Zitat von IschRein technisch gesehen sind natürlich alle bewegten Bilder Filme.
Genau das ist eben falsch. Technisch gesehen bedeutet Film, dass bewegte Bilder auf Zelluloid aufgezeichnet werden, das mit einer lichtempfindlichen Schicht - einem entsprechenden Film - versehen sind. Technisch gesehen sind Spielhandlungen, die auf 35-mm- oder 16-mm-Streifen gedreht wurden, Filme; Videoaufzeichnungen, MAZ-Bänder und dergleichen nicht, deshalb stellt sich die Frage der "Tagesschau" in diesem Zusammenhang gar nicht. Von daher ist die Formulierung "Sie sahen einen Film aus der Reihe ..." absolut korrekt, wenn auch ungewohnt.
Der große Ärger besteht für mich darin, dass die dt. TV-Sender damals dem Zuschauer eben auch nicht erkenntlich gemacht haben, dass es sich um eine Serie handelt und nicht um Fernsehfilme oder Fernsehfilmreihen.
So naiv waren die damaligen Zuschauer nun wirklich nicht, Isch, als daß sie eine Serie nicht auch als solche erkannt hätten. Serien wurden schon seinerzeit in den Programmzeitschriften entsprechend ausgewiesen, vor allem aber wurde dies in aller Regel ja vor der Ausstrahlung stets angesagt: "Verehrte Zuschauer, Sie sehen jetzt eine weitere Episode aus der Serie....". Und bei Fernsehfilmen oder Spielfilmen erfolgte ebenfalls eine entsprechende Ansage, aus der recht präzise hervorging, mit welchem Genre der gebührenpflichtige Zuschauer als nächstes "beglückt" wird. Und entsinne Dich einmal der späten 80er Jahre / frühen 90er Jahre, da ließ die ARD sogar extra - um Ansagen einzusparen - vor jede Folge auch noch ihren obligatorischen "Serie"-Jingle abspielen.
Man kann ARD und ZDF wohl mit größtem Recht unzählige Sünden aus jener Zeit vorwerfen, von höchst fragwürdiger Zensur, selbstherrlicher Kürzungsschnitte, Unterschlagung der meisten Serienfolgen bis hin zum Reigen dubioser Umschnitte im Bereich der Vor- und Abspänne oder was es sonst noch alles zu beklagen gibt im Detail. Doch die von Dir zitierte Kritik läuft nun wirklich ins Leere, da sie einfach nicht den Tatsachen entspricht. Hier ist Dein Ärger ausnahmsweise mal unbegründet...
In Antwort auf:Technisch gesehen bedeutet Film, dass bewegte Bilder auf Zelluloid aufgezeichnet werden, das mit einer lichtempfindlichen Schicht - einem entsprechenden Film - versehen sind. Technisch gesehen sind Spielhandlungen, die auf 35-mm- oder 16-mm-Streifen gedreht wurden, Filme; Videoaufzeichnungen, MAZ-Bänder und dergleichen nicht, deshalb stellt sich die Frage der "Tagesschau" in diesem Zusammenhang gar nicht. Von daher ist die Formulierung "Sie sahen einen Film aus der Reihe ..." absolut korrekt, wenn auch ungewohnt.
Ich bin derselben Meinung! Wobei aus Kostengründen auf MAZ aufgezeichnete inszenierte Spielhandlungen auch noch als Film durchgehen können (und manchmal nachträglich sogar auf Filmmaterial umkopiert werden).
Jede Episode aus einer Serie oder Reihe ist für mich ein mehr oder weniger eigenständiger Film, nur halt mit denselben Darstellern, ähnlicher Thematik, usw. Zumindest gilt das für klassische Serien, wo jede Folge in sich abgeschlossen ist. Bei Serien mit durchgehender Handlung (die ich verabscheue, weil man keine Folge verpassen darf) kann man vielleicht darüber streiten.
Ich archiviere in der Regel auch nur die interessanten 'Filme' einer Serie, die anderen lasse ich weg. Auf die Gefahr hin, gesteinigt zu werden: die damalige ARD/ZDF-Praxis, nur die 'besten' Folgen zu senden, find' ich nichtmal so übel ...
Ich würde - im Gegensatz zur Tagesschau und zu Quizsendungen - sogar Sendungen wie 'Frauentausch' oder 'Restaurant-Tester' als Filme bezeichnen, leider, denn daran ist alles inszeniert und es gibt eine Dramaturgie, wenn auch auf erbarmungswürdigem Niveau.
@Stefan: Nach dem Aufzeichnungsmaterial zu gehen ist jawohl ein Witz! Ich kann eine inszenierte Spielhandlung (Danke kogenta, den Begriff habe ich gesucht) sowohl auf 35mm-Film als auch auf Video als auch auf Magnetband aufzeichnen. Das ist doch vollkommen Wurst und hat mit meiner Argumentation nichts zu tun. Genausowenig ist es unumgänglich keine Spielhandlungen nur auf Magnetband aufzuzeichnen. Ob mir eine Spielhandlung jetzt auf Film, Video, MAZ, VHS, Laser-Disc, DVD, Blu-Ray oder was weiß ich vorliegt, ist jawohl egal, dadruch ändert sichd er Inhalt ja nicht. Des weiteren würde ich bezweifeln, dass dem zuschauer bewusst ist, ob das, was gerade sieht auf Film oder Video aufgenommen wurde, geschweige denn, dass es ihn interessiert. Mir geht es darum aufzuzeigen, dass es die Möglichkeit gibt bewegte Bilder aufzunehmen. Wenn man bewegte Bilder aufgenommen hat, hat man zunächst mal - völlig unabhängig des Inhalts - einen "Film" oder von mir aus ein "Video". Dann gibt es inhaltlich verschiedene Untergattungen, z.B. inszenierte Spielhandlungen und nicht inszenierte Spielhandlungen. Die inszenierten Spielhandlungen lassen sich wieder unterteilen in Film und Serie. Und auch diese Begriffe lassen sich unterteilen in Kinofilm und Fernsehfilm, sowie wöchtenltiche und tägliche Serie (Soap). Und hier ist es eben ein Unterschied ob ich einen Film oder eine Serie schaue. Es spielt dabei überhaupt keine Rolle, wie diese technisch zustande kamen.
Vielleicht hätte ich schon vorher den Begriff "Video" verwenden sollen, aber für viele Leute, die ich kenne sind die Begriffe "Film" und "Video" oder "Videoaufzeichnung" für die Beschreibung des Phänomens bewegter Bilder synonym.
@Stahlnetz: Schön, wenn das so war, ich kann halt immer nur nach meinen Eltern und Großeltern gehen, und da war alles, zumindest, alle inszenierten Spielhandlungen, "Filme" ("Die Filme mit der Emma Peel"). Das mit den Programmzeitschriften stimmt nicht ganz. Ich habe alte Scans zu den Perry-Mason-Folgen von Klaus bekommen, und darin wird immer der Episodentitel als Sendungstitel angegeben ist, was totaler Unsinn ist; man stelle sich vor, das würde heute noch praktiziert, kein Mensch wüsste, was er schauen möchte. Darunter steht dann immer "Ein Film der Perry-Mason-Serie". Immerhin taucht der Begriff "Serie" auf, aber "Filmserien" bzw. besser "Filmreihen" gab es auch früher schon.
In Antwort auf:Und entsinne Dich einmal der späten 80er Jahre / frühen 90er Jahre, da ließ die ARD sogar extra - um Ansagen einzusparen - vor jede Folge auch noch ihren obligatorischen "Serie"-Jingle abspielen.
Ich wünschte, ich könnte es In dem Fall muss ich dir dann wohl recht geben, dass wusste ich nicht.
@kogenta: Das etliche Doku-Soaps auch inszeniert sind ist mir klar, sie wollen aber nicht den Eindruck erwecken, als wären sie das/sind nicht dafür gedacht, also habe ich sie mal außen vor gelassen um das ganze nicht unnötig komplizierter zu machen. Und gesteinigt wirst du von mir auch noch 1. Kaum jemand wird tatsächlich von ganz vielen Serien ausnahmslos alle Folgen gesehen haben, sondern immer nur einen gewissen Prozentsatz. Du siehst also automatisch, wenn du nicht mit Gewalt versuchst keine Folge zu verpassen, immer nur ein "Best-Of". Und je kleiner die Anzahl an Folgen, die überhaupt gezeigt werden, desto weniger die Folgen, die du auch gesehen hast. Vielleicht behauptest du jetzt, dass du sie im Gegenteil dann eher alle zu Gesicht bekommst, halte ich aber für unwahrscheinlich, wenn du dich nicht ausdrüchlich darum bemühst. Ich habe z.B. immer nocht nicht alle 25 Folgen "Ein Herz und eine Seele" gesehen. 2. Wer sagt denn, dass die ARD/ZDF-Redakteure wirklich die "besten" Folgen rausgesucht haben? Welche Folgen einem besonders gefallen entscheidet man jawohl noch selbst und nicht der Herr Herres oder der Herr Bellut.
Zitat von IschDes weiteren würde ich bezweifeln, dass dem zuschauer bewusst ist, ob das, was gerade sieht auf Film oder Video aufgenommen wurde, geschweige denn, dass es ihn interessiert.
Bezweifeln kannst Du's gern, aber es gab genug Zuschauer, die sich seinerzeit bei den berliner Tatorten mit Glatzeder über die seltsame Optik aufgeregt haben, die nicht den üblichen Tatorten entsprach - die berliner Produktionen wurden auf Video aufgezeichnet und nicht auf Film gedreht wie sonst beim Tatort üblich. Ergo: Die Zuschauer haben es gesehen und es hat sie interessiert.
Zitat von Ischeine inszenierte Spielhandlung (Danke kogenta, den Begriff habe ich gesucht)
Nur der Korrektheit halber - den Begriff habe ich ins Spiel gebracht.
Zitat von Stefan der DEFA-FanTechnisch gesehen sind Spielhandlungen, die auf 35-mm- oder 16-mm-Streifen gedreht wurden, Filme
Zitat von Isch@Stefan: Nach dem Aufzeichnungsmaterial zu gehen ist jawohl ein Witz!
Damit habe ich mich nur auf eine eindeutig falsche Aussage von Dir bezogen!
Zitat von IschRein technisch gesehen sind natürlich alle bewegten Bilder Filme.
Auf die Dramaturgie bezogen hätte das vielleicht Sinn gemacht, "rein technisch" jedoch ist es eindeutig falsch.
Zitat von IschVielleicht hätte ich schon vorher den Begriff "Video" verwenden sollen, aber für viele Leute, die ich kenne sind die Begriffe "Film" und "Video" oder "Videoaufzeichnung" für die Beschreibung des Phänomens bewegter Bilder synonym.
Zitat von kogentaAuf die Gefahr hin, gesteinigt zu werden: die damalige ARD/ZDF-Praxis, nur die 'besten' Folgen zu senden, find' ich nichtmal so übel ...
Keine Sorge, kogenta, zumindest ich würde für Deine mutige Aussage nur ganz wenige und vor allem auch nur gaaanz kleine Steine werfen . Bei durchaus nicht wenigen Serien stimme ich Dir sogar zu, denn die Privatsender haben in späteren Jahren so manche beliebte Reihe von einst nahezu deklassiert, indem sie davon auch noch die "Schrott-Folgen" ausstrahlten, welche ARD und ZDF ganz bewußt qualitativ aussortierten.
Der Haken an der Sache ist eben nur der, daß die Geschmäcker bekanntlich nun mal sehr unterschiedlich sind und der mündige Zuschauer solche Entscheidungen doch besser selbst treffen sollte, welche Folgen einer Serie er für "gut" und welche für "schlecht" befindet. Solange der eigene Geschmack mit denen jener von den Sendern beauftragten "Vorkoster" konform geht, ist ja alles in trockenen Tüchern, aber oft genug ist er das eben nicht.
Auf der anderen Seite - und auch das muß man in diesem Zusammenhang ganz klar sehen - unterlagen alle Fernsehserien schon immer dem Quotendruck, in Deutschland kaum minder wie in den USA selbst. Wenn bei ARD und ZDF in den 60er Jahren Sendungen unter 60 oder sogar 70 Prozent Sehbeteiligung fielen, dann wurden sie meist schon abgesetzt wegen mangelndem Zuschauerinteresse!!! Insofern ist es unter Berücksichtigung des damaligen Zeitgeistes völlig legitim, wenn sich die Programmverantwortlichen - die ja auch nur ein begrenztes Budget zum Einkauf ausländischer Serien hatten - nur diejenigen Episoden rauspickten, welche die erwarteten Kriterien nach Meinung der Sender auch erfüllten.
Aus damaliger Sicht haben ARD und ZDF mit ihren häufig gescholtenen "Sünden" also tatsächlich nur konsequent gehandelt... auch wenn wir darüber heutzutage noch so sehr schäumen vor Ärger und Wut. Ich will hier auch gar nicht leichtfertig eine General-Amnestie erteilen für alle Verfehlungen jener TV-Ära, doch die Fairness gebietet einen sehr genauen Blick auf die damaligen Umstände, bevor man voreilig den ersten Stein wirft... In späteren Jahren ist man immer "klüger", deshalb hänge ich mal an diesen Post ausnahmsweise meine Signatur aus einem anderen Forum, denn sie paßt zu diesem Thema wie die Faust auf`s Auge
Gruß Stahlnetz
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts
Zu oft waren die Entscheidungen nicht von der Qualität beeinflusst, sondern von der politischen (oder anderweitigen) Brisanz einer ausgesonderten Folge - ein beträchtlicher Teil der besten "Star Trek"-Folgen fiel unter den Tisch, weil sie nicht zum Etikett Kindersendung passten, auch bei "Mit Schirm, Charme und Melone" mussten wir lange auf exzellente Folgen verzichten (und wurden statt dessen mit dem katastrophalen Schrott "Mutters Erzählungen" beglückt). Daher bin ich sehr froh, dass viele Serien noch in den 80ern/90ern ergänzt wurden, wenn auch viel zu selten noch mit den ursprünglichen Synchronstimmen.
Diesen ganzen Blödsinn hätten wir alle nicht gehabt, wenn wir von Anfang an nur Privatfernsehen gehabt hätten. Und bevor ihr jetzt zu schreien anfangt: Stellt euch mal vor das wäre so und ihr hättet öffentlic-rechtliches Fernsehen nie gekannt, dann würdet ihr es jetzt auch nicht vermissen. Und die ganze unsinnige Debatte von wegen "Auftrag" und Co. würde unter den Tisch fallen.
Zitat von Stefan der DEFA-FanZu oft waren die Entscheidungen nicht von der Qualität beeinflusst, sondern von der politischen (oder anderweitigen) Brisanz einer ausgesonderten Folge...
Klar, Stefan, den Begriff Qualität hatte ich in diesem Kontext natürlich nur als Oberbegriff für all jene Kriterien gewählt, wie sie ARD und ZDF durch ihre öffentlich rechtlichen Verträge glaubten vorgeben und erfüllen zu müssen. Was von diesem roten Leitfaden auch nur im entferntesten abwich, sei es inhaltlich thematisch, politisch oder einfach auch nur als markante Divergenz zum damaligen Zeitgeist, das wurde rigeros selektiert. Darunter fielen zwangsläufig auch viele Episoden einer Serie, welche die breite Masse der Zuschauer dennoch gerne gesehen hätte - wenn man sie denn angeboten hätte. Das gleiche gilt für ganze Serien, die von ARD und ZDF damals gleich völlig verschmäht wurden und die später auch von den Privatsendern nicht mehr nachgereicht wurden, wie z.B. die großartige Westernserie "Broken Arrow" (USA 1956-58) mit John Lupton und Michael Ansara in den Hauptrollen. Andere Serien wie z.B. "CHiPs" oder "Cagney & Lacey" überließ man einfach den Privaten, obwohl gerade diese beiden Reihen eigentlich genau das boten, was die öffentlich rechtlichen Sender stets vorgaben zu suchen bei ausländischen Produktionen: Nähe zur Realität und möglichst frei von Gewalt.
Doch so sehr wir heutzutage darüber auch lamentieren mögen, ändern können wir es nachträglich eh nicht mehr, folgedessen müssen wir uns notgedrungen mit den vollendeten Tatsachen arrangieren. Dennoch sehr interessant, hier einmal die unterschiedlichen Meinungen zu lesen, die letztlich gerade in Hinsicht auf die jeweiligen Generationen doch sehr aufschlußreich sind... für mich zumindest
Zitat von IschDiesen ganzen Blödsinn hätten wir alle nicht gehabt, wenn wir von Anfang an nur Privatfernsehen gehabt hätten.
Diese "These" solltest Du wirklich erst einmal fundiert durchdenken, bevor Du sie leichtfertig aufstellst, Isch. Mit Schnellschüssen aus der Hüfte, wo lediglich der persönliche Wunsch Vater des Gedanken ist, kommt man da aber nicht wirklich weit, denn das Thema ist einfach zu komplex. Vor allem müßtest Du Dich dafür zunächst einmal sehr intensiv mit der allgemeinen und insbesondere mit der heimischen Geschichte befassen. Dann merkst Du schon mal recht schnell, weshalb privates Fernsehen in Deutschland so spät kam. Und dann vergleiche mal die Historie des Commercial TV in den USA mit dem, was wir hierzulande "Privatfernsehen" nennen: Unterschiedlicher könnten die beiden Paar Schuhe gar nicht ausfallen. Und wenn Du diese "Schularbeiten" alle sorgfältig gemacht und auch ein paar Nächte darüber geschlafen hast, dann sprechen wir noch mal darüber, okay?!
Um Gottes willen! Bloß nicht! Ich weiß nicht, ob ich mich an die ganzen unterbrechenden Werbeblöcke und die fehlenden Abspänne gewöhnt und Fernsehen ohne das nicht wirklich vermisst hätte, zumindest hätten das mit der Werbung wohl einige von hier nicht einfach fröhlich-frisch ohne Ärger und Folgen durchgehalten, denn schließlich wären wir dann wohl schon viel früher auf dem heutigen Stand!
Na ja, bei "Mit Schirm, Charme und Melone" gab man sich ja Mühe und es wurden uns ja im Vergleich zu vielen anderen Serien vom ZDF noch die meisten, sehr gute und von den besten Emma Peel-Folgen gezeigt und nicht vorenthalten; ein paar sogar auf Super 8 veröffentlicht, wenngleich die eine Episode "Mutters Erzählungen" (zudem von den Tara King-Teilen) natürlich wirklich nicht so besonders war!
Aber mich hätten als Zuschauer damals wohl auch noch gerne zumindest die Folgen "Das Mörderinstitut", "Mörderischer Löwenzahn", "Der geflügelte Rächer", "Der wahrgewordene Alptraum" und vielleicht noch "Der todbringende Anzug" interessiert!
Normalerweise sortierte man aber auch aus Programmzeitgründen die persönlichen sauberen Highlight-Folgen aus, welche dann leider auf einen sehr geringen Nenner kamen.
In Antwort auf:... die Privatsender haben in späteren Jahren so manche beliebte Reihe von einst nahezu deklassiert, indem sie davon auch noch die "Schrott-Folgen" ausstrahlten, welche ARD und ZDF ganz bewußt qualitativ aussortierten.
Ganz genauso ist das!
Ich stelle mir vor, wie hochbezahlte ARD/ZDF-Experten 30 Folgen einer Serie sichten und dann ausführlich darüber diskutieren, welche 13 Folgen man synchronisieren lassen will. Soviel Kompetenz (ist ja nicht nur Geschmacksache) hatten die damals, daß man Summa Summarum mit der Auswahl einverstanden sein konnte. Ein paar Einzelfälle, wo man daneben griff, gibt's natürlich, ist ja klar.
Und jetzt stelle ich mir vor, wie noch höher bezahlte Privat-TV-Yuppies gezwungen sind, die 'Katze im Sack' einzukaufen und die komplette Serie zu senden (möglichst zur Unzeit am falschen Sendeplatz), weil sie mangels Sachverstand überhaupt nicht in der Lage sind, eine Auswahl zu treffen.
Unabhängig vom Resultat ist mir die erstere Methode deutlich sympathischer!
In Antwort auf:... die Privatsender haben in späteren Jahren so manche beliebte Reihe von einst nahezu deklassiert, indem sie davon auch noch die "Schrott-Folgen" ausstrahlten, welche ARD und ZDF ganz bewußt qualitativ aussortierten.
Ganz genauso ist das! Ich stelle mir vor, wie hochbezahlte ARD/ZDF-Experten 30 Folgen einer Serie sichten und dann ausführlich darüber diskutieren, welche 13 Folgen man synchronisieren lassen will. Soviel Kompetenz (ist ja nicht nur Geschmacksache) hatten die damals, daß man Summa Summarum mit der Auswahl einverstanden sein konnte. Ein paar Einzelfälle, wo man daneben griff, gibt's natürlich, ist ja klar. Und jetzt stelle ich mir vor, wie noch höher bezahlte Privat-TV-Yuppies gezwungen sind, die 'Katze im Sack' einzukaufen und die komplette Serie zu senden (möglichst zur Unzeit am falschen Sendeplatz), weil sie mangels Sachverstand überhaupt nicht in der Lage sind, eine Auswahl zu treffen. Unabhängig vom Resultat ist mir die erstere Methode deutlich sympathischer! Gruß, kogenta
So ein Unsinn! ARD und ZDF haben nie die besten Folgen ausgewählt, sondern versucht, eine mehr oder weniger repräsentative Auswahl zu zeigen. Man hat also ganz bewusst auf die Höhepunkte einer Serie verzichtet, weil man für eventuelle spätere Ausstrahlungen noch ein As im Ärmel haben wollte. So kam es, dass bei RAUMSCHIFF ENTERPRISE die zweifellos besten Folgen der Serie - der Zweiteiler TALOS IV-TABU und die Zeitreiseepisode GRIFF IN DIE GESCHICHTE - nie im ZDF zu sehen waren, sondern erst 1987/88 ihre deutschsprachige TV-Premiere auf Sat.1 erlebten. (In den 70ern konnte man die beiden Folgen als Fotoroman im GONG lesen.)
Was die angebliche Kompetenz öffentlich-rechtlicher Redakteure angeht - die kann man ebenfalls mit der Lupe suchen. Auch hier dient RAUMSCHIFF ENTERPRISE wieder einmal als Musterbeispiel. In KENNEN SIE TRIBBLES? wurde der Friedensvertrag von Organia erwähnt, die Folge KAMPF UM ORGANIA, in der dieser Vertrag zustande kommen sollte, wurde über ein Jahr später ausgestrahlt. In STEIN UND STAUB wurde eine undurdringliche Raumbarriere erwähnt, und Kirk erinnert sich ebenfalls daran, weil er schon da war. Über ein Jahr später konnten deutsche Zuschauer sich davon erst überzeugen in der Folge DIE SPITZE DES EISBERGES. Ebenfalls in STEIN UND STAUB erinnern sich Kirk und Spock an einen Trick, mit dem die Wachen auf Eminiar 7 überlistet wurden, doch der deutsche Zuschauer muss bis zur Ausstrahlung auf Sat.1 warten, um diese Erinnerung teilen zu können, die auf der Folge KRIEG DER COMPUTER basiert. Man hat also die Folgen in der Reihenfolge willkürlich durcheinander geworfen und Bezüge innerhalb der Serie mutwillig zerstört.
Und wer sagt eigentlich, welche Folgen die besten sind? Ihr beiden tut ja gerade so, als hätten wir früher ausschließlich das Beste vom Besten bekommen, während die Privaten nur noch die miserabelsten Folgen zeigen konnten, weil ARD und ZDF ja schon den Rahm abgeschöpft hätten. Doch das ist nur durch die rosarote Nostalgiebrille betrachtet. Bei BONANZA hat die ARD von 1962 - 1965 gerade einmal 13 (in Worten: dreizehn!!!) Folgen gezeigt. Erst 1967 hat das ZDF - sehr zum Leidwesen der ARD - die Serie in wöchentlichem Abstand ausgestrahlt und es auf 104 Folgen gebracht, was von 1973 - 1977 auf insgesamt 234 Folgen erweitert wurde. Wenn nur das Beste vom Besten gezeigt worden wäre, hätte doch schon das ZDF nur noch Schrott zeigen können, da nach eurer Ansicht ja der Sender, der eine Serie zuerst zeigt, die beste Auswahl trifft. Interessanterweise wurden von diesen angeblich besten 13 Folgen im ZDF zunächst nur zwei, später nochmals weitere sechs Folgen in neuer Bearbeitung übernommen. Fünf der ARD-Folgen blieben jedoch drei Jahrzehnte in Deutschland ungesendet, weil sie der ARD zwar gut genug erschienen, dem ZDF jedoch nicht.
Bei MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE hat das ZDF am Ende sogar mit MUTTERS ERZÄHLUNGEN eine der schlechtesten Folgen der gesamten Serie ausgestrahlt? Wieso? Es hätte unter den TARA KING-Folgen zahlreiche hervorragende Episoden wie WILLKOMMEN IM SHAKESPEARE'S INN oder KOFFER, KOFFER, DU MUSST WANDERN gegeben, um nur zwei davon zu nennen, aber die Mainzer haben ausgerechnet MUTTERS ERZÄHLUNGEN ausgewählt? Die Insidergags gingen dabei auch noch verloren, weil die Erzählungen stets mit Ausschnitten alter Folgen garniert waren, die jedoch teilweise gar nicht im ZDF zu sehen waren! Auch hat man es versäumt, am Schluss die Abspannmusik anzupassen (die Titelmelodie wird in dieser Folge auf dem Klavier gespielt - in der deutschen Fassung gibt es jedoch den ZDF-Einheitsabspann!), und der Folgentitel wurde auch sehr schlecht gewählt (der Originaltitel ist eine Anspielung auf den Spielfilm ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN). Meine Erklärung für diesen ganzen Blödsinn - das ZDF wollte die Serie ein für allemal loswerden, und das geht natürlich am besten mit einer schlechten Folge, die man noch schlechter macht. Danach hatten die Zuschauer keine große Lust mehr auf diese Serie - Mission erfüllt!
Ich bin jedenfalls heilfroh, dass die Privaten zumindest teilweise die Unzulänglichkeiten der Öffentlich-Rechtlichen ausgebügelt haben und wir nun eine deutlich größere und weitaus bessere Auswahl haben als in der guten, alten Zeit, die in Wahrheit nicht einmal ansatzweise so gut war wie man es durch die nostalgische Brille betrachtet. Ich habe mich beispielsweise über die teilweise höchst idiotisch geschaltete Unterbrecherwerbung bei Sat.1 geärgert und mir gedacht, dass es so etwas im ZDF nicht gab. Aber dann fiel mir wieder ein, dass gerade auf dilletantische Art und Weise unterbrochene Serienfolge zu ZDF-Zeiten noch gar nicht in deutscher Sprache existierte, weil die Mainzelmänner sie nicht wollten, und so nach und nach wurden mir ARD und ZDF immer unsympathischer (dort gab es nicht nur die mehrfache Unterbrecherwerbung nicht - dort gab es gleich die ganze Folge nicht).
Ist eigentlich bekannt, ob die damaligen Redakteure die Folgen wirklich angesehen haben oder mehr aufgrund von Inhaltsbeschreibungen und Treatments auswählten?
Obwohl man damals sicherlich mehr Zeit zur Verfügung hatte, kann ich kaum glauben, dass sämtliche Serien von A bis Z gesichtet wurden? Gibt es eigentlich irgendwo ausführliche Quellen, d.h. Interviews mit Redakteuren der Zeit?
Zitat von Stahlnetz Diese "These" solltest Du wirklich erst einmal fundiert durchdenken, bevor Du sie leichtfertig aufstellst, Isch. Mit Schnellschüssen aus der Hüfte, wo lediglich der persönliche Wunsch Vater des Gedanken ist, kommt man da aber nicht wirklich weit, denn das Thema ist einfach zu komplex. Vor allem müßtest Du Dich dafür zunächst einmal sehr intensiv mit der allgemeinen und insbesondere mit der heimischen Geschichte befassen. Dann merkst Du schon mal recht schnell, weshalb privates Fernsehen in Deutschland so spät kam. Und dann vergleiche mal die Historie des Commercial TV in den USA mit dem, was wir hierzulande "Privatfernsehen" nennen: Unterschiedlicher könnten die beiden Paar Schuhe gar nicht ausfallen. Und wenn Du diese "Schularbeiten" alle sorgfältig gemacht und auch ein paar Nächte darüber geschlafen hast, dann sprechen wir noch mal darüber, okay?!
Du scheinst die Weisheit hier ja gepachtet zu haben. Also kläre doch erstmal auf, bevor du mich unverschämt angrinst. Mit dem Wort "komplex" lässt sich bekanntlich jedes Thema zunichte machen. Ich sehe jedenfalls überhaupt keinen Grund, wieso es notwendig war und ist jede Sendung erst von 30 Redakteuren "abnicken" zu lassen, bis sie ausgestrahlt werden darf.
@Norbert: Schön, das mal jemand die "nostalgische Brille" ablegt. "Früher" war bekanntlich nicht "alles besser". Und ich schaue mir lieber eine Sendung mit 10x Werbeunterbrechung an, als gekürzt und/oder entfremdet, denn das ist das Schlimmste, was man dem Regisseur/Künstler und Zuschauer antun kann. Daher ein Hoch auf sämtliche Neu-Synchros. Und wie gesagt, hätte es bei uns werbefreies Fernsehen nie gegeben, würde es auch niemand vermissen!