Man muss aber einwenden, dass James Franco genauso wenig ein unerfahrener Laie ist. Auch im Englischen ist der Film schon künstlicher/professioneller als die Vorlage. *Im Prinzip* sollte es also auch im Deutschen möglich sein, professionell das englische Original zu treffen - damit meine ich NICHT "The Room", denn den sehen wir eben nicht! (Auch "Stromberg", so dilettantisch/lebensecht es wirken soll ist ja z.B. letztlich sehr von Profis pointiert inszeniert.) Nur ist Synchronisation natürlich eine besonders artifizielle Angelegenheit und gerade die hier Mitwirkenden stammen aus einer Zeit, als sich die klinische Hochglanzperfektion besonders herausgeprägt hat. Vermutlich müsste man die deutsche Fassung in bekifftem Zustand erstellen wie früher häufiger unter der Regie von -- ach, einige von euch wissen ja eh, wen ich meine.
Mir fällt statt dem benutzten "Echt niiiiicht!" für "I did naaaaahht!" "Ich tat's niiiicht!" ein und wäre ebenso synchron. Eine wortwörtliche Übersetzung im dt. würde das Fertigprodukt vllt schön gräßlich machen, statt gräßlich schön. An so eine Art Film wie The Room muss jemand im Synchron / beim Verleih mit Kultwissen ran, und darf keine 0815-Synchronproduktion werden.
Zitat von 8149 im Beitrag #32Mir fällt statt dem benutzten "Echt niiiiicht!" für "I did naaaaahht!" "Ich tat's niiiicht!" ein und wäre ebenso synchron.
Entschuldige, aber das wäre in meinen Augen totale Verschlimmbesserung. Das klingt einfach nur übersetzt.
Zitat von VanToby im Beitrag #31Man muss aber einwenden, dass James Franco genauso wenig ein unerfahrener Laie ist. Auch im Englischen ist der Film schon künstlicher/professioneller als die Vorlage. *Im Prinzip* sollte es also auch im Deutschen möglich sein, professionell das englische Original zu treffen - damit meine ich NICHT "The Room", denn den sehen wir eben nicht!
Und genau daran scheitert die deutsche Synchro. James Franco ist in "The Disaster Artist" eben nicht James Franco in irgendeiner Rolle, sondern Tommy Wiseau. Er sieht aus wie Tommy Wiseau und spricht wie Tommy Wiseau. Nun gut Franco hat zumindest eine Vorlage an der er sich orientieren kann. Das hat Colle nicht, da es von "The Room" keine deutsche (billig) Synchro gibt von der man sich vielleicht hätte inspirieren lassen können.
Dennoch schafft er es nicht sich so zu verwandeln, wie es Franco im Original tat. Hätte Colle eine genauso grandiose Leistung wie Udo Schenk für seinen Stammschauspieler Gary Oldman in "Die dunkelste Stunde" abgeliefert dann hätte ich keine Probleme mit ihm, aber so funktioniert es wie gesagt leider nicht. Mit Colle kommt Franco eben nicht wie ein alienartiger/vampirartiger Tommy Wiseau vor, sondern eher wie ein James Franco, der einen versoffenen Penner spielt. Damit entraubt man schon im deutschen viel von Wiseaus obskurer Ausstrahlung.
Da wäre eine Rollenbesetzung besser gewesen. Das wird in diversen anderen Filmen auch so gemacht, wenn der Stammsprecher nicht wirklich zur Rollenfigur passt, ob berechtigt oder nicht sei mal fahingestellt. In dem Fall finde ich Colles Stimme schlicht fehlbesetzt auf die Rolle des "Tommy Wiseau".
Okay, ich finde es jetzt gar nicht mal soo schlimm. Da tut man Collé halt keinen Gefallen mit. Einerseits muss er genial spielen (Franco wird wohl für einen Oscar nominiert werden), zum anderen halt unterirdisch schlecht. Da kann man eigentlich nur verlieren.
Kann man eigentlich nicht synchronisieren. Collé klingt noch viel zu "normal" für die Rolle. Franco trifft Wiseau schon ziemlich gut, da ist die deutsche Fassung meilenweit von entfernt. Die meisten Zuschauer in Deutschland werden "The Room" aber eh nicht kennen und haben auch keine Ahnung, wie eigenartig Wiseau spricht und spielt. Mit Collé wirkt die Figur aber eher zurückgeblieben oder besoffen - es funktioniert nicht. Vielleicht findet man ausnahmsweise einen anderen Sprecher, der dieser Figur etwas näher kommt. Vorschlag um dem Original gerechter zu werden: Wie wäre es mit einer Metz-Neun Synchro? :)
Kann man gerne bei "The Room" selbst machen, wobei ich da eher Aaron:.film präferieren würde. Hier bei "The Disaster Artist" sollte die Synchro schon professionell sein, jedoch nicht so wie hier in 08/15.
Das größte Problem bei der deutschen Synchro ist einfach schlicht, dass es hier keine deutsche Vorlage gibt an der man sich hätte orientieren oder zumindest inspirieren lassen können. Und dennoch muss ich sagen, dass ich die Synchronbesetzung hier recht mutlos finde. Das wäre ein Film gewesen, wo man so richtig im "Rainer Brandt"-Stil punkten können. Sprich die eigentliche Essenz, Wirkung und Absurdität des Originals ins deutsche zu übertragen und dabei auch etwas freier beim Dialogbuch und der Besetzung hätte agieren können.
Damit hätte man vor allem bei den deutschen Zuschauern, die "The Room" nicht kennen punkten können und vielleicht sogar schmackhaft machen können. Aber jetzt mit der Synchro wirkt der Film um ein vielfaches dröger und man versteht bei weitem nicht warum dieser Thommy Wiseau so einen Kultstatus mit "The Room" hat, weil er wie ein langweiliger Penner rüberkommt, dem man noch nicht mal auf der Straße rüberschauen würde, wenn er paar Meter von einem umherwanken und irgendwas labern würde.
@Knew-King Wäre auch meine Intention. Einmal das Skript durch Google Übersetzer und fertig ist das toll-schlechte Synchronbuch. ------- Dieser Film ist fürs O-Ton-Volk gemacht. Kein dt. Spontankinogänger wird verstehen, worum's geht, wenn er The Room nicht ansatzweise kennt. Dem dt. Verleih würde ich einfach raten das Ding Direct2DVD zu bringen, damit alle Filmkenner den Film im OTon kucken können und das normale Volk eben mit Synchro. Ich bezweifle, dass die Kosten für die dt. Kinovorstellungen wieder eingespielt werden, außer die großen Namen wie Franco und Rogen sind Kassenmagneten.
Der Großteil der deutschen Zuschauer wird den Film wohl tatsächlich als (weiteres) 'Franco, Rogen & Co machen komische Sachen' aufnehmen. Ich denke, für sowas findet sich tatsächlich ein erstaunlich anspruchsloses Publikum und die Synchro scheint diese Schiene zu bedienen.
Man kann aber auch nicht leugnen, dass man offenbar zumindest was versucht hat. Auffällig ist z.B. Marcel Collés bewusst unübliche, im einfachen Volksmund aber öfters zu hörende Aussprache wie Z.B. "Szäne" statt "Szene". Er ist dabei nur leider so dermaßen typisch synchronig ...