Zitat von Ohne WiederkehrHartmut Neugebauer, der Gene Hackman ganz anders spricht als Robbie Coltrane in Harry Potter.
Seine ganze Bandbreite konnte er in der "Klamottenkiste" beweisen, wo er die unterschiedlichsten Rollen verkörperte. Als Kind wäre ich nie darauf gekommen, dass das Huhn Emma aus "Graf Duckula" und der (jedenfalls für mich damals) äußerst gruselige Outrider-Anführer Nemesis aus "Saber Rider" denselben Sprecher hatten!
Nicht ganz so wandlungsfähig, aber immerhin auch recht variabel war Erik Schumann, der in der Zeichentrickserie "Willo, das Waldlicht" (hoffentlich kennen die hier noch einige!) sämtliche Rollen sprach. http://www.youtube.com/watch?v=v9NSvwM2qf8 Im Original gab es auch nur einen Sprecher (Kenneth Williams). Aber auch sonst kam Herr Schumann für eine Fülle von Schauspielern zum Einsatz, die sich teilweise äußerlich oder von der Generation her sehr unterschieden.
Zu den variabelsten Sprechern, die mir noch einfallen, zählen auf jeden Fall noch Detlef Bierstedt und Stefan Krause. Gerade letzterer überrascht mich doch immer wieder, ob nun als Truman Capote, Pippin, Garth oder Peter Venkman - Die Liste lässt sich endlos fortsetzen. Krauses Stimme ist für mich ebenso wandelbar wie alterslos.
Joachim Kemmer, einer der Disney-Sprecher der 90er, wurde ja schon genannt. Da kann ich nicht anders und muss meinen absoluten Liebling Wolfgang Kühne noch aufführen, der in den 90ern ebenfalls bei Disney unter Beweis stellte, wie variabel er war - Wirklich traurig, dass er so früh abtreten musste .
In Hamburg muss auch Robert Missler genannt werden, wobei seine Variablität dazu geführt hat, dass viele Hamburger Synchronregiesseure ihn als Allzweckwaffe missbrauchen - Oft sogar in Mehrfachbesetzungen. Diese "Warum-soll-ich-mir-eine-pfiffige-Besetzung-ausdenken-wenn-ich-einfach-Missler-nehmen-kann"-Mentalität hat leider ziemlich zum Qualitätsverfall der Hamburger Synchrons beigetragen.
Im Kölner Raum sind mir vor allem Renier Baaken, Karlheinz Tafel und Hans Bayer als sehr variabel aufgefallen. Letztgenannter bringt es sogar fertig, zwei bekannten Hamburger Kollegen ähnlich zu klingen - Zum einen klingt er von Natur aus Peter Kirchberger ziemlich ähnlich, zum anderen hat er in Dragonball einen Charakter als Achim-Schülke-Imitation angelegt.
Um nochmal auf Hartmut Neugebauer zurück zu kommen, seine stimmliche Vielseitigkeit wurde mir erst viele Jahre später bewusst als ich mir die Hanna-Barbera Zeichentrickserie zu Stan Laurel und Oliver Hardy wieder ansah. Als Kind ist es mir natürlich nicht aufgefallen, aber Neugebauer sprach in dieser Serie wirklich 99% aller Figuren (mitunter auch diverse weibliche) bis auf wenige Ausnahmen. Sei es ganz tief, kieksend, hoch, mit Akzent, alt oder jung. Eine reife Leistung
Zitat von Osakuza11 im Beitrag #12Miedel der damals Fantomas so ernst und monoton sprach und später richtig alberne Rollen hatte (der französische Ritter in Ritter der Kokosnuss). Auch warmherzige Rollen konnte er überzeugend sprechen, wie den Mandrill Daniel in der Zeichentrickserie Kimba der weisse Löwe.
Ähnliches dürfte auch für Herbert Weicker gelten: Neben dem kühlen Mr. Spock und Bösewichten sprach er auch komödiantische Rollen (Herbert Lom als Chefinspektor Dreyfus, Michel Galabru in "Ein Käfig voller Narren", Philippe Noiret in "Die Schlemmerorgie") grandios.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #44War Santiago Ziesmer eigentlich schon mal in einer richtig bösen Rolle zu hören?
Er war der sadistische Bühnenmagier Arkana in Yu-Gi-Oh, das ist die böseste Rolle von ihm, die mir einfällt. Und da klang er (wenn ich mich richtig erinnere, ist schon einige Jahre her) auch eher wie ein psychopathischer Spongebob.