Ach, aber dass Brecht auch kein Synchronsprecher war, stört dich gar nicht weiter? Oder wollen wir hier jetzt völlig off-topic werden? Das hier ist ja schließlich ein Forum und kein Chat!
"taH pagh taHbe'" (William Shakespeare im klingonischen Original von HAMLET) -- "Diese Signale wurden gesendet, um auf sie aufmerksam zu machen."
ich habe nun mit FFS telefoniert und muss die Liste in einigen Punkten korrigieren. Pfeifer klingt offensichtlich tatsächlich wie der junge PPA und ich muss ihn auf meine Doppelgänger-Liste setzen...
Ach, jetzt fällt mir noch was ein: Ich meinte noch, als den ältesten Mann in Alexanders engeren Kreis (er hatte nur eine kurze Dialogzeile und hat ansonsten immer nur zu allem genickt) HARTMUT NEUGEBAUER erkannt zu haben. Ich hielt das für extremst unwahrscheinlich, aber wenn er dann sogar Regisseur war... Da keine andere Rolle in dem Umkreis mehr frei ist, schätze ich mal, dass das Polyperchon war.
Gruß, Tobias -- "Diese Signale wurden gesendet, um auf sie aufmerksam zu machen."
In meinen Augen eine durchaus gelungene Synchronisation. Das Dreiecks-Rumbesetze mit Markus Pfeiffer, Florian Halm und Simon Jäger, der damals für Farrell durchaus zweite Wahl hinter Halm war und außerdem auch auf Jared Leto gehört, den er vorher grandios in "Panic Room" sprach, der hier wiederum von Florian Halm gesprochen wurde, war absolut unnötig, aber es lief trotzdem. Die Regeln der Kontinuität so sinnlos zu untergraben ist traurig, aber die dDei funktionierten auch auf ihren "neuen" Schauspielern ordentlich, wobei Halm auf Jared Leto nicht an Jäger ranreichte und Jäger auch nicht das Optimum für seine Rolle war (wirkte nicht jugendlich-verzogen genug).
Störend fand ich auch, dass Joachim Kerzel die Erzähl-Passagen aus dem Off teilweise in normalem Tonfall sprach, obwohl seine Rolle eigentlich ein klappriger Greis war, was er beim Synchronsprechen auch zum Einsatz brachte, aus dem Off aber nicht wirklich. Ich weiß nicht, ob Hopkins, dass im Original auch so machte, glaube das aber nicht und finde es generell unsinnig.
Lothar Blumhagen gefiel mir hier ganz gut, aber Christian Rode ist trotzdem das non plus ultra für Christopher Plummer. Sagen wir's mal so: Zum Glück wurde es nicht Wolfgang Völz.
PS: Hartmut Neugebauer beim Brüllen von Kommandos für eine Armee von Soldaten is immer was Feines. Erst Asterix und dann die Realität - oder umgekehrt?! Fesselt irgendwie, wenn der seine Stimme voll aufährt.
Zitat von MückeDie Regeln der Kontinuität so sinnlos zu untergraben ist traurig
Damit deklassierst Du dich selbst eindeutig als unprofessionell in Sachen Synchronbesetzungen. Kontinuität ist nicht alles, wenn eine Rolle mit Kontinuität umzusetzen geht, ist das sehr schön, doch sonst ist die Rolle wichtiger. Und da wäre es einfach, bei der eh schon hirnverbrannten Besetzung der Originaldarsteller, nämlich Angelina als Mutter von Colin Farrell auftreten zu lassen, vollkommen blödsinnig, Florian Halm als Sohn von Claudia Urbschat-Mingues zu besetzen. Gerade Halm mit seinem leicht rauchig-heiserem Timbre, der als Sohn der Urbschat-Mingues? Das kauft doch kein Mensch ab, passt stimmlich einfach nicht. Also musste man sich entscheiden, blieb bei Urbschat-Mingues, da Angelina Jolie eine Rolle spielte, die auch ihrem Alter entsprach, doch nun konnte man freilich nicht mehr bei Flo Halm bleiben. Also eine jüngere, heller klingende Stimme für Colin Farrell, was mit Markus Pfeiffer auf jeden Fall gegeben war. Dass Markus Pfeiffer und Florian Halm in Wirklichkeit nur drei Jahre auseinander liegen, spielt dabei keine Rolle, denn wichtig ist hier nun mal das stimmliche Alter. Und da wäre Halm als Sohn von Urbschat-Mingues nicht glaubwürdig für die Rolle gewesen. Kontinuität ist nicht alles, Mücke. Aber wie schön, dass es immer solche Kontinuitätsfetischisten wie dich geben wird.
Gerade Halm mit seinem leicht rauchig-heiserem Timbre
Also eine jüngere, heller klingende Stimme für Colin Farrell, was mit Markus Pfeiffer auf jeden Fall gegeben war.
Da scheinst von einem anderen Florian Halm und Markus Pfeiffer zu sprechen als wir...
Im Gegenteil ist Florian Halm eher der mit der sanften Stimme und Markus Pfeiffer derjenige, der das Rauchig-Heisere besser rüberbringt, weshalb man ihn meiner Meinung nach auch völlig zu Recht besetzt hat. Glaubst du ernsthaft, es sei Absicht gewesen, dem großen Führer des großen Griechlands (deiner Argumentation folgend) eine Softiestimme zu verpassen, nur damit er dann eher als deutlich jünger als Claudia Urbschat-Mingues akzeptiert wird? So ein Quatsch... Genau das wollte man vermeiden. Hast du den Film überhaupt gesehen?
In Antwort auf:bei der eh schon hirnverbrannten Besetzung der Originaldarsteller, nämlich Angelina als Mutter von Colin Farrell auftreten zu lassen
Haste das in der TV Spielfilm gelesen? Sorry, aber mich hat dieser Quatsch da schon maßlos aufgeregt, obwohl ich diese Zeitung sehr schätze. Angelina Jolie hat die Rolle deswegen gekriegt, weil sie von ihrer ganzen Erscheinung her perfekt(!) in die Rolle einer griechischen Femme Fatale passt. Die Augen, die Lippen, die Kurven, die Haare, die Anmut, alles. Und das sag ich, weil's mir beim Schauen ins Auge fiel und nicht, weil ich es mir vorher ausgemalt habe oder weil's mir Olli Stone in's Ohr geflüstert hat. Einen Schauspieler allein anhand des Alters so wegzuurteilen is wohl ne Deklassierung. Dafür redet man ja von Schauspielern, was Wandlungsfähigkeit impilziert. Mach mal die Suchfunktion an und gib "Victor Buono" ein. Da hat sich sowas letztens auch erst rausgestellt.
Ich find's witzig wie leichtfertig manche Leute, die zum Teil auch für große Zeitungen arbeiten, Oliver Stone als Bekloppten darstellen, statt sich mal zu fragen, ob ihre Konventionen nicht eher zum Klischee tendieren. Dieses Leichtfertige abtun "Bumm, bumm: Fehlbesetzung!" isn absoluter Witz und ziemlich peinlich.
Der Fehler, in dem Zusammenhang den du hier offenlegst, war vielleicht(!) viel eher - und das hatte ich vergessen zu schreiben - dass man für Angelina Jolie nicht Marion von Stengel genommen hat. Und zwar nicht, weil sie viel älter klingt (was so extrem nämlich gar nicht der Fall ist... sie ist n Stück älter, aber klingt nicht so), sondern weil sie die Dominanz und das etwas Überirdische der Rolle vom Stimmcharakter her viel besser trifft. Florian Halm hat zwar das von dir besagte raue Timbre, aber auf Colin Farrell im Speziellen klingt er eigentlich sogar, sagen wir mal, "niedlicher" als Markus Pfeiffer hier. Auf Jared Leto wirkte das schon wieder anders, aber darum geht's ja nicht. Pfeiffer hat zwar ne relativ glatte Stimme, aber deswegen klingt man ja nicht zwangsläufig jünger. Ich finde dass Farrell mit Halm sogar "süßer" klingt, als meinetwegen Jake Gyllenhaal mit Mariüs Clarén. Das is natürlich meine subjetkive Meinung, aber es ging darum, dass hier eben Stammsprecher runterbesetzt und dann noch gegenbesetzt(!) wurden.
Einen Standpunkt zu zerreißen und dann Einzelheiten anzugreifen ist Quatsch. Stichwort: aus dem Zusammenhang reißen.
Im übrigen hätte man mit Marion von Stengel auf Angelina Jolie kurioserweise zusätzlich sogar Rosario Dawson mit Claudia U.-M. besetzen können (wobei das damals wahrscheinlich noch nicht so Thema war).
Sehe ich anders: Claudia Urbschat-Mingues war für mich die perfekte Besetzung dieser Rolle und genau das richtige Pendant zur alterlich zumindest mal schrägen Angelina Jolie. Allein schon ihr Gesang war TRAUMHAFT!
Is was dran. Hab kurioserweise kurz vor deinem Post noch ein "vielleicht" reineditiert. Der Gesang war klasse. Ich mag die Besetzung, aber hätte Marion v. S. auch gern mal in der Rolle "zum Vergleich" gehört.
Es hat auf jeden Fall funktioniert so wie's ist: Markus Pfeiffer als Sohn von Claudia Urbschat-Mingues und ich bin mittlerweile auch absolut zu Frieden, mit ihr als Standard für Angelina Jolie. Schade, dass "Ein mutiger Weg" hier bei uns nicht im Kino läuft.
Udo Schenk fand ich echt klasse! Perfektes Portrait einer tragischen Bestie. Es gibt manchmal Besetzungen in Filmen, die wahnsinnig genial sein können, obwohl sie als generelle Lösung für den betreffenden Schauspieler unvorstellbar und absolut nicht wünschenswert sind. So ähnlich, wie z.B. Stefan Krause in "Capote".
Zitat von Bruce WayneKontinuität ist nicht alles, Mücke.
...sollte es aber sein! ich kenne keinen schauspieler, der von film zu film seine stimme auswechselt. auch das standortproblem lasse ich in der heutigen zeit nicht mehr gelten, mit den technischen möglichkeiten, die man heutzutage hat. außerdem haben ja einige synchron firmen fillialen in den jeweiligen städten.
ich habe den film wieder das erste mal seit langer zeit gesehen und war entsetzt, als ich florian halm auf einmal für jemand anderes hörte. das ist ein schlag ins gesicht für alle deutschen zuschauer. unmöglich sowas!
In Antwort auf:Damit deklassierst Du dich selbst eindeutig als unprofessionell in Sachen Synchronbesetzungen. Kontinuität ist nicht alles, wenn eine Rolle mit Kontinuität umzusetzen geht, ist das sehr schön, doch sonst ist die Rolle wichtiger.
Seh ich anders. IMO sollte in 90% der Fälle Kontinuität vor der Rolle gehen. Im Original hat der Schauspieler ja auch nicht auf einmal eine andere Stimme, wenn er plötzlich eine andere Rolle spielt. In den restlichen 10% der Fälle ist dann eine rollenbedingte Umbesetzung aber manchmal doch ganz nett (siehe Marcus Off in FdK)
In Antwort auf:p.s. ach ja, ich bin kontinuitätsfetischist!
Und ich ebenfalls. Commander hat ein schönes Bild für sich ausgewählt - einer der heftigsten Kontinuitätsbrüche hat ja bekanntlich bei "Star Trek - Der erste Kontakt" stattgefunden. Es war das einzige Mal, daß ich erlebte, daß das "normale" Kinopublikum sich lautstark über eine Sprecherbesetzung aufgeregt hat (Thomas Vogt statt Detlef Bierstedt für Frakes; Bernd Vollbrecht statt Charles Rettinghaus für Burton). Ich weiß, der Grund waren "Differenzen" ums Geld. Willkürliche Aufbrechung einer etablierten "Beziehung" kann ich einfach nicht gutheißen, schon gar nicht, wenn es wegen eines bestimmten Rollentypus geschieht. Warum sollen die Synchronschauspieler nicht auch mal die Wandlungsfähigkeit zeigen dürfen, die ihren berühmten Kollegen zugebilligt wird? Mag sein, daß Peer Augustinski bei "Good Morning, Vietnam" als Schnatterschnauze typ-besetzt wurde - aber hätte man deswegen bei einer stilleren Rolle von Robin Williams auf eine andere Stimme zurückgreifen sollen (sagen wir mal: Jürgen Hentzsch, weil er doch ein anspruchsvoller Schauspieler ist), weil man Augustinski zu sehr mit komischen Rollen identifiziert? Ich denke nicht!
Seit einiger Zeit existiert ja bereits ein sogenannter Final Cut von Alexander, der um 45 Minuten länger ist aber bisher nur in Amerika erschienen ist. Existiert da vielleicht irgendwie noch die Möglichkeit, dass diese Version noch synchronisiert wird und nach Deutschland kommt?
Gleiches gilt übrigens auch für den DC von Miami Vice, den es hierzulande noch nicht gibt.