Also das mit der Prominenz bringt mich auf eine Idee!
Wer ist denn wohl der prominenteste Synchronsprecher? Man müßte hier wohl korrekterweise nach Generationen differenzieren, aber das übergehe ich einfach mal.
Ich habe zwei Favoriten:
- Harald Juhnke dürfte der prominenteste sein, nur dass viele ihn nicht als Synchronsprecher kennen und nicht sehr viele ihn als Sprecher erkennen würden.
- Georg Thomalla dagegen ist in beiden Metiers sehr bekannt und wurde in Interviews ja auch immer darauf angesprochen.
Wer bietet mehr?
Grüße, Fehmi
„Ellie füllt hier unten ihre Wasserflache auf, Eddie geht oben pinkeln – das ist der Kreislauf des Lebens!“ (Thomas Karallus in KING OF QUEENS)
Ganz klar CHRISTIAN BRÜCKNER. Den kennen wirklich viele "Normalsterbliche", die sich nicht fürs Synchron interessieren, oder auch Drehbuchautoren, Producer etc. - er ist wirklich sehr bekannt, was nicht zuletzt daran liegt, dass auch bei fast allen (wenigen) Beiträgen, Sendungen, oder so, zum Thema Synchron, immer er genannt und heranzitiert wird.
>„Ellie füllt hier unten ihre Wasserflache auf, Eddie geht oben pinkeln – das ist der Kreislauf des Lebens!“ >(Thomas Karallus in KING OF QUEENS)
*lol* Ja, eine der besten Folgen - die mit der "Uschi"!
Peer Augustinski ist auch so ein Fall. Jeder weiß eigentlich, daß er Robin Williams synchronisiert (in einer Harald-Schmidt-Show [als es sie noch gab *schnüff*] hat er sich auchmal dazu geäußert und "Goooooooooooooood Moooooooooooorning, Vietnaaaaaaaaam!" gerufen).
Mittlerweile ist vielen auch bei Manfred Lehmann bekannt, daß er Bruce Willis spricht, wobei da sein Gesicht wohl noch bekannter ist, als der Name (Sat-1-Trailer für "Der Eisbär": "...und die Stimme von Bruce Willis in...").
Ronald Nitschke dürfte durch einen ziemlich nervigen Werbespot inzwischen zumindest vom Aussehen bekannt sein.
Also, wenn ich deine Definition von 'Prominenz' (aus dem vorigen Thread) zugrunde lege, dann würde ich Brückner nicht als prominent bezeichnen, da bei ihm eher der gegenteilige Effekt zutrifft, dass sein Superstarstatus als Synchronsprecher ihn AUCH ausserhalb der Synchronbranche bekannt gemacht hat.
Aber der Bekanntheitsgrad von Juhnke (ich kann mich an eine Emnid-Umfrage erinnern, wo ein Wert von knappen 90% herauskam) ist doch wesentlich höher!
Grüße, Fehmi
"Wenn Sie es mit Hunden tun können, können Sie es doch auch mit Menschen!" (Thomas Karallus in KING OF QUEENS)
Ich würde sagen Manfred Lehmann dürfte auch recht bekannt sein. Ich habe schon einige Leute gefragt und ihnen ein Bild gezeigt, da sagten sie mir, ja sie würden ihn aus dem Fernsehen kennen. (Das war vor der Praktiker-Werbung)
Ronald Nitschke kennt mittlerweile auch jeder, dank MediaMarkt. Aber das ist eher eine zweifelhafte Prominenz.
Unter jüngeren Menschen zählt sicher Christian Tramitz zu den bekannteren Sprechern. Kennen tut ihn fast jeder, dass er Synchron macht, weiß auch jeder. Nur, dass er es vor der Comedy auch schon gemacht hat, wissen die Wenigsten.
"Unter jüngeren Menschen zählt sicher Christian Tramitz zu den bekannteren Sprechern. Kennen tut ihn fast jeder, dass er Synchron macht, weiß auch jeder. Nur, dass er es vor der Comedy auch schon gemacht hat, wissen die Wenigsten"
--> Auch bei Elisabeth Volkmann dürfte der Generationseffekt sehr groß sein; ich kann mir kaum vorstellen, dass jüngere Simpsons-Zuschauer sie kennen. Meine Schwester z.B. hat ihren Namen noch nie gehört, aber wenn ich sie während einer Interviewsendung frage, ob sie die Stimme erkennt, kann sie es richtig zuordnen!
Sehr bekannter Schauspieler, von dem eigentlich, nicht zuletzt aufgrund seiner sehr markanten Stimme, jeder weiß, daß er der deutsche Sprecher von Walter Matthau und Peter Ustinov ist.
Die Frage nach dem "prominentesten Synchronsprecher" hätte ich ebenfalls mit "Christian Brückner" beantwortet. Was es zu diesem in jenem Zusammenhang zu sagen gibt, wurde in den übrigen Mails bereits gesagt. Da aber auch ein paar andere mehr oder weniger prominente bzw. bekannte Synchronsprecher genannt wurden, möchte ich an dieser Stelle auch noch einige aufführen, von denen ich meiner Erfahrung nach behaupten kann, dass sie oder ihre Stimmen nicht nur "Insidern" bekannt sind/waren:
Arnold Marquis: Zwar dürfte vor allem seine Stimme bekannt gewesen sein, aber wer ihn als Schauspieler sah und noch nicht kannte, erkannte ihn, wenn er den Mund aufmachte ... Außerdem dürften "ältere Semester" auch noch sein "Sprechlied" "Ein Mann wie ein Baum" kennen (über John Wayne). Einer der vielleicht wenigen Fälle, wo man tatsächlich den Schauspieler UND seinen Namen UND seine Stimme kannte und erkannte - sicherlich nicht zuletzt dank der Tatsache, dass Marquis´ Stimme wohl für fast jeden ziemlich unverkennbar und unüberhörbar war (und das umso stärker, je älter Marquis und je "wuchtiger" seine Stimme wurde) ...
Gerd Duwner: ähnlich wie bei Marquis. Es gab (und gibt?) Menschen, die wussten und/oder erkannten, dass es Duwner war, der in "Rauchende Colts", "Familie Feuerstein" und "Sesamstraße" zu hören war, auch ohne dass sie sich eingehend mit dem Thema Synchronisation oder dem Wiedererkennen von Stimmen oder gar mit den Namen außerhalb der Synchronstudios eher unbekannter Sprecher beschäftigt hätten ...
Und - Klaus Schwarzkopf: und zwar dank einer einzigen Synchronrolle: "Columbo" Peter Falk. Ein Bekannter von mir kennt/erkennt/mag nach eigener Aussage genau diesen einen Synchronsprecher (von diesem einen Schauspieler bzw. dieser einen Rolle), und ich vermute, dass es einigen anderen Leuten ähnlich geht ...
Und auch zwei noch lebende Synchronsprecher möchte ich hier nennen:
Tommi Piper samt Stimme dürfte vielen seit "Alf" bekannt sein, und vielleicht ist in diesem oder anderem Zusammenhang auch mehr als einmal erwähnt worden, dass Piper schon als Michael Landon in "Bonanza" zu hören war (wobei schon damals der Unterschied zwischen Piper und "Nachfolger" Norbert Langer kaum größer sein konnte ...).
Und schließlich und tatsächlich - Norbert Langer: Zwar dürften die wenigsten seinen Namen oder sein Gesicht kennen - aber die meisten seine Stimme, spätestens "seit" Tom Selleck. Ich nenne vier "Gewährspersonen", und es würde mich (nur ein bisschen) wundern, wenn das die vier einzigen auf der Welt wären: 1) ich selbst - meine "Liebe" zur Synchronisation bzw. zu Synchronstimmen begann so richtig mit Norbert Langer (und Randolf Kronberg - passenderweise beide in "Bonanza" zu hören). Die Stimme von Langer halte ich nach wie vor für die schönste männliche deutsche Synchronstimme (die schönste weibliche: Traudel Haas; die schönste "Älterer-Mann"-Stimme: Horst Schön [nomen est omen]; die schönste "Ältere-Frau"-Stimme: ziemlich gleichermaßen Edith Schneider und Bettina Schön). 2) ein anderer Bekannter von mir - beschäftigte sich nicht mit Synchronisation, kannte/kennt aber Langers Stimme (nicht zuletzt von den 1980er-Jahre-"Masters-of-the-Universe"-Hörspielen von "Europa") und erkennt sie wieder. 3) vor Jahren eine Kandidatin im "Großen Preis" (Moderatorin damals: Carolin Reiber) zum Thema Synchronisation - erzählte, dass ihre Leidenschaft fürs Thema mit der deutschen Stimme von "Polizeiarzt Simon Lark" begonnen hatte, also mit Norbert Langer, von dem bzw. dessen Stimme sie richtig schwärmte (die Frau scheint meinen "Synchron-Werdegang" und Geschmack zu haben ...); Überraschungsgäste in der Sendung waren Eckart Dux, Klaus Kindler - und Norbert Langer. 4) ebenfalls vor Jahren ein weiblicher Gast in "Vera am Mittag" (eine Sendung, in die ich nur wegen des Themas ["Verliebt in eine Stimme" oder sö ähnlich] reingeschaut habe - in der sich erfüllenden Hoffnung, dass etwas bzw. jemand zum Thema Synchronisation vorkommen könnte) - die "Gästin" schwärmte von der deutschen Stimme von Tom Selleck, die sie - irritierenderweise - auch schon bei anderen Schauspielern gehört habe (EDIT: Um der Frau nicht unrecht zu tun, korrigiere ich [nachdem ich mir das Ganze noch mal angehört habe und mich jetzt hoffentlich wieder "richtig" erinnere]: Sie bezog sich auf den Film "In & Out", in dem ein schnurrbartloser Mann mit der deutschen Stimme von Norbert Langer auftrat - und erst durch die Stimme, die sie sich fragen ließ, wo denn da Tom Selleck sei, habe sie diesen erkannt.); es gab dann einen Einspieler, in dem Norbert Langer sich zeigte und ein paar Worte sprach, da er aus Termingründen nicht in die Sendung kommen konnte. Der "Hammer": Sein (voller) Name wurde in der ganzen Sendung nicht genannt! Moderatorin Vera Int-Veen verriet vor dem Einspieler nur schon mal, dass der Mann zur Stimme "Norbert" heiße - der Nachname wurde aber nie erwähnt ...
Ich "schmeiße" noch Judy Winter ins Rennen. Für mich eine der Besten (klingt auch nicht so "abgenutzt" als Synchronstimme). Übrigens noch eine Info für Fans: Sie hat auch mal eine Synchronregie gemacht. Bei der Fa.Hermes. Der Film hieß "John Doe" und war ein s/w-Streifen mit Gary Cooper.
Gruß Auge "Wer, zum Teufel, ist James Brown?" (Peer Augustinski bei der Mrs.Doubtfire-Synchro)
Schade, dass dieser Thread so ganz in Vergessenheit geriet. Allerdings haben einige User/innen John Connors Intention zu diesem Thread recht negiert. Es ging ja hier um Schauspieler, die man wirklich kennt und deren Popularität keinesfalls auf ihrer Stimme beruht.
Sicher waren Arnold Marquis und G. G. Hoffmann über einen langen Zeitraum die Ersten, an die man dachte, hörte man den Begriff "Synchronsprecher". Allerdings kannten wenige ihren Namen, noch weniger das Gesicht (auch wenn etwa GGH durchaus Erfolge hatte vor der Kamera, z. Bsp. "Sonderdezernat K1"). Es waren aber ganz klar ihre Stimmen, nicht die Gesamterscheinung.
Es gab viele Schauspieler, die einen hohen Bekanntheitsgrad haben und auch im Synchronstudio standen. Die wurden an und für sich ohnehin alle genannt, bzw die Meisten.
Heinz Drache, Harald Juhnke, Carl Raddatz, O. E. Hasse, Hansjörg Felmy, Hans Nielsen, Werner Peters, etc. - Interessant aber finde ich, daß nahezu alle dieser Künstler in der Öffentlichkeit und somit auch medial, kaum einmal wirklich mit dem Thema Synchronisation in Verbindung gebracht wurden. Sicher wurde es ab und zu erwähnt, aber ich denke allein einmal an die vielen Nachrufe an Harald Juhnke: manche Zeitungen schrieben drei Seiten und erwähnten nicht einmal etwas über seine Synchronarbeiten. Das Bewusstsein hierfür ist wohl nicht dagewesen bei vielen.
Als prominentesten Synchronsprecher im deutschsprachigen Raum würde ich den bereits schon erwähnten Georg Thomalla bezeichnen. Seine Synchronarbeiten für Top-Stars wie Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers oder Bob Hope war schon frühzeitig bekannt und es gab, von Fernsehinterviews bis hin zu Beiträgen in Illustrierten, kaum etwas zu Thomalla, in dem nicht von seinen Synchronarbeiten die Rede war. Das Bewußsein, daß Thomalla die Synchronstimme von XYZ war, war doch sehr weit verbreitet. Zudem schien Thomallas Stimme auch eine der wenigen zu sein, die Synchronunkundige, aber ihn kennende Kinobesucher und Fernsehzuseher, sofort als Georg Thomalla identifizierten. Als in den 80er-Jahren im ORF die Fernsehserie "Die lustigsten Geschichten mit Georg Thomalla" wiederholt wurde, war bei der Fernsehansage sogar die Rede von seiner Synchronarbeit. Sinngemäß ging das so: "Seine Film- und Fernsehauftritte sind legendär, seine Stimme kennen alle Freunde von Danny Kaye und Jack Lemmon. Nun ist er wieder mit einem seiner größten Erfolge auf FS1 zu sehen...". Manchesmal zur Zeit der klassischen Fernsehansage wurde sogar daraufhingewisen, dass Georg Thomalla hier für Lemmon, Sellers, Kaye, ..., spricht. Ansonsten kannte ich solche Hinweise nur dann, wenn man mit nüchtern, leicht klagender Stimme ankündigte, die folgende Sendung werde mit einer Synchronisation der DDR ausgestrahlt...
Nach Thomalla kommt für mich Wolfgang Völz, dessen Synchronarbeiten zumindest seit Walter Matthau dauernd thematisiert werden. Auch hier wurde medial ständig der Bezug hergestellt zur Materie.
Regional zähle ich auf jeden Fall Peter Matic dazu, der in Wien sehr populär ist unter Theaterbesuchern, den viele aus Fernsehauftritten kenne und bei dem der Satz "Das ist die Stimme von Ben Kingsley!" fast bedeutungsvoller ist als sein sonstiges Schaffen. In Österreich gibt es keinen Fernseh-, Radio- oder Zeitungsbeitrag zu ihm, der ohne Ben Kingsley auskommt. Selbst in Theaterkritiken zu Stücken, in denen er mitwirkt, ist oft zu lesen: "In der Rolle des X brillierte wie gewohnt Peter Matic, der mit seiner Stimme immer einen Hauch grosses Kino auf die Bühne bringt." Oder: "Peter Matic, vielen als Stimme Ben Kingsleys bekannt, ist in Achim Bennings lahmer und episodenhafter Inszenierung von Schnitzlers 'Professor Bernhardi' der einzige wahre Lichtblick." Matic selbst meinte einmal süffisant, daß nicht wenige Leute denken, er habe auch einen oder mehrere Oscars bekommen.
Marion Degler, die ihn Wien jahrzehntelang Theater spielte, im Fernsehen zu sehen und im Radio zu hören war, hat es übrigens nie zu einer wirklichen Popularität gebracht.
Das war mein dieswöchiger Beitrag zur Forums-Archäologie.
Wolfgang Kieling wurde bisher noch nicht erwähnt. Auch den kennt man wie Harald Juhnke mehr als Schauspieler denn als Synchron-Sprecher.
Zu Gert Günther Hoffmann - vielleicht geht es nur mir so? - möchte ich sagen, dass ich ihn, wenn er selbst mitspielt, trotz seiner einmaligen Stimme nicht immer auf Anhieb erkenne. Er spricht dann deutlich weniger markant als beim Synchronisieren, wo die Stimme ja wirklich unverwechselbar ist. Bei keinem anderen Sprecher kenne ich eine solche Diskrepanz.
Zitat von kogenta im Beitrag #14Zu Gert Günther Hoffmann - vielleicht geht es nur mir so? - möchte ich sagen, dass ich ihn, wenn er selbst mitspielt, trotz seiner einmaligen Stimme nicht immer auf Anhieb erkenne. Er spricht dann deutlich weniger markant als beim Synchronisieren, wo die Stimme ja wirklich unverwechselbar ist. Bei keinem anderen Sprecher kenne ich eine solche Diskrepanz.
Thomas Danneberg würde ich ohne Vorwissen bei seiner Stimmlage in Interviews oder bei seinem Auftritt als Schauspieler in der "blauen Hand" auch nicht heraushören können. GGH klingt bei seinen Rollen vor der Kamera (soweit ich diese kenne) kaum bis gar nicht charmant-ironisch. Das kann aber natürlich auch damit zu tun haben, dass er aufgrund seines eher unscheinbaren Aussehen kaum für Liebhaber- oder Heldenrollen geeignet war, wie er sie (gerade in jungen Jahren) so oft synchronisierte.