Die Darstellerin Annabelle Wallis aus Annabelle (2014) und Annabelle 2 (2017) wird von Nadja Schönfeldt gesprochen, laut der Synchrotafel. Genauso bei der Darstellerin Cynthia Erivo in Bad Times at the El Royale (2018) – dort steht ebenfalls Nadja Schönfeldt laut Tafel. Ich hatte die Sprecherin mal eingetragen, aber ihr habt sie wieder entfernt — warum?
Ähnlich wie bei Gundula Liebisch, möchte Nadja Schönfeldt nicht, dass ihre Einträge in Synchrondatenbank oder halt der SK drinstehen. Deswegen bringen Einreichungen von ihr auch nichts
Synchron ist in dieser Form eine Arbeit für die Öffentlichkeit, da muss man eigentlich damit leben, dass sie auch dokumentiert wird. So wirkt es eher, als würde sie sich für diese Arbeit schämen.
Ich kann die genauen Beweggründe auch nicht verstehen, warum man nicht will, dass sowas in einer Datenbank auftaucht, aber naja, sie wird bestimmt ihre Gründe haben. Vielleicht hat sie Angst, auf bestimmte Arbeiten runterreduziert zu werden, wer weiß?
Jedenfalls muss man den Wunsch von diesen Personen einfach akzeptieren, da bleibt einem gar nichts anderes übrig, und ich glaube nicht, dass die SK Lust auf einen Rechtsstreit hat, denn den wird es mit Sicherheit geben, wenn sie trotz ihrer Bitten in die Datenbank aufgenommen wird.
Wir wissen nicht warum sie es nicht will. Aber was zählt ist, dass sie nicht will, dass sie ihre Synchroneinsätze in einer Datenbank stehen. Und ich verstehe nicht, wieso das nicht einfach akzeptiert werden kann.
Wird es doch. Sie steht nicht drin. Albern kann man es trotzdem finden, da schließe ich mich übrigens auch an. Ihre Arbeit ist schließlich öffentlich für jeden nachvollziehbar.
Unabhängig von diesem Fall habe ich bereits mehrfach erlebt, dass Synchronschauspieler unter Decknamen in bestimmten Produktionen aufgeführt werden oder gar nicht erst genannt werden. Einige von ihnen sorgen sogar dafür, dass alle Angaben gelöscht werden, sollte ihr echter (Synchron-)Name mit diesen Produktionen in Verbindung gebracht werden.
Hierzu muss ich sagen, dass ich dieses Verhalten bis zu einem gewissen Grad als fragwürdig und teilweise auch als albern empfinde.
Wenn man nicht namentlich mit einer Produktion in Verbindung gebracht werden möchte oder sogar eine Abneigung gegenüber der Thematik der Produktion empfindet und nicht hinter ihr stehen kann, sollte man den Auftrag ablehnen.
Ich weiß, dass in solchen Fällen oft das Argument „Geld“ genannt wird, aber das lasse ich nicht gelten, vor allem nicht bei etablierten Synchronschauspielern. In diesen Fällen sollten Überzeugungen bestenfalls über das Geld gestellt werden.
Mir persönlich ist es vollkommen egal, ob ein Synchronschauspieler in seiner Karriere erotische Filme, Ecchi/Harem-Animes oder für Legendary Units gesprochen hat – ich würde deshalb niemanden auf die Blacklist setzen. Was ich jedoch als problematisch empfinde, ist das vehemente Leugnen dieser Einsätze gegenüber anderen und noch mehr die Versuche, Informationen darüber zu löschen und sich nur die „Rosinen“ herauszupicken.
Ob man es möchte oder nicht, diese Einsätze können Teil der beruflichen Laufbahn eines Synchronschauspielers sein und „Jugendsünden“ gehören dazu. Die Synchronkartei dient der Dokumentation von Informationen zu Synchronfassungen und ist bestenfalls vollumfänglich.
Interessant finde ich auch, wie unterschiedlich Menschen verschiedener Generationen mit dem Thema umgehen, in erotischen Filmen mitgesprochen zu haben (Ausnahmen bestätigen die Regel). Besonders bei der älteren Generation habe ich das Gefühl, dass diese viel offener über ihre „Jugendsünden“ spricht als die jüngeren.