Zitat von fortinbras im Beitrag #30Die Imdb listet auch einzelne Heinz Erhardt-Filme mit englischem Titel!!! Und ich frage mich, ob das tatsächlich heissen soll, dass unser allerliebstes Riesenbaby englisch spricht...
Nicht unbedingt; die Filme könnten ja auch untertitelt gelaufen sein.
fortinbras
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09.07.2013 11:45
#32 RE: Deutsche Filme, die auf Englisch synchronisiert wurden
Zitat von fortinbras im Beitrag #32Das wäre natürlich möglich-wobei mich da auch die UT interessieren würden!!!
Ob nun UT oder synchronisiert: Es wäre schon sehr interessant zu wissen, wie man Erhardts doch sehr speziellen Humor sowohl in den UT als auch in einer möglichen Synchro übersetzt hat.
fortinbras
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09.07.2013 23:43
#34 RE: Deutsche Filme, die auf Englisch synchronisiert wurden
"Another Poem..."/"Noch 'n Gedicht...", nicht wortwörtlich übersetzt, aber das ist beim Synchronisieren ja nicht immer machbar. Ich kann's mir einfach nicht wirklich vorstellen.
Auf einer DVD-Ausgabe von "7 Zwerge - Männer Allein Im Wald" waren englische Untertitel. Da ging einiges unter, aber manche Gags hatten halt auch keine Chance.
p.s.: es war, sofern ich mich recht erinnere, die Bild-Sonderedition, welche auch eine längere Filmversion enthielt. Vermutlich haben andere DVD-Fassungen auch diese Untertitel.
Das Boot wurde ja schon erwähnt. Ich vermute Beitrag #21 von E.v.G. bezieht sich ebenfalls auf den Film. Ich bin mir relativ sicher, dass es mindestens 2 Englische Synchronfassungen von dem Film gibt. Keine Ahnung wann die erste entstand, die zweite entstand vermutlich im Rahmen der Veröffentlichung des Director's Cuts. In beiden Fassungen sprechen auch deutsche Schauspieler sich selbst. Zum Beispiel ist Prochnow in beiden Fassungen zu hören, Semmelrogge wohl nur im Director's Cut und Klaus Wennemann in keiner Fassung.
Es könnte aber auch sein, dass sogar 3 Fassungen exisitieren, denn auch für die komplette Miniserie existiert eine englische Fassung. Hier konnte ich noch keine ausreichenden Details herausfinden. Vielleicht ne eigene Synchro, oder zumsammen mit der Kinofassung sycnhronisiert, oder mit dem Director's Cut, oder beides?
Ausserdem wurde der Film bei der Synchronisation im Director's Cut ein wenig entschärft, zum Beispiel wurde aus "he, jetzt sind wir die Tommys" -> "hey, now we're in the royal navy" (und aus "Schalke hat verloren" wurde "Our team has lost"). Es gibt auch mindestens 3 Verschiedene Untertitelversionen, wenn nicht gar deutlich mehr. Auch hier wird manchmal häufig entschärft, zum Beispiel fehlen die "haare am Arsch".
(die Beispiele sind aus dem Gedächtnis, also bitte die Zitate nicht zu wörtlich nehmen, ich habe nicht mehr die Medien sie zu überprüfen)
Noch ein paar Infos am Rande:
Man kann wohl auch bei der deutschen Fassung von einer Synchronfassung sprechen, da die Kamera wohl recht laut war, und fast alles nachvertont werden musste. Für den Director's Cut wurde dann der komplette Ton vom amerikanischen Studio Soundelux erneuert. Es gab komplett neue Toneffekte, und die Musik wurde neu eingespielt, man benutzte aber die alten Tonaufnahmen, die zum Glück komplett vorhanden waren, aber wegen schlechter Lagerung kurz davor waren unbrauchbar zu werden, und schnell überspielt wurden. Wenn man genau hinguckt, bemerkt man hier und da eine Asynchronität.
Als die Kinofassung vor Jahren (2007?) auf Arte lief, schaltete ich mal auf die französische Tonspur. Die Synchro war nicht vollständig, also gab es teilweise OmU, und die Geräusche waren echt schlecht. Hat man damals keinen ordentlichen I.T. für Frankreich gemacht? Für den Director's Cut gab es dann aber wohl, wenn ich die französische Wikipedia richtig verstehe, eine Neusynchro mit grösstenteils anderen Sprechern. (und ein Übersetzungsfehler ist auch vermerkt)
p.s.: Ich höre mir gerade den Audiokommentar an (englisch, wurde für die Laserdisc gemacht). Prochnow sagt selbst, dass die Synchronisation der Kinofassung in London statt fand, und er brauchte 2 Wochen für die Kinofassung, alles wäre sehr genau gewesen (soviel Zeit nehmen sich deutsche Synchros ja leider nicht). Ochsenknecht , Grönemeyer, Bengsch sprachen sich laut Prochnow damals auch selbst. Der Produzent des Director's Cuts sagt, dass man auch bewusst Entschärfungen in der Synchro und den Untertiteln rückgängig machte, und er sagt in dem Kontext auch, dass die Kinofassung wohl damals (auch) fürs Fernsehen synchronisiert wurde.
p.p.s.: Gerade die Szene bei der ich mir am sichersten bin, dass sie in der französischen Kinofassung nur auf Deutsch mit Untertiteln auf Arte lief, wurde wohl ausnahmsweise mit einer normalen Kamera aufgenommen, gerade damit hier der Originalton genommen werden konnte. Komischer Zufall, ich kann mir kaum vorstellen, dass man sie nicht trotzdem hätte auf französisch synchronisieren könnte, notfalls ohne I.T.
In THE SWINGING STEWARDESSES, der englisch synchronisierten Fassung von Erwin C. Dietrichs DIE STEWARDESSEN (1971) haben etliche Herren das Vergnügen sich mit den äußerst freizügigen Mitarbeiterinnen des Flugverkehrgewerbes zu amüsieren. Unter ihnen ist neben Andreas Mannkopff himself auch ein grauhaariger, mittelalter Geschäftsmann, der aussieht wie eine Mischung aus Harold Gould, dem maskierten Vater von Woody Allen in WOODY DER UNGLÜCKSRABE und Friedrich Schoenfelder (der ist es aber nicht, oder? siehe Anhang)- und der wird gesprochen von... Friedrich Schoenfelder ... und zwar auf englisch! Und er macht das wirklich nahezu perfekt. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, kann es auf youtube tun, ab 05:16.
Grüße, Fehmi
The Swinging Stewardesses_1971_1.png - Bild entfernt (keine Rechte)
fortinbras
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20.07.2013 15:14
#38 RE: Deutsche Filme, die auf Englisch synchronisiert wurden
Ich habe vergessen, wo ich das gehört habe-eventuell in einem Audiokommentar. Dietrich hat gerne Filme, so sie ins Ausland verkaufbar waren, von deutschen Synchronsprechern mit Fremdsprachenkenntnissen einsprechen lassen-sofern es möglich war. Ich vermute, dass es da noch einige Filme geben dürfte, in denen man bekannte Stimmen englisch hören kann. Ich habe die Ascot-Elite Film deshalb schon mal angemailt, aber leider nur sozusagen Werbung für die Dvds bekommen, in denen Synchronarbeit des hauseigenen Studios zu hören ist. Allerdings deutsche Synchronfassungen.
Ich habe nur einen Film der Dietrich-Schmiede zuhause( damit meine ich reine Hausproduktionen, nicht Großfilm-Beteiligungen), den "Jack the Ripper" mit Klaus Kinski. Der hat eine sehr gute englische Synchronisation, aber gänzlich ohne bekannte deutsche Sprecher. Allerdings sprechen fast alle kein reines, "sauberes" Englisch, sondern haben Akzente-echt klingende, keine "aufgesetzten". Übrigens erstaunlich, dass sowohl in dieser, als auch der inkludierten französischen und italienischen Fassung Kinski ungewöhnlich tiefe Stimmen bekommen hat. Wer das nicht kennt, dem möchte ich es in etwa so beschreiben: es ist so, als würde Claus Biederstaedt das böse Kläuschen synchronisieren!
Im Audiokommentar zum Film ist Dietrich übrigens ein Fehler passiert-er lobt Kinskis Synchronarbeit an diesem Film und erzählt auch darüber. Allerdings-im Film hört man Fred Maire!
Im Sommer 1998 lief "Im Stahlnetz des Dr. Mabuse" auf Kabel1 mit englischem Vorspann. Von diesem Film und von seinem Nachfolger ("Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse") exiistieren tatsächlich (wohl in den USA entstandene) englisch synchronsierte Fassungen, die momentan auf Youtube abrufbar sind. In Nahaufnahmen zu sehende Buchtitel etc. sind dort auf Englisch zu sehen, selbst wenn zusätzlich aus dem Off der Text abgelesen wird.
fortinbras
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28.07.2014 11:22
#41 RE: Deutsche Filme, die auf Englisch synchronisiert wurden
Ich vermute mal stark, daß es zu vielen Lex Barker-Filmen auch amerikanische Synchronisationen geben wird. Arthur Brauner erwähnte sogar einmal, daß zahlreiche Filme mit ihm zwar keinen US-Verleih fanden, aber gut ans dortige Fernsehen verkauft werden konnten. Durch die Fernsehausstrahlungen der Tarzan-Filme sei Barker zumindest am US-Wohnzimmerkino ein noch immer gern gesehener Schauspieler gewesen.
Interessant wäre, wie viele dieser Filme seine eigene Stimme haben. Möglich, daß von Mabuse vielleicht auch zwei englische Sprachfassungen existieren, jene für die USA und solche für England, wo man das gerne selbst macht. Dort sollen sämtliche Mabuse-Filme auch gelaufen sein, zumindest jene mit Gert Fröbe. Ob ihn Michael Collins synchronisierte, wie in "Goldfinger"?
Zitat von fortinbras im Beitrag #41Interessant wäre, wie viele dieser Filme seine eigene Stimme haben. Möglich, daß von Mabuse vielleicht auch zwei englische Sprachfassungen existieren, jene für die USA und solche für England, wo man das gerne selbst macht. Dort sollen sämtliche Mabuse-Filme auch gelaufen sein, zumindest jene mit Gert Fröbe. Ob ihn Michael Collins synchronisierte, wie in "Goldfinger"?
Für mich klingen die Sprecher dieser Fassung ziemlich "amerikanisch": http://www.youtube.com/watch?v=o7GxS3E1y9s http://www.youtube.com/watch?v=PiGje4zLRSI Da Lex Barkers eigene Stimme mir nicht vertraut genug ist, weiß ich nicht, ob er hier zu hören ist. Es würde mich allerdings eher wundern, da die Synchro zu einer Zeit entstanden sein dürfte, als er nur für europäische Filmgesellschaften arbeitete. Gert Fröbes Sprecher (der sich zwar ins Zeug legt, aber gerade bei den emotionalen Ausbrüchen nicht an die "Vorlage" herankommt) klingt für mich nicht nach Michael Collins (der als Brite hier auch eher unwahrscheinlich sein dürfte).
Zitat von PeeWee im Beitrag #42War es in "Goldfinger" nicht Robert Rietty?
Rietty hat zwar im "Bond-Bereich" Adolfo Celi in "Feuerball" oder den Rollstuhlfahrer am Anfang von "In tödlicher Mission" synchronisiert, aber bei "Goldfinger" war bisher (soweit ich weiß) stets von Michael Collins die Rede.
fortinbras
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28.07.2014 11:38
#45 RE: Deutsche Filme, die auf Englisch synchronisiert wurden
In "Goldfinger" war es tatsächlich Michael Collins, das kann man als belegt betrachten, das ist hinreichend dokumentiert. Robert Rietty muß in den 60er/70er-Jahren in England beim Synchronisieren so umtriebig gewesen sein wie bei uns GGH oder Marquis.
@ Berti:
An Fröbes eigene Stimme kann niemand heranreichen, aber mir gefiel Collins sehr gut.
Ich hatte eine Großtante in England, die mir mal erzählte, daß nach "Goldfinger" einige deutsche Fröbe-Filme ins Fernsehen kam. Sdarunter eben auch die Mabuse-Filme.
Aber ich nehme stark an, daß man hier eigene Synchronisationen anfertigte.