Hallöchen allerseits, ich habe ja bereits vor einiger Zeit den Thread Die BESTEN Umbesetzungen in Filmen & Serien angelegt und wie ich erwartet habe, haben sich da viele tolle Beiträge und hitzige Diskussionen ergeben und ich freue mich schon auf die, die da in Zukunft noch kommen werden.
Doch jetzt soll es mal um das komplette Gegenteil gehen. Es gibt zwar den Thread Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen), doch dieser ist eher allgemein gehalten und eine Fehlbesetzung muss ja nicht zwingend immer mit einer Umbesetzung zusammenhängen, doch genau darum soll es hier in diesem Thread gehen.
Also welche Umbesetzungen fandet ihr einfach nur schlecht, grauenhaft oder sogar eine Zumutung? Welche Umbesetzung konnte der ersten Stimme niemals das Wasser reichen und war meilenweit von dem entfernt, was man zuvor gewohnt war? Wie auch bei dem anderen Thread kann es hier um schlechte Umbesetzungen aller Art gehen, die sich entweder auf einen Charakter innerhalb einer Filmreihe oder auch einer Serie beziehen können. Sowie natürlich auch auf den Schauspieler selber beziehen können (Beispiel: Ich finde Martin Umbach im Vergleich zu Arne Elsholtz grauenhaft auf Jeff Goldblum) usw.
Falls ihr diesen Thread unnötig findet oder es genau dieses Thema vielleicht sogar schon irgendwo in den Archiven dieses Forums schon mal gab, dann könnt ihr ihn natürlich auch gerne wieder löschen.
Hier mal meine Liste:
Filme:
Marcus Off → David Nathan als Captain Jack Sparrow (ab Fluch der Karibik 4) (Sonst top auf Depp, aber für die Sparrow-Rolle einfach unpassend)
Hans Hessling → Frank Zander (in Asterix – Sieg über Cäsar) (Zander war einfach so ein Downgrade für mich in der Rolle im Vergleich zu Hessling)
Bettina Schön → Edith Schneider als Prof. Minerva McGonagall (ab Harry Potter und der Feuerkelch) (Schneider passte nicht mit ihrer Stimme auf McGonagall, da fand ich Barbara Adolph später viel, viel besser)
Jochen Striebeck → Hans Teuscher als Dr. Sam Loomis (in Halloween 6 – Der Fluch des Michael Myers) (Teuscher wirkt einfach wie ein Fremdkörper in der Rolle, man hätte an Striebeck festhalten sollen)
Serien:
Thomas Petruo → Sebastian Christoph Jacob als Sheldon J. Plankton in SpongeBob Schwammkopf (Brauch ich, glaube ich, nicht viel zu sagen)
Jürgen Kluckert → Axel Lutter als Mr. Eugene Krabs in SpongeBob Schwammkopf (Lutter passt mit seiner Stimme zwar auf den Charakter Krabs, aber die Problematik ist hier, dass er schon den Holländer hat)
Eberhard Haar → Kaspar Eichel als Michael „Mike" Ehrmantraut (in Staffel 6 von Better Call Saul) (Einfach so eine 0815-Besetzung, als ob es keine Sprecher gegeben hätte, die hier auch gepasst hätten)
Detlef Bierstedt → Pat Zwingmann auf Jonathan Frakes (ab Staffel 5, Folge 2 von X-Factor: Das Unfassbare) (Tom Vogt wäre die bessere Wahl gewesen, Zwingmann gibt zwar sein Bestes, doch diese Konstellation wird nie funktionieren)
Ursula Vogel → Isabella Grothe als Janet Heffernan (ab Staffel 8 von King of Queens) (Hier hätte man jemanden besetzen sollen, der Vogel mehr ähnlich klingt. Grothe funktioniert hier für mich nicht)
Marco Kröger → Jürgen Holdorf als Supervisor Patrick O’Boyle (ab Ende Staffel 8 von King of Queens) (Frage ich mich bis heute, was da los war, war Kröger terminlich verhindert? Holdorf passt einfach überhaupt nicht)
Auch wenn ich mich hiermit möglicherweise unbeliebt mache: Der Wechsel von Ernst Jacobi zu Lutz Mackensy für Christopher Lloyd in der "Zurück in die Zukunft"-Filmreihe.
Aus meiner Sicht wurde die Rolle des Doc Brown hiermit in eine reine Karikatur des "verrückten Wissenschaftlers" verwandelt, obwohl die Figur noch aus viel mehr Facetten besteht. Im ersten Teil gibt es so einige Szenen, die eine eher nachdenkliche und ernste Seite des Charakters darlegen und die konnte Jacobi mit seiner wärmeren Stimmfarbe einfach mMn besser bedienen. Hinzu kommt, dass er auch einfach stimmlich viel weniger verbraucht war.
Das fand ich immer sehr schade, dass Jacobi ihn in den beiden Fortsetzungen nicht weiterhin sprechen konnte.
Zitat von BoomClash im Beitrag #1 Jürgen Kluckert → Axel Lutter als Mr. Eugene Krabs in SpongeBob Schwammkopf (Lutter passt mit seiner Stimme zwar auf den Charakter Krabs, aber die Problematik ist hier, dass er schon den Holländer hat)
Ich würde sogar so weit gehen, dass es eine der schlechtesten Besetzungen aller Zeiten ist. Da passt einfach gar nichts. Also wirklich 0,0 nichts. Weder stimmlich noch zum Charakter.
Julia Meynen → Tanja Schmitz als Ayumi in Detektiv Conan (Staffel 5). Selbst unter dem Gesichtspunkt, dass diese Besetzung nur als Schwangerschaftsvertretung auf Zeit gedacht war, ist sie ein riesiger Reinfall. Schmitz war zu alt und hat sich hörbar abgequält. Da hätte es so viele Alternativen gegeben.
Hannes Maurer → Christian Zeiger. Hier ist es egal, welche Produktion. Zeiger ist öfter für Maurer eingesprungen (besonders während seiner Weltreise), und das hat nie gepasst. Zwar haben (bzw. hatten) beide hohe Stimmen, sind mir aber vom Spieltyp viel zu unterschiedlich, als dass eine Universal-Besetzung funktioniert.
Stefan Staudinger → Uwe Büschken für Will Ferrell. Büschken ist keine schlechte Besetzung, aber so dermaßen langweilig. Staudinger wertet mit seiner reinen Anwesenheit schon Ferrell auf und bekommt auch mehr Variation hin.
Zwei, die mir sofort eingefallen sind und lustigerweise beides Trickserien sind:
Schlecht ist ein hartes Wort, denn schlecht war ihre Leistung natürlich nicht. Aber über die Umbesetzung von Tanja Schumann hinzu Sabine Arnhold als Mitsy Nohara in Shin-chan komme ich bis heute nicht hinweg. Tanja Schumann hat die Rolle mit ihrem frechen und quirligen Spiel unheimlich geprägt, dagegen wirkte Sabine Arnhold immer etwas bieder und mit Handbremse gezogen spielend. Ich hatte nie so wirklich das Gefühl, dass sie 100%ig in die Rolle hineinfand. Es ist immer noch routiniert gespielt, aber das Besondere von Schumanns Spiel verflog.
Die Serie Spongebob wurde schon erwähnt. Viele Umbesetzungen mussten leider stattfinden, aus offensichtlichen Gründen. Die wichtigste und meiner Meinung nach auch unnötigste ist jedoch die von Marco Kröger zu Fritz Rott. Rott macht nur seinen Job, aber sein Job besteht daraus Kröger zu imitieren. Nur warum sollte ich eine Imitation hören wollen, wenn das Original möglich gewesen wäre. Kröger hatte hörbar viel mehr Charme und Herz in seiner Performance.
Edit: Bei Staudinger -> Büschken gehe ich mit. Staudinger war in seinen Einsätzen einfach der Knaller. Diesem Schalk im Nacken, dieses natürlich witzige in der Stimme geht Büschken imho verloren. Zwar kann er sich vieles erspielen, aber Staudinger saß natürlich besser drauf. Keine Ahnung jedoch, wie es heute ausschaut. Staudinger ist schon merklich stimmlich gealtert.
Aus der Serie "Flodder - Eine Familie zum Knutschen (1993-1998)"
Nelly Frijda (als Mutter Flodder): Von Evelyn Meyka zu Gisela Fritsch (Staffel 4-5).
Obwohl ich Gisela Fritsch wirklich sehr gerne höre, fand ich sie auf Mutter Flodder sehr unpassend & finde es sehr schade, dass Evelyn Meyka in alle 5 Staffeln nicht zuhören war.
Ah die größte und wirklich für mich schlimmste Umbesetzung bleibt aber:
John Larroquette - von F.O. Schenk zu Bodo Wolf in der Serie "The Quest"
Schenk spielte diese Rolle wirklich großartig. Dieser kauzige, verrückter Professor- aber gleichzeitig liebenswerter Onkel-Typ den Larroquette spielte, brachte F.O. wunderbar ins Deutsche. Als er dann jedoch mitten in der 4. Staffel verstarb musste wohl schnell ein Ersatz her. Ohne Bodo Wolfs Leistung generell zu schmälern aber das wirkte so wie "Ja, nehmen wir einfach den einen da.".
Zitat von CrimeFan im Beitrag #5Ich würde sogar so weit gehen, dass es eine der schlechtesten Besetzungen aller Zeiten ist. Da passt einfach gar nichts. Also wirklich 0,0 nichts. Weder stimmlich noch zum Charakter.
Das haste auf jeden Fall einen Punkt, keine Ahnung, warum Herr Schröder dachte, dass das in irgendeiner Form irgendwie passen könnte, da hätte man gleich lieber Hans-Jürgen Dittberner, Hanns-Jörg Krumpholz oder Tilo Schmitz nehmen sollen. Aus Offenbach wäre noch Michael Deckner interessant gewesen, der hat Krabs in einem Computerspiel gesprochen.
Die restlichen Besetzungen in der Serie habe ich hier extra nicht erwähnt, weil ich sie keinesfalls gut finde, aber sie sind nicht so schlecht wie Krabs und Plankton, die stechen von allem mit Abstand am negativsten hervor und sind wirklich, wie ich oben geschrieben habe, eine Zumutung.
Zitat von N8falke im Beitrag #6Schlecht ist ein hartes Wort, denn schlecht war ihre Leistung natürlich nicht. Aber über die Umbesetzung von Tanja Schumann hinzu Sabine Arnhold als Mitsy Nohara in Shin-chan komme ich bis heute nicht hinweg. Tanja Schumann hat die Rolle mit ihrem frechen und quirligen Spiel unheimlich geprägt, dagegen wirkte Sabine Arnhold immer etwas bieder und mit Handbremse gezogen spielend. Ich hatte nie so wirklich das Gefühl, dass sie 100%ig in die Rolle hineinfand. Es ist immer noch routiniert gespielt, aber das Besondere von Schumanns Spiel verflog.
Mir kam es auch immer so vor, als würde sie mit der Rolle gar nichts anfangen können. Arnhold wirkt für mich zu sachlich und seriös, auf abgedrehten Rollen funktioniert sie nur in den seltensten Fällen.
Mir ist noch ein weiteres Beispiel innerhalb einer Filmreihe eingefallen:
Till Hagen → Frank Ciazynski für Anthony Wong (Infernal Affairs Trilogie). Hagen für Wong ist ohne zu übertreiben eine der besten Besetzungen für einen asiatischen Schauspieler aller Zeiten. So dermaßen geil und passend. Leider konnte/wollte man ihn für den 3. Teil nicht mehr holen. Ciazynski, der natürlich toll spielt, wirkt im Vergleich einfach nur random. Ich finde ihn weder in der Rolle noch für Wong passend. Und leider ist er im vergleich zu Hagen einfach ein starkes Downgrade.
Mir fiele noch der Wechsel von Madeleine Stolze zu Christin Marquitan bei ALF als Lynn ein. Prinzipiell passen beide ganz gut zur Schauspielerin und Marquitan machte ihre Sache auch nicht schlecht...aber mit ihr wirkte Lynn plötzlich total biestig und vor allem so, als wäre sie bereits 30. Ich vermute sogar (ohne die exakten Hintergründe zu wissen) dass man auf Marquitan wechselte, weil man glaubte, dass Stolze in ihren Endzwanzigern für eine Teenagerin vielleicht wirklich zu alt wirken könnte und deshalb eine etwas jüngere Sprecherin favorisierte. Aber es ging mE nach hinten los.
Das Debakel um Mulder bei Akte X oder die Star Trek-Synchros (sowohl TOS als auch TNG) haben ich und andere wahrscheinlich schon zu Genüge thematisiert und auch Sprecherwechsel bei hochgeschätzten Schauspielern muss ich hier nicht nochmals wieder hoch holen😅
Zitat von N8falke im Beitrag #6Die Serie Spongebob wurde schon erwähnt. Viele Umbesetzungen mussten leider stattfinden, aus offensichtlichen Gründen. Die wichtigste und meiner Meinung nach auch unnötigste ist jedoch die von Marco Kröger zu Fritz Rott. Rott macht nur seinen Job, aber sein Job besteht daraus Kröger zu imitieren. Nur warum sollte ich eine Imitation hören wollen, wenn das Original möglich gewesen wäre. Kröger hatte hörbar viel mehr Charme und Herz in seiner Performance.
Das Schlimmste daran ist, dass es überhaupt passiert ist. Theoretisch könnte Kröger noch heute Patricks Sprecher sein.
Ansonsten fallen mir ein:
Bernd Simon -> Gudo Hoegel als Moe in Die Simpsons
Michael Rüth -> Thomas Albus als Hermes Conrad in Futurama
Christina Hoeltel- > Sven Plate als Scooter in Das größte Muppet-Weihnachtsspektakel aller Zeiten (warum dieser Kontinuitätsbruch?)
Tut mir leid für alle Fans von Fritz von Hardenberg, aber so sehr ich schon zusammenzuckte bei jeder neuen Stimme, als die späteren Folgen von "Hey, Dad" liefen - als ich den mir noch unbekannten Sprecher hörte, der da den großartigen Arne Elsholtz ersetzte, war bei mir der Ofen aus. Ich hielt keine komplette Folge durch und habe, nachdem ich später Kritiken zum katastrophalen Qualitätsabfall der Serie (im Original) las, auch auf weitere Versuche verzichtet. Immerhin hat sich dadurch die Stimme mir sofort eingeprägt.
Betreffs "Alf" muss ich noch hinzufügen - der Wechsel von Harald Dietl zu Alexander Allerson hat der Figur des Psychiaters meiner Meinung nach auch alles Andere als gut getan.