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Dieses Thema hat 74 Antworten
und wurde 2.354 mal aufgerufen
 Allgemeines
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smeagol



Beiträge: 3.901

12.01.2010 09:27
#46 RE: @Mücke Zitat · antworten

@Schweizer

Interessante Informationen - Danke!

AMK


Beiträge: 1.028

16.01.2010 10:50
#47 RE: @Mücke Zitat · antworten

Kurze Meinungsäußerung:

1) "Mücke" hat durchaus ein Recht auf seine OV-"Träume". Andere haben das Recht, andere oder keine Träume zu haben ...

2) Synchros - und zwar "hochwertige", nicht "hingerotzte" - sind aus in diesem Thread genannten Gründen ziemlich unverzichtbar; sie sind nicht nur "notwendiges Übel", sondern auch wünschenswert (zumindest solange nicht jeder jede Sprache spricht bzw. versteht; aber selbst dann wären sie - wenn, wie gesagt, "hochwertig" - begrüßenswert: als "Bonus" und "Kulturleistung" - dann allerdings wohl kaum noch finanzierbar bzw. "marktwirtschaftlich" genug ...).

3) Solange ein Kinobesuch nicht deutlich preisgünstiger ist als eine DVD, gibt es wohl kaum Erfolgsaussichten für OVs im Kino. Wenn ich vor der Wahl stehe, entweder eine Summe X auszugeben, um mir zu vorgegebener Zeit mit einem Haufen lauter Leute einen "ausländischen" Film in einer Sprachfassung anzusehen bzw. in gehörschädigender Lautstärke anzuhören, oder aber die Summe X zu einem späteren Zeitpunkt in den Kauf einer DVD zu investieren, die ich dann zu beliebiger Zeit "am Stück" oder "in Etappen" gemütlich zu Hause ansehen und in verträglicher Lautstärke anhören kann - und das in mindestens zwei Sprachfassungen -, dann entscheide ich mich gegen das Kino und für die DVD. Und ich schaue bzw. höre mir auf meinen DVDs auch tatsächlich alle Sprachfassungen an - d. h. ich nutze den "Mehrwert", der den Kauf für mich oft erst rechtfertigt -, was in der Regel heißt: deutsche Synchronfassung komplett, US-Original komplett, andere Synchros (vor allem französische) zumindest teilweise (um zu hören, was für Stimmen da besetzt wurden, und mit Schulfranzösisch hin nund wieder doch ein Wort zu verstehen ).

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

14.02.2010 18:31
#48 RE: @Mücke Zitat · antworten

Zitat von AMK
Kurze Meinungsäußerung:
1) "Mücke" hat durchaus ein Recht auf seine OV-"Träume". Andere haben das Recht, andere oder keine Träume zu haben ...
2) Synchros - und zwar "hochwertige", nicht "hingerotzte" - sind aus in diesem Thread genannten Gründen ziemlich unverzichtbar; sie sind nicht nur "notwendiges Übel", sondern auch wünschenswert (zumindest solange nicht jeder jede Sprache spricht bzw. versteht; aber selbst dann wären sie - wenn, wie gesagt, "hochwertig" - begrüßenswert: als "Bonus" und "Kulturleistung" - dann allerdings wohl kaum noch finanzierbar bzw. "marktwirtschaftlich" genug ...).
3) Solange ein Kinobesuch nicht deutlich preisgünstiger ist als eine DVD, gibt es wohl kaum Erfolgsaussichten für OVs im Kino. Wenn ich vor der Wahl stehe, entweder eine Summe X auszugeben, um mir zu vorgegebener Zeit mit einem Haufen lauter Leute einen "ausländischen" Film in einer Sprachfassung anzusehen bzw. in gehörschädigender Lautstärke anzuhören, oder aber die Summe X zu einem späteren Zeitpunkt in den Kauf einer DVD zu investieren, die ich dann zu beliebiger Zeit "am Stück" oder "in Etappen" gemütlich zu Hause ansehen und in verträglicher Lautstärke anhören kann - und das in mindestens zwei Sprachfassungen -, dann entscheide ich mich gegen das Kino und für die DVD. Und ich schaue bzw. höre mir auf meinen DVDs auch tatsächlich alle Sprachfassungen an - d. h. ich nutze den "Mehrwert", der den Kauf für mich oft erst rechtfertigt -, was in der Regel heißt: deutsche Synchronfassung komplett, US-Original komplett, andere Synchros (vor allem französische) zumindest teilweise (um zu hören, was für Stimmen da besetzt wurden, und mit Schulfranzösisch hin nund wieder doch ein Wort zu verstehen ).



Ich möchte dem Thema nur noch eine Sache hinzufügen:

Ich war hier vor genau einer Woche zur OV von "Sherlock Holmes" im Kino. SonntagNACHMMITTAG, 17.20 Uhr. Hier laufen normalerweise wenig bis keine OVs (original versions ). Ich traute meinen Augen kaum, als ich das halbe (recht große) Kino beinahe lückenlos gefüllt sah.
Für mich genügte bereits dieser Anblick dafür, dass ich meine These, sowie sie GEMEINT war, bestätigt sah.
Was ich da sah, war genau das, was ich sehen will. D.h. es war das, wozu es die regelmäßige Möglichkeit geben sollte. Nicht mehr, nicht weniger. Punkt. Es muss ja nicht unbedingt sein, dass genauso oft OVs wie Synchros laufen, aber sie sollten zumindest mehr als einmal und zu humanen Zeiten angeboten werden, wozu eine kontinuierliche Deplatzierung in der Spätvorstellung nicht zählt.
Es ist besser und gerechtfertigter ne OV zweimal nachmittags als fünfmal in der Nacht zu zeigen. Insofern geht es hier gar nicht primär um Masse, sondern vor allem um sinnvolle Strategie bzw. Logik.

Es ist in einer einigermaßen großen Stadt Deutschlands durchaus möglich ein breites Publikum (denn da war wirklich "alles" dabei) mit englischsprachigen Fassungen zu erreichen. Auch am Nachmittag und sogar OHNE, dass es zum regulären Turnus des Kinos gehört und somit erstmal bemerkt werden muss. Und es braucht dafür auch noch nichtmal Untertitel.
Aufgrund eines dts-Fehlers konnte die OV dann allerdings nicht gezeigt werden und etwa drei Viertel der Leute oder mindestens zwei Drittel verließen deswegen des Kino...das nur noch am Rande. (Tendenziell würde ich eher nicht davon ausgehen, dass die Mehrheit dieser Leute die Synchro schon kannte. Denn innerhalb von gut ner Woche Laufzeit rennen die wenigsten zweimal in denselben Film... - und dass es fast nur Leute waren, die nicht richtig oder kein Deutsch kennen ist im Allgemeinen noch deutlich unwahrscheinlicher.)

In Frankfurt und Berlin gibt es sogar ganze Kinos, die nur OVs zeigen und das verlange ich bei weitem noch nicht einmal.
Wenn du jeden Film wöchentlich auch zweimal in der OV präsentierst und nicht nur abends 23.00 Uhr...wie es in meiner Heimatstadt früher üblich war...gewinnst du bereits reichhaltig Publikum, was sich dann auch langsam ausweiten ließe, weil Kino meistens zu mehreren besucht wird und sich somit schnell eine Gewöhnung einstellen kann.
Ansonsten liege ich mit AMK absolut auf einer Linie! Wobei ich bzgl. Punkt 3 die Leinwand dem Fernseher einfach generell vorziehe...

Slartibartfast



Beiträge: 6.679

14.02.2010 20:03
#49 RE: @Mücke Zitat · antworten

Zitat
In Frankfurt und Berlin gibt es sogar ganze Kinos, die nur OVs zeigen und das verlange ich bei weitem noch nicht einmal.



In München auch. Das Publikum besteht aber weitgehend aus Native Speakern und - ich nenn es jetzt mal so - filminteressierten Besuchern mit Abitur.
Das ist ein Nischenpublikum, dass sich durch sein Konsumverhalten ein Stammkino etabliert hat. Dieses Nischenpublikum verteilt auf alle Kinos der Stadt gäbe pro Vorstellung vielleicht 10 Leutchen, die eine OV sehen wollen, gegenüber einer Vielfachen Masse, die sich für diese Vorstellung keine Karte kaufen will und in ein anderes Kino geht.
Ich verstehe deinen Standpunkt, dass man als Theaterbetreiber sowas mal mutig riskieren muss, um eine Etablierung möglich zu machen. Aber die Aussichten stehen dafür meistens schlecht.
Ich weiß noch, als die Sneak Previews in waren. Ein Kino (übrigens das gleiche wie oben genannt) zeigte Freitag Nacht einen Film vor der Deutschland-Premiere, ohne den Besuchern beim Kartenkauf den Titel zu verraten. Das Publikum dieses Hauses war begeistert. Als andere Kinos es nachmachen wollten, akzeptierte es keiner der dortigen Kartenkäufer, für eine Katze im Sack zahlen.
Und angesichts der mickrigen Einnahmen der Kinos (oftmals gehen 100% in den ersten Wochen ausschließlich an den Verleih) versteht man wohl, dass die Experimentierfreudigkeit etwas geringer geworden ist.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

14.02.2010 20:22
#50 RE: @Mücke Zitat · antworten

Zitat von Slartibartfast
Dieses Nischenpublikum verteilt auf alle Kinos der Stadt gäbe pro Vorstellung vielleicht 10 Leutchen, die eine OV sehen wollen, gegenüber einer Vielfachen Masse, die sich für diese Vorstellung keine Karte kaufen will und in ein anderes Kino geht.


Ich verlange ja nicht, dass alle Kinos der Stadt dieses OV-Angebot machen sollen.
Es sollte in der Stadt entweder ein spezielles OV-Kino geben (in großen Städten) oder im größten Kino sollte jeder Film zumindest eine Woche lang 2-3mal (nicht am Tag, sondern innerhalb dieser Woche) im Original gezeigt werden. Eine Option, wie man noch zusätzlich Zuschauer gewinnen könnte wäre z.B., wenn man die OVs immer erst 3-4 Wochen später zeigt. Das wurde hier früher auch so gemacht, nur liefen die dann sinnigerweise halt erst abends, frühestens 22.00 Uhr, was sozusagen eine gegenläufige Parallelmaßnahme ist.
Es kommt einem manchmal so vor, als wenn OVs quasi extra schlecht im Programm platziert werden, damit man sie irgendwann nicht mehr zeigen muss, so ähnlich wie das teilweise auch mit TV-Serien gemacht wurde, die man (in den Staaten) nicht lange halten wollte (z.B. "The Ellen Show").
Ein Nischenpublikum haben Filme, meiner Ansicht nach, ohnehin oftmals. Meistens ist es so, dass in der Woche maximal 2 Filme starten, die in gewisser Weise "von allgemeinem Interesse" sind, was durch Werbung oder ähnliches erzeugt wird. Die übrigen 4-6 gewinnen nur durch Nischenpublikum oder Leute, die spontan mal rein gehen. Selbst Filme wie letztens z.B. Jane Campions "Bright Star" sind absolut Klientelkino.
Man darf nicht vergessen, dass das Abrufen von einer zweiten Sprachfassung dank dts sowieso sehr einfach ist - es ist ja nicht so, dass man da unter großem Aufwand erst die Rollen mit dem Originalton aus Madagaskar einfliegen müsste - und dass sich die OVs bei 2-3 Vorstellungen erheblich schlechter verkaufen, als die Synchros glaube ich selbst in der Anfangsphase nicht.
Probieren geht über Studieren. Selbst, wenn man jeden Film nur einmal im Original anbieten würde wäre ich als Kompromiss für den Anfang schon zufrieden. Was nicht geht, ist das spekulative Marktphilosophieren und das Quasi-totschweigen des Originals(!). Denn in SO EINER Form, wirklich EFFIZIENT probiert worden ist es eben noch nicht, Originalfassungen mit System im Programm zu platzieren.
Wenn es danach ginge, nur Filme im Kino zu bringen, wo quasi jeder reingehen würde, können wir auch gleich nur noch "Avatar" und den "Herrn der Ringe" zeigen...OVs haben genauso ein Klientel wie Arthaus-Filme und selbst Filme von relativ bekannten Regisseuren wie eben Campion. De facto ist da nicht wirklich ein Unterschied, was die Breite der Abnahme durch Zuschauer angeht. Was sich mir im übrigen auch schon bestätigt hat, anhand meiner Erfahrungen in verschiedenen Filmen, in denen ich war.

Märchenonkel


Beiträge: 17

15.02.2010 01:27
#51 RE: @Mücke Zitat · antworten

Also, selbst ein Uni-Städtchen wie Tübingen hat nur eine OV-Reihe im Semesterprogramm ausserhalb des regulären Programms mit 2-3 Vorstellungen die Woche sowie gelegntlich von Blockbustern eine oder zweiu Vorstellungen nachmittags unter der Woche.
In Stuttgart gibt es ein beliebtes OV-Kino, das aber m.W. sehr stark von native sperakern frequentiert wird.

Slartibartfast



Beiträge: 6.679

15.02.2010 18:30
#52 RE: @Mücke Zitat · antworten

Sowas wäre sicher eine feine Sache, nur wird es halt nicht getan. Worum geht es dir also letztendlich? Kannst du in dieser Hinsicht tatsächlich etwas "verlangen"? Oder musst du dich einfach mit dem zufriedengeben, was Wirtschaftsunternehmen anbieten?

Ich für meinen Teil hätte auch gern ein Gesetz, dass alle Münchner Konditoreien ganzjährig Krapfen mit Hagebutte anbieten statt der langweiligen Aprikose und Himbeer würde ich verbieten lassen. Aber habe ich als Verbraucher eine Chance, daran etwas zu ändern? Ich kann aufhören Aprikosenkraofen zu kaufen, aber so lange der Rest von München es dennoch tut, werde ich damit nichts erreichen.

Ein kleiner Hinweis noch von mir als ehemaligem Vorführer: Die wenigstens Filme laufen in DTS. Viele sind gar nicht in DTS verfügbar, sondern nur Dolby Digital, wo die Tondaten ebenso fest sind wie beim alten Dolby-SR. Eine Zusatzkopie ist daher meist unumgänglich, wenn man OVs zeigen will. Da Vorführer aber Verfügungsmasse der Theater sind, dürfte das nicht der Grund für die Manschetten sein, OVs zu zeigen. Zum anderen sind von vielen Filmen die OVs nicht in genüpender Anzahl buchbar. Die wenigen auf dem Markt reißen sich die etablierten OV-Theater unter den Nagel; eine neue OV-Sparte aufzuziehen ist daher mit viel Geduld verbunden. Verluste lassen sich anfnags wohl auch nicht vermeiden.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2010 18:40
#53 RE: @Mücke Zitat · antworten

Zitat von Slartibartfast
Sowas wäre sicher eine feine Sache, nur wird es halt nicht getan. Worum geht es dir also letztendlich? Kannst du in dieser Hinsicht tatsächlich etwas "verlangen"? Oder musst du dich einfach mit dem zufriedengeben, was Wirtschaftsunternehmen anbieten?


Sagen wir's mal so: Ich kann auf alle Fälle dagegen reden, wenn quasi behauptet wird, dass OVs in der Regel "ka Sau" interessieren. Da das nunmal völlig zweckorientiert übertrieben ist.
Und wenn es in Tübingen ein systematisches OV-Angebot gibt, kann man z.B. fragen, warum es meinetwegen in Erfurt oder Mainz keins gibt und welcher Logik das angeblich folgen soll.
Letzten Endes könnte man es also auch so formulieren:
Habe ich das Recht zu verlangen, dass es in Stadt A Bananen gibt, wenn es auch in Stadt B Bananen gibt?
Ja, ich denke schon.
Denn so, dass man die OV quasi erstmal überhaupt in Deutschland einführen müsste, ist es ja nun auch nicht. Wobei ich auch dann aufgrund des internationalen Vergleichs für einen Anfang plädieren würde.

Slartibartfast



Beiträge: 6.679

16.02.2010 19:06
#54 RE: @Mücke Zitat · antworten

Zitat
Habe ich das Recht zu verlangen, dass es in Stadt A Bananen gibt, wenn es auch in Stadt B Bananen gibt?
Ja, ich denke schon.


Schön, dass du den Vergleich aufgreifst. Du hast nicht nicht kein "Recht", sondern noch nichteinmal eine Chance das zu "verlangen".
Von wem denn außerdem? Soll Vater Staat die Obsthändler zwingen Bananen zu verkaufen? Ich denke, nein. Sowas regelt der Markt. Dass dies in manchen Ecken länger dauert, heißt entweder, dass die Obständler dort weniger Mut (oder Fachwissen) haben, oder dass die Kunden dort eben wirklich keine Bananen kaufen. Gäbe es jedoch einen Großteil von Bananenfreunden, MUSS der Händler sie irgendwann anbieten, um im Geschäft zu bleiben. Wenn er dies nicht nötig hat, schmecken seinen Kunden wohl eher "deutsche Äpfel".

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2010 22:27
#55 RE: @Mücke Zitat · antworten

Und genau da setzt die Spekulation ein!
Woher will man denn wissen, dass es in Erfurt keine Nachfrage bezüglich OVs gibt? Oder in Mainz oder sonst wo.
Woher will ich wissen, ob ich mit einem systematischen OV-Angebot Publikum erreiche, wenn ich noch nie systematisch OVs angeboten habe, sondern allenfalls sporadisch und sie da vielleicht schlecht besucht waren. Man kann aus einzelnen schlecht besuchten Vorstellungen keinen Rückschluss darauf ziehen, wie das Ganze systematisch funktionieren würde.
Wenn der FC Bayern nur ab und zu mal spielen würde, wie er grade lustig ist, hätten die auch nicht so viele Zuschauer...man kann dann aber nicht sagen, dass deswegen ein System wie die Bundesliga quasi niemals funktionieren würde.
Erschwerend kommt hinzu, dass OVs eben noch nichtmal unterdurchschnittlich schlecht besucht sind, sondern halt wie mindestens die Hälfte aller Filme im Kinoprogramm von einem Klientel besucht werden.

Zu sagen, dass der Händler irgendwann anbieten muss, wenn es wirklich eine Nachfrage gibt, heißt quasi für den Händler einen Beweis abwarten, der ohne den Händler aber nie erbracht werden kann bzw. wird, außer wenn man eine Unterschriftensammlung veranstalten würde. Das kann nicht der Gedanke sein.

Donnie Darko
Moderator


Beiträge: 8.086

16.02.2010 22:45
#56 RE: @Mücke Zitat · antworten

Um derartige Themen in dieser Ausführlichkeit zu besprechen, empfehle ich das Unterforum "Allgemeines"! Könnte man daher nun bitte wieder zur Diskussion um den Film zurückkehren, um den es hier eigentlich geht??? Danke!

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2010 23:41
#57 RE: @Mücke Zitat · antworten

Ein Fragezeichen hätte es auch getan. Die Diskussion hier war nicht so unsinnig, als dass man uns nen Vogel zeigen müsste (was die vermehrte Verwendung von Satzzeichen genauso impliziert, wie Großbuchstaben "schreien" bedeuten).

Taccomania


Beiträge: 843

17.02.2010 10:09
#58 RE: @Mücke Zitat · antworten

Wie gesagt, Mücke: es steht Dir frei, von Deinem eigenen Geld eines der zahlreichen leerstehenden Kinos zu mieten und dort nur OVs anzubieten. Nach einigen Wochen wirst Du mit Blick auf Deinen Kontostand feststellen, daß sich mit Idealismus allein kein Kino betreiben läßt. Falls Du nicht einsichtig bist, wird es Dir der zuständige Sachbearbeiter Deiner Bank oder der Gerichtsvollzieher erklären...

Es ist zwar schade, daß Kulturangebote sich auch wirtschaftlichen Zwängen unterwerfen müssen. Aber solange die Aufführung von OVs nicht mit öffentlichen Mitteln unterstützt wird - was man angesichts der allgemein klammen Kassen bis auf weiteres auch nicht erwarten kann - sind OVs für die meisten Kinobetreiber nicht wirtschaftlich. Natürlich gibt es in einigen größeren Städten und auch kleineren Universitätsstädten (z.B. Marburg, Freiburg) traditionell genügend Publikum für OVs. Aber der Kinobetreiber in der niedersächsischen Kleinstadt kann es sich nun einmal nicht leisten, seine Bude für drei Zuschauer zu heizen.

Du verlangst von anderen, auf eigenes wirtschaftliches Risiko solche Experimente durchzuführen, um die Nachfrage auszutesten bzw. eine entsprechende Nachfrage zu schaffen. Allein diese Experimente kosten den Kinobetreiber jedoch tausende von Euro. Ich schlage vor, daß Du dem Kino Deines Vertrauens aus eigener Tasche monatlich zweitausend Euro für dieses Experiment zur Verfügung stellst. Dann wird man sicher auch ernsthaft erwägen, mehr OVs anzubieten. Wenn Du diesem Vorschlag nicht folgen magst, weil Du zufällig keine zweitausend Euro monatlich übrig hast, um Dein Kino entsprechend zu unterstützen, weißt Du jetzt auch, weshalb der Kinobetreiber ebenfalls keinen Bock auf solche Versuche hat.

Bliebe noch die Möglichkeit, einen gemeinnützigen Verein zu gründen, der das Kino in Eurer Stadt entsprechend finanziell unterstützt: "Initiative Pro Originalfassung". Pack' selber an, statt nur an andere zu appelieren, die das wirtschaftliche Risiko tragen.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

17.02.2010 12:49
#59 RE: @Mücke Zitat · antworten

Zitat von Taccomania
Du verlangst von anderen, auf eigenes wirtschaftliches Risiko solche Experimente durchzuführen, um die Nachfrage auszutesten bzw. eine entsprechende Nachfrage zu schaffen. Allein diese Experimente kosten den Kinobetreiber jedoch tausende von Euro.


Ich verlange das nicht von irgendwelchen independent-Kinobestreibern, sondern von Ketten, die es ohnehin schon machen, aber nur sporadisch, aber zum Teil immerhin sogar in Kooperation mit Partner-Kinos...
Der Vergleich damit, dass "ich es ja machen könne" verbietet sich aus diesem Grunde und ist ein recht oberflächlicher Versuch mich sozusagen abzudrosseln. Ist im übrigen ein typischer Spruch, wenn man Leuten die Ideen ausreden will, indem man sie dabei packt, dass sie keine Millionäre sind und dann so tut, als wenn sie's es ja "genauso gut" machen könnten, wie eine Firma mit Millionenkapital oder vielen, vielen Tausendern.

Meiner Ansicht nach machen die es jetzt sogar noch ungekonnter, als es bei einer systematischen Ausweitung mit Vorsicht, aber eben System der Fall wäre. Oder ist es wirtschaftlich sinnvoller, OVs sporadisch und vereinzelt mal in's Programm zu kleckern, wo sie die Hälfte nicht bemerkt, als es mit einer gewissen Regelmäßigkeit zu machen?!

Es so darzustellen, dass es für Cinestar ein unkalkulierbares wirtschaftliches Risiko wäre, auch in Erfurt oder sonstwo noch OVs anzubieten ist m.E. völlig an der Realität vorbei. Ich kann nicht wissen wollen, welche Farbe die Eier haben, wenn ich meine Hühner keine Eier legen lassen will, weil sie dabei ja sterben könnten.

Ist dir klar, dass man mit diesen Ausreden so ziemlich jeden Fortschritt totquatschen kann, der überhaupt denkbar ist...bei weitem nicht nur in Bezug auf Film?
Und wie gesagt...wenn es zumindest so weit reichen würde, zu merken, dass OVs genauso ihr Zielpublikum haben wie Arthaus-Filme und in nem Großkino sogar noch eher Publikum ziehen, weil es sich da immerhin oft noch um Blockbuster handelt, wäre es auch alles bei weitem nicht mehr so unkalkulierbar.

Sicher...wir können uns jetzt alle hinstellen und "Trau mich nich'!" sagen. Vor allem die Kinos, die es in 10 Städten schon machen und bei der elften dann plötzlich ein "unkalkulierbares wirtschaftliches Risiko" anschweben sehen....Ne...sorry.

Ich find es ziemlich witzig, Glaskugelleserei quasi als wirtschaftliche Überlegung darzustellen. Da merkt man ja, wo der Hase langläuft.
In allen anderen Bereichen heißt es immer, man soll sich nur ein Urteil erlauben, wenn man weiß wovon man redet bzw. Dinge wirklich erlebt hat. Nur in der Wirtschaft läuft es genau anders rum. Da wird wie wild spekuliert und das Blaue vom Himmel runtertheoretisiert.
Ein schönes Zitat, was mir erst letztens unterkam, lautet: "Das Schlimmste, was dem Menschen passieren kann, ist, wenn er zu vorsichtig wird."
(Sowas bezeichnet man im politischen Sinn übrigens auch gerne als konservativ.)

Taccomania


Beiträge: 843

17.02.2010 14:33
#60 RE: @Mücke Zitat · antworten

Auch die großen Ketten müssen wirtschaftlich denken. Dort, wo Publikum für OVs da ist, werden sie auch regelmäßig angeboten. Die großen Kinoketten sind ja auch fast nur in größeren Städten, wo es ein entsprechendes Publikum gibt. Worüber beschwerst Du Dich eigentlich? Man hat doch die freie Auswahl, wenn man will. Wer OVs sehen will, kann das tut. Notfalls auf DVD, falls der Film wirklich einmal im Umkreis von 60 km nicht in der OV im Kino angeboten wurde. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man meinen kann, stets Wünsche an jene richten zu können, bei denen man das "große Kapital" vermutet. Es ist in diesem Land noch nicht verboten, Eigeninitiative zu entfalten.

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