Zitat von Edigrieg im Beitrag #60Das ist eben der Unterschied zwischen "Sprecher" und "Schauspieler". Ich verfolge Erik jetzt schon seit Anfang seiner Karriere und er ist quasi schon Teil meines tägliche Konsumlebens. Seine sonore, charmante Stimme hat ihn letztenendes auch dazu verholfen, in einer Community, in der er selbst eigentlich schon "zu alt" ist, zu einem der Größten zu werden. Aber wenn man ihn "live" vor der Kamera sieht, dann merkt man schnell, dass es eben nur der Typ von Nebenan ist, der gut quasseln kann. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
Deshalb fände ich ihn etwa im Hörbuchbereich deutlich besser aufgehoben. Könnte mir vorstellen das ihm das eher liegen würde. Als Synchronsprecher merkt man wie ich finde schon, dass er schauspielerisch limitiert ist. Hauptrollen könnte er so im Synchron nicht tragen.
Hörbuch lesen mit mäßígem schauspielerischem Talent??? Also bitte, du scheinst etwas seltsame Vorstellungen davon zu haben, wie schwer es ist, ganze Romane einzulesen. Das ist nicht Pflicht, sondern Kür für Schauspieler, da sie die komplette Last des Textes auf ihren Schultern tragen. Wenn sich schon im Synchron unter straffer Regie und mit Bildvorgaben die Limits zeigen, wie ist es dann, wenn man außer dem Text keine Orientierung mehr hat und ihn stundenlang auf vollster Konzentration umsetzen muss.
Wenn ich auf der Straße einer 70-Jährigen ins Gesicht boxe, hab ich auch "voll reingehauen". Ist das positiv? Für mich ragte er raus wie ein rostiger Nagel.
Allerdings schulde ich ihm noch ein "H". Also: Gronkh. So viel Zeit muss sein.
Ich würde auch zustimmen, dass "Gronkh" durchaus sprecherisches Talent besitzt - er wird eben nur leider oft auf Rollen besetzt, zu denen seine Stimme nicht wirklich passt, wie eben z.B. der bereits genannte Joker. LEtztens hab ich ihn in einer NEbenrolle in einem der "Mara und der Feuerbringer"-Hörspiele gehört und fand ihn da gar nicht mal schlecht...
Der genannte AlexiBexi hat zumindest in einer Fanhörspiel-VErtonung des 2019er Ghostbusters-Films (als Antagonist) mitgewirkt und machte seine SAche da auch ganz gut. Sagt aber natürlich nicht unbedingt was über Synchrontalent aus.
Ansonsten hätte ich jetzt auf die Titelfrage auch Wolfgang Völz als erstes im Kopf gehabt. Den kennt nun wirklich auch fast jeder, sowohl vom Gesicht als auch der Stimme her, und ich kenne mehrere Leute, die absolut nichts mit Synchron etc. am Hut haben, die ihn bei verschiedenen Gelegenheiten anhand seiner Stime namentlich identifiziert haben.
Wenn schon ernsthaft von Gronkh als prominentem Synchronsprecher die Rede ist, lautet die Antwort m.E. auch aus demografischen Gründen offensichtlich:
Thomas Gottschalk.
Ist über die Generationen breitest bekannt, durch seine "Alter, weißer Mann"-Abschiedsrede sogar bei den woken Zoomern. (Bei den Alphas wäre ich mir nicht mehr so sicher, die wirken zu cool für all das.) Und hatte erst letztes Jahr wieder eine Rolle.
Dahinter mit deutlichem Abstand - und mit zunehmender Seriosität:
Oliver Kalkofe
Anke Engelke
Ursprünglich zielte der Thread aber vermutlich auf die Frage ab, wer unter den (mehr oder weniger regelmäßig aktiven) Profisprechern der prominenteste ist.
...Also, wenn es nur nach der Prominenz geht, würde ich ja sagen Michael Schumacher in Cars. Gegen Schumi sind sowohl Gronkh als auch Gottschalk (weltweit betrachtet) deutlich auf die Plätze verwiesen.
Eine gewisse Regelmäßigkeit sollte schon vorhanden sein, sowie in der Rolle(ngestaltung) eine gewisse Abstraktion vom Promistatus. Sonst hat das keinen Sinn.
(Und "verfügbar" oder wenigstens präsent sollten sie auch sein angesichts des Präsens im Threadtitel.)
PS: Ich ging jetzt tatsächlich einschränkend von Prominenz im deutschsprachigen Bereich aus, also nur dort, wo die deutsche Synchronisation eine wirkmächtige Rolle spielt.
Naja, Leute wie Schumacher und co. würde ich insofern nicht zählen, als dass die ja nicht durch ihre Stimme bekannt sind bzw. nicht anhand dieser zugeordnet werden können, wenn mans nicht weiß (zumindest habe ich das so verstanden). Da kämen die von Toby genannten schon deutlich eher in Frage. (Oh und um die FRage zu beantworten: Ich bin Gen Z (wenn ich auch nicht wirklich irgendwas mit diesem Woken kram anfangen kann) und mir ist der Name zumindest vage/grundlegend noch ein Begriff, wenn ich auch die besagte Rede nicht kenne.)
Zitat von VanToby im Beitrag #69Eine gewisse Regelmäßigkeit sollte schon vorhanden sein, sowie in der Rolle(ngestaltung) eine gewisse Abstraktion vom Promistatus. Sonst hat das keinen Sinn.
Man sollte da wirklich zwischen "prominentem Synchronsprecher" und Promibesetzung unterscheiden. Da schließe ich mich auch Vantobys Kriterien an. Sonst artet es noch aus.
Zitat Außerhalb dieses Themas hier habe ich noch nie etwas von diesem angeblich so prominenten Gronkh gehört
Ging mir auch so. Habe den Namen hier zum ersten Mal gelesen. So viele Synchro-Einsätze sind auch gar nicht in der SK vermerkt. Ich kenne von denen nur den "Planet der Affen"-Film.
Thomas Gottschalk war zur Synchro von "Kuck mal, wer da spricht" auf seinem absoluten Popularitätshoch. Das war zu der Zeit als Wetten Dass 20 Millionen Zuschauer hatte! Bezweifle, dass wir da einen hatten, der über die Jahre in Synchron aktiv war. M'Barek hat vielleicht noch ähnliches erreicht mit seinen Synchros für Hotel Transsilvanien, Monster Uni und Paddington. Anke Engelke ist dank Marge aber vermutlich die bekannteste wirklich aktive Synchronsprecherin, aber hier bezweifle ich stark, dass vielen Menschen bekannt ist, dass sie Marge spricht. Kalkofe ist zwar bekannter als andere Sprecher, aber auch eher in ausgewählten Spezialisten-Kreisen.
Gronkh hat eine echt tolle Erzählerstimme, deswegen sind seine Let's Plays ja auch so beliebt. Als Synchronsprecher funktioniert er aber nicht, da bräuchte er weit mehr Training. Finde seinen Joker noch schlechter als den Lego Batman Film selber. Aber immerhin kann man die Entscheidung vom PR Team für Gronkh verstehen. In den USA wurde der Joker von Zach Galifianakis synchronisiert und wenn man als total synchronfremder (und vielleicht auch Deutsch) Entscheider nun Gronkh sieht, sehe ich da genug Ähnlichkeiten zwischen den beiden.
Mit Engelke hat man aber ganz schön die Werbetrommel gerührt, xergan. Die war zu der Zeit auch in einigen Talkrunden und Shows zu Gast, wo erwähnt wurde, dass sie die neue Stimme von Marge sei. Ich denke, vielen Leuten wird dies klar sein. Zumindest Leuten, wie sie und z. B. Bastian Pastewka kann man ein gewisses schauspielerisches Talent zusprechen, weshalb sie im Synchron auch funktionieren.
Du meinst, man hat sich für Gronkh entschieden, weil der, wie Zach Galifianakis ein stämmiger Mann mit Bart ist? Das wäre eine interessante Idee gewesen. Typbesetzungen funktionieren sonst eigentlich, indem Charaktersprecher bei bestimmten Rollen von Schauspielern besetzt werden oder Sprecher gebucht werden, die eine optische Ähnlichkeit zur zu sprechenden Rolle haben.