wenn man wirklich Interesse am Sprechen einer Rolle hat, wo und wie bewirbt man sich am besten? Oder hat man ohne schauspielerische Ausbildung gar keine Chance? Es gibt doch zig Rollen in Filmen, wo einfach eine Figur nur ein paar Wörter spricht, für den Anfang müsste doch soetwas möglich sein oder nicht?
Logisch. Wird vielleicht dein großer Durchbruch. Ruf an bei R.C. Production Rasema Cibic, Berlin. Die geben dir vielleicht eine Rolle im nächsten Batman-Film.
Es gibt doch zig Rollen in Filmen, wo einfach eine Figur nur ein paar Wörter spricht, für den Anfang müsste doch soetwas möglich sein oder nicht?
Solche Kleinstrollen werden meistens an den Ensemble- bzw. Mengetagen mit aufgenommen. Würdest Du unseren Freund und Laien-Chef "kogenta" fragen, würde der Deine Frage natürlich mit einem klaren "JA!" beantworten. Allerdings benötigt man auch für kleine Rollen, die nur ein paar Wörter oder Sätze umfassen, entsprechende schauspielerische und sprecherische Fähigkeiten. Wenn man die hat, kann man sich natürlich bei den Aufnahmeleitern der verschiedenen Firmen bewerben. Nur kriegen die generell nicht unbedingt wenige Neubewerbungen auf den Tisch, und das meist von ausgebildeten Schauspielern oder in anderer Form qualifizierten Leuten, die dann - wenn überhaupt - natürlich erst mal vorrangig eine Chance bekommen und in der Menge ausprobiert werden.
Mannmannmann, lieber Astro, auch wenn du's nicht glauben willst: In Synchronstudios sind Laien chancenlos. Selbst mit Schauspielausbildung ist es am Anfang schwierig, dort mal einen Job zu bekommen, selbst wenn es nur ein paar Worte sind. Deine Stimme ist null geschult. Was meinst du, wie das klingen würde, wenn unter lauter Profis einer so klingt wie du?? Hier hast du von vielen ein freundliches Feedback bekommen. Aber ohne Stimmtraining geht da ehrlich gar nix!
Üben, üben, üben. Technik, Schauspiel verfeinern etc. Hörspiele, Lesungen produzieren. Mit etwas technischem Know How kannste vielleicht sogar mal ein paar Filmschnippsel privat bei dir zuhause synchronisieren. Du bist zwar noch relativ jung und hättest damit evtl. eine ganz kleine Chance bei Studios (vorrausgesetzt du trainierst jetzt fleissig und eventuelles Talent lässt dich nicht im Stich), aber die anderen haben recht: Der Bewerbungsfluss ist derart hoch und die Konkurenz schläft nicht! In einem Jahr könntest du dich vielleicht mal vorstellen und eine kleine Theatervita vorzeigen. Mit Glück kriegst du wirklich eine kleine Rolle bzw eine Stunde Ensemble. Aber ich würd nicht damit rechnen.
Zitat von AstroEs gibt doch zig Rollen in Filmen, wo einfach eine Figur nur ein paar Wörter spricht, für den Anfang müsste doch soetwas möglich sein oder nicht?
Nein. Im Grunde hat Donnie Darko die Frage schon beantwortet. Auch die Kleinstrollen werden von professionellen Schauspielern gesprochen. Viele, die heute echte Größen in der Branche sind, haben genau so angefangen.
Ich habe jetzt dein zweites Demo hören können. Das Tempo gefällt mir besser, wird dann aber doch bald wieder etwas schnell. Aber es klingt nun etwas müde, du musst noch eine gewisse Präsenz aufbauen. Woran du dringend arbeiten musst, sind deine "R"s; beispielsweise "Interpretation" klingt ziemlich krass -- "Intörprötation"... Das selbe Phänomen klingt da und dort auch an anderen Stellen durch. Das klingt fast nach einem Akzent, dürfte aber ein Rückstand von Dialekt sein, nehme ich an. "Fragen" bzw. "Fragestellung" klingt aber - und ich hoffe, ich trete dir hiermit nicht zu nahe, es ist nicht böse gemeint - etwa zur Hälfte so, wie ich Peter Maffay imitieren würde.
danke für das Feedback. Wie bekommt man denn diesen doofen Dialekt raus? Werde mir demnächst auch das vorgeschlagene Buch besorgen, aber es muss doch noch mehr Tricks geben oder?
Zitat: Wie bekommt man denn diesen doofen Dialekt raus? Werde mir demnächst auch das vorgeschlagene Buch besorgen, aber es muss doch noch mehr Tricks geben oder? _____________________________________________________________________________________________________________________ Was denn für Tricks? "Ausbildung" nennt man sowas. Wenn du eine Herzoperation durchführen oder eine Heizungsanlage reparieren willst, fragst du ja auch nicht nach Tricks oder nach 'nem Buch, sondern machst die entsprechende Ausbildung.
es bringt nichts, mit Gewalt erreichst du rein gar nichts. Es dauert Jahre bis du ein zufriedenstellendes Ergebnis erreichst. Ferndiagnosen bezüglich Sprachfehlern, oder wegtrainieren deines Dialekts können die Sache nur noch verschlimmern. Poste in ein paar Jahren wieder was, lass den Thread ruhig ein wenig ruhen :)
stimmt es, dass man auch in späteren Jahren den Dialekt annimmt, der um einen herum gesprochen wird? Ich merke das beispielsweise bei meiner Lehrerin, die absolut perfektes Hochdeutsch spricht, dass wenn ich mich mit ihr unterhalte, auch meine Ausdrucksweise viel klarer und sauberer ist.
Zitat von Astrostimmt es, dass man auch in späteren Jahren den Dialekt annimmt, der um einen herum gesprochen wird?
Nur als willensschwacher, leicht beeinflussbarer Mensch, der in dem Glauben, auf Cool zu machen, seine Umgebung imitiert, und sich auf einmal, sagen wir mal, zum alteingessessenen Berliner erklärt.
Wenn man sich nicht komplett anderen Menschen verschließt, ist das wohl unvermeidbar. Du hast bestimmt auch schon mal Interviews mit hauptsächlich in Amerika lebenden deutschen Regisseuren o.ä. gehört, die im Laufe der Zeit einen überdeutlichen englischen Akzent angenommen haben. Ebenso schleift sich aber auch das saubere "Synchron-Hochdeutsch" durch viel Übung und Routine irgendwann ein und eine Menge Sprecher können problemlos umschalten zwischen Dialekt im normalen Leben und Hochdeutsch beim Synchron. Es ist allerdings auch umgekehrt wirklich nötig, am Ball zu bleiben. Einige Leute, die in den 90ern ziemlich gut dabei waren und jetzt immer seltener zum Einsatz kommen, werden leider mangels Übungspraxis auch immer schlechterer und unsauberer, was im Teufelskreis zur weiteren Wenigbesetzung führt ...
Das, was Astro geschrieben hat, kenne ich. Ich habe Verwandte, die in Hannover und Berlin leben. Wenn die nun mal hier in Franken zu Besuch sind und ich spreche etwas mit ihnen, dann "schalte" ich auch automatisch den Dialekt fast weg. Das mache ich aber absichtlich und je nach Umgebung. Bei Vereinstreffen verstärke ich den Dialekt sogar noch etwas. Es kommt also bei mir wirklich auf die Umgebung an bzw. auf den Gesprächspartner.
Also Jan, Dialekt hör ich da schon raus, zB beim "R" natürlich und bei "habE". Man hört das du Radio machst, ist diese typische (entschuldige) überzogene Diktion. Das mit höher und tiefer ist erstmal völlig wurst, es geht nicht um die Stimme ansich, sondern das Talent. Deine Stimme klingt nicht unangenehm, aber mach ma drei Schritte zurück beim drücken/pressen und "überdynamisch sein" Abseits vom näseln, das sicher durchs drücken und Mikro verstärkt wird, sprichst du mir auch zu schnell. Ausserdem eignet sich der "Text" nicht, lies ma was aus deinem Lieblingsbuch oder so. Allerdings kann man von da aus auch nicht deine Synchronfähigkeit beurteilen. Es geht ja vor allem um's "kapieren und übertragen" beim Synchron, dazu braucht man eine schnelle Auffassungsgabe und (ich nenn's mal) Einfühlungsvermögen. In Sekunden in die richtige emotionale Stimmung springen damit es nicht künstlich klingt. Ist alles nicht so einfach, lernt man nur durch jede Menge Training bzw Erfahrung. Ausser man wird reingeboren.