Für mich gehört DAS INDISCHE TUCH zu den besten Wallace-Filmen.
Warum? Top Schauspieler wie Kinski, Flickenschildt, Drache, Schürenberg, Nielsen, Uhlen usw. dürfen sich so richtig austoben und spielen den Unsinn ganz ernsthaft durch. Daraus resultieren halt mehr amüsante Szenen als in den meisten anderen Wallace Filmen.
Eddie Arent nervt in allen Filmen ein bißchen, da hat man sich längst dran gewöhnt, das stört mich nicht wirklich. Und Alfred Vohrer inszeniert sehr souverän, nimmt den ganzen Spuk berechtigterweise aber kein bißchen ernst. Das hebt seine Filme generell positiv von denen der anderen Regisseure ab.
Ob die Handlung schlüssig ist, ist mir bei dieser Art von Filmen ziemlich wurscht ... Merke mir auch nie, wer der Mörder ist, und bin immer wieder neu überrascht. Ist doch auch egal, ob's der eine oder der andere ist, über sowas Nebensächliches würde ich mir nie Gedanken machen ...
Ich empfand DAS INDISCHE TUCH immer als einen der dichtesten Filme der Reihe - dicht insofern, dass es hier keine verwirrenden Subplots gab, die meist gar nichts mit der Handlung zu tun hatten und wohl eher der Ablenkung dienten. Das Geschehen konzentriert hier einzig und allein auf seine Protagonisten in übersichtlicher Anzahl und seinen Schauplatz. Das finde ich sehr angenehm und lässt den Film innerhalb der Reihe schon herausragen.
Es gibt sehr wohl Filme, wo Arent nicht nervt. DER UNHEIMLICHE MÖNCH zum Bsp. oder auch im FROSCH m.d. MASKE oder im HEXER. Alles Klassiker und kommen fast vollständig ohne die sonstigen Metzchen aus.
Zitat von SlartibartfastEs gibt sehr wohl Filme, wo Arent nicht nervt. DER UNHEIMLICHE MÖNCH zum Bsp. oder auch im FROSCH m.d. MASKE oder im HEXER. Alles Klassiker und kommen fast vollständig ohne die sonstigen Metzchen aus.
Ehrlich gesagt, ist der "Frosch" für mich einer der Filme der Reihe, wo er mich am meisten störte. Beim "Mönch" fand ich ihn angenehm zurückgenommen (wenn man von der klamaukigen Szene mit den Autos absieht), die wenigsten "Mätzchen" von allen schwarzweiß-Filmen hatte er nach meinem Geschmack beim "roten Kreis".
Also ich muß sagen, das ich Arent bis auf wenige Ausnahmen nie wirklich störend oder nervig empfand. Natürlich hat er bessere und weniger gelungene Auftritte. Aber die hat jeder Schauspieler... In folgenden 3 Filmen gefällt er mir am wenigsten: "Die Gruft mit dem Rätselschloß" die Rolle ist doch ein bißchen übertrieben und dick aufgetragen "Der Fälscher von London" ein Mini-Auftritt, den auch jeder andere hätte spielen können "Das Geheimnis der weißen Nonne" keine Komiker-Rolle, abgesehen davon finde ich ihn hier fehlbesetzt
Für mich seine besten Auftritte: Frosch, Roter Kreis, Bogenschütze, Rote Orchidee, Der Zinker, Schwarzer Abt, Buckliger von Soho, Fluch der gelben Schlange
Zitat von berti Ehrlich gesagt, ist der "Frosch" für mich einer der Filme der Reihe, wo er mich am meisten störte. Beim "Mönch" fand ich ihn angenehm zurückgenommen (wenn man von der klamaukigen Szene mit den Autos absieht), die wenigsten "Mätzchen" von allen schwarzweiß-Filmen hatte er nach meinem Geschmack beim "roten Kreis".
Der KREIS ist etwas zu wenig Wallace, weil viele typische Faktoren fehlen. Beim FROSCH spielt Arent zwar seinen steifen Briten, aber in einer passenden Rolle, genau wie im HEXER auch. Schlimm ist hingegen wirklich die GRUFT und die Autoszene beim MÖNCH mag etwas verärgern ist aber nötig als Hinweis auf den Täter. Nicht umsonst redet Karin Dor davon, wie sicher sie sich bei Smithee im Auto gefühlt hat.
Das der "Kreis" für dich "etwas zu wenig Wallace" ist, finde ich eigenartig. Denn zum einen hat er eines der Drehbücher, dass dem Roman am engsten folgt. Und zum anderen war einer der beiden Autoren Egon Eis, der lange Zeit stilbildend für die Reihe blieb. Deinen Kommentar zur Auto-Szene verstehe ich nicht ganz. Vielleicht meinst du eine andere als ich? Gemeint war die Szene, in der Smithee dem Inspektor und Sir John unbedingt den Zettel zeigen möchte, sich auf die Straße stellt und sie seinetwegen fast einen Unfall bauen.
es ist nicht Arents Schuld, daß ich die Mätzchen beim "Indischen Tuch" nervig und der Atmosphäre abträglich finde. Auch die Szene, wo Schürenberg Häussler einen mittelmäßigen Witz erzählt, woraufhin dieser ihm lächelnd ein Kärtchen mit der Aufschrift "KENN ICH" reicht, die sich selbst bewegenden Stühle am Ende oder "Inspektor Fuchsbergers" Anruf fanden die Drehbuchautoren wohl lustig. Alles keine Schuld der Schauspieler, sondern wirklich im Drehbuch zu finden. Der Film wäre wirklich spannend und gruselig, aber Dinge wie der selbständige Teewagen reißen einen immer wieder unangenehm aus der Handlung, was die vielen gelungenen Szenen leider nicht völlig ausgleichen können. Man hätte das Projekt etwas ernsthafter angehen sollen.
Zitat von Lord Peteres ist nicht Arents Schuld, daß ich die Mätzchen beim "Indischen Tuch" nervig und der Atmosphäre abträglich finde. Auch die Szene, wo Schürenberg Häussler einen mittelmäßigen Witz erzählt, woraufhin dieser ihm lächelnd ein Kärtchen mit der Aufschrift "KENN ICH" reicht, die sich selbst bewegenden Stühle am Ende oder "Inspektor Fuchsbergers" Anruf fanden die Drehbuchautoren wohl lustig. Alles keine Schuld der Schauspieler, sondern wirklich im Drehbuch zu finden.
Wenn es bei diesem Film so ist, dass der Butler am Ende das Erbe Edgar Wallace vermacht, ist das einer der seltsamsten, merkwürdigsten und irgendwie auch unoriginellsten Schlüsse in der Schwarz-Weiß-Phase, soweit ich das beurteilen kann (kenne nur wenige Farb-Wallace-Filme).
"Das indische Tuch" ist aber dennoch neben "Der grüne Bogenschütze" und "Neues vom Hexer" eine der besseren Wallace-Verfilmungen. Von den Farbfilmen kenne ich auch nur wenige. Nur "Im Banne des Unheimlichen" und "Das Gesicht im Dunkeln", wo mir das erste Mal die merkwürdige Konstellation Kinski-Martienzen begegnet ist.
Zitat Das der "Kreis" für dich "etwas zu wenig Wallace" ist, finde ich eigenartig.
Liegt einfach an der Besetzung. Außer Arent eigentlich kein wallace Star. Und Jürgen Roland war nicht gerade mein Lieblings-Regisseur.
Zitat von Silenzio"Das indische Tuch" ist aber dennoch neben "Der grüne Bogenschütze" und "Neues vom Hexer" eine der besseren Wallace-Verfilmungen. Von den Farbfilmen kenne ich auch nur wenige. Nur "Im Banne des Unheimlichen" und "Das Gesicht im Dunkeln", wo mir das erste Mal die merkwürdige Konstellation Kinski-Martienzen begegnet ist.
Ging mir auch so. Hatte anfangs generell große Probleme mit der Gallo-Phase, die ich heute jedoch sehr schätze. Besonders die STECKNADEL ist einer meiner Favoriten.
"Neues vom Hexer" wurde in vielen Zeitschriften häufig als "Bester Film der Reihe" bezeichnet (was ich überhaupt nicht finde - zu aufgesetzte Fehlfährten, und der Haupttäter tritt gar nicht auf!!!), während "Der schwarz Abt" meist als "schwächster Film" denunziert wurde, obwohl hier "Die 7 Schlösser" und ganz schlimm "Die Gruft m.d. Rätselschloss" weitaus tiefer anzusiedeln sind. Alles in allem wurden die schwarzweiß-Filme mit Ausnahme von "Zimmer 13" (keine Ahnung, was an dem so verkehrt war), im ZDF rauf und runter genudelt, während die Farbfilme geschmäht wurden, so dass diese heute viel weniger Fans haben. Man ging sogaar soweit, dass alle Farbvorspänne nicht nur in schwarz-weiß liefen, sondern sogar neu gesetzt wurden. "Farbe" war anscheinend ein Unwort für die Wallace-Redaktion.
Ja, "Stecknadel" wurde z.B. in der TV-Movie als einer der schlechtesten gewertet. Ich selber kann da leider nicht mitreden, da ich ihn eben durch jene Zeitungskritiken bisher vermieden habe. Und der wird ja auch selten gezeigt, wenn Kabel1 mal wieder eine Wallace-Reihe hat.
Stecknadel ist ja nicht wirklich ein Wallace. Das ist ein italienischer Giallo-Thriller, bei dem Horst Wendlandt nur als Co-Produzent fungierte, federführend waren hier die Italiener. Regie führte Sergio Leones ehemaliger Kameramann Massimo Dallamano, die Musik ist gar von Ennio Morricone (da kann Peter Thomas einpacken!).
Wer sich in seiner Erwartungshaltung von den klassischen Wallace-Filmen löst, bekommt hier einen stimmigen Thriller geboten, wenn auch kein Meisterwerk. Jedenfalls ganz und gar kein Machwerk wie der für diesen Threat titelgebende Jess-Franco-Heuler.
Man sollte sich allerdings die ital.DVD (Ton: ital. und engl.) kaufen, denn da ist der Film fast 10 min länger. Allein die sehr schöne Titelsequenz ist diesen Import-Kauf schon wert! Neues vom Hexer mit der auf die Spitze getriebenen Maskerade finde ich auch sehr gut! Von den farbigen Filmen noch zu empfehlen ist Der Mönch mit der Peitsche - von der ersten Szene an absurd unrealistisch, aber sehr amüsant. Dazu melodische Musik von Martin Böttcher statt dem Geplärre von Peter Thomas.
Gruft und Schwarze Abt sind für mich mit die schwächsten schwarzweiß-Filme der Reihe, wogegen Tür mit den 7 Schlössern dank der sehr gut aufgelegten Darsteller doch noch ganz ordentlich ist und zu Unrecht verurteilt wird.
"Der schwarze Abt" mag zwar voll Unlogik stecken, aber die Atmosphäre reißt für mich alles wieder raus - allein schon die grandiose Musik Böttchers. "Der unheimliche Mönch" ist für mich am meisten überschätzte s/w-Film, schon wegen der grauenhaften Chargiererei von Hartmut Reck, der noch nicht mal auf die Rolle des durchgedrehten Jungspunds passte (Götz George wäre hier grandios gewesen!).
Zitat "Der schwarze Abt" mag zwar voll Unlogik stecken, aber die Atmosphäre reißt für mich alles wieder raus - allein schon die grandiose Musik Böttchers.
Die Musik, ja! Wirklich sehr gut! Rettet den Film leider nicht, die Regie (F.J. Gottlieb) ist zum Erbarmen ... und auch die Darsteller (incl. Kinski) bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück. Logik oder nicht - das ist mir eh wurscht.
Zitat "Der unheimliche Mönch" ist für mich am meisten überschätzte s/w-Film, schon wegen der grauenhaften Chargiererei von Hartmut Reck, der noch nicht mal auf die Rolle des durchgedrehten Jungspunds passte (Götz George wäre hier grandios gewesen!).
Stimme Dir hier voll zu. Eigentlich war Kinski für die Rolle vorgesehen ...