 60ern anders.
Ein Komma im Sinne einer dreiteiligen Aufzählung von "Tennis", "Schläger" und "Kanonen" macht aber überhaupt keinen Sinn. Welcher "Schläger" soll denn da gemeint sein? Ein gewalttätiger Mensch? Und was macht der da? Wenn es der "Tennisschläger" sein sollte, warum bekommt dann "Tennis" eine Extranennung?
Nein, es geht um zwei Gegenstände, die auch auf dem Logo zu sehen sind: ein Tennisschläger und eine Kanone! Es ist zwar auch noch ein Tennisball abgebildet, aber die Variante "Tennisschläger, Tennisball und Kanone" war noch nie im Gespräch.
Ei Speih!
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Erstmal herzlich willkommen hier im Forum, Hauptwachtmeister!
Ja, das klingt absolut logisch. Es ist wohl auch eindeutig auf Schlamperei und Lässigkeit mit dem Wort der Redakteure bei den jeweiligen Fernsehzeitschriften zurückzuführen, dass diese Schreibweisen und die damit verbundenen Verwirrungen aufkamen. Man hätte sich besser genauer bei den Verantwortlichen des ZDF informieren sollen (man hat sich über den Titel bestimmt dort informiert, aber sich eben nur mündlich ausgetauscht, ohne dabei die Schreibweise oder Wortwahl zu beachten), wie sie es denn nun genau meinten, aber es gab wohl auch von deren Seiten schließlich keine Beschwerden und war wurscht, wenn das Ganze nachher falsch formuliert wurde.
Die einzigen noch Lebenden, die man fragen könnte, wären wahrscheinlich heute wirklich wohl nur noch Rainer Brandt und/ oder Karlheinz Brunnemann! Wäre toll, wenn die auch mal hier rein sehen könnten, oder zumindest Judith Brandt, damit sie ihren Vater mal fragt!
P. S.: Es kommt natürlich noch das Chaos hinzu, dass auch die Verantwortlichen bei der ARD und den Privatsendern (die beim Sender und in den Studios, die für die Bearbeitung zuständig waren und den Titel fürs Bild erstellten), den Titel eventuell nachher jeweils anders verstanden, ihm eine andere Bedeutung beimaßen und weitergegeben haben können, vor allem wenn es sogar noch eine Umbenennung in "MIT Tennischläger und Kanonen" gab"!
1973 stellte das ZDF sein Programmschema um und sendete die "heute"-Nachrichten schon um 19 Uhr, um ab 19:30 Uhr mit dem Hauptabendprogramm zu beginnen. Damit entfielen fast alle Vorabendserien und - obwohl das nicht unbedingt nötig war - die Dienstagabendkrimis um 21 Uhr. In der Presse wurde das je nach Quelle auch anders vermittelt, z.B. so (das passt dann auch in dieses Forum):
Kein Dampf mehr im Blüschen, niemand, der sich einen Satz Ohren anschnallt, vom Gehöft reitet oder einen Hund rasiert, und keiner mehr, dem noch eine Frage im Gebeiß schwelt. Ohren sind wieder Ohren und keine Lauscher, die Familie ist nicht länger eine Zwiebel, und eine Zimmerflak heißt in Zukunft wieder Revolver. Die Zeit der Kalauer ist vorbei. Das Ende des Blödelkrimis ist beschlossene Sache. Ab Oktober 1973, mit Beginn des neuen Programmschemas, geht es in den ZDF-Serien wieder seriös zu. Seit die Mainzer im Sommer 1968 mit "I Spy" den Jux-Krimi kreierten, gehörten die schnodderigen Dialoge am Dienstagabend zum guten Fernseh-Ton. "It Takes a Thief", "The Persuaders" und "Jason King" bescherte den Zuschauer zusätzlich zur Gänsehaut ein Schmunzelprogramm, das die Originalität der aus England oder Amerika eingekauften Serien um Längen übertraf. Mit der Masche, flapsig, kess und locker, frei nach (Berliner) Schnauze zu synchronisieren, gelang es den deutschen Autoren Karlheinz Brunnemann und Rainer Brandt sogar, schwache Serien zu Knüllern zu machen. „Wir haben allerdings immer höllisch aufgepasst, dass die beim Synchronisieren nicht über die Stränge schlugen“, erinnert sich Martin Hensel. „Die waren oft in einer solchen Hochform, dass wir sie regelrecht bremsen mussten. Manche Sachen waren einfach zu salopp.“ Immerhin: die Zuschauer waren begeistert, nicht selten erreichten das ZDF Anfragen nach Drehbüchern, weil eifrige Fans die schnodderigen Dialoge auswendig lernen wollten. Aber allmählich nützte sich die Blödel-Masche ab. Das ZDF zog die Konsequenz. „Wir haben im neuen Programm-Schema 26 Serien-Termine weniger, und drei solcher Gag-Reihen hintereinander wären zuviel des Guten“, sagt man in Mainz. Vor dem Ende der Blödelwelle wollen die Mainzer allerdings noch einmal mächtig auf die Pauke hauen. Alle noch zur Verfügung stehenden Sprüche-Klopfer der vergangenen Jahre werden für ein furioses Finale aus dem Archiv geholt. Denn wenn Jason King sein letztes Bonmot am 17. Juli verschossen hat, bleiben dem ZDF bis Oktober noch acht Dienstagabend-Termine. Zu wenig für eine neue Serie. Aber genug für eine Auswahl der beliebten Krimi-Folgen, die in einer Reihe mit dem Titel "Emma Peel & Co.: Ein Wiedersehen mit beliebten Serienhelden" wiederholt wurden. Dabei handelte es sich um * „Gauner gegen Gauner“, wiederholt wurde die Episode „Viva Diaz“ vom 3. Dezember 1968 am 14. August 1973; * „Tennisschläger und Kanonen“, wiederholt wurde die Episode „Nur 5 Dollar Spesen“ vom 1. Oktober 1968 am 21. August 1973; * „Ihr Auftritt, Al Mundy“, wiederholt wurde die Episode „Diesmal verliert die Spielbank“ vom 30. Juni 1970 am 11. September 1973; * „Mit Schirm, Charme und Melone“, wiederholt wurden die Episoden „Das dreizehnte Loch“ und „Haben Sie es nicht ein bisschen kleiner?“ am 7. August 1973 und 25. September 1973. * „Invasion von der Wega“, wiederholt wurde die Episode „Die Verfolgten“ vom 8. Dezember 1970 am 18. September 1973; * „Solo für O.N.K.E.L.“, wiederholt wurde die Episode „Die amerikanische Hochzeit“ vom 22. August 1967 am 28. August 1973; * „Die 2“, wiederholt wurde die Episode „Das doppelte Lordchen“ am 4. September 1973.
Bravo schrieb in Ausgabe 32/73 über eine Doppelseite mit dem Titel „Von Karate-Emma bis Al Mundy“ und je einem Schwarzweißfoto zu jeder Serie: Die Mainzelmänner vom ZDF haben wieder einen Coup gelandet: Im August und September wiederholen sie an jedem Dienstag um 21 Uhr eine Folge aus den beliebtes-ten sieben TV-Serien der vergangenen acht Jahre. Emma Peel aus „Mit Schirm, Charme und Melone“ darf sogar zweimal ihre berühmten Karateschläge zeigen. Einst waren diese Sendungen die reinsten „Straßenfeger“. Wenn sie über die Mattscheibe liefen, waren Deutschlands Straßen und Plätze wie leergefegt, weil alles vor dem Fernsehapparat saß.
Aha, wusste ich doch, dass es damals mehr Wiederholungen gab, als z.B. bei Klaus Spillman angegeben (Nichts gegen Klaus!) Danke für die Info. Hast du nicht zufällig noch mehr alte TV-Zeitschriften? Ich habe immer noch nicht alle in der ARD (und ARD 2) gelaufenen "Perry-Mason"-Folgen indentifizieren können, da manchmal in den Scans die ich von Klaus bekommen habe (an dieser Stelle nochmals besten Dank!) leider keine (aussagekräftigen) Folgenbeschreibungen vorhanden sind.
Leider keine Zeitschriften mehr, nur einige Ausschnitte, meist eingeklebt. Wiederholungen waren aber wirklich rar, keine dieser 7 Serien war bis dahin - 1973 - noch einmal ausgestrahlt worden. "Nummer Sechs" war vielleicht die einzige Ausnahme einer ausländischen Abendserie, die zumindest teilweise wiederholt wurde. Keine dieser Episoden hatte ich vorher gesehen - da war ich noch zu jung. Nur "Die 2" fiel in mein Alter, aber die hier wiederholte Folge war bei der Erstausstrahlung um 23:25 Uhr ausgestrahlt worden, wegen der US-Präsidentschaftswahl. Ein Unding, dass das ZDF eine der besten "Die 2"-Folgen damals nicht zu einem anderen Termin gebracht hatte; das war keine Verschiebung, die Folge war für diese späte Zeit schon in den Programmzeitschriften ausgedruckt. Mit nur 17% Sehbeteiligung lag sie bei einem Drittel der sonstigen Ratings. Komischerweise hat sich keiner darüber aufgeregt - aber ich war stinksauer, das weiß ich noch! Immerhin wählte das ZDF dann eben diese Episode für die ein Jahr später stattfindende Wiederholung im Rahmen dieser kleinen Reihe.
"Mit Schirm, Charme und Melone" und erst recht "Invasion von der Wega" waren ja aber keine Serien mit Blödel-Dialogen von Sprücheklopfern ("Invasion von der Wega" sogar sicher ganz ernst!). Die ZDF-Fassung von "Solo für O.N.C.E.L." kenne ich leider zwar auch nicht, aber ich denke eher auch weniger, höchstens manchmal und/ oder es wurde im Stil von "Raumschiff Enterprise" gemacht, wo sie auch ab und zu Sprüche reinmachten, aber eher für die jugendliche Zielgruppe damals, oder?
Seltsam sowieso, dass "Invasion von der Wega" als Krimiserie bezeichnet wurde; das war doch Science-fiction!
Ach das war zu einer Zeit, in der man statt einer Folge oder von mir aus Episode noch einen "Film" aus der "Reihe" sah. Wie mich es jedesmal aufregt ("Ja, die Filme hab ich auch immer geguckt.")
Ja, das sind auch Filme- halt aus einer Serie, kein TV- oder Spielfilm. Aber das hört sich heutzutage einfach komisch an, wo man doch Folge, Teil oder Episode gewöhnt ist; hast recht, ich musste das auch schon ertragen!
Sind die bislang nicht synchronisierten Folgen eigentlich in Deutschland auch mit auf DVD-Box erschienen?
"Sie sahen einen Film aus der englischen Serie UFO", um hier nochmals ein authentisches Beispiel zu nennen. Aber was muß man bei jener Formulierung denn Schlimmes "ertragen", Pete und Isch? Diese typisch eingedeutschten Abspänne waren in jener TV-Ära doch fast hinter jeder ausländischen Serienfolge in dieser Form zu lesen. Der Einfachheit halber enthielten sie bei zahlreichen Serien (z.B. "UFO", "Geheimauftrag für John Drake" usw.) ohnehin nur wenige allgemeine Informationen, damit sie gleich hinter jede Folge der Reihe "paßten" und kein großer (Kosten) Aufwand betrieben werden mußte.
Aber wo bekommt man diese zeitgeschichtlichen Abspänne heutzutage im Free-TV (ein saublöder Ausdruck irgendwie!!!) denn überhaupt noch zu sehen?! Bei den Privatsendern schon mal gar nicht, denn die zeigen arroganterweise gleich grundsätzlich keine Abspänne mehr. Und bei den allermeisten DVD-VÖs finden sich entweder die originalen Bildmaster oder die deutschen Bildmaster der Privatsender aus den 80er und 90er Jahren, die aus Kostengründen ohnehin die originalen Credits beließen. Über die damaligen Schnittfasungen von ARD und ZDF stolpert man also bestenfalls noch irgendwo im Bezahl-Fernsehen, wenn dort zufällig auch jene Episoden einer Serie mal laufen.
Und dann ist die Verwunderung über solche Formulierung natürlich groß, weil man sie entweder als jüngerer Zuschauer gar nicht mehr kennt oder als Älterer schon fast vergessen hat. So war es z.B. bei mir, doch hatte ich es als ein schmunzelndes Aha-Erlebnis bewertet, als mir vor geraumer Zeit so ein Abspann nach ewigen Jahrzehnten wieder vor die leuchtenden Augen kam...
Wie sagte Al Bundy mal zu seinem Sprößling: "Sohn, hier kannst du Geschichte atmen!" In diesem Sinne...
In den meisten Fällen muss man einfach Glück haben. Letztens zeigte KABEL 1 CLASSICS von "Riptide" (Trio mit 4 Fäusten) die Folge "Mit Fischen und Netzen" - und tatsächlich war der Abspann von vorne bis hinten wie bei der Erstausstrahlung 1985 im ZDF - nämlich MIT Einblendung von "Im Auftrag des ZDF"!
In Antwort auf:"Sie sahen einen Film aus der englischen Serie UFO"
Was an dieser Formulierung komisch oder gar schwer zu ertragen sein soll, kann ich nicht verstehen. Filme sind das ja nun alles: lange, kurze, mehrteilige, aus einer Reihe, aus einer Serie, Spielfilme, TV-Filme, wie auch immer ... Die Grenzen sind ja oft auch fließend, aber der Oberbegriff FILM paßt jedenfalls immer. Die anderen Bezeichnungen sind nur Differenzierungen, über die man manchmal sogar streiten kann.
Ich kann ja auch sagen: das ist ein Auto. Das paßt auf jeden Fall, egal welches Modell oder Fabrikat.
Viel störender empfinde ich, das andauernd von 'Staffeln' geredet wird, wo gar keine sind. Ein paar Beispiele: QUINCY 1.Staffel - ziemlich lächerlich, das sind 4 abendfüllende TV-Filme. DERRICK 1.Staffel - komplett lächerlich, die Serie lief kontinuierlich über das ganze Jahr, jetzt nachträglich Staffeln herbei zu interpretieren ist Unsinn. ALLEIN GEGEN DIE MAFIA 1.Staffel - der Gipfel an Unsinn. Das ist ein zusammenhängender 6teiliger Film, bei dem niemand an eine Serie auch nur gedacht hat. Auch die in unregelmäßigen Abständen gedrehten Fortsetzungen sind jeweils eigenständige mehrteilige Filme, mit Staffeln a la US-TV hat das absolut nichts zu tun.
Zitat von kogentaQUINCY 1.Staffel - ziemlich lächerlich, das sind 4 abendfüllende TV-Filme. ALLEIN GEGEN DIE MAFIA 1.Staffel - der Gipfel an Unsinn. Das ist ein zusammenhängender 6teiliger Film, bei dem niemand an eine Serie auch nur gedacht hat. Auch die in unregelmäßigen Abständen gedrehten Fortsetzungen sind jeweils eigenständige mehrteilige Filme, mit Staffeln a la US-TV hat das absolut nichts zu tun.
Das mag zwar sein, dass diese Filme/Folgen, als sie gedreht wurden, keine Staffel in dem Sinne darstellten, aber sie sind dazu geworden, als die Fortsetzungsfolgen kamen. "Lethal Weapon 1" oder "Terminator 1" haben, wenn man es genau nimmt, diese "1" eben nicht im Titel, aber durch die folgenden Filme haben sie die Zahl dazu bekommen und das ist auch legitim. Bei "Derrick" ist es allerdings wirklich Blödsinn, da nur durch zeitlichen Abspann zwischen den einzelnen Staffeln dieser Begriff gerechtfertigt ist.
Zitat von kogentaDie Grenzen sind ja oft auch fließend, aber der Oberbegriff FILM paßt jedenfalls immer.
Was diese Zeit betrifft, ja, denn diese Serien wurden tatsächlich auf Filmmaterial gedreht. Bei "Der Doktor und das liebe Vieh" z.B. wäre es schon regelrecht falsch, weil ein Großteil auf Video gedreht wurde.
QUINCY ist eine Serie, und die erste Staffel besteht tatsächlich aus vier Folgen à 70 Minuten. Der Grund für diese kurze Staffel ist ganz einfach - ursprünglich war QUINCY Teil der Reihe NBC MYSTERY MOVIE. Woche für Woche wechselten sich die Helden ab. Der bekannteste Vertreter dieser Reihe dürfte COLUMBO sein, gefolgt von MCCLOUD, in deutschen Landen besser bekannt als EIN SHERIFF IN NEW YORK. Weitere MYSTERY MOVIE-Helden waren HEC REMSEY (nur zwei oder drei Folgen in Deutschland) oder MACMILLAN & WIFE (mit Rock Hudson in der Titelrolle - nur eine einzige Folge bei uns gelaufen).
Auch die deutschen Freitagskrimis werden in Staffeln produziert, wobei die einzelnen Staffeln teilweise nur sehr wenig Folgen haben. Bei der DVD-Veröffentlichung von DERRICK hätte man zwar einfach Box 1 usw. schreiben können, aber dann hätte es wieder ein Gemotze gegeben: "Frechheit! Jeder Mist wird in Staffelboxen veröffentlicht, aber bei DERRICK muss man sich mit einzelnen Boxen begnügen!"
Die unsäglichen und nichtssagenden SIE SAHEN-Abspänne aus der "guten alten Zeit" sind auch heute noch zu sehen - teilweise im TV, teilweise auch auf DVD (TENNISSCHLÄGER UND KANONEN wird tatsächlich mit dem deutschen Bildmaterial veröffentlicht, dass teilweise deutlich schlechter ist als die US-Vorlage; einzig der ZDF-Hinweis am Schluss des Abspanns fehlt).
Ich wollte damit keine fehlende-Abspänne-im-dt.-TV-Diskussion lostreten, dessen bin ich persönlich der größte Gegner den ich kenne; ich wollte nur meinem Ärger über die Unwissenheit und den Mangel an Interesse diese Unwissenheit zu beseitigen und vor allem denjenigen, die diese Unwissenheit geschürt haben Luft machen. Rein technisch gesehen sind natürlich alle bewegten Bilder Filme. Aber darum geht es nicht. Niemand würde die "Tagesschau" als Film bezeichnen. Genausowenig die "ZDF Hitparade" oder "Hart aber fair". Und das ist ja auch vollkommen richtig. Ersteres ist eine Nachrichtensendung, die "Hitparade" war eine (Unterhaltungs-)show und das letzte Beispiel ist eine Talk-Show oder deutsch eine Diskussionsrunde. Alle drei Fernsehformate entscheiden sich sowohl formal als auch inhaltlich. So unterscheiden sich auch Filme und Serien formal; inhaltlich zwar nicht voneinander, aber zu den anderen Formaten. Hier besteht also eine Gemeinsamkeit: In beiden Formaten (Film und Serie) wird nach einem festgelegten Drehbuch geschauspielert quasi Theater gespielt. Solche Gemeinsamkeiten findet man auch bei obigen Formaten, die aber dennoch richtigerweise getrennt werden, da es noch genügend Unterschiede gibt. Und die gibt es zwischen Filmen und Serien auch: Ein Film ist ein einmaliges, langes "Stück", eine Serie eine Reihe zusammenhängender und in irgendeiner weise auf einander Bezug nehmende, in bestimmten Abständen wiederkehrender (und das von vorneherein geplant!) "Kurzfilme", wobei der Begriff auch falsch ist, da "Kurzfilm" eine Untergattung des Filmes ist, beschreibt aber ganz gut, was ich meine. Das Problem ist, das beide Begriffe teilweise recht fließend in einander übergehen, das es nunmal auch "Film-Reihen" gibt und somit von der Untergattung des Filmes, dem Fernsehfilm (in Abgrenzung zum Kinofilm) auch "Fernsehfilmreihen" und hier die Unterscheidung schwierig ist. fernsehserien.de listet schon 2-teilige Fernsehfilme als Serien; soweit würde ich nicht gehen, allerdings kann man bei einer angemessen großen Zahl an Filmen einer Fernsehfilmreihe druchaus von einer Serie reden, obwohl es sich eigentlich um eine eben sehr langlebige Fernsehfilmreihe handelt. COLUMBO ist zum Beispiel so ein Fall. Wird in der Regel als Serie behandelt, taucht allerdings in der synchronkartei und im "Lexikon des internationalen Films" als Filmreihe auf.
Der große Ärger besteht für mich darin, dass die dt. TV-Sender damals dem Zuschauer eben auch nicht erkenntlich gemacht haben, dass es sich um eine Serie handelt und nicht um Fernsehfilme oder Fernsehfilmreihen. Angefangen damit, dass von den meisten Serien nur ein sehr, sehr geringer Teil der Folgenanzahl überhaupt ausgestrahlt wurde, wo man hinzurechnenen muss, dass sich diese Zahl noch dadurch verringert haben dürfte, dass in der Regel bestimmt auch nicht alle Folgen gesehen wurden, sodass es dem Zuschauer noch weniger vorkam, als es ohnehin schon war und somit 3 Folgen "Maxwell Smart" eben nicht mehr als 3 James-Bond-Filme (!) gewesen sind, die halt nur im Fernsehen, statt im Kino liefen, aber "wer weiß, ob sie nicht vorher dort schon gelaufen sind? Ist das überhaupt ein anderer Titelheld? Die sind doch eh alle irgendwie gleich." Beispielhaft möchte ich hier "Perry Mason" angeben, davon wurden von 1959 bis 1963 23 Folgen in äußerst unregelmäßigen Abständen gezeigt; diese Unregelmäßigkeit, verwischt schon mal die Zusammengehörigkeit, die der Zuschauer eigentlich erkennen sollte; 7 Folgen davon wurden in ARD 2 gezeigt, das wohl kaum jemand tatsächlich empfangen hat - waren's schon nur noch 16. Dann kommt hinzu, dass viele so früh noch keinen Fernseher hatten und erst ab 1961 zugesehen haben, waren's nur noch 12 - und dann hat man noch die ein oder andere Folge verpasst waren's vielleicht nur noch 7. Und schon sind's kaum mehr als eine normale (Kino)filmreihe. Wären Serien bei uns von Anfang so gezeigt worden wie im US-TV, nämlich mit einer Folge wöchtenlich und das über viele Jahre hinweg, hätte wohl auch der dt. zuschauer gemerkt, dass da vom Format etwas anders sein muss, als bei normalen Filmen oder Filmreihen. Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass für viele Filmreihen nciht eben nur richtige Filmreihen sind, sondern auch oftmals voneinander unabhängige, aber ähnliche Filme mit demselben Schauspieler, wie zum Beispiel die "John-Wayne-Filme" als solche wahrgenommen wurden. Warum sollte es denn dann mit ein paar "Filmen" in denen Raymond Burr immer wieder einen Anwalt spielt anders gewesehen sein. Weil der Name derselbe war im Gegensatz zu John Waynes unterschiedlichen Namen auf immer denselben Charakter? Unsinn, das war ja schon in den Filmen nie "Fred" oder "Jim" oder wie auch immer, der da seine Abenteuer erlebte, sondern das war immer "John Wayne". (Achtet mal darauf, wie regelmäßig alte Leute den Schauspieler als solchen als den Filmhelden bezeichnen, und überhaupt nicht zwischen Schasupieler und Rolle unterscheiden, gschweige denn den Namen der Rolle kennen). Die Einblendung "Sie sahen den FILM..." ist dann noch die Krönung des ganzen, die quasi die entgültige Bestätigung gab und jeden letzten Zweifel verwischen ließ. Dabei ist sie schlichtweg falsch. Wenn jemand wissen möchte, wer denn eigentlich der Mörder in "dem Perry-Mason-Film" war, wird ihm der Gefragte höchstwahrscheinlich nicht korrekt antworten können, da es eben 271 dieser "Filme" gibt. Wenn aber jemand nach dem Verstorbenen im "dritten mann" fragt, ist es klar Harry Lime, da gab es ja nur einen. Filme und Serien unterscheiden sich eben grundlegend. Man kann eine mittelmäßige Folge einer Serie nicht mit einem millionenschweren Blockbuster vergleichen. Sind zwei ganz verschiedene Kategorien, in denen es auf ganz andere Sachen ankommt; auch jenseits des Längenunterschiedes (Film 70 Min+, Serie 20-50 Min).