Ich fand Geisler (oder Schaff?) ja super. Gut, ich bin ein Fanboy ihrer Stimme und Kirsten Dunst ist davon abgesehen keine interessante Schauspielerin.
Dunst kann eine sehr effektive Schauspielerin sein. Primär dann, wenn sie gebrochene oder zumindest angeknackste Figuren auflegt. IMO bedient Marie Bierstedt diese Seite an ihr besser, da in ihrer sanften Tonalität immer so ein zartes "Bitte tu mir nicht weh, verletz mich nicht" mitschwingt. Etwas ganz Filigranes.
Natascha Geisler klingt selbstbewusster, stärker. Ihre Stimme sagt "tust du mir weh, zahl ich's dir doppelt heim". Das hat einen großen Reiz, solche Frauen strahlen etwas Besonderes aus.
Bildlich: Nach einer Verwundung geht Geislers Stimme ins Fitnessstudio und lässt den Schmerz an den Maschinen raus und aus.
Bierstedts Stimme liegt eine Woche krank im Bett. Ganz das Gefäß, macht sie jeder Riss, jede Bruchstelle aber schöner. Transparenter. Menschlicher. Es muss eine große Freude sein, mit ihr zusammen eine Rolle zu erarbeiten.
Mit beiden.
Diesen inhärenten Grundkadenzen kann man nicht entgehen. Aber man kann sie waffenfähig machen und auf die Rolle zuschneiden. Das ist das Wundervolle am Synchron.