Wagt die Reise ins Unbekannte, und stellt euch die Frage:
Was wäre, wenn SEINFELD in München synchronisiert worden wäre?
Es hätte dann ein großes Casting gegeben:
CASTING
JERRY SEINFELD - Martin Halm: klang dem O am ähnlichsten. Aber man fand, er habe zu wenig Power.
- Matthias von Stegmann: passte am besten zum Wiseguy-haften, tönte aber zu jung.
- Andreas Fröhlich: war im Casting, als er gerade die ersten Folgen PARTY OF FIVE aufnahm und sprach interessanterweise für beide große Rollen vor. Wollte aber eigentlich nicht noch eine HR und schlug einen Berliner Kollegen vor. Hat aber keiner verstanden, weil er auch irgendwas von einem Olivenfeld faselte.
- Dieter Landuris: erfüllte den Wunsch, gern jemand Unverbrauchtes zu besetzen.
- Jakob Riedl: hatte im Team einen sehr engagierten Fürsprecher, aber man hielt ihn für noch nicht weit genug.
- Frank Röth: traf die passive, oft abweisend wirkende Art am besten; Studiofavorit. Wurde aber übertroffen von ...
- Florian Halm: gewann v.a. durch Likeability, was dem Sender wichtig war. Er passt zu Seinfelds vorwitziger, manchmal intellektuell-neurotischer Art
JASON ALEXANDER - Andreas Fröhlich: s.o.
- Tobias Lelle: damals noch zu wenig Neurotik und das Erscheinungsbild nicht erfüllend
- Wolfgang Müller: zu viel Neurotik. Traf gut die Bösartigkeit der Rolle, aber nicht den gefährlichen Charme, die die Rolle besitzt. (Letztlich zu wenig Likeability aus Sicht des Senders.)
- Hans-Georg Panczak: traf die neurotische Art sehr gut, und wäre es vielleicht auch geworden, hätte man ihn nicht auch aktuell für David Hyde Pierce in FRASIER besetzt.
- Oliver Reinhard: ein Glücksfund. Klingt sehr neurotisch, dabei aber bodenständig und für den Zuschauer greifbar
MICHAEL RICHARDS - Gudo Hoegel
- Christian Tramitz: hat der Sender von vornherein abgelehnt, weil "Herr Tramitz bitte nicht noch einen Taugenichts sprechen [soll], der immer nur zu Hause rumhängt, wenn er sich nicht gerade vergnügt".
- Jürg Löw
- Reinhard Brock: war spielerisch mit Abstand der Beste, aber ...
- Ekkehardt Belle: .... hatte nun einmal die Mafia auf seiner Seite.
JULIA LOUIS-DREYFUS - Martina Duncker
- Christine Stichler: wurde abgelehnt mit der Begründung, dass sie nicht mit Florian Halm harmoniert und man sich auch nicht vorstellen könne, dass das je als verhindertes HR-Paar der Fall sein könnte. Und sie kam damals noch etwas zu jung rüber.
- Carin C. Tietze
- Madeleine Stolze: Studiowunsch, und auch wirklich sehr gut. Allerdings sprach sie bereits in 77 anderen Plaza-Serien auf dem Sender Hauptrollen (tw. im gleichen Serienuniversum spielend), und das empfand man doch ein wenig zu gewagt
- Elisabeth Günther: brachte die gelegentliche Prinzessinnen-Attitüde am besten rüber und auch die Neurotik
Einige dieser Gecasteten wurden dann aber auch gleich in den ersten Folgen verbraten ...
Ich finde, man kann bei Seinfeld auch recht gut nachverfolgen, wann bei K. Dieter Klebsch die Stimmveränderung einsetzte. In den ersten Staffeln klang er noch recht hoch und wurde gegen Ende hin immer heiserer, bis er irgendwann seinen heutigen Klang bekam.
Hat mMn schon ein bisschen was von Uwe Paulsen damals, als sich dessen Stimme auch innerhalb weniger Jahre ins komplette Gegenteil entwickelte.
Bei Paulsen ging es auf einen Schlag - mitten in der Synchronisation einer "Remington Steele"-Folge. Und im Übrigen auch deutlich drastischer als bei Klebsch.
Die krasste Stimmveränderung der letzten Zeit hatte Michael Bauer. Er hat sich auch quasi von heute auf M morgen komplett verändert und von seiner beinahe Jugendlichen Stimme ist nichts mehr da."Extrem Job" von Anfang 2020 war die letzte Produktion, wo ich ihn, mit seiner "alten" Stimme wahrgenommen habe.
Zitat von Demir im Beitrag #128Die größte Stimmveränderung erlebte definitiv Detlef Bierstedt. Ich kann garnicht fassen, dass seine Stimme mal so anders war.
Bierstedt wird einfach Älter, aber man erkennt ihn noch gut raus. Bei ruhigen Rollen oder Schauspielern aller Jonathan Frakes, schafft es auch noch ganz gut Jünger zu klingen, bzw. wie Mitte der 00er.
In der Folge wurde Frank Costanza ursprünglich von John Randolph gespielt. Später wurden seine Szenen für Wiederholungen mit Jerry Stiller neugedreht. Auf Deutsch gibt es nur die erste Fassung, auf Netflix hingegen die zweite. Deshalb sind alle Szenen mit Jerry Stiller im O-Ton.
Interessant, dass man sich die Mühe gemacht hat, die Synchro soweit möglich anzulegen. Auf DVD war die Stiller-Fassung komplett in Englisch mit Untertiteln.
Welche Fassung war bei Amazon Prime bis vor 2 Jahren? Ich kann mich an keine O-Ton-Stellen in der Episode erinnern, dass muss aber nichts heißen :)
Und wo wir beim Thema sind: warum ist der Richter im Finale für 1 Frage im O-Ton? Auf die Frage wird in der Synchro geantwortet. Das war auch schon bei einer Ausstrahlung der 4:3 Fassung auf ZDFneo vor 10 Jahren so.
Asynchrone Stellen gibt es bei Netflix auch einige (zumindest fehlen bei der Fassung auf Netflix die Fake-Credits beim Intro von "Jerry" nicht mehr)
Zitat von VanToby im Beitrag #132Deshalb sind alle Szenen mit Jerry Stiller im O-Ton.
Es sind aber auch mehrere Szenen ohne Georges Vater betroffen: - Alle in Jerrys Apartment - George & Kramer beim Rollstuhlverkäufer - hier sind die letzten Wörter wieder deutsch. (eine spätere Szene mit dem Verkäufer ist synchronisiert) - George & Kramer bei Jerry im Apartment