Ja, ich war auch sehr erstaunt, wie gut das funktioniert hat. Erst bei längeren Passagen fällt es etwas auf. Überhaupt ist die Nachsynchro sehr gut gelungen. Ich bin sonst überhaupt kein Freund von Nachsynchros, aber diese gehört zu den wenigen, die ich richtig gut finde.
Die klingt etwas besser. Eventuell wurde bei Arte nochmal eine Tonhöhenkorrektur vorgenommen (konnte ich jetzt beim schnellen Durchzappen nicht erkennen). Wird dort manchmal gemacht und sorgt eigentlich immer für schlechtere Tonqualität. Wer weiß, welches Verfahren die einsetzen.
Eigentlich eine sehr gut gemachte Synchro...nur warum man für Anthony Hopkins ausgerechnet den wuchtigen Michael Chevalier auswählte, erschließt sich mir nicht ganz. Er ist viel zu schwerfällig für den damals noch jüngeren Sir Hopkins und lässt ihn viel älter wirken, als er eigentlich sein soll. Und der bullig-grobschlächtige Manfred Lehmann für den damals hageren Mittzwanziger Daniel Day-Lewis ist auch Lichtjahre weit weg von "guter Besetzung". Als würde man heutzutage Matti Klemm auf Timothee Chalamet besetzen. Mit dem Rest kann man aber durchaus leben.
Ich finde die Synchro, bis auf wenige Ausnahmen wie Borchert, ziemlich beschissen. Der völlig fehlbesetzte Chevalier, der überhaupt nicht vom Gesicht kommt und dazu noch viel zu wuchtig für Anthony Hopkins ist, Glaubrecht der es bis zum Vergasen übertreibt und hemmungslos chargiert, Lehmann der überhaupt kein Gespür für Rolle und Schauspieler hatte und auch Jurichs schwebt völlig über Neeson. Dazu noch viel zu oft Brandt in Kleinstrollen.
Ich konnte der Synchro auch nie etwas abgewinnen. Silenzio hat es schön auf den Punkt gebracht. Vor allem an Chevalier habe ich mich immer gestört - der liegt wirklich null drauf.
Glaubrecht ist mir jetzt gar nicht sooo negativ aufgefallen, Jurichs habe ich erst im Nachhinein durch SK-Lektüre erkannt (aber den erkenne ich sowieso nie). Damals hatte Neeson ja noch keinen wirklichen Sprecher, das finde ich nicht sooo störend. Aber Chevalier und Lehmann sind wie gesagt eindeutige Missgriffe - gerade bei Hopkins hätten damals Kerzel, Schult oder Reck alle schon in Betracht gezogen werden können, selbst sogar - wenn auch bei Brandt unwahrscheinlich - Niels Clausnitzer. Oder gar einWolfgang Pampel. Den schneidenden Kerzel hätte ich hier sogar noch am Ehesten gesehen....aber Chevalier???
Lehmann wurde in seinen jüngeren Jahren merkwürdig oft auf so junge, dynamische Schauspieler (bspw. William Hurt, James Woods, Malcolm McDowell, Liam Neeson um nur einige zu nennen) besetzt, für die ihm einfach naturgemäß die nötige Leichtigkeit und agile Stimmmotorik fehlt. Das wirkte bei den Genannten, wie auch hier, einfach nur laut und drübergefahren...