Il Dominatore di sette Mare / Seven Seas to Calais
Italien / USA, 1961 Regie: Rudolph Mathe und Primo Zeglio Drehbuch: Filippo Sanjust Musik: Franco Mannino Produktion: Adelphia / M-G-M Verleih: M-G-M
Deutsche Fassung (1962):
M-G-M Synchronisationsatelier, Berlin Dialogbuch: ? Dialogregie: ?
Deutsche Erstaufführung: 21. Dezember 1962
Zum Film:
Ein unterhaltsames Seeabenteuer, das sich historischer Eckdaten und Ereignisse bedient, um eine eigene Geschichte in einer Fantasiewelt des 16. Jahrhunderts anzusiedeln. Aufwendig, aber nicht protzig inszeniert, mit blendend aufgelegten Schauspielern besetzt und von der ersten bis zur letzten Minute ohne Längen. Franco Manninos Filmmusik ist ein Kabinettstückchen für sich. Der Komponist bedient sich zahlreicher Vorbilder wie Dvorak oder Katchaturian, ohne aber ganze Melodien von ihnen zu nehmen. Die Musik springt von dramatischer Sinfonie zu possenhafter Volkstümlichkeit und vermeidet dabei gänzlich Schmalz a la Korngold oder Steiner.
Ein Vorteil des Filmes ist, daß Drake ausser einem slapstickartigen Intermezzo mit einer Indianerin keine romantische Liaison mit einer Frau hat. Die Figur der Arabella ist für wen anderen bestimmt und hat auch noch dramatischere Funktionen, als nur für Liebesleid da zu sein. Deshalb fehlt der ganze Liebesschmalz, der Klassiker wie "Herr der sieben Meere" oder "Die Piratenkönigin" teilweise quälend langatmig macht.
Die deutsche Fassung ist hochkarätig besetzt, der 22 Jahre ältere Paul Klinger paßt ideal zu Rod Taylor und versprüht Energie, Ironie und eine anregende Leichtigkeit. Gisela Trowe brilliert als Elizabeth und keine Rolle ist fehlbesetzt.
Bislang sind nur wenige Namen bei Arne und in der Synchronkartei gelistet, da lässt sich einiges ergänzen.
Jeannot hat im Anthony Dawson-Thread Manfred Steffen für diesen angegeben, allerdings habe ich hier trotz einer gewissen Ähnlichkeit meine Zweifel.
Einige Schauspieler konnte ich nicht wirklich zuordnen, was an der Maskerade liegen kann. Zu manchen Rollen ließen sich keine Darsteller finden.
Es spielen und sprechen:
Rod Taylor (Francis Drake) Paul Klinger Keith Michell (Malcolm Marsh) Eckart Dux Edy Vessel (Lady Arabella) Gardy Granass Irene Worth (Königin Elizabeth) Gisela Trowe Anthony Dawson (Lord Burleigh) Heinz Spitzner Basil Dignam (Sir Francis) Siegmar Schneider Mario Girotti (Babington) Michael Chevalier Arturo Dominici (Don Bernadino) Konrad Wagner Gianni Cajafa (Tom Moon) Alexander Welbat Umberto Raho (König Philip) Friedrich Joloff Gianni Solaro (Herzog Medina-Sidonia) Arnold Marquis Marco Guglielmi (Fletcher) ??? Esmeralda da Ruspoli (Maria Stuart) ??? Rossella D' Aquino (Potato) ??? Aldo Bufi Landi (Vigeois) (konnte ich nicht zuordnen) Giuseppe Abbrescia (Chester) (konnte ich nicht zuordnen) Luciana Gilli (Indianermädchen bei Drake) O-Ton Massimo Righi (Lord, Verschwörer um Maria Stuart) * Jacopo Tecchi (Garcia) (konnte ich nicht zuordnen) Bruno Ukmar (Emmanuel) Text spanisch (!) synchronisiert, Gesang im O-Ton Franco Ukmar (Matrose) kein Dialog Adriano Vitale (Kapitän Recalde) Heinz Petruo N. N. (Wilf Cardegan) Holger Kepich N. N. (Captain Frobisher) Gerd Duwner N. N. (Spanischer Offizier in Plymouth) Heinz Palm Luciano Melani (Captain Winter) Toni Herbert N. N. (Philips Berater) Erich Poremski N. N. (Indianerhäuptling) ???
* die wenige Sekunden dauernde Dialogstelle höt sich an, als hätte im Vorbeigehen schnell mal ein stimmlich unausgebildeter, unerfahrener Tontechniker reingesprochen oder ein Lieferant von Filmrollen. Bei aller Kürze hört sich das sehr "unschauspielerisch" an.
Aber ja doch, bingo!!! Die Stimme kannte ich ja, hier ist er so ungewohnt verhalten. Meistens hört er sich ja so näselnd butlerhaft an. Danke für die Ergänzung!
Einspruch. "Meinen" Manfred Steffen hatte ich aus dem Tiller-Film GELIEBTE HOCHSTAPLERIN (... und wer küßt mich? - 1961, Leibwächter), den ich kurz nach dem PIRAT angesehen habe. Ich habe mir Manfred Steffen und Anthony Dawson nebeneinander kopiert - absolute Übereinstimmung! Dennis Price in VIER FRAUEN UND EIN MORD (Spitzer)z. B. ist jedenfalls nicht Dawson.
Ein Experte für Spitzner bin ich keinesfalls, aber ich kenne Steffens Stimme recht gut und trotz einer gewissen Ähnlichkeit zur Stimme Dawsons hier im Film schien mir das schon im Vorfeld einfach nicht richtig zu sein. Vielleicht hat mich die Namensnennung Spitzners "beeinflusst" beim nochmaligen Reinhören, aber da ging die Rechnung für mich dann schon auf. Auch im Vergleich zu Patrick Cargill in der "Gräfin von Hongkong".
Viel Text hat er ja nicht, vielleicht kann jemand mal ein Sample hochladen.
Mit einem Sample kann ich hier leider nicht aushelfen, aber wäre Wolf Rahtjen eine Möglichkeit, der klang Manfred Steffen zweitweise schon recht ähnlich. Heinz Spitzner hat dagegen in meinen Ohren wenig Ähnlichkeit mit Steffen, Spitzner klingt viel weicher als er. Rahtjen liegt da in etwa dazwischen.