Zitat von Markus im Beitrag #15Das würde mich aber auch interessieren! Auch für Key Largo, was fortinbras nennt: Hier soll doch Marquis gesprochen haben.
Wurde Marquis nicht früher auch noch als Sprecher der (mysteriösen) Erstsynchro von "Das unbekannte Gesicht/Die schwarze Natter" von 1950 genannt?
Natürlich war in "Verraten" nicht Erik Schumann zu hören, da ließ ich mich scheinbar von Jeannots Eintrag verwirren (die Filmografie fügte ich erst später hinzu), wo das gewesen sein könnte und schrieb dann einen Schu- statt Acker- vor den Mann. Wird korrigiert!
@ Markus:
Meine Erwähnung von "Die Spur des Falken" und "Key Largo" war reine Hypothese darüber, wo ich Hasse gerne für Bogart gehört hätte und nicht, daß er es gewesen war. Rolfs Bemerkung zu "Die Spur des Falken" war auch für mich eine Überaschung.
@ John Connor:
persönlich vergleiche ich kaum die Bounty-Verfilmungen, weil sie doch unterschiedliche Ansätze haben. Laughton ist sicher nicht ein Schauspieler für jeden Geschmack. Howard ist an sich mein Favorit in der Rolle (und ist der Hauptgrund, warum der Film begeistert: Brando ist, sorry!, zum Kotzen!!!), aber Laughton ist eine dermaßen geniale Übertreibung (Karikatur?) eines sadistischen Bösewichtes, daß ich mich dieser Faszination absolut nicht entziehen kann. Hasse fand ich erstaunlich selten fehlbesetzt, für Gene Kelly fand ich ihn großartig. Eine interessante Besetzung, wo es doch Schauspieler gab, die man viel eher mit einer Stimme wie der seinen in Verbindung brächte: Van Heflin oder Vincent Price. Aber letztendlich ist das reine Geschmacksache.
Zitat von kinofilmfan im Beitrag #13 "Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt" nennt fortinbras den Tiefpunkt seiner Darstellungskunst. Ein Kunstwerk ist der Streifen sicher nicht, an der Kinokasse gehörte er damals aber zu den erfolgreichen Streifen und er machte Hasse dem deutschen Kinopublikum bekannter.
Meine Oma schwärmte immer sehr von idesem Film, von Rudolf Prack als Holzfäller Martin. Da ich mit ihr (und auch alleine) durchaus einige Heimatfilme gesehen habe, ging ich recht unbefangen an dieses Meisterwerk. Ein schrecklicher Film, reine Nummernrevue von Pseudo-Folklore, schcöne Landschaften ohne Ende und irgendwo fünf Minuten am Anfang, in der Mitte und gegen Ende ein Minimum an Handlung. Kein Vergleich zu solchen doch kompetent gemachten Filmen wie "Der Förster vom Silberwald" oder "Schwarzwaldmädel". Die Farbdramaturgie war grauenvoll-alle Schauspieler mit centimeterdickem Make Up, grellfarben abgefilmt ("Buntfilm"). Meine liebe Oma meinte, an dem Film habe man sicher herumgeschnipselt und ihn entstellt, weil im Kino war er schön...
Nachsatz zu "Mädchen im Rampenlicht": ist nur ein kleiner Ausschnitt, aber ich muß sagen, daß es sich durchaus sehr interessant anhört. Jedenfalls besser als Fürbringer, für meinen Geschmack. Hasse nimmt sich auch deutlich zurück und spielt die Rolle offenbar nach Stewarts Vorgabe.
Nachtrag: eine Synchronfilmografie habe ich im Hauptbeitrag beigefügt, inklusive nicht offiziell bestätigter, aber durchaus glaubwürdiger Angaben. Filmografie ist auch überarbeitet und korrigiert.
Zitat Hasse nimmt sich auch deutlich zurück und spielt die Rolle offenbar nach Stewarts Vorgabe.
...das sehe ich auch so und gilt auch für "Der große Bluff". Man muss bei der Besetzung auch berücksichtigen, dass man -zumindest was US-Filme anbelangt- an einer Art Neuanfang stand. Von James Stewart liefen -nach meinem derzeitigen Kenntnisstand- sieben Filme in Synchronfassung vor dem Krieg in Deutschland. Zumindest in den beiden letzten - Rose-Marie und Seekadetten- wurde er von Kurt Meisel gesprochen, der Jimmy halt etwas "Wiener Schmäh" verlieh. . Vielleicht hätte man den auch nochmal reaktivieren können, aber er hat ja nach dem Krieg kaum noch synchronisiert. Aber das weicht jetzt schon von O.E. Hasse ab.
Hasse gefiel mir bisher mit seiner Selbstsynchro in "Ich beichte" am besten. Grandioses Spiel - ohnehin ein sehr unterschätztes Beiwerk in der Hitchcock-Filmographie.
Zitat von Silenzio im Beitrag #22Hasse gefiel mir bisher mit seiner Selbstsynchro in "Ich beichte" am besten. Grandioses Spiel - ohnehin ein sehr unterschätztes Beiwerk in der Hitchcock-Filmographie.
Kleiner Nachtrag noch zu "Mädchen im Rampenlicht". Die Film-Bühne Jahrgang III, Nr. 8 gibt auch Angaben zu den deutschen Sprechern. Und zwar wie folgt: Deutsche Sprecher u.a. Karin Hardt, Hildegard Knef, Else Bernhard, Otto E. Haff, Harry Giese. Der gute O.E. war also zu dem Zeitpunkt der IFB nicht ganz so bekannt....
Mir hat ICH BEICHTE deutlich besser gefallen als mancher berühmtere Hitchcock-Film. Störend fand ich aber den viel zu langen und zu kitschigen Mittelteil mit der Liebesgeschichte. Die is' zwar wichtig in mancherlei Hinsicht, aber es wird ihr zu großer Raum gegeben. Am besten klappt der Film dann, wenn er sich mit dem Dreieck Clift-Hasse-Malden befasst. Vor allem Herr Hasse ist echt stark, wie der da die ganzen Charakterseiten des Mannes ans Tageslicht bringt. Das hat er auch in der Selbstsynchro wunderbar gemacht.
Als Synchronsprecher kenne ich nur wenig von ihm. Muß gestehen, daß ich bis heute nicht ganz kapiere, was an Spencer Tracy so toll war. Ist nicht meins. Aber es gibt ja auch Leute, die mit Peter o' Toole hadern.
Für Gene Kelly war er mir etwas zu hart, da hätt ich ihn lieber für Vincent Price gehört als Richelieu.
Gefallen hat er mir aber ganz toll in DAS BILDNIS DES DORIAN GRAY, da war er ja ein regelrechter Mephisto. Der Satan mit seinen Verlockungen und Belustigungen in Reinform, da gefiel er mir für George Sanders noch besser als in ALLES ÜBER EVA.
DER MANN, DER HERRSCHEN WOLLTE - na, da war er ja echt stark und ging ganz in Broderick Crawfords unsympathischer Rolle auf.
Nur eins versteh' ich nicht...wie kann man nur versuchen, dem Harald Juhnke Avancen zu machen??? Ich bin zwar nicht vom anderen Ufer, aber kanns da und dort doch nachvollziehen. Aber beim Harry...??? Naja, ..... manchen gefallen auch die Weiber vom Jess Franco. Da muß man tolerant sein.
Zitat Hasse nimmt sich auch deutlich zurück und spielt die Rolle offenbar nach Stewarts Vorgabe.
...das sehe ich auch so und gilt auch für "Der große Bluff". Man muss bei der Besetzung auch berücksichtigen, dass man -zumindest was US-Filme anbelangt- an einer Art Neuanfang stand. Von James Stewart liefen -nach meinem derzeitigen Kenntnisstand- sieben Filme in Synchronfassung vor dem Krieg in Deutschland. Zumindest in den beiden letzten - Rose-Marie und Seekadetten- wurde er von Kurt Meisel gesprochen, der Jimmy halt etwas "Wiener Schmäh" verlieh. . Vielleicht hätte man den auch nochmal reaktivieren können, aber er hat ja nach dem Krieg kaum noch synchronisiert. Aber das weicht jetzt schon von O.E. Hasse ab.
Kurt Meisel wäre für mich unvorstellbar für James Stewart, den kenne ich wohl auch zu gut von seinen ganzen Wiener Strizzis und Schleimern.
Man muß das manchesmal öfters betonen, daß viele Filme jener Zeit noch Neuland waren und sich erst ein Sprecherensemble bilden mußte. Das änderte sich in den 50er-Jahren ohnehin schon wieder, weil manche Schauspieler ja wieder oder erst Karriere machten und das dann sein ließen. Für viele war´s ja offenbar auch nur ein Lückenfüller (ich erinnere mich an Ilse Werner, die mir auf die Rückseite ihres Autogrammes schrieb, daß Synchronisieren nichts mit Schauspielerei zu tun habe). Im Falle von O. E. Hasse dürfte es wohl eher an seinen stark zunehmenden Filmangeboten gelegen haben, daß er mit der Arbeit aufhörte. Immerhin synchronisierte er 1955 ja noch Bogart und Tracy, erst dann kamen ja die Früchte von "Canaris" zur Ernte und alles nahm zu. Schade eigentlich, denn es hätte viele Rollen für ihn gegeben.
Ich finde die Frühzeit der Nachkriegssynchronisation ein faszinierendes Kapitel, weil man hier so schön mitverfolgen kann, wie sich das alles entwickelte, wie und wo sich Ensembles bildeten und welche Filme es auch waren, die für festere Kombinationen verantwortlich waren.
Hasse war nach Kriegsende bis zu "Canaris" bei einigen Filmen, machte viel Hörfunk und war besonders am Theater dauerbeschäftigt. Ich glaube, daß er nicht nur des Geldes wegen synchronisierte, aber es wohl nur der kleinste Anteil seiner Arbeit war, weswegen er es ließ.
Zitat von Silenzio im Beitrag #22Hasse gefiel mir bisher mit seiner Selbstsynchro in "Ich beichte" am besten. Grandioses Spiel - ohnehin ein sehr unterschätztes Beiwerk in der Hitchcock-Filmographie.
Diese Rollengestaltung war tatsächlich sehr faszinierend, gleich im Doppelpack. Wie er die ganze emotionale Bandbreite auch im Synchronstudio abdeckte, das war faszinierend. Aber mit Paul Edwin Roth hatte er sicher auch einen zuverlässigen Mitspieler.
Den Film mag ich viel lieber als "Rebecca", "Die Vögel" oder "Verdacht", auch wenn er immer ein kleiner Außenseiter ist.
Zitat von S.T.O.F.F.E.L. im Beitrag #25Mir hat ICH BEICHTE deutlich besser gefallen als mancher berühmtere Hitchcock-Film. Störend fand ich aber den viel zu langen und zu kitschigen Mittelteil mit der Liebesgeschichte. Die is' zwar wichtig in mancherlei Hinsicht, aber es wird ihr zu großer Raum gegeben. Am besten klappt der Film dann, wenn er sich mit dem Dreieck Clift-Hasse-Malden befasst.
Tja, Stoffelbär, der Kritik kann ich mich sogar anschließen. Trotzdem ich den Film sehr schätze, lenkt mir das lange Hin und Her doch etwas vom thema ab. Aber man wird schön dafür entschädigt, vor allem im Finale. Ein Dreieck würde ich eigentlich nicht wirklich sehen, für mich ist es primär eine Zwei-Personen-Stück: Herr Keller und der Priester, die anderen sind notwendiges Beiwerk und wichtig.
MEUTEREI AUF DER BOUNTY (1935), in der deutschen Synchronfassung von 1951 (MGM). Mit O.E. Hasse (genial!) für Charles Laughton, Siegfried Schürenberg für Clark Gable und Axel Monjé für Franchot Tone:
Der Film wurde übrigens schon 1936 von MGM erstmals eingedeutscht, mit Erich Ponto für Laughton und Siegfried Schürenberg für Gable.
ein paar Ergänzungen zur Synchronfilmografie: Sch. Aimatow - Abais Lieder (SU 1945) Leo G. Carroll - Im Reiche des goldenen Condor Broderick Crawford - Lebensgier Philip Leaver - Martin Luther George Givot - Die schwarze Isabell Illarion Pewzow - Tschpajew (SU 1934) Michel Simon - Ungarische Rhapsodie
Zitat von kinofilmfan im Beitrag #28 Der Film wurde übrigens schon 1936 von MGM erstmals eingedeutscht, mit Erich Ponto für Laughton und Siegfried Schürenberg für Gable.
Gibt es irgendwie eine Möglichkeit, diese Fassung zu sehen?