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Dieses Thema hat 58 Antworten
und wurde 3.375 mal aufgerufen
 Synchronschaffende
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Jeannot ( gelöscht )
Beiträge:

20.08.2013 17:52
#16 RE: Friedrich Joloff Zitat · antworten

Für Paul Meurisse hätte er mir (neben Kieling natürlich) als Standardbesetzung auch sehr gut gefallen. Den - auch als Schauspieler schwierigen - Meurisse umgab immmer etwas Geheimnnisvolles. Schade, daß es mit diesem "Duo" nicht geklappt hat.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.387

20.08.2013 18:00
#17 RE: Friedrich Joloff Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #13

Weiß eigentlich jemand, was in der Synchrondatenbank der mysteriöse Eintrag bedeutet, Joloff habe James Mason 1969 in "Kapitän Nemo" synchronisiert?


Keine Ahnung wie es zu diesem ominösen Eintrag kam - aber Mason spielt dort definitiv nicht mit.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

20.08.2013 18:05
#18 RE: Friedrich Joloff Zitat · antworten

@ jeannot:
Paul Meurisse kenne ich leider fast kaum, ausser "Die Teuflischen" habe ich da nichts im Kopf-und da war´s ja Kindermann.
Einzelne Schauspieler scheint er ja öfters gesprochen zu haben, leider nie fix. Für Raymond Massey liegen auch drei Nennungen vor, aber ausser "Arsen..." kenne ich da nur noch "Gefährliche Begegnung". Die beiden passten auch gut zusammen. Wen er niemals sprach, aber ich mir gut vorstellen könnte, das wäre Basil Rathbone gewesen.
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@ Silenzio:
Danke für die Info!!! Ich habe vorhin online geforscht, aber nix dazu gefunden!!! Also wohl ein Fehler. Weißt du aber zufällig, ob Joloff darin tatsächlich eine Synchronrolle hat?

berti


Beiträge: 17.847

20.08.2013 18:34
#19 RE: Friedrich Joloff Zitat · antworten

Zitat von Silenzio im Beitrag #12
Früher hab ich Joloff gar mit Gerd Martienzen verwechselt. Und ironischerweise wurde Joloff in "Dr. M schlägt zu" sogar mal von Martienzen synchronisiert.

Ich habe die beiden eigentlich nie verwechselt, erkenne aber durchaus eine gewisse Ähnlichkeit, wenn Martienzen sehr ruhig spricht.
Vielleicht wurde er gerade deswegen bei "Dr. M schlägt zu" besetzt, weil Joloff keine Lust hatte, seine (überflüssige) Nebenrolle in diesem Schrottfilm (der bekanntlich mehrere Jahrzehnte im Giftschrank lag) zu synchronisieren? Oder aber tat er sich mit der Selbstsynchronisaton schwer, da er in "Geheimakte M" (wie bereits erwähnt) von Werner Peters gesprochen wurde?

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

20.08.2013 23:59
#20 RE: Friedrich Joloff Zitat · antworten

Sehen möchte ich "Dr. M schlägt zu" schon gerne einmal, obwohl ich Jess Francos Filme wirklich zum erheblichen Teil so schlecht finde, daß man NICHT mehr darüber schmunzeln kann (daneben wirkt Ed Wood ja fast wie der Regisseur subtiler Kammerspiele). Aber Joloff darin zu sehen und auch noch Siegfried Lowitz (!!!)-das ist doch skurril genug für einen Blick. Kaufen würde ich mir das auf Dvd aber bestenfalls um einen Euro.

Ich glaube eher nicht, daß es bei Joloff Probleme mit der Selbstsynchronisation gab. Bei "Geheimakte M" würde ich mal sagen, daß Joloff vermutlich nicht bekannt genug war, daß man ihn extra bestellte. Bei vielen deutschen Filmen später nahm man ja selbst bei populären Schauspielern kaum Rücksicht. In ein paar Filmen hab ich Joloff gesehen, wo er sich eindeutig selbst nachsynchronisierte.

"Ich schlafe mit meinem Mörder" ist so ein Fall. Auf Video hieß er gar "Trio Pervers". An sich ein guter Ableger von klassischen Psychothrillern, aber die zu vielen und peinlich inszenierten Sexszenen hauen die Spannung oft zusammen. Ganze Teile des Filmes wurden sicht- und hörbar nachsynchronisiert. Die Kubitschek sogar, wenn ich mich recht erinnere, gänzlich von Rosemarie Fendel gesprochen. Joloff war ganz ausgezeichnet als Kommissar. In den Szenen mit Leipnitz knisterte die Spannung doch sehr. Jedenfalls hat er sich da nachsynchronisiert und es scheint beim Synchronbuch ein paar Textänderungen gegeben zu haben-das fällt etwas auf.

Joloff gefiel mir übrigens ausgezeichnet in dem Fernsehspiel "Immer diese Mordgeschichten". Eine spannende, gut aufgebaute Geschichte a la Hitchcocks "Verdacht"-und wie das Vorbild leider auch mit unbefriedigendem Schluß. Hier spielt Joloff einen Freund von Sieghardt Rupp, der von Kriminallfällen besessen ist (zusammen mit seiner Frau) und von kaum etwas anderem als Verbrechen reden kann. Wenn er fast ekstatisch von den Grauslichkeiten alter Morde "schwärmt"-das ist schon toll anzusehen!

Gibt es in Joloffs Synchronliste eigentlich eine Rolle, die man als "polarisierend" bezeichnen könnte? So wie Erik Ode/Cary Grant oder Erich Fiedler/Peter Cushing???

Ich habe "Attila, der Hunnenkönig" seltsamerweise nie gesehen. Kann ihn mir aber für Jack Palance gut vorstellen. Wie ist er da?

berti


Beiträge: 17.847

21.08.2013 18:56
#21 RE: Friedrich Joloff Zitat · antworten

Leider sind schon alle Rollen genannt worden, in denen mir Friedrich Joloff besonders aufgefallen ist. Daher nur noch ein paar Anmerkungen:
Für Vincent Price kenne ich ihn bisher leider nur aus den "zehn Geboten", hätte ihn mir aber durchaus noch öfter vorstellen können. Gleiches gilt für James Mason, den er leider nicht durchgehend sprach. Gerade in "Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer" finde ich es schade, dass er dort nicht als tragischer Kapitän Nemo, sondern "nur" in einer uninteressanten Nebenrolle (Carleton Young als John Howard) zu hören ist!
Zum Glück blieb Joloff bei seinen Rollen nicht zu stark auf sein "finsteres" Image festgelegt.
Allerdings hätte ich eine Frage: Hatte er neben Raymond Massey in "Arsen und Spitzenhäubchen" eigentlich nochmal eine größere Rolle in einer Komödie gesprochen? Das frage ich, weil mir schon vor einiger Zeit der Gedanke kam, dass er eine interessante Besetzung für Alec Guinness als Professor Marcus hätte sein können, wenn "Ladykillers" in Berlin synchronisiert worden wäre.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

21.08.2013 20:05
#22 RE: Friedrich Joloff Zitat · antworten

@ Berti:

In "Ladykillers" hätte er sicher großartig gepasst!
"Mr. Miller ist kein Killer" ist auf jedenfall auch eine großartige komische Rolle. Eher klein, aber ganz famos war der Auftritt für Vincent Price als Giaccomo Casanova in "Der Schürzenjäger von Venedig".
Sein Auftritt für James Mason in "Mein Engel und ich" ist auf jeden Fall auch dem komischen Fach angehörig. Wirklich lustig ist der Film zwar nicht-oder nicht mehr, aber die Selbstironie James Masons bringt er gut rüber. Lucille Ball wünscht sich ja einen Schutzengel, der wie James Mason aussieht-das wird so im Film gesagt und recht witzig damit gespielt.
Keine Komödie, aber durchaus auch mit Anklängen daran, war sein Vikar Bliss (Peter Cushing) in "Die Bande des Captain Clegg": da darf er einige Male großartige, pointierte Dialoge und Pointen ausspielen.
Aber Jonathan Brewster ist sicher seine bekannteste Komödienrolle-das hat aber durchaus auch selbstparodistische Züge auf Joloff selbst, der ja doch eine Hand voll Finsterlinge spielte.

Und wie gesagt-selbst im Film "Immer diese Mordgeschichten" ist er es, der die Komik ins Geschehen einbringt.

berti


Beiträge: 17.847

21.08.2013 20:23
#23 RE: Friedrich Joloff Zitat · antworten

In "Mr. Miller" hatte ich vor über zehn Jahren aus Neugier kurz reingezappt, weil mich interessierte, wer hier Sellers sprach. Leider fehlte mir die Zeit, länger dranzubleiben, um zu testen, ob Joloff durchgehend funktioniert. Mit ihm hatte ich jedenfalls absolut nicht gerechnet.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

21.08.2013 22:36
#24 RE: Friedrich Joloff Zitat · antworten

@ Berti: Auch wenn ich es ein klein wenig bedaure, daß nicht Thomalla für Sellers sprach, so empfand ich Joloff zwar als ungewöhnlich, aber absolut überzeugend.
Wobei das natürlich im Prinzip eine todernst gespielte Figur ist und der Humor aus der Situation heraus entsteht. Den unterdrückten Groll des Mr. Miller, vor allem in Bezug auf Frauen, drückt Joloff sehr stark aus.
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Es gibt allerdings sehr wohl auch Rollen, wo ich Joloff als nicht so genial besetzt empfand.
Paradebeispiel hierfür ist John Boles in "Frankenstein".
Aus heutiger Sicht ist John Boles als edler Galan natürlich ohnehin lächerlich. Damals galt er als attraktiv und charmant. Auch wenn Joloff sehr wohl positive, sympathische Figuren sprechen konnte, so wirkt er in einer Liebhaberrolle dieser Art doch sehr fehlplaziert und vor allem auch zu alt. Diese Rolle hätte ein Mann von etwa 30 sprechen müssen, mit einer sanften Stimme. Joloff wirkt nicht unbedingt beruhigend.
Für Karel Stepanek in "Die letzte Fahrt der Bismarck" fand ich ihn etwas deplaziert. Hier fehlt ihm auch jegliche Subtilität in der Darstellung, allerdings dürfte das an der Synchronfassung generell liegen.
Den Film schätze ich-er ist spannend inszeniert und kommt fast gänzlich ohne Actionszenen aus, weil vieles in den Räumen der Admiralität stattfindet. Absolut tolle Besetzung. Eigenartig ist aber, daß der Film obwohl von 1960 Züge hat, die an antideutsche amerikanische Propagandafilme aus den Kriegsjahren erinnern. Die Deutschen werden hier etwas überzeichnet dargestellt, was dem Film zwischendurch schadet. Leider hat das die deutsche Synchronfassung noch vergröbert. Hier gehen die Figuren, vor allem Admiral Lütjens (Karel Stepanek) und Kapitän Lindemann (Carl Moehner-Horst Niendorf), beinahe ins karikaturhafte-also noch überzeichneter. Die Dialoge auf der Brücke zwischen Joloff und Niendorf wirken teils fast wie eine Parodie und Joloff spricht den Admiral wie einen dem Führer devoten Knallchargen in Uniform.
Von der Würde dieses Admirals und dem Respekt, den alle vor ihm haben, spürt man hier nichts.

Wer kennt seine Synchronisation von Jack Palance als Attila?

John Connor



Beiträge: 4.883

21.08.2013 23:23
#25 RE: Friedrich Joloff Zitat · antworten

Hier der Link zum deutschen Trailer von ATTILA, DER HUNNENKÖNIG: http://www.kino.de/kinofilm/attila-der-hunnenkoenig/25717

An diese Rolle kann ich mich nicht mehr erinnern (in dem Trailer wirkt er neben dem kraftvollen Ackermann seltsam blass), aber in MÖRDER OHNE MASKE passte er augezeichnet zum sinistren Palance.

Ganz früher, als ich den Namen zu der Stimme noch nicht kannte, war er für mich der Bond-Bösewicht schlechthin - seine Dialogpassagen mit Bond in DR NO (der Hauptgrund, warum ich mir die deutsche Fassung trotz des schrecklichen Kindler doch immer wieder anschaue) und mit Klebb und Kronsteen sind in der Tat Sternstunden deutscher Synchrongeschichte. In mein Hirn eingebrannt hatte sich damals auch sein erstaunt-enttäuschtes "Leonard!" zu Martin Landau in DER UNSICHTBARE DRITTE - ein einziger Ausruf nur, aber so überzeugend vorgetragen, dass man schon beinahe Mitleid hat mit dem bösen Mason.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

21.08.2013 23:50
#26 RE: Friedrich Joloff Zitat · antworten

@ John Connor:

Danke erstmal für den Trailer-Link, werd mir das von einem richtigen PC aus mal ansehen.

Es ist faszinierend, daß ein einziges Wort so hängen bleiben kann. Das "Leonard!" ist irgendwie ähnlich imposant wie Borcherts "Dieter!" in "Anruf für einen Toten"-auch James Mason.

Dr. No ist ein Bond-Film, den ich eher selten anschaue. Mit Klaus Kindler konnte ich mich auch nie so ganz anfreunden für Sean Connery. Die Dialoge mit Joloff mag ich sehr, er wirkt-wie schon gesagt-auf mich intensiver als Wiseman selbst. Auch eine Wiederholung jetzt, aber der Satz mit "Osten. Westen. Nur Punkte auf dem Kontinent." dringt immer in mein Ohr, wenn der Film erwähnt wird. Und seine Äusserung, daß Bond ja nur ein kleiner (?), dummer (?) Polizist wäre, machte Joloff auch superb-es war weniger eine Beleidigung, sondern eher eine enttäuschte Feststellung und das verfehlt seine Wirkung nicht.
Aber die Dialoge in "Liebesgrüsse..." empfinde ich als noch imposanter. Schade, daß er keine Szene mit Connery hatte.

S.T.O.F.F.E.L. ( gelöscht )
Beiträge:

14.09.2013 10:51
#27 RE: Friedrich Joloff Zitat · antworten

Die Information wegen DES TEUFELS ADVOKAT hat Fortinbras von mir bekommen.
Wir haben den Film mit unserm Prof angesehen vor etwa einem Jahr, der hat ihn privat aus seiner Sammlung mitgebracht. Wir hatten damals ein Schulprojekt begonnen, bei dem es um Wunder und Heiligsprechungen ging im Kontext zur jeweiligen Zeit und ihren Bedürfnissen.
Joloff erkenne ich sehr gut und habe damals erst DIE REISE ZUM MITTELPUNKT DER ERDE gesehen (arme, arme Gertrud) und in DES TEUFELS ADVOKAT hatte dieser Geistliche (John Mills), der beauftragt wird, Wunder in einem Dorf zu untersuchen, die selbe Stimme.
Wenn ich mich da nicht irre, könnte das wirklich wie mir Fortinbras sagte, die letzte Synchronrolle gewesen sein von Herrn Joloff. Der Film war etwas langatmig, aber ganz gut und John Mills hat den todgeweihten Geistlichen auf seiner letzten Mission so gespielt, dass ich ganz vergessen hab, dass da ein Schauspieler am Werk ist. Und Joloff war auch ganz eindringlich.
Fortinbras meint, ich könnte ihn mit Bardischewski verwechseln. Ich bin auch ein wenig unsicher, aber mein Bauch sagt mir, dass es Joloff war bzw ist.

Markus


Beiträge: 2.462

19.11.2013 19:20
#28 RE: Friedrich Joloff Zitat · antworten

Eindrücklich in Erinnerung geblieben, aber hier glaube ich noch nicht genannt, ist mir Joloffs Rolle in Aldrichs "Rattennest", wo er diesen mysteriösen Regierungsbeamten spricht ("Natürlich, mein guter Junge...").

Gruß
Markus

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

20.11.2013 00:18
#29 RE: Friedrich Joloff Zitat · antworten

@ Markus:

Das "Rattennest" habe ich nie gesehen, aber Joloffs Feinheiten und Ausdrucksweise ist irgendwie so im Ohr drin, daß ich den von dir zitierten Satz irgendwie einfach im Inneren abspielen kann.

Das fasziniert mich immer wieder, wenn so ein einzelner Satz hängen bleibt, der einem oft sofort durchs innere Ohr läuft, wenn man einen Namen liest.

berti


Beiträge: 17.847

22.02.2014 14:04
#30 RE: Friedrich Joloff Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #1
Bereits 1933 gab es für ihn Berufsverbot-der Eintrag bei Wikipedia, dies sei wegen "nicht arischer Abstammung" geschehen, ist allerdings falsch (allein schon deshalb, weil er sonst nicht bei der Wehrmacht gewesen wäre). Es haben sich in letzter Zeit Unterlagen gefunden, wonach das Berufsverbot wegen wiederholter Kontakte zur Homosexuellenszene ausgesprochen wurde und auch kleinere Vergehen gegen Paragraph 175 vorlagen. Einer Haftstrafe konnte er sich aber entziehen und floh nach Italien.
Über die folgenden sechs Jahre ist nichts bekannt-1939 jedoch wurde er zur Wehrmacht eingezogen und gemäß den politischen Abkommen nach Deutschland gebracht. Obwohl er zu den gefürchteten "Kanonenfutter"-Abteilungen gehörte (hier wurden unerwünschte, aber arische Personen bevorzugt eingesetzt), überlebte er die Kriegszeit.
(...)
Seltsam ein Film:
1957 spielte er in Veit Harlans dubiosem Anti-Schwulenfilm "Anders als du und ich" einen bedrohlichen Homosexuellen, der Schuld daran ist, daß Christian Wolff ans andere Ufer driftet. Dank Mama Paula Wessely wird er aber wieder zurückgepolt. Ein historisch hochinteressanter Film (bestellbar im Online-Versand) des berüchtigten NS-Starregisseurs (der übrigens der Vater der Synchronsprecherin Maria Körber ist).
Warum Joloff hier mitspielte? Was er dabei empfand? War es eine Art Sichtbarkeit? Das bleibt Spekulation.

Vor seiner Lebensgeschichte erscheint ein Details besonders makaber: Als dem von ihm gespielten "Verführer" Dr. Winkler am Ende des Films strafrechtliche Verfolgung droht, versucht er, sich dieser durch Flucht ins Ausland zu entziehen. In der ursprünglichen Fassung gelingt ihm dies, woran die FSK jedoch Anstoß nahm. Daher musste eine Szene gedreht werden, in der er doch noch verhaftet wird. Als Ziel seiner Flucht wird ausgerechnet Italien genannt, wohin Joloff Jahrzehnte vorher tatsächlich geflohen war.
Wieso er die Rolle in diesem Film übernahm, wäre wirklich interessant. Glaubte er vielleicht (zumindest im Vorfeld), der Film bemühe sich, Vorurteile abzubauen und um Verständnis zu werben (was die FSK allen Ernstes monierte und daher verschiedene Schnitte, neue Szene und Nachsynchronisationen verlangte)? Abgesehen davon, dass dies angesichts der Handlung naiv erscheint, widerspricht auch seine Darstellung Winklers einer solchen Deutung, da er diesen als aalglatt und geradezu mephistophelisch, aber keineswegs sympathisch darstellt.
Da Joloff weder als Schauspieler noch als Synchronsprecher ein "tuntiges" Image hatte, seine Homosexualität aber nicht durch Scheinehen oder Leugnen kaschierte, wirkt seine Besetzung bzw. die Bereitschaft, eine solche Rolle zu übernehmen, doppelt komisch.

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Farb-Legende: blau = Spekulation, orange = Trailer-Besetzung, grün = endgültige Besetzung, rot = Korrektur/Ergänzung zur endgültigen Besetzung


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