Die Filmzeitschrift VARIETY schreibt zu diesem Film (zitiert nach Joe Hembus' Western-Lexikon):
"Eine Komödie, deren Buch und Regie die Ansicht verrät, daß die Intelligenz des Publikums sich in einer rückläufigen Entwicklung bedrohlichen Ausmaßes befindet."
Leider stimmt das - Corbucci auf dem absoluten Tiefpunkt seiner Karriere als Regisseur.
Zitat von Frank Brennerkann denn anhand des Samples niemand endgültig Klarheit verschaffen, ob es sich hierbei um Drache handelt oder nicht?
Hmm, schwer zu beurteilen, weil der Sprecher hier ja extrem stark chargiert (nehme an das ist den gesamten Film über so, ansonsten würde vielleicht eine Stelle helfen, wo er etwas "normaler" klingt). Eine gewisse Ähnlichkeit zu Drache höre ich schon, aber ich würde ihn auch eher ausschließen, denn Mitte der 70er klang er doch schon älter, als hier. Werner Bruhns kommt wohl auch nicht in Frage. Helmut Ahner hab ich leider auch nicht sicher drauf. Ich hab den auch grad für eine andere Rolle im Verdacht (kannst Dir ja mal das Sample anhören): Die "Dr. Fu Man Chu"-Filme mit Christopher Lee (1965-1968)
leider kenne ich Helmut Ahner nicht, deswegen will ich mir hier nicht anmaßen, ihn mit solch einem Vergleich zu bestätigen oder auszuschließen. Leider spricht Milian eigentlich im ganzen Film so, deswegen werden hier wohl auch andere Stellen nicht viel bringen...
Hmm, Joachim Pukass würde ich das auch zutrauen. An einigen Stellen erinnert mich Tomas Milians Stimme an ihn. Anhand des kurzen Samples würde ich zwar eher dazu tendieren, dass er's nicht ist, aber ganz ausschließen würd ich's auch nicht.
Zitat von bertiDie Serie kenne ich bisher nur dem Namen nach. Hat er denn Drache später auch in Spielfilmen eingesetzt?
Ja, Brunnemann hatte offenbar schon eine Vorliebe für Drache. Spontan fallen mir z.B. noch "Das Bildnis des Dorian Gray" ein, wo Drache für Herbert Lom spricht und "Der Hexentöter von Blackmoor", wo er Christopher Lee synchronisiert.
Ich nehme an, das Rätsel um den Milian-Sprecher ist immer noch nicht gelöst? Mich würde es auch mal interessieren, weshalb noch eine zweite Synchronfassung angefertigt wurde. Die Kinosynchro passt wie der berühmte Arsch auf den noch berühmteren Eimer.
Kann sich irgend jemand noch gut genug an die Zweitsynchro erinnern, um zu sagen, ob die Anfangsszene originalgetreu übersetzt wurde? Im italienischen Original zetert Wallachs Ehefrau zwei Minuten lang, indem sie NUR die Titel anderer Italowestern zitiert (und wirklich nur das! - die englische Fassung ist bullshit, da hier nichts dergleichen passiert). Brunnemann hat zumindest einen Teil davon gerettet, genug, dass ich wissen wollte, ob es in den anderen Fassungen genauso ist. Ich spreche kein Italienisch, aber Titel wie "Giu la testa", "Faccia a faccia", "Corri uomo corri" oder "Un dollaro bucato" konnte ich deutlich heraus hören. Leider war Brunnemann nicht konsequent genug und hat auch manche Titel nicht korrekt (im Sinne deutscher Verleihtitel) übersetzt (so wurde aus "Zwei glorreiche Halunken" "Der Gute, der Böse und der Hässliche" - originalgetreu, aber Gag verseppelt). Natürlich eine Heidenarbeit, besonders nach den damaligen Recherche-Möglichkeiten kaum durchführbar. Zurück zur eigentlichen Frage - weiß jemand, ob es in der TV-Synchro ähnlich oder gar genauer gehandhabt wurde?
Übrigens: nach Jahren wieder gesehen, etwas gründlicher als früher und nochmal überprüft -
Tomas Milian ist eindeutig HEINZ DRACHE. Die Stimme ist trotz Akzent-Verballhornung (und trotz erstaunlich spätem Einsatz für Brunnemann) unverkennbar.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #26Zurück zur eigentlichen Frage - weiß jemand, ob es in der TV-Synchro ähnlich oder gar genauer gehandhabt wurde?
Es wurde ähnlich gehandhabt; ohne jetzt genau mitgezählt zu haben, kommt es mir aber so vor, als würden in der Erstfassung mehr Titel genannt. Der Gag kommt in der Kinofassung m.E. jedenfalls deutlicher rüber, während in der Neufassung einige Passagen schwammiger übersetzt werden.
Der Sprecher von Jacques Berthier war in der Neusynchro übrigens Alexander Allerson. Bei Frank Nuyen schwanke ich zwischen Reinhard Glemnitz und Peter Fricke.
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Erstsynchro.mp3
Neusynchro.mp3
Wenn man beide Szenen zusammen schmeißen würde, käme man dem Original deutlich näher. Die Zweitfassung hält sich mehr ans Original, aber der Übersetzer hatte wohl keine Ahnung, wo der Gag lag. Den hat Brunnemann kapiert (sonst hätte er nicht "Spiel mir das Lied vom Tod" eingebaut - den hat Fassung 2 gründlich verseppelt und damit Unkenntnis bewiesen), aber das war's auch.