Ein Bibelfilm (und sei er noch so avantgardistisch), der von der DEFA synchronisiert wurde - das ist wirklich kurios. Gibt es aber: "Evangelium nach Matthäus". Und ich weiß nicht, ob Regisseurin den Gag nur so hinnahm oder sich wirklich inspirieren ließ - Christus wurde gesprochen von Michael Christian (!!)
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #6Gert Fröbe als Synchronsprecher - nicht für sich selbst, sondern für einen amerikanischen Schauspieler. Gab es tatsächlich, wenn auch nur einmal: für Mickey Shaugnessy in "Verdammt in alle Ewigkeit".
Ähnliches - wenn vielleicht auch nicht ganz direkt vergleichbar - könnte man auch über Jürgen Prochnow sagen. Ok, es gab abseits von seinen Selbsychronisationen das Stallone-Intermezzo in den späten 1970ern. Danach aber ging(?) Prochnow nach Hollywood und sprach sich immer nur selbst. Mit einer Ausnahme: Alec Baldwin in "Die blonde Versuchung", 1991 bei der MagmaSynchron, bislang seine einzige Rolle abseits von sich und Sly.
Und jedes Mal frage ich mich, wie das zu Stande gekommen ist? Idee von Kunzendorf? Auflage? Zumal der Film jetzt weder besonders toll ist und sowohl finanziell als auch in den Kritiken von keinem besonderen Erfolg gekrönt war. Ein typisches RomCom-B-Movie eben, das ich mir auch nur wegen der Synchonfassung angesehen habe.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #19Kurios finde ich (ohne es stichhaltig begründen zu können), wenn eine Synchronikone ihre Karriere in einer ganz anderen Stadt begann als der, mit der man sie/ihn identifiziert. Friedrich Schoenfelder begann nicht etwa in Berlin, sondern in Remagen; Martin Hirthe, geborener Berliner und sogar berliner Tatort-Kommissar, synchronisierte erstmals in Hamburg; Marianne Groß begann in München und Arnold Marquis ebenso.
Gruß Stefan
Gleiches finde ich bei Reiner Schöne, der stammte auch aus der DDR und floh in den späten 1960ern nach West-Berlin. Von den 1980ern bis in die frühen 2000er lebte er in den USA und kam in dieser Phase meist nur, um sich selbst zu synchroniseren nach Deutschland zurück. Und arbeitete dann nahezu ausschließlich in Berlin. Was ich aber überhaupt nicht auf dem Schirm hatte*, war dass seine Karriere trotz der Flucht nach West-Berlin ab 1968 in München begann und da sogar über 10 Jahre tätig war und nur einige berliner Gastspiele in der Zeit hatte.
*auch wenn ich wusste, dass Easy Rider eine Münchner Synchro hat.
Nicht zu vergessen Randolf Kronberg, der ja seine Synchronkarriere m. W. in Berlin begann, aber irgendwann in den 80ern nach München zog und dadurch hauptsächlich als "Münchner" gesehen wird.
Gut, bei Kronberg war mir das bewusst, da ich auch viele Werke von ihm aus seiner früheren Berliner Phase kenne und ich ihn deswegen wie Panczak, Elsholtz und GGH als Münchner mit Berliner Wurzeln angesehen habe. Kronberg, Panczak und Elsholtz müssen überdies recht zeitgleich nach München n'übergemacht haben, so um 1981.
(Wobei gerade GGH und Elsholtz und auch zum Teil Kronberg ja nach ihrem Wechsel oft genug in Berlin vorbeigeschaut haben.)