Ein mehr als enttäuschender, durch und durch witzloser Film.
Da ist es auch schon egal, dass man im Film gefühlte zwölf verschiedene Sprechversionen von "Mälefissänt" zu hören glaubt. Und Stefan darf natürlich nicht König sein, er heißt "King Stefan", auch wenn er die Spindeln im "Königreich" verbrennen lässt. Die Feen hatten bereits im Original die idiotischen Namen Knotgrass, Thistlewit und Flittle, es passt zu dem, was man im Film aus ihnen gemacht hat.
Wird sein Name im Film etwa "S-teffän" ausgesprochen? Das wäre ein krampfhafter Versuch, ihn mit Pseudo-Englisch den übrigen Namen anzupassen. Besser wär's gleich gewesen, ihn "Stephen" heißen zu lassen, das hätte lippensynchron bestimmt fast genau so gut geklappt.
Meine Mutter und ich habe uns den Film zu Gemüte geführt und uns köstlich über die Aussprache von "Mälefissänt", "Stefaaahn" und "Ourora"ämusiert. Die neuen Namen der drei guten Feen erwähne ich jetzt besser nicht, sonst bekomme ich wieder Lust einer gewissen Drehbuchautorin das Textbuch an den Kopf zu werfen...
Ich habe jetzt auch nicht viel erwartet. Meine Erwartungen wurden sogar übertroffen, da ich mit sämtlichen Nominierungen für die Goldene Himbeere gerechnet habe. So schlimm war es dann nicht. Aber der Film wird dem Meisterwerk "Dornröschen" einfach nicht gerecht, die beiden Filme stehen ja in keinem Zusammenhang mehr. Sie hätten ja gerne eine Vorgeschchte der Malefiz zeigen können, aber dann bitte auch so, dass es sich mit dem Original deckt. Bei der "fantastischen Welt von Oz" hat es ja auch funktioniert.
"Oz" war ein wirklich netter Film, der dem Original durchaus gerecht wurde. Aber "Maleficent" alleine wurde in drei verschiedenen Varianten ausgesprochen - das war schon ganz übel und der Film ansich ist auch einfach ... nicht gut
Zitat von Celedain im Beitrag #73Ich habe jetzt auch nicht viel erwartet. Meine Erwartungen wurden sogar übertroffen, da ich mit sämtlichen Nominierungen für die Goldene Himbeere gerechnet habe.
Das höre und lese ich immer öfter. "War nicht so schlimm wie erwartet." Ob es nun "Godzilla" ist oder was anderes. Und ich frage mich: Sind Kinobesuche bald wie Besuche beim Zahnarzt, wo man nachträglich froh ist, wenn es nicht "so schlimm wie erwartet" war?
Zitat von Celedain im Beitrag #73Sie hätten ja gerne eine Vorgeschchte der Malefiz zeigen können, aber dann bitte auch so das es sich mit dem Original deckt.
Oder zumindest nicht das Original komplett ausblendet.
Bei Disneyfilmen gibt es häufig das Element des "scheinbaren Heldentods". Dieses Plotelement soll den Helden an die Spitze des Abenteuers führen. Ist Balu aus "Das Dschungelbuch" tot? Ist Schneewittchen tot? Ist das Biest aus "Die Schöne und das Biest" tot? Ist Rapunzel tot? Ist Anna aus "Die Eiskönigin" tot?
Eine ähnliche Szene hätte es in Maleficent geben müssen. Der Zuschauer hätte für einen Moment glauben müssen, Maleficent wäre - wie im Original - gestorben. Von mir aus hätte sie dann irgendwie gerettet werden können, gerne auch durch den noch immer offenen Wunsch der dritten Fee.
Hier aber wurde der Tod von Maleficent schlichtweg ignoriert, er kam noch nicht einmal ansatzweise vor. Der Rest war eine lieb- und emotionslose Pflichterfüllung vereinzelter Elemente des Originals, das ansonsten ignoriert wurde.
Ich wehre mich nicht gegen eine Neuinterpretation. Von mir aus hätte am Ende auch King Stefan vor Maleficent wie einst Prinz Philip fliehen können. Dieser Film aber entscheidet sich ab einem bestimmten Punkt, das Original links liegen zu lassen, nur um dann eine vollkommen witz- und spannungsarme Story zu erzählen.
Im Grunde ist es die perfekte Synchro für diesen Film. Die Synchro ist genauso unausgegoren und unnötig irritierend wie der Film selbst.