Gerade große Ketten sind ausschließlich gewinnorientiert, weil dort keine cineastischer Theaterbesitzer das Sagen hat, sondern ein Wirtschaftsunternehmen. Anders ausgedrückt, das "große Kapital" kam nur unter der Prämisse zustande, dass man so wenig Risiken wie möglich eingeht. OV-Kinos entstehen fast immer unter der Leitung von Privatpersonen.
Da wir gerade bei Originalfassungen und synchronisierten Fassungen sind: Kann man sagen, dass Kinokopien von Originalfassungen mit oder ohne Untertitel für die Kinobesitzer generell billiger sind als Kopien mit der deutschen Fassung ?
So, ich habe nun die ausschweifende Diskussion aus dem "Inglorious Bastards"-Thread mal hierher verschoben, wo nun weiterhin frisch und fröhlich über den Sinn und Unsinn von Mücke's Forderung nach mehr OVs in deutschen Kinos diskutiert werden kann, ohne dass der Thread zum Film zu sehr entstellt wird.
Find ich schon merkwürdig, dass auf der einen Seite gegen den ansteigenden Gebrauch von Anglizismen gewettert wird - ich zitiere Mücke: "Man sollte eher mal die Notbremse ziehen und das stoppen, was man da bereits angerichtet hat, so weit es noch möglich ist." - man auf der anderen Seite einer OV mehr Freiraum einräumen möchte. Die damalige Pisa-Studie argumentierte ja stets, dass die dort führenden skandinavischen Länder auch durch das Zeigen von OVs in Kino und TV zu besseren Ergebnissen gelangt ist. Guter Ressourcen-Nährboden also für eine ansteigende Globalisierung. Aber was hat dies für Auswirkungen auf kultureller Ebene?
Und was das Argument "Man sollte die Auswahl haben" angeht: Solange die Allgemeinheit Mario Barth einem Bodo Wartke vorzieht, der ja sozusagen "frei verfügbar" ist, glaube ich, dass durch den stärkeren Einsatz von OVs weder auf wirtschaftlicher noch kultureller Ebene irgend etwas gewonnen werden kann, außer dass ein kleiner Kreis ohne Lobby ein bisschen zufriedener dreinschaut.
Ich hab die Diskussion nicht gelesen, möchte aber zu letztem Beitrag sagen, dass ich finde für die Einheitlichkeit von Sprachen bin, daher bitte mehr OVs in Kino und TV aber keine Anglizismen im Deutschen. Denn diesen furchtbaren Mischmasch mag ich nicht. Ich zitiere mal folgenden, wahrscheinlich bekannten Liedtext: "Oh Lord, please help, denn meine Language macht mir Stress. Ich sehen mich nach peace und a bit of happiness. Let us noch a word verstehen in dieser schweren Zeit, open uns're hearts und make die Hirne weit."
Nebenbei: Ich mag Stand-Up-Comedians bzw. Stehgreif-Komiker generell nicht, aber den pseudointelektuellen Wartke find' ich besonders nervig. Viele in meinem Jahrgang finden den toll, mir hängt er zu den Ohren raus (Insbesondere die Nummer mit der 12-Ton-Musik).
Im Zeitalter der 3D-Kinos dürften O-Ton-Vorstellungen kein Problem mehr sein. Die 3D-Version von "Alice in Wunderland" hat neben einer deutschen auch eine englische Tonspur.
Zitat von Kirk20Im Zeitalter der 3D-Kinos dürften O-Ton-Vorstellungen kein Problem mehr sein. Die 3D-Version von "Alice in Wunderland" hat neben einer deutschen auch eine englische Tonspur.
Dumme Frage aber wie geht das ? Kann man da wie bei einer DVD die Tonspur wechseln ?
Zitat von SlartibartfastBin mir nicht ganz darüber klar, was Tonspuren mit 3D-Filmen zu tun haben sollen.
Ich dachte, hier geht es um OV? Da bietet sich doch sowas an.
Zitat von Lammers
Zitat von Kirk20Im Zeitalter der 3D-Kinos dürften O-Ton-Vorstellungen kein Problem mehr sein. Die 3D-Version von "Alice in Wunderland" hat neben einer deutschen auch eine englische Tonspur.
Dumme Frage aber wie geht das ? Kann man da wie bei einer DVD die Tonspur wechseln ?
Zitat So ungefähr. Hängt natürlich vom Verleiher ab.
Also hat dann jeder zusätzlich zur 3D-Brille noch einen Kopfhörer ? Kann ich mir nicht so recht vorstellen. Das schmälert dann doch das Gruppenerlebnis.
Hä? Wieso Kopfhörer? Der Ton kommt doch ganz normal über die Kino-Tonanlagen. Das Kino kann entscheiden, in welcher Sprache er den Film bringen will, nicht der Besucher.
Zitat Hä? Wieso Kopfhörer? Der Ton kommt doch ganz normal über die Kino-Tonanlagen. Das Kino kann entscheiden, in welcher Sprache er den Film bringen will, nicht der Besucher.
in der Radio Times (Haus-und-Hof-Zeitung der BBC) wies ein Kommentator im Zusammenhang einer Fernsehausstrahlung von "Das Leben der Anderen" um 10 Uhr abends darauf hin, dass bei Trailern für fremdsprachige Filme, man nie Dialog hört. Man hätte wohl Angst, dass der Zuschauer frühzeitig abzuschrecken. Derzeit wird hier der skandinavische Film "Das Mädchen mit dem Drachentattoo" heftig beworben und nur vereinzelt sind Ausschnitte mit Dialog und UT zu hören. Ein amerikanisches Remake soll schon in Vorbereitung sein. Was ist Schauspieler eigentlich schlimmer, synchronisiert oder ganz ersetzt zu werden?