Na, der Dialogbuchautor/die Dialogbuchautorin schlägt zumindest in den Trailern in die gleiche Kerbe wie Wolfgang Krege mit seinen Tolkien-Neuübersetzungen: Um jeden Preis einen (in manchen Augen) modernen Sprachstil einflechten, um angeblich "die Jugend" anzusprechen...
Jaja, alles schon gehört! Nachher präsentiert man uns die Trolle noch als Berti, Toni und Hucki (!). Die verpatzte Lyrik scheint man ja schon aus der Krege-Übersetzung zu übernehmen! Scherf ist zwar bei der Lyrik auch kein Maßstab, aber dann doch lieber noch eine dritte Übertragung ins Deutsche!
Ich würde zumindest erst mal nen längeren Trailer oder besser den Film abwarten, bevor ich von dem einen Satz auf den ganzen Film schließe. Herr der Ringe war ja auch nicht in Gänze altertümlich von den Dialogen, sondern hat ebenfalls moderne Sprachelemente eingewoben. Btw: Ist "to share in" überhaupt eine althergebrachte Floskel? "I`m looking for someone to share in an adventure" ist mit "Ich suche jemanden, der mit in ein Abenteuer zieht"(Trailer 1) sicherlich originalgetreuer übersetzt, als "Ich bereite ein Abenteuer vor und suche jemanden, der noch mitmacht." Da die konkrete Szene allerdings nicht in Gänze bekannt ist, kann es gut sein, dass letztere Übersetzung die Stimmung besser transportiert oder in Kombination mit der Bilbos Antwort einfach besser funktioniert. Vielleicht echot er das "share in" ja auf eine Weise, dass es im deutschen mit "mitziehen" keinen Sinn ergibt. Bevor ich mich empöre, warte ich also lieber den Film ab. ;)
Zumindest kann das Take so wie es ist, nicht mit der Filmversion identisch sein. Da ist ein fetter Labial auf nem offenem Mund. Das wird so nicht durchgerutscht sein.
Ich teile den Ansatz zwar, nicht vom Kleinen aufs Ganze zu schließen, aber für sich betrachtet, lässt sich sehr wohl die Wortwahl beurteilen. Und die ist zu modern, zu unelegant, zu plump. Ich wage die Prognose, dass es auch durch den Kontext nicht nötig gewesen wäre, es so zu bauen. Und der Schnipsel wird aus dem fertigen Film sein, da Dux zu hören ist.
Diese Meinungsbekundung ist auch kein "Empören". Der Begriff hat etwas Spöttisches - das finde ich unpassend.
"Ich bereite ein Abenteuer vor und suche jemanden, der noch mitmacht" ist ja auch noch unkorrekt, da er niemanden sucht, der bei der Vorbereitung mitmacht, sondern beim Abenteuer selbst.
Zitat von Begas im Beitrag #1111Na, der Dialogbuchautor/die Dialogbuchautorin schlägt zumindest in den Trailern in die gleiche Kerbe wie Wolfgang Krege mit seinen Tolkien-Neuübersetzungen: Um jeden Preis einen (in manchen Augen) modernen Sprachstil einflechten, um angeblich "die Jugend" anzusprechen...
Seltsames Argument... Dann hat die hdR trilogie die jungen Leute nicht oder kaum erreicht! ich bin dagegen deshalb die Übersetzung umzukrempeln. Aber Sätze im Trailer lauten ja nicht selten anders als im Film. wenn der "Mitmacht-Satz" wirklich aus dem fertigen Film stammen sollte, dannn wundert es mich, dass Dux neben schoß in deisem Tailer, oder Spot zu hören ist. Ist Andreas Fröhlich nach aktuellem Stand überhaupt noch fürs Dialogbuch verantwortlich? Du hast ja vor wenigen seiten sinngemäß gemeldet, dass Fröhlich bereits daran arbeitet, auf der Grundlage der Carroux-Übersetzung.
Zitat von iron im Beitrag #1121Du hast ja vor wenigen seiten sinngemäß gemeldet, dass Fröhlich bereits daran arbeitet, auf der Grundlage der Carroux-Übersetzung.
Sowas gibts für den Hobbit dummerweise aber überhaupt nicht...
@iron Das war gar kein Argument für oder gegen etwas! Kam das so rüber? Ich bin lediglich skeptisch, was die Verwendung der Krege-Übersetzung für die Synchronisation angeht... Das dies der Fall sein wird, ist doch sehr wahrscheinlich.
Carroux hat den Hobbit (leider) niemals übersetzt. Es gibt die Scherf-Übersetzung, die ihre letzte Überarbeitung Anfang der 70er Jahre erfuhr und die Krege-Übersetzung von 1997. Keiner der beiden Übersetzung sollte, und dies ist meine ganz subjektive Meinung, bei der Synchronisation zugrunde gelegt werden. Mir wäre offengestanden lieber, wenn der Dialogbuchautor ganz unabhängig von einer vorhandenen Roman-Übersetzung übertragen würde.
Sorry, begas, Du hast dich natürlich zur Übersetzung der Hdr-Trilogie geäußert. Ich habe durch zu flüchtiges Lesen diesen Kontext übersehen, in dem du diese Carroux-überetzung erwähnt hast.
Du hast selbstverständlich nur die Ansicht widergegeben, ein für manche moderner Sprachstil würde die Jugend ansprechen. Aber diesem vordergründigen Argument für eine noch zeitnahere Sprache für die deutschen Hobbit-Dialoge kann ich nicht zustimmen. Die Jugend ist eben mMn. auch durch die HdR-Trilogie sehr gut erreicht worden.
@Iron: Du interpretierst falsch, Begas ist da ganz bei dir. Und ihr seht das komplett richtig: Anbiederung in Richtung Jugend ist völlig unnötig. Jüngere haben die Hochsprache gefressen, die Andreas Fröhlich so wunderbar ausgestaltet hat. Auch sprachlich ist die HDR-Synchro der Goldstandard, ich bleibe dabei.
Begas führt Kreges "Hobbit"-Übersetzung als Beispiel dafür an, dass eine zu sehr in Richtung Jugend buckelnde Übersetzung unnötige Schwächen aufweisen kann. Wenn du wissen willst, wie sehr, Iron, lies die Übersetzung mal. Sie ist missraten.
Wenn sie als Grundlage dient, wird das der Sache wenig dienlich sein.