Zitat von Pete Wenn die Serie in Deutschland wirklich mal auf DVD erscheint, dann sicher doch auf dem Original-amerikanischen Master
Glaub ich nicht, weil kein großes internationales Vetriebsunternehmen die Lizenzen für die Serie hat. Daher wird es wenn dann ein kleines nationales Unternehmen sein, dass die Serie bei uns rausbringen wird, und die benutzen in der Regel deutsche Master (Zumindest polyband, universum-film und Kinowelt. Wie ist es bei Koch und highlight?).
Herzlichen Dank für die informativen Details zur deutschen Fassung, kogenta, eine echte Frischzellen-Kur für mein ergrautes Gedächnis. Vor allem auch der Hinweis auf die nachgedrehten Szenen; solche Mühe wurde Ende der 60er Jahre in der Tat kaum noch betrieben im Bereich der ausländischen Serien. Was nun die Hintergründe für die Namensänderung betrifft in der deutschen Fassung, dafür habe ich leider auch noch keine plausible Erklärung gefunden. Wird wohl für immer ein Geheimnis der Mainzelmänner bleiben. Ich weiß nur sicher, daß im etwa zeitgleich erschienenen PEB Fernsehbuch zur Serie die originalen Namen Lucas und Mark McCain verwendet wurden, denn dies verwirrte mich bereits als Kind erheblich.
Wie bereits erwähnt, hatte ich "Westlich von Santa Fé" nur ein einziges Mal bei der Erstausstrahlung vor 40 Jahren gesehen. Kürzlich erfüllte ich mir nun einen lange gehegten Wunsch und gönnte mir immerhin 80 Folgen im Original auf DVD. Ich kann nur sagen: Einfach herrlich, diese einzigartige Westernserie nach all den langen Jahren endlich wieder auf der heimischen Mattscheibe zu haben!!! Und während man sich genüßlich den alten Erinnerungen hingibt, grübelt und sinniert man dabei unwillkürlich auch über die deutsche Fassung. Um so mehr, da ich nicht der klassische O-Ton Fan bin, sondern nur dann zum Original greife, wenn es einfach keine andere Alternative gibt. Und das ist hierzulande bei Westernserien ja leider die traurige Regel, sieht man einmal von den beiden Ausnahmen "Western von gestern" und "Bonanza" ab.
Gibt es inzwischen eigentlich gesicherte Erkenntnisse darüber, ob Kirch die fehlenden 58 Folgen der ZDF-Ausstrahlung tatsächlich vorsorglich nachsynchronisieren ließ? Das neue Kabel 1 Serienlexikon benennt jedenfalls alle 168 Episoden auch mit deutschen Titeln. Jedoch besagt dies leider höchst wenig, denn für die bis heute 9 unsynchronisierten Folgen der englischen Sci-Fi-Serie "UFO" gibt es paradoxerweise auch deutsche Episodentitel.
Was mir bei "Westlich von Santa Fé" übrigens noch auffiel, ist die unglaublich intensive Filmmusik. Zwar ist es in jeder Folge der immer gleiche Pool an verschiedenen Elementen, doch die sind so perfekt auf die Bilder und selbst auf die Dialoge abgestimmt, wie kaum bei einer anderen Serie. Bei der Originalfassung läuft die Musik nicht selten auf dem Schwarzbild der Ablenden sogar noch 1 oder 2 Sekunden weiter, bevor der jeweilige Akt auch akustisch beendet ist. Umgekehrt setzt die Musik häufiger bereits auf dem Schwarzbild der Aufblendung wieder ein. Jene Blenden für die Commercial Breaks in den USA wurden hierzulande von ARD und ZDF ja gerne stark "gestrafft" bei den ausländischen Serien oder gänzlich entfernt, was manche Cliffhanger-Situation dann schon recht skurril anmuten ließ in der deutschen Fassung. Wurde das beim "Rifleman" eigentlich auch so unsensibel praktiziert oder gehörte die Reihe zu den wenigen, bei denen die heimische Schere zumindest in diesem Punkt mit Bedacht geführt wurde? Auch davon gab es ja seinerzeit einige Serien, wenn ich mich recht entsinne....
Zitat von Pete Außerdem wurde die Serie für die DVD oder schon vorher fürs TV coloriert. Das hätte doch nicht schon wieder sein müssen! Pete
Eine colorierte Fassung vom "Rifleman" ist mir gar nicht bekannt, Pete. Bist Du sicher, das Du hier nichts mit der Serie "Branded" (Geächtet) verwechselst? Die ist ebenfalls mit Chuck Connors in der Hauptrolle, und davon gibt es eine nachcolorierte Fassung.
Zitat von Pete"Das Haus am Eaton Place" war auch von Koch und da war es das deutsche ZDF-Master!
Nein, die missratenen deutschen DVDs kamen nicht von Koch, sondern von zyx!
Ob ein lokalisiertes oder originales Master eingesetzt wird, ist völlig unterschiedlich. Universal beispielsweise setzt seit einigen Jahren bei Serien nur noch lokalisierte Master ein, Koch hingegen nur noch originale. Bei Polyband ist es unterschiedlich (SHERLOCK HOLMES hatte Originalmaster, POIROT zunächst Original, später lokalisiert, Fury meist lokalisiert). Epix setzt ebenfalls fast ausschließlich Originalmaster ein, Kinowelt hat meistens lokalisierte Master verwendet, bei ROSWELL und MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE hingegen Originale. Universum ist weitgehend zu Originalmastern übergegangen. Pierro-le-Fou/Alamode veröffentlicht BONANZA mit Originalmastern.
Aber wenn die Serie bereits auf DVD erschienen ist und dies nicht bei einem Major geschah, kann man davon ausgehen, dass dies bei uns auch nicht der Fall sein wird. Bei Production Company steht jedenfalls weder Warner noch Paramount noch Disney noch Sony noch Universal noch Fox drin. Und so schelcht ist die Imdb nicht, dass ihr das entgangen wäre.
Zitat von IschAber wenn die Serie bereits auf DVD erschienen ist und dies nicht bei einem Major geschah, kann man davon ausgehen, dass dies bei uns auch nicht der Fall sein wird.
Nein, kann man nicht. Es gibt immer wieder Serien, die in einem Land von einem kleinen Label veröffentlicht werden, während sie anderswo von einem Major kommen. So werden sämtliche CSI-Serien in den USA von CBS veröffentlicht, in Europa hingegen von diversen kleineren Labels. UNSERE KLEINE FARM kommt in verschiedenen (nicht allen) europäischen Ländern von Universal, in den USA hingegen von Imavision. EIN ENGEL AUF ERDEN kommt in Europa von CBS, in den USA von Image. BONANZA kommt in Deutschland von Pierrot-le-fou/Alamode, in Frankreich von Universal, in den USA ist CBS im Gespräch.
Die sechs offiziellen Boxen des "Rifleman" wurden in den USA jedenfalls von MPI Home Video herausgebracht. Die http://www.riflemanconnors.com gibt neben diesem Label als autorisierte Studios noch die Alpha Video und die Treasure Box an. Die komplette Serie ist aber auch in den USA noch nicht auf DVD erschienen, sieht man einmal von entsprechenden Bootlegs ab. Angeblich wurde der Vertrag zwischen der MPI und dem Copyright Inhaber LGL Productions nicht verlängert, so daß die fehlenden 48 Episoden der Serie bislang noch nicht erschienen sind.
In Hinsicht einer deutschsprachigen DVD-VÖ käme es nach meiner Einschätzung wohl darauf an, wie es mit der Lizenzlage der heimischen Bildmaster ausschaut. Ich fürchte, auf die restaurierten Master aus den USA wird man so schnell wohl nicht hoffen dürfen, und eine Edition ohne O-Ton ließe sich hierzulande erst recht nur schwer absetzen. Insofern sehe ich die Chancen eher gleich Null, in absehbarer Zeit eine deutsche DVD-VÖ zu erwarten. Aber die Dinge auf dem Markt der Silberlinge ändern sich manchmal schnell, da stirbt die Hoffnung natürlich als letztes...
Zitat von IschAber wenn die Serie bereits auf DVD erschienen ist und dies nicht bei einem Major geschah, kann man davon ausgehen, dass dies bei uns auch nicht der Fall sein wird.
Nein, kann man nicht. Es gibt immer wieder Serien, die in einem Land von einem kleinen Label veröffentlicht werden, während sie anderswo von einem Major kommen. So werden sämtliche CSI-Serien in den USA von CBS veröffentlicht, in Europa hingegen von diversen kleineren Labels. UNSERE KLEINE FARM kommt in verschiedenen (nicht allen) europäischen Ländern von Universal, in den USA hingegen von Imavision. EIN ENGEL AUF ERDEN kommt in Europa von CBS, in den USA von Image. BONANZA kommt in Deutschland von Pierrot-le-fou/Alamode, in Frankreich von Universal, in den USA ist CBS im Gespräch.
OK, du hast gewonnen. Wieso steht bei den Bonanza-DVDs denn immer Al!ve AG drauf?
Hatte gerade eben noch zu später Stunde die Folge 48, "Ordeal", Season 2 (dt. Titel: "Salz in der Wüste") gesehen, welche Du bereits hier im Thread in der Liste aufgeführt hast. Jene Episode dürfte wohl auch eines Deiner erwähnten Beispiele gewesen sein, für die das ZDF möglicherweise eine kurze Einstellung nachdrehen ließ für die deutsche Fassung.
Es ist die Folge, in der Lucas McCain zusammen mit seinem Sohn Mark 60 Meilen tief in die Wüste herausfährt, um von dort Salz für die Wintervorräte zu holen. Durch einen Unfall verlieren die beiden aber ihr Pferdegespann und Lucas wird auch noch verletzt. Als er zu Fuß nicht mehr weiter kann, beschließt er, daß Mark alleine weitergehen soll, um Hilfe zu holen. Da Lucas befürchten muß die Situation nicht lebend zu überstehen, schreibt er heimlich einen kurzen Brief an Marshal Micah Torrance mit der Bitte, der Freund möge sich im Falle seines Todes um Mark kümmern und ihn weiter aufziehen. Gegenüber dem Sprößling erwähnt Lucas nur, der Brief enthalte für Micah die genaue Position des jetzigen Standortes.
Beim Schreiben des Briefes zeigt die Kamera in der Originalfassung mehrmals in Großaufnahme die Zeilen des Textes, in dem auch der Name Mark deutlich zu lesen ist. Wenn das ZDF in diesem Beispiel also nicht zu einem anderen Trick gegriffen hatte (Szene komplett rausgeschnitten, einen Umschnitt auf die Landschaft gezeigt oder ähnliches), dann dürfte der heimische Zuschauer damals wohl auch hier deutsche Schriftzüge mit dem Synchronnamen Fred zu sehen bekommen haben...
In Antwort auf:... in der Originalfassung mehrmals in Großaufnahme die Zeilen des Textes, in dem auch der Name Mark deutlich zu lesen ist ...
Habe gerade mal in die Folge reingeschaut, und Du hast recht: Zwei Zwischenschnitte auf den Brief in DEUTSCHER SPRACHE! ("Mein lieber Micah, vielleicht schreibe ich die letzten Worte meines Lebens ... Dein John") Das haben die tatsächlich mehrfach gemacht, ich hatte nämlich Folge 89. THE SILENT KNIFE (Der schweigende Indianer) bei meiner obigen Beschreibung im Kopf. Fred [Orig.Mark) triift auf einen stummen Indianer, der ebenfalls Fred (Orig.Mark) heißt.
In Antwort auf:Was mir bei "Westlich von Santa Fé" übrigens noch auffiel, ist die unglaublich intensive Filmmusik. Zwar ist es in jeder Folge der immer gleiche Pool an verschiedenen Elementen, doch die sind so perfekt auf die Bilder und selbst auf die Dialoge abgestimmt, wie kaum bei einer anderen Serie
Da bin ich ganz Deiner Meinung. Ich achte generell übermäßig stark auf die Filmmusik, mehr als auf alles andere, möchte ich fast sagen. Mir fällt allenfalls noch die Serie FURY ein, wo das ganz ähnlich eindrucksvoll gemacht wurde; vielleicht noch einige wenige von Michael Landon selbst inszenierte Bonanza-Folgen (Love Child/Vaterlos u.a.).