Zitat von Gast im Beitrag #8[quote=MrTwelve|p7419734]
("Sieht ein Vulkanier sich als Junge, hüpft gleich ein Scherz ihm auf die Zunge." - Was muss man intus haben um sowas zu texten.
Ich kann dazu sagen, dass das einzige was wohl Karlheinz Brunnemann bei der "Textfindung" intus hatte, Curywurst und Pommes war. Jedenfalls bei der Folge "Invasion der Wollmöpse".
Zusammen mit einem Freund, wurden wir von Karlheinz Brunnemann, auf Anfrage von uns, ob wir mal mal bein einer Synchro zuschauen dürften, im September 1975 von ihm dazu eingeladen. Synchronisiert wurde da die schon erwähnte Folge "Invasion der Wollmöpse" Brunnemann hat sich von Michael Miller erklären lassen, worum es bei der Folge geht, bzw., wie der Original-Text ist, hat sich den jeweiligen "Take" drei-viermal angesehen und dann "aus dem Stand" den "Schnodder-Text" "kreiert". Im Laufe der Synchro hat er dann jemanden losgeschickt, um für Alle Currywurst mit Pommes zu holen.
Interessant vielleicht noch: "Invasion der Wollmöpse" war übrigens die erste Folge, die damals für "Die Enterprise" synchronisiert wurde, aber mit Gert-Günther Hoffmann auf Kirk. (Ich mußte damals GGH auf "Anweisung" von KHB aus seinem kurzen Mittags-Nickerchen wecken, den er auf einer unbequemen Holzbank vor dem Atelier hielt). Warum GGH dann durch Rolf Schulte ersetzt wurde, weiß ich leider nicht. Was ich aber weiß, dass Brunnemann Herbert Weicker auf Spock fehlbesetzt hielt. Da hab' ich damals mächtig drüber gestaunt.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #17"Rolf Schult", bitte. Hast du GGH demnach selber im Studio erlebt, oder wurde dir das vielleicht nur erzählt?
Klar doch, narürlich Rolf Schult! Und, großes Indianerehrenwort, ich war damals tatsächlich im Synchronatelier und habe GGH als Sprecher von Kirk erlebt! War dann natürlich sehr überrascht bzw. enttäuscht, dass er bei der Ausstrahlung nicht zu hören war.
Dabei waren auch u.a. Thomas Danneberg, der aus Jux einmal Karlheinz Brunnemanns Srachstil perfekt nachahmte, Renate Küster, die einer Pause über ihre Synchronrolle auf Diana Rigg in der Sitcom "Diana" sprach und Brunnemann dabei paar ironische Bemerkungen zu den deutschen Texten abließ, für die Arne Elsholtz verantworlich war, Christian Rode, Heinz-Theo Branding, Klaus Miedel und Heinz Petruo, der zum leichten Ärger von Brunnemann zu spät zur Synchro kam. Grund war ein Arzttermin. Rolf Schult war bei diesen Synchroarbeiten nicht anwesend. Oh, ich merk' gerade, ich komm' schon wieder ins Plaudern, aber wenn man schon mal was erlebt in seinem Leben! ;-))
Zitat von Tonelli1972 im Beitrag #18 Oh, ich merk' gerade, ich komm' schon wieder ins Plaudern, aber wenn man schon mal was erlebt in seinem Leben! ;-))
Macht doch nichts . Ist doch mal interessant, Einblicke zu bekommen, wie das früher bei Synchros war .
Zitat von Tonelli1972 im Beitrag #16Was ich aber weiß, dass Brunnemann Herbert Weicker auf Spock fehlbesetzt hielt. Da hab' ich damals mächtig drüber gestaunt.
Da staune ich jetzt allerdings auch drüber. Herbert Weicker als Spock fand ich immer gut besetzt und den meisten hier im Forum geht es wohl so. Und fortinbras' Meinung kann ich mich nur anschließen:
Zitat von Gast im Beitrag Herbert WeickerWeicker schaffte herrlich die Grenze zwischen Ernsthaftigkeit und Absurdität, fing alle Facetten von Spocks Persönlichkeit ein und war besonders in den humorigen Passagen von vollendeter Kühlheit, die den Charme erst ausmachte. Spock blieb er auch in den Kinofilmen und diversen anderen Star Trek-Auftritten. Alle Episoden, Filme, Gastrollen, Sprechauftritte, etc gezählt, hat Weicker Spock sicher 110 mal oder öfter gesprochen. Was mich daran besonders fasziniert und was relativ einzigartig in der Synchrongeschichte ist: Weicker alterte und entwickelte sich nicht nur mit Nimoy als Schauspieler in diversen Rollen, was ja in Langzeitbeziehungen nicht ungewöhnlich ist. Da sich die Figur des Spock kontinuierlich auch veränderte über Jahrzehnte, so mußte auch Weicker diese Charakterveränderungen mittragen. Natürlich hatte er es mit Nimoys hervorragendem Schauspiel leichter, aber er schaffte es schon ausgezeichnet, mit Spock als greifbarem Wesen zu altern und zu reifen. Ich mochte früher besonders gern die witzigen Streitereien zwischen Spock, Kirk und McCoy. Da waren alle Synchronsprecher glänzend. Diese witzigen Passagen blieben auch später, aber mehr und merh wurde Spock "menschlicher", emotionaler und es gab Szenen mit erstaunlichem Tiefgang, da "Star Trek" ja immer eher etwas über Freundschaften und Menschen war, als blabke Science Fiction. Manche spätern Dialoge waren von Weicker so grpßartig gesprochen, daß man fast die Gänsehaut bekam (etwa der Dialog mit Kirk in "Star Trek 6", ehe das Finale beginnt).
Obwohl Brunnemanns Besetzung Christian Rode auch eine gute Idee war. Der wurde hier im Forum ja schon öfters für Nimoy vorgeschlagen, nachdem Norbert Gescher nicht mehr verfügbar war. Er hätte sicher gut gepasst. Okay, er hat ihn ja auch tatsächlich gesprochen, nur war das ja eher weniger der originale Spock, sondern mehr eine Spock-Parodie. Interessant übrigens, welche Doppelungen Brunnemann mit TAS bewirkt hat: Rolf Schult dürfte einer der wenigen, vielleicht sogar der einzige sein, der zwei Star-Trek-Captains gesprochen hat. Christian Rode war sowohl mal Mr. Spock als auch Dr. McCoy. Heinz Petruo war mal Dr. McCoy und später Khan. Thomas Danneberg war mal Scotty, später dann Kirk . Ganz schönes Durcheinander .
Hat Brunnemann gesagt, warum er Herbert Weicker für fehlbesetzt hielt?
Zitat von Tonelli1972 im Beitrag #18Christian Rode, Heinz-Theo Branding, Klaus Miedel und Heinz Petruo, der zum leichten Ärger von Brunnemann zu spät zur Synchro kam. Grund war ein Arzttermin. Rolf Schult war bei diesen Synchroarbeiten nicht anwesend.
Da Brunnemann offensichtlich absolut keinen Draht zu und kein Gefühl für "Star Trek" hatte, wundert es mich nicht, dass er eigenwillige Vorstellungen zur Besetzung hatte. Es würde mich auch nicht wundern (aber das ist blanke Spekulation), wenn er mit GGH (der immerhin zu diversen Originalfolgen Dialogbücher geschrieben hatte - wie immer man sie bewerten mag) in Konflikt geriet und es deshalb zur Umbesetzung kam. Auffällig ist, dass GGH trotz diverser weiterer Arbeiten in Berlin in den 70ern nie mehr für die DS tätig war, obwohl er doch jahrelang zum Stammpersonal gezählt hatte.
Zitat von Tonelli1972 im Beitrag #16Was ich aber weiß, dass Brunnemann Herbert Weicker auf Spock fehlbesetzt hielt. Da hab' ich damals mächtig drüber gestaunt.
[quote]
Da staune ich jetzt allerdings auch drüber. Herbert Weicker als Spock fand ich immer gut besetzt und den meisten hier im Forum geht es wohl so.
Mir gehts genauso. Mister Spock und Mister Wicker gehören einfach zusammen!
Zitat
Hat Brunnemann gesagt, warum er Herbert Weicker für fehlbesetzt hielt?
Zitat
Leider nicht, Brunnemanns Bemerkung fiel nebenbei bei einen Gespräch mit Michael Miller.
Zitat Weißt du noch, welche Rolle Branding gesprochen hat?
Neben dem Klingonen-Captain Koloth, gab es noch einen weiteren Klingonen, der allerings nur wenig Text hatte. Den hat Branding gesprochen.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #20. Es würde mich auch nicht wundern (aber das ist blanke Spekulation), wenn er mit GGH (der immerhin zu diversen Originalfolgen Dialogbücher geschrieben hatte - wie immer man sie bewerten mag) in Konflikt geriet und es deshalb zur Umbesetzung kam.
Zitat
Das vermute ich allerdings auch, obwohl es bei der Synchro keinerlei Diskussionen zwischen GGH und KHB gab.
[quote]
Auffällig ist, dass GGH trotz diverser weiterer Arbeiten in Berlin in den 70ern nie mehr für die DS tätig war, obwohl er doch jahrelang zum Stammpersonal gezählt hatte.[quote]
Ähnlich wie bei der Zusammenarbeit GGH / Rainer Brandt.
Zitat von Silenzio im Beitrag #21Zumindest in "Zwei sind nicht zu bremsen" griff Brunnemann doch mal auf ihn zurück. Die zwei Rollen sind ziemlich popelige Kleinstrollen.
Bei Brandt kann ich mich auch nur an zwei Rollen erinnern: Zwei GGH-Sätze in der italienischen Filmklamotte "Der große Schwarze m. d. leichten Knall" und auf Robert Hossein in "Der Profi". Sogar bei "Das große Fressen" hat er auf GGH für Picolli verzichtet und Helmo Kindermann besetzt.
Zitat von Tonelli1972 im Beitrag #23Ähnlich wie bei der Zusammenarbeit GGH / Rainer Brandt.
Da wüsste ich aber generell keine Beispiele engerer Zusammenarbeit - es sei denn, man nimmt an, dass Brandt für die Synchronregie einiger Winnetou-Filme verantwortlich zeichnete (aber hier glaube ich eher an Hans F. Wilhelm).
Zitat von Tonelli1972 im Beitrag #23Ähnlich wie bei der Zusammenarbeit GGH / Rainer Brandt.
Zitat
Da wüsste ich aber generell keine Beispiele engerer Zusammenarbeit - es sei denn, man nimmt an, dass Brandt für die Synchronregie einiger Winnetou-Filme verantwortlich zeichnete (aber hier glaube ich eher an Hans F. Wilhelm).[quote]
Da habe ich mich wohl falsch ausgdrückt. Ich meinte damit, dass GGH auch bei Brandt ab ca. Mitte der 1970er sehr wenig bzw. kaum als Sprecher zum Einsatz kam, genau wie bei Brunnemann.
Ist eigentlich bekannt, ob GGH in den 1960ern für Brunnemann bei Filmen oder Serien als Synchronregisseur gearbeitet hat?
Zitat Weißt du noch, welche Rolle Branding gesprochen hat?
Neben dem Klingonen-Captain Koloth, gab es noch einen weiteren Klingonen, der allerings nur wenig Text hatte. Den hat Branding gesprochen.
Falls das Korax ist, dann wurden Brandings Dialoge nicht mit in die endgültige Synchronfassung übernommen. Für Korax steht nämlich Karlheinz Brunnemann selbst hier im Forum (und in Memory Alpha und der Synchronkartei, aber die haben das hier aus dem Forum übernommen). Na gut, GGH war ja auch anwesend und ist trotzdem nicht in der ZDF-Fassung zu hören.
Mal eine ganz andere Sache:
Erkennt jemand den Sprecher von Commodore Robert April in der CIC-Fassung? Der scheint noch unbekannt zu sein.
Dateianlage:
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Robert April.mp3
[/quote] Erkennt jemand den Sprecher von Commodore Robert April in der CIC-Fassung? [/quote]
Klingt für mich irgendwie nach Jürgen Scheller. Dass die Stimme bisschen dünn bzw. schwach klingt, kann daran liegen, dass er, damals 72 Jahre alt, schon schwer erkrankt war.
Die Idee mit Jürgen Scheller ist nicht schlecht. Scheller war allerdings im gleichen Jahr noch in "Asterix in Amerika" als Majestix zu hören, wo er noch sehr viel Kraft in der Stimme hatte, was der Sprecher vom Robert April im Sample nicht mehr hat. Ich lade mal ein Sample hoch. Ab ca. 0:25 gibt es zumindest Ähnlichkeit mit Robert April.
Dateianlage:
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Majestix.mp3
Hast recht, da klingt Schellers Stimme um einiges "kräftiger". Was mich aber auch an Gert Günther Hoffmann erinnert, dessen Stimme, auch krankheitsbedingt, in den späteren Synchros von "Schirm, Charme und Melone" oder auch bei "Star Trek" innerhalb einer Folge oder eines Films auch mal voller und dann wieder dünner klang. Oder auch Lothar Blumhagen, der, immerhin schon stolze 91 Jahre alt, in der Hörspielreihe "Der Lord und die Zwei" wirlkich schwach/alt klingt, aber im Film "Alles Geld der Welt", auf Christoher Plummer als Jean Paul Getty, wesentlich "jünger/fitter rüberkommt".