Bevor es zu Missverständnissen kommt, sollte man hier aber hinzufügen, dass die letzte Fernsehausstrahlung im Nachtprogramm von 3sat war (siehe genauere Beschreibung vom DEFA-Fan auf der vorherigen Thread-Seite). Das war auch nur eine einzige und dürfte auch die einzige werbefreie Version der Kinosynchro seit geraumer Zeit gewesen sein. Die Ausstrahlungen auf Tele5 waren die davor. Kann höchstens sein, dass die Wiederholung(en) auf Tele5 im Nachtprogramm auch werbefrei liefen. Das weiß ich nicht mehr genau, aber selbst wenn, war die Tele5-Version ja offenbar etwas gekürzt (und mal davon abgesehen wurden/werden auf Tele5 ja laufend Sachen in's Bild eingeblendet, insbesondere wenn man wenig bis gar keine Werbeblöcke zu sehen bekommt).
In Antwort auf:Bevor es zu Missverständnissen kommt, sollte man hier aber hinzufügen, dass die letzte Fernsehausstrahlung im Nachtprogramm von 3sat war
Zitat von CesareAlso war es doch wohl gar nicht nötig, eine neue Synchro anzufertigen!!!
Nö, nur billiger, weil man ja immer die Rechte der alten Synchro miterwerben muss und das war Universal anscheinend zu teuer. Wer mal vergleichen will, ich hab vor längerer Zeit mal was online gestellt: http://www.youtube.com/watch?v=73fdyDSceYk
Mhhh. Das youtube-Video mit dem Synchrovergleich jagt mir kalte Schauer über den Rücken (bei mediterraner Hitze!). Da hat uns Universal ja wieder einen Bärendienst erwiesen.
Bei Amazon ist mittlerweile die Arthaus-Ausgabe unter dem Titel "Peeping Tom" zum Preis von 9,99 Euro erschienen. Hat sie schon jemand erworben? Ist dort tatsächlich die Kinosynchro mit Karlheinz Böhm drauf und wie sieht es mit den fehlenden Stellen aus. Sind diese untertitelt?
Die gute Nachricht: Es befinden sich beide Synchronisationen auf der Scheibe! Wer die Neusynchro mag, soll damit selig werden; für alle anderen gibt es, als Extra aufgeführt, die bekannte Kinosynchro, die dortigen Fehlstellen sind untertitelt. Ebenfalls an Bord: die Originalfassung mit opt. deutschen Untertiteln, Trailer und die Featurette "Im Auge des Betrachters". Insofern also eine vorbildliche, verbesserte Neuauflage.
Zum schlechten: Die Kinosynchro klingt nach meinen Stichproben ziemlich überfiltert. Ein recht enges Klangbild, Unklarheiten bei den Frauenstimmen und fast permanentes Zischen der S-Laute. Müsste mal vergleichen, wie die Tonspur im Fernsehen klang, aber hier enttäuscht die DVD leider.
Ich muss hier mal deutlich feststellen: Das Zischen bei den S-Lauten hat nichts, aber auch GAR NICHTS mit Überfilterung zu tun. Es handelt sich dabei um eine Nebenerscheinung der Lichttontechnik und ist im Prinzip eine analoge Übersteuerung, da S-Laute hochfrequentig und oft stärker sind als andere. Hört man also dieses Zischen, ist es im Gegenteil eher ein Hinweis darauf, dass hier mal nicht am Equalizer herumgespielt wurde. Alles andere hört sich allerdings doch nach Überfiltern an, zumal die Tonqualität im Fernsehen recht gut war, hörbares Grundrauschen zwar, aber recht heller Klang, mit nicht allzu viel Bässen allerdings.
Zitat Ich muss hier mal deutlich feststellen: Das Zischen bei den S-Lauten hat nichts, aber auch GAR NICHTS mit Überfilterung zu tun. Es handelt sich dabei um eine Nebenerscheinung der Lichttontechnik und ist im Prinzip eine analoge Übersteuerung, da S-Laute hochfrequentig und oft stärker sind als andere. Hört man also dieses Zischen, ist es im Gegenteil eher ein Hinweis darauf, dass hier mal nicht am Equalizer herumgespielt wurde. Alles andere hört sich allerdings doch nach Überfiltern an, zumal die Tonqualität im Fernsehen recht gut war, hörbares Grundrauschen zwar, aber recht heller Klang, mit nicht allzu viel Bässen allerdings.
Gibt aber auch genügend Fälle, wo das "S"-Zischen aufgrund schlecht eingestellter Filterparameter unnatürlich in den Vordergrund tritt (zumeist in Verbindung mit anderen Filterartefakten); dieses unnatürliche filterbedingte "S"-Zischen lässt sich aber leicht von normalen analogen Lichttonübersteuerungen (die NICHT als Fehler zu betrachten sind, da sie auf die damalige eingeschränkte Technik zurückzuführen sind) unterscheiden.
Bin kein tontechnischer Experte, nachdem ich aber gestern den ganzen Film in Kinosynchro gesehen und einige Stellen mit einem alten TV-Mitschnitt verglichen habe (analoges TV digitalisiert), kann ich sagen: Der TV-Ton ist weniger kräftig, klingt jedoch deutlich natürlicher; kann ich dort einige Stellen ausmachen, die scharfe S-Laute enthalten (vermutlich analogen Ursprungs der Aufnahmen), klingt der DVD-Ton die meiste Zeit nahe des übersteuerten Bereichs; die S-Laute wiederum zischen und lispeln auf DVD so stark, dass es der technischen Überarbeitung geschuldet sein muss. Das fällt mir vor allem bei Anna Masseys Stimme auf, die verschwimmt und Lautstärkeschwankungen aufweist und bei Siegmar Schneiders Tiraden als Regisseur.
Der Ton ist in den ersten 45 Minuten bescheiden, dann etwa 20 Minuten lang (die Szenen, wenn Mark und Helen ihr Rendezvous haben, bis zu den Polizeiverhören) auffallend gut (hatte mich schon gefreut: in dieser Form würde er meinen Mitschnitt glatt überrunden), daraufhin bis zum Schluss wieder wie zu Anfang. Soundsamples bekomme ich technisch leider nicht hin.
Zitat von Lord PeterEs gibt genau 2 Schnitte in der deutschen Kinofassung: - der erste ohne Dialog: Nachdem Millie sich auf dem Bett drapiert hat und meint, wie amüsant es wäre, wenn Mark ein geisteskranker Mörder sei (sinngemäß), folgt, zu bedrohlich anschwellender Musik, eine Einstellung auf Mark, wie er mit grimmigem Blick vor dem Bett steht und langsam ausgeblendet. Hier wurde damals gekürzt, weil Millies entblößte Brust zu sehen ist. Bei späteren Fernsehausstrahlungen (meine Aufzeichnung ist von Tele 5) wurde diese Stelle wieder eingefügt.
In dieser Form ist der Film auch auf DVD zu sehen. Allerdings gibt es einen auffälligen Bruch in der Kontinuität, da sie erst in der letzten Einstellung plötzlich barbusig ist. Anscheinend wurde hier nach der Premiere noch geschnitten, wie auch die Darstellerin Pamela Green in ihren aufschlussreichen Erinnerungen bestätigt.
Im Anhang ein Ausschnitt aus dem kaputtgefilterten DVD-Ton.
Da wurde alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Man hört ständig, wie am Wort/Satzanfang das Nutzsignal beschnitten wird (ganz besonders deutlich hörbar in Sekunde 17, wo beim Wort "der" das "d" fast komplett weggefiltert wurde). Beim Ausschwingen vieler Wörter kommt es oftmals zu heftigen (hochfrequenten) synthetischen Verzerrungen (besonders deutlich hörbar im Anschluß an das Wort "ist" in Sekunde 12; zudem wurde bei diesem Wort der letzte Buchstabe, das "t", nahezu komplett weggefiltert; beim Wort "Ernst" in Sekunde 4 wurde das "s" schwer verstümmelt und das "t" quasi vollständig weggefiltert.). In den Sprechpausen hört man stellenweise ganz leises hochfrequentes Gezwitschere (der Rauschprofil-Denoiser hat das Restrauschen in dieses artifizielle Geräusch, welches in dieser Form im übrigen auch bei überkomprimierten MP3s auftritt, umgewandelt). Die hochfrequenten Klangdetails wurden allesamt vom Filter gelöscht, sodass ein leicht muffiger Klangeindruck entsteht. Die Lautstärkeverhältnisse wurden gehörig durcheinandergebracht; manche Silben klingen zu leise (vom Filter gedämpft), manche zu laut (besonders gut hörbar beim Wort "warten" in Sekunde 15, das im Vergleich zum Rest einen viel zu hohen Lautheitspegel aufweist -> so als hätte man hier für den Bruchteil einer Sekunde den Lautstärkeregler kräftig aufgedreht). Fazit: Lauter subtile Digitalartefakte, die in ihrer Gesamtheit digitalen Filtermatsch ergeben. Jedes Kind könnte mit dem Freeware-DeNoiser in Audacity in wenigen Minuten ein ähnlich schlechtes Ergebnis erzielen.
Sehr schade, zumal beispielsweise Buñuels "Das Fieber steigt in El Pao" (1959) sowie auch diverse andere Kinowelt-DVD-Releases gut bearbeiteten Ton bieten.
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