Er war es und wird es immer sein: mein persönlicher Favorit im gesamten ST-Universum!
Allein seiner brillanten Darstellung als Mr. Spock ist es zu verdanken, dass ich mich seit meiner Jugend mit logischem Denken (Columbo lässt grüßen!), Detektivgeschichten, Zahlenspielen und natürlich SciFi beschäftige.
Nimoys bester Freund William Shatner sprach in seiner Rolle als Captain Kirk in "Star Trek II - Der Zorn des Khan" eine Textzeile, der nun umso stärkere Bedeutung zukommt: "Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine ... die menschlichste."
Zugegebenermaßen war ich nie ein Star-Trek-Fan. Die Episoden sind teils ja ganz nett, das liegt für mich aber auf gleichem Level wie 'Bonanza' oder 'Rauchende Colts'. Sind ja auch dieselben Autoren und Regisseure, manchmal sogar die gleichen Drehbücher leicht modifiziert - statt der Apachen greifen die Klingonen an, die Konflikte sind ansonsten identisch. Gene Roddenberry hat ja sogar Drehbücher für die 'Shiloh-Ranch' geschrieben. Sicher, ein paar herausragende Folgen, die den üblichen Rahmen sprengen, gibt es in allen diesen Serien. Was Star-Trek von den anderen genannten Serien abhebt, erschließt sich mir aber nicht; da wird gewiss mehr hineinphilosophiert als die Folgen bei Licht betrachtet hergeben.
Die Darsteller sind natürlich ein anderes Thema. Da gehört Leonard Nimoy sicher zu den bemerkenswertesten. Er hatte auch Gastrollen in anderen Serien wie 'Bonanza' als Falschspieler (Bild 1) und 'Rauchende Colts' sehr überzeugend als Indianer (Bild 2).
Besonders in Erinnerung ist mir seine Rolle als Achmet im Mehrteiler 'Marco Polo' (Bild 3), wo er als Gaststar neben Größen wie Burt Lancaster, John Gielgud und David Warner mühelos bestehen kann.
Dass er der Rolle des Spock ambivalent gegenüberstand, glaube ich ganz sicher, denn eine solche Stigmatisierung macht es natürlich sehr schwer, andere Angebote zu bekommen. Jedenfalls sehe ich ihn nicht in erster Linie als Spock, sondern als vielseitig überzeugenden Schauspieler (was ich von William Shatner z.B. nicht unbedingt behaupten möchte). Schade, dass er aufgrund von Spock seine wahren Fähigkeiten nur selten unter Beweis stellen konnte!
Ich fand übrigens Rolf Boysen sehr nahe an Nimoys Originalstimme, empfand die Besetzung aber doch als irgendwie glanzlos. Hier fehlte für mich einfach das gewisse Etwas.
Wie denkt ihr wird der Hologramm-Auftritt von Nimoys Spock in der neuen „Star Trek: Prodigy“-Serie gelöst werden? Im Original hört man die Stimme von Leonard Nimoy aus verschiedenen Filmen und Folgen der TOS-Serie. Man müsste den Dialog mit alten Sound-Schnipseln von Herbert Weicker rekonstruieren, allerdings gibt es da oft Hintergrund-Musik, die man wegfiltern müsste. Oder ein AI-Voice-Programm verwenden und mit Tonaufnahmen von Weicker füttern.
Puh, das wird wohl neu aufgenommen werden müssen. Uli Krohm ist wohl zu alt. Ich wäre für Thomas Wenke, der ja inzwischen in Berlin herumzugeistern scheint.
Meine Vermutung wäre, dass das Produktionsstudio in den Archiven noch das unbearbeitete Rohmaterial hat ohne Musik, Effekte usw. und man nur Nimoy hört. Diese Aufnahmen könnte man dann herangezogen haben.
Das ist aber bei einer über 50 Jahre alten Serien ziemlich unwahrscheinlich. Folglich sollte es den Versuch wert sein, originale Synchronfragmente in gleicher Weise zusammenzustellen.
Die Macher haben in Intervies bestätigt, dass sie keinen reinen Aufnahmen der Schauspieler mehr hatten, und die Stimmen rausfiltern mussten (was man mitunter auch deutlich merkt - die Stimmen klingen an einigen Stellen sehr blechern). Daher ja, es wäre sehr aufwendig aber auch für die deutsche Version machbar.
Mehr gedanken mache ich mir um ein paar andere Figuren in der Folge. Bei Odo hat man teilweise die Sätze aus verschiedenen Fragmenten zusammengestellt, es ist fraglich ob ob dies im deutschen ebenso funktioniert (aber hier würde Bodo Wolf noch für neue Aufnahmen zur verfügung stehen). Und bei Uhura hätten man Aufnahmen mit 3 verschiedenen Sprecherinnen.
es wurde der Weg des geringsten Aufwands gewählt; alle Figuren wurden neu eingesprochen ... das ist zwar schade, aber angesichts der Zielgruppe der Serie verständlich.
Auf jeden Fall klingt es gar nicht gut. Bei der Präsenz der Originalserie sollte es möglich sein, sich in der Sprechweise ein wenig mehr an Weicker zu orientieren. Ich weiß - Wunschtraum ...
Mir fällt ehrlich gesagt kein heutiger Sprecher ein, der in die Richtung des jüngeren Herbert Weicker geht. Für den älteren Weicker hätte ich mir noch Uli Krohm vorstellen können, aber der wäre für den TOS-Nimoy viel zu alt gewesen.
Eine andere Möglichkeit wäre natürlich, sich an Norbert Gescher zu orientieren. Da hätte man mit Christian Weygand und evtl. sogar Claus-Peter Damitz zwei gute Kandidaten gehabt.